HIT-MED Studiengruppe
Im Auftrag der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH, www.gpoh.de), der Fachgesellschaft für Kinderonkologie in Deutschland, und unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Rutkowski betreut die Studiengruppe HIT-MED wissenschaftlich die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Medulloblastomen, Ependymomen und Diversen aggressiven Hirntumoren (daher der Name HIT-MED) in allen Krankheitsphasen, von der Erstdiagnose bis zum Rezidiv. Diese Hirntumoren gehören zu den häufigsten bösartigen Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter.
Hirntumoren sind nach Leukämien die zweithäufigsten Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Pro Jahr erkranken bundesweit etwa 500 junge Patienten neu an einem Hirntumor. Dabei haben sich die Heilungschancen für die Betroffenen in den vergangenen Jahren teilweise erheblich verbessert. Sie stiegen von unter 50 auf über 80 Prozent, je nach Erkrankungsart. Verbesserte Überlebensraten und eine Verminderung des Rückfallrisikos wurden vor allem durch die systematische Weiterentwicklung der verschiedenen Bestandteile der Therapie (Operation, Chemotherapie und Bestrahlung) und deren Kombinationen erreicht.
Seit 2023 arbeitet die Studiengruppe HIT-MED als standortübergreifende wissenschaftliche Arbeitsgruppe. In ihr kooperieren führende Ärztinnen und Ärzte sowie nicht-ärztliche Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Einrichtungen in Deutschland, die auf Medulloblastome, Ependymome, Tumoren der Pinealisregion und Choroid-Plexus-Tumoren spezialisiert sind.
Arbeitsgruppe | Leitung | Stellvertretende Leitung | Leitung Translationale Forschung |
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Medulloblastome | Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski (Hamburg) | PD Dr. med. Martin Mynarek (Hamburg) | Prof. Dr. med. Till Milde (Jena) |
Ependymome | Dr. med Stephan Tippelt (Essen) | Dr. med. Denise Obrecht-Sturm (Hamburg) | Prof. Dr. med. Kristian W. Pajtler (Heidelberg) |
Tumoren der Pinealisregion | PD Dr. med. Martin Mynarek (Hamburg) | Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski (Hamburg) | Dr. med. Elke Pfaff (Heidelberg) |
Choroid-Plexus-Tumoren | Dr. med. Denise Obrecht-Sturm (Hamburg) | PD Dr. med. Martin Mynarek (Hamburg) | Prof. Dr. med. Christian Thomas (Münster) |
Zentrale Entscheidungen der HIT-MED Studiengruppe erfolgen darüber hinaus nach Beratung mit einer interdisziplinär besetzten Studienkommission.
Der zentrale Aufgabenbereich der HIT-MED-Studiengruppe ist:
- Die Optimierung von Behandlungsstrategien (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie) durch wissenschaftliche Forschung und klinische Studien
- Die Integration präklinischer und klinischer Forschung zur Entwicklung wirksamerer, biologisch fundierter Behandlungskonzepte durch translationale Studiengruppen und interdisziplinäre Kooperationen.
- Die Sicherstellung diagnostischer Qualität durch standardisierte Auswertung zentraler diagnostischer Untersuchungen an etablierten Referenzzentren.
- Die klinische Beratung teilnehmender Kliniken in Deutschland, sowohl direkt als auch im Rahmen multidisziplinärer Tumorboards, die spezifisch auf die jeweilige Tumorentität ausgerichtet sind.
Darüber hinaus wird aus der HIT-MED-Studiengruppe im Rahmen des Europäischen Referenznetzwerkes „pediatric cancers“ (PaedCan, https://paedcan.ern-net.eu/) ein internationales Tumorboard zu kindlichen Hirntumoren koordiniert. In diesem Tumorboard können Patient:innen aus dem europäischen Ausland beraten werden. Die Anmeldung erfolgt über die behandelnden Ärzte an die Koordinatoren (ernpaedcan@uke.de). Die Europäischen Referenznetzwerke werden von der Europäischen Union gefördert.
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HIT-MED Studienzentrale am UKE und Kontakte
Seit März 2009 ist die Klinik und Poliklinik für pädiatrische Hämatologie und Onkologie Sitz der Studienzentrale HIT-MED. Unter der Koordination von Prof. Dr. Stefan Rutkowski arbeitet hier ein interdisziplinäres Team bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Studienkoordinatorinnen, Datenmanagerinnen und Psychologinnen.
Als Teil der HIT-MED-Gruppe koordiniert und begleitet unser Team nationale und europäische klinische Studien zur Therapieoptimierung bei Kindern und Jugendlichen mit Medulloblastomen, Ependymomen, Tumoren der Pinealisregion und Plexus-Choroideus-Tumoren. Darüber hinaus werden im Zentrum begleitende Forschungsprojekte durchgeführt, die zentrale Fragestellungen zur Tumorbiologie und zu den langfristigen Auswirkungen der Therapie adressieren.
Das Studienzentrum betreut auch das I-HIT-MED-Register, ein internationales Register (Deutschland, Österreich, Schweiz) für Patient:innen mit einer Erstdiagnose oder einem Rezidiv einer der oben genannten Tumorarten. Das Team im Datenmanagement unterstützt die teilnehmenden Zentren deutschlandweit und sorgt für eine qualitativ hochwertige Erfassung und Eingabe der Patient:innendaten in studienspezifische Datenbanken.
Das Studienzentrum organisiert regelmäßige klinische Konsile sowie tumorspezifische virtuelle Tumorboards. Die virtuellen Tumorboards finden 2x wöchentlich statt. Die Anmeldung für die Tumorboards erfolgt durch die behandelnden Ärzte.
Neben der reinen Verbesserung von Überlebensraten legt das Studienzentrum besonderen Wert auf therapiebezogene Lebensqualität. Unser Team von Psychologinnen untersucht dazu systematisch die Neurokognition und die Lebensqualität von Überlebenden, um diese Daten in die HIT-MED-Studien zu integrieren.
Kontakt
Bitte beachten Sie, dass das HIT-MED-Studienzentrum keine medizinische Beratung von Patient:innen oder ihren Angehörigen anbieten kann.
Wir bitten Patient:innen und Familien, sich bei persönlichen medizinischen Fragen oder Anliegen an die behandelnden Ärzt:innen oder das zuständige Behandlungszentrum vor Ort zu wenden.
Anschrift:
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
HIT-MED Studienzentrale
Martinistraße 52
20246 HamburgKoordinator:
Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski
Email: s.rutkowski@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 54270 Stellv. Koordinator:
PD Dr. med. Martin Mynarek
Email: m.mynarek@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 53394 Studienärzte:
Dr. med. Denise Obrecht-Sturm
Email: d.obrecht-sturm@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 52741
Mina Langhein
Email: mi.langhein@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 52741
Dr. med. Marthe Sönksen
Email: ma.soenksen@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 52741 Studienmanagement:
Regine Riechers
Email: r.riechers@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 56776
Fax: +49 (0) 40 7410 - 58300
Aran Abengochea Molar
Email: a.abengocheamolar@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 53394
Fax: +49 (0) 40 7410 - 58300Dokumentation:
Susanne Becker und Antje Stiegmann
Email: hitchem@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 58200
Fax: +49 (0) 40 7410 - 58300Neuropsychologie
Anne Rossius, M. Sc. Psychologie
Email: a.rossius@uke.de , hitmed-neuropsychologie@uke.de
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 54572
Fax: +49 (0) 40 7410 - 58300
Dr. Lisa Bußenius, Psychologin
Email: l.bussenius@uke.de , hitmed-neuropsychologie@uke.de
Tel.: +49 (0) 40 7410 - 54572
Fax: +49 (0) 40 7410 - 58300 -
externe Teammitglieder der Studiengruppe
Leitung Arbeitsgruppe Ependymome
Dr med. Stephan Tippelt
Universitätsklinikum Essen
Email: stephan.tippelt@uk-essen.de
Tel .:+49 (0) 201 723 - 46 94 Leitung Translationale Forschung Ependymome
Prof. Dr. med. Kristian W. Pajtler
Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg
Email: k.pajtler@kitz.heidelberg.de
Tel.:+49 (0) 6221 - 42 4585 Leitung Translationale Forschung Medulloblastome
Prof. Dr. med. Till Milde
Universitätsklinikum Jena
Email: Till.Milde@med.uni-jena.de
Tel.:+49 (0) 3641 - 9329501 Leitung Translationale Forschung Tumoren der Pinealisregion
Dr. med Elke Pfaff
Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg
Email: e.pfaff@kitz-heidelberg.de
Tel.:+49 (0) 6221 - 564002 Leitung Translationale Forschung Choroid-Plexus-Tumoren
Prof. Dr. med. Christian Thomas
Universitätsklinikum Münster
Email: christian.thomas@ukmuenster.de
Tel.:+49 (0) 251 83-50422
Klinische Forschungsprojekte
Für diese Projekten arbeitet die HIT-MED-Studiengruppe mit einer Vielzahl nationaler und internationaler Partner, Forschungsnetzwerke und Expertengruppen zusammen, zum Beispiel der Europäischen Fachgesellschaft SIOP-Europe, den Nordamerikanischen Studiengruppen CONNECT (COllaborative Network for NEuro-oncology Clinical Trials, https://connectconsortium.org/ ) und PNOC (Pediatric Neuro-Oncology Consortium, https://pnoc.us/ , der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (NOA, https://neuroonkologische-arbeitsgemeinschaft.de/ ) sowie vielen anderen regionalen Arbeitsgruppen.
Die Gruppe ist aktiv an Forschungsinitiativen beteiligt, die darauf abzielen, die Diagnostik, Therapiekonzepte und Langzeitergebnisse für Kinder mit Hirntumoren zu verbessern.
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I-HIT-MED Register
Die HIT-MED Gruppe betreibt ein internationales Register für alle Patienten innerhalb des HIT-Netzwerks mit Erstdiagnose oder Rezidiv der folgenden Entitäten:
- Medulloblastom
- Ependymom
- Pinealistumoren
- Choroid-Plexus-Tumoren
Ziel ist es hierbei, klinische Informationen sowie biologisches Material der Tumoren zu Forschungszwecken zu sammeln und so auch außerhalb von kontrollierten klinischen Studien einen tieferen Einblick in die Tumorbiologie und den klinischen Verlauf zu erhalten. Zusätzlich soll die hierbei errichtete Datenbank uns bei der Beratung in der Diagnose und Therapie von seltenen Tumoren oder ungewöhnlichen Therapiekonstellationen unterstützen, einschließlich der Identifikation von Patienten, die für prospektive klinische Studien geeignet sind.
Das I-HIT-MED Register wird von der Deutschen Kinderkrebsstiftung gefördert ( www.kinderkrebsstiftung.de ).
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SIOP Ependymoma II
SIOP Ependymoma II ist eine multizentrische Phase II/III klinische Studie zur Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Ependymom, die zum Zeitpunkt der Erkrankung nicht älter als 21 Jahre sind.
Die internationale Leitung der Studie liegt bei Dr. Pierre Leblond vom Centre Léon Bérard, Lyon, Frankreich. Die nationale Leitung in Deutschland hat Prof. Rutkowski in Hamburg.
Patienten werden aufgrund von Alter, Tumorlokalisation und Ergebnis der primären Tumorresektion in verschiedene Therapiearme stratifiziert. Die Ziele unterscheiden sich je nach Stratum:
Stratum 1:
- Kann eine Erhaltungschemotherapie nach der Standard-Radiotherapie bei Patienten > 12 Monate und kompletter Tumorresektion die Wahrscheinlichkeit eines Erkrankungs-Rückfalls reduzieren?
Stratum 2:
- Hat die zusätzliche Gabe von hochdosiertem MTX zur VEC-Chemotherapie einen Vorteil bei Patienten mit Resttumor?
- Kann bei Patienten, die nach Therapie noch einen inoperablen Tumorrest aufweisen, eine „Extradosis“ Bestrahlung (sog. Boost) auf diesen Rest das Tumorwachstum besser kontrollieren?
- Welche Auswirkungen hat dieser Boost auf das Überleben und die Lebensqualität der Patienten?
Stratum 3:
- Kann die zusätzliche Gabe von Valproat zu der alleinigen Chemotherapie bei Kindern < 12 Monaten die Wahrscheinlichkeit eines Erkrankungs-Rückfalls reduzieren?
Alle Strata:
Darüber hinaus sollen viele Nebenfragestellungen, unter anderem zum Effekt einer verpflichtenden neurochirurgischen Zweitmeinung, zu Spätschäden der Erkrankung und der Therapie sowie zur Tumorbiologie, beantwortet werden.
Die SIOP Ependymoma II-Studie in Deutschland wird von der Deutschen Kinderkrebsstiftung gefördert.
EU CT Nr. 2024-512222-28-00 (EudraCT Nr. 2013-002766-39)
ClinicalTrials.gov ID NCT02265770
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SIOP HRMB
SIOP HRMB ist eine multizentrische Phase III klinische Studie zur Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Hochrisiko Medulloblastom, die zum Zeitpunkt der Erkrankung älter als 3 Jahre sind.
Die internationale Leitung der Studie liegt bei Prof. Simon Bailey vom Sir James Spence Institute of Child Health, Newcastle upon Tyne, Vereinigtes Königreich. Die nationale Leitung in Deutschland hat Prof. Rutkowski in Hamburg.
Untersucht werden sollen 2 Hauptfragestellungen:
- Lässt sich das Überleben von Kindern mit Hochrisiko Medulloblastom durch eine der folgenden Therapien im Vergleich zur Standardtherapie (1 x tägliche, sog. „normofraktionierte“ Bestrahlung) verbessern?
- 2x tägliche, sog. „hyperfraktionierte, akzelierte“ Bestrahlung (HART)
- Hochdosis-Chemotherapie mit Thiotepa gefolgt von der Standard-Bestrahlung
- Hat die Art der Erhaltungschemotherapie nach Bestrahlung einen Einfluss auf das Überleben von Kindern mit Hochrisiko Medulloblastom?
Darüber hinaus sollen viele Nebenfragestellungen, unter anderem zu Spätschäden der Erkrankung und der Therapie sowie zur Tumorbiologie, beantwortet werden.
Die SIOP HRMB-Studie in Deutschland wird von der Deutschen Kinderkrebsstiftung gefördert.
EU CT Nr. 2024-510578-25 (EudraCT Nr. 2018-004250-17)
- Lässt sich das Überleben von Kindern mit Hochrisiko Medulloblastom durch eine der folgenden Therapien im Vergleich zur Standardtherapie (1 x tägliche, sog. „normofraktionierte“ Bestrahlung) verbessern?
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COGNITO-MB
COGNITO-MB ist eine transatlantische Phase-III-Studie mit dem Ziel, die neurokognitiven Behandlungsergebnisse bei Kleinkindern mit einem niedrig-Risiko Medulloblastom zu verbessern, die vor dem fünften Lebensjahr erkrankt sind.
Die Studie wird in Europa von Prof. Dr. Stefan Rutkowski am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und in Nordamerika von Prof. Dr. Girish Dhall im Rahmen des CONNECT-Konsortiums geleitet. Die Einreichung bei den deutschen Zulassungsbehörden ist erfolgt; der Beginn der Rekrutierung wird für Anfang 2026 erwartet.
Ziel der COGNITO-MB Studie ist der Vergleich zweier bewährter und wirksamer Behandlungsstrategien (HIT-SKK und Head Start 4) in dieser Altersgruppe, wobei der Fokus erstmals auf neurokognitiven Ergebnissen als primärem Studienziel liegt. Es handelt sich um die erste randomisierte Studie, die in dieser Patient:innengruppe durchgeführt wird, und zugleich um die erste Studie, die standardisierte neuropsychologische Testverfahren als primären Endpunkt nutzt. Durch die Bewertung der langfristigen kognitiven Auswirkungen und der Lebensqualität sollen Rückschlüsse darüber gewonnen werden, welcher Therapieansatz die Gehirnentwicklung bei sehr jungen Kindern am besten schützt.
Zusätzlich umfasst die Studie auch medizinische und biologische Begleituntersuchungen, um mögliche Spätfolgen der Behandlung besser zu erkennen und die Nachsorge gezielter zu gestalten.
Die Sponsorschaft für COGNITO-MB wurde von der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH gGmbH) übernommen und die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
EU CT-Nr.: 2024-517133-40-00
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SIOP-PNET 5 MB
Die Patientenrekrutierung ist seit dem 06.04.2022 beendet und es können keine Patienten mehr eingeschlossen werden.
Die Studie wird geleitet von Prof. Rutkowski in Hamburg, der auch für die Auswertung des SR-Armes verantwortlich ist. Weitere Verantwortliche sind Prof. François Doz vom Institut Curie, Paris, Frankreich (LR-Arm und WNT HR-Arm) und Prof. Till Milde von der Universität Jena (SHH TP53-Arm).
SIOP PNET5 MB ist eine multizentrische Phase-II/III-Studie zur Therapie von Kindern und Jugendlichen mit klinisch standardrisiko-Medulloblastom und unterschiedlichem biologischem Risikoprofil, die zum Zeitpunkt der Erkrankung älter als 3 bis 5 Jahre und jünger als 22 Jahre waren. Insgesamt wurden 401 Patienten in 13 europäischen Ländern in die Studie aufgenommen.
Untersucht werden 2 Hauptfragestellungen:
- LR (low-risk)-Arm: Ist es sicher, bei Patienten mit geringem Risikoprofil die Therapintensität zu reduzieren, ohne dass es zu einer Häufung von Rückfällen (=Rezidiven) kommt?
- SR (standard-risk)-Arm: Kann bei Patienten mit sogenanntem "Standardrisiko"-Medulloblastom die Gabe von Carboplatin simultan zur Radiotherapie das rezidivfreie Überleben im Vergleich zur Radiotherapie allein verbessern?
Darüber hinaus sollen viele Nebenfragestellungen, unter anderem zu Spätschäden der Erkrankung und der Therapie sowie zur Tumorbiologie, beantwortet werden.
Die Datenbereinigung und -analyse laufen derzeit, und die erste Veröffentlichung der Ergebnisse wird in Kürze erwartet.
Das UKE hat für die SIOP PNET 5 MB die Sponsorschaft übernommen und die Förderung erfolgt durch die Deutsche Kinderkrebsstiftung.
EudraCTNr: 2011-004868-30
ClinicalTrials.gov ID: NCT02066220
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HIT 2000
HIT2000 war eine multizentrische Therapieoptimierungsstudie für Kinder, Jungendliche und junge Erwachsene, die an einem Medulloblastom, Ependymom oder ZNS-PNET erkrankt sind.
Sie wurde von 1.1.2001 bis 31.12.2011 in bis zu acht europäischen Ländern in über 80 Kliniken durchgeführt. Insgesamt wurden mehr als 1300 Patienten in die Studie aufgenommen und in einem der neun verschiedenen Therapiearme behandelt. HIT2000 (und ihr europäischer Arm PNET4) war neben anderen Aktivitäten ein weiterer Schritt auf dem Weg hin zu den produktiven europäischen Forschungsstrukturen, wie wir sie heute bei der Erforschung pädiatrischer Hirntumoren nutzen können.
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Neuropsychologische Begleitstudie
Neuropsychologische Begleitstudie
Im Rahmen der neuropsychologischen Begleitstudie werden Patienten mit Medulloblastom, Ependymom und ZNS-PNET neuropsychologisch untersucht, die im Alter von 0-21 Jahren erkrankt sind und im Rahmen der durch die HIT-MED Studienzentrale betreuten Studien oder Register gemeldet werden. Das bedeutet konkret, dass spezielle Tests angewendet werden, mit denen Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten in der Feinmotorik oder Gedächtnisprobleme erfasst werden. Anschließend werden diese mit den klinischen Daten kombiniert und ausgewertet. Darüber hinaus erhalten die untersuchten Patienten eine Rückmeldung über ihre Ergebnisse und die Patienten werden über mögliche Fördermaßnahmen beraten.
Für die Forschung sind die neuropsychologischen Testdaten sehr wertvoll, um die kognitiven Einschränkungen der betroffenen Patienten nach der Therapie besser zu verstehen und um den Einfluss von einzelnen Therapieelementen auf die Kognition zu erforschen. Den betroffenen Patienten und ihren Familien helfen die Testung und insbesondere die folgende Beratung dabei, die schulische/berufliche und alltägliche Reintegration zu verbessern.
Bei Fragen schreiben Sie uns gerne eine Mail an: hitmed-neuropsychologie@uke.de .
Assoziierte präklinische Gruppen am UKE
Die klinische Forschung innerhalb der HIT-MED-Gruppe wird aktiv durch mehrere präklinische Kooperationen unterstützt, die dazu beitragen, Laborergebnisse schneller in neue Therapieansätze zu überführen und den Kampf gegen kindliche Hirntumoren voranzutreiben. Zu den kooperierenden Forschungsgruppen am UKE gehören unter anderem:
Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ulrich Schüller
Entwicklungsneurobiologie und Pädiatrische Neuroonkologie, Kinderkrebsforschungsinstitut, Hamburg
Die Forschungsgruppe befasst sich mit der besseren Verständnisbildung, Diagnostik und Therapie pädiatrischer Hirntumoren, insbesondere Medulloblastomen und spinalen Ependymomen. Durch umfassende morphologische und molekulare Analysen, in-vitro-Studien sowie die Nutzung transgener Tiermodelle wird die Tumorbiologie erforscht und neue, zielgerichtete Therapien identifiziert.
Weitere Informationen zur Forschung finden Sie auf der Website .
Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Julia E. Neumann
Molekulare Neuroonkologische Pathologie, Institut für Neuropathologie, UKE
Diese Forschungsgruppe untersucht die molekularen Mechanismen, die der Entstehung und dem Fortschreiten bösartiger Hirntumoren zugrunde liegen. Mithilfe präklinischer Modelle, Tumorproben von Patient:innen sowie moderner -omics-Technologien werden umfassende molekulare Analysen durchgeführt, um zentrale Prozesse der Tumorentstehung und -progression aufzudecken.
Spezifische Informationen zur Forschung finden Sie auf der jeweiligen Webseite .
Arbeitsgruppe von Dr. rer. nat. Nina Struve and PD Dr. med. Martin Mynarek
Strahlenbiologie von kindlichen Hirntumoren, Labor für Radiobiologie und Experimentelle Strahlenonkologie, UKE
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Mechanismen der Tumorantwort und Resistenz gegenüber einer Strahlentherapie. Dazu zählen die Charakterisierung der zellulären Strahlensensitivität, die Erforschung von DNA-Reparaturmechanismen in unterschiedlichen molekularen Subgruppen des Medulloblastoms sowie die Entwicklung neuer Therapieansätze zur Radiosensibilisierung. Von der HIT-MED Studiengruppe können klinische Daten bereitstellt und die Übertragung und Validierung präklinischer Erkenntnisse in klinische Studien ermöglicht werden.
Specific details about their research can be found on their Webseite .
Referenzzentren
Um eine hohe diagnostische Qualität für Hirntumorpatient:innen in Deutschland sicherzustellen, arbeitet die HIT-MED-Studiengruppe eng mit den etablierten GPOH-Referenzzentren des Behandlungsnetzwerks HIT zusammen. Diese Zentren führen standardisierte Auswertungen zentraler diagnostischer Untersuchungen durch, um eine konsistente und präzise Diagnostik im gesamten Netzwerk zu gewährleisten. Derzeit sind folgende Referenzzentren für die HIT-MED Entitäten zuständig:
Disziplin | Leitung |
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Neuropathologie | Prof. Dr. Torsten Pietsch (Bonn) – Medulloblastome und Pinealistumoren Prof. Dr. Ulrich. Schüller (Hamburg) - Ependymome Dr. med. Christian Thomas (Münster) – CPT |
Neuroradiologie | Dr. Brigitte Bison (Augsburg) |
Liquorzytologie | Prof. Dr. Ulrich. Schüller (Hamburg) |
Molekularbiologie | Prof. Dr. Felix Sahm (Heidelberg) Prof Dr. Stefan Pfister (Heidelberg) |
Strahlentherapie | Dr. Rudolf Schwarz (Hamburg) Prof. Dr. Beate Timmermann (Essen) |
Neurochirurgie | Prof. Dr. Ulrich-Wilhelm Thomale (Berlin) Prof. Dr. Martin Schuhmann (Tübingen) Dr. med. Jürgen Krauß (Würzburg) |
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Referenzzentrum Liquordiagnostik
Referenzzentrum Liquordiagnostik
Das deutsche Referenzzentrum pädiatrische Liquorzytologie befindet sich seit 2009 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und wird seit Oktober 2022 von Prof. Dr. med. U. Schüller aus dem Institut für Neuropathologie geleitet.
Im Referenzzentrum für Liquorzytologie werden im Rahmen des Forschungs- und Behandlungsnetzwerkes pädiatrische Hirntumoren (HIT-Netzwerk) Liquorproben von Kindern mit malignen Hirntumoren zweitbeurteilt, was zur Sicherung der Diagnosequalität bei an einem Hirntumor erkrankten Kindern beiträgt.
Die Ergebnisse der Referenzbeurteilung werden in verschiedenen Studien ebenfalls zur Sicherung der Datenqualität verwendet.
Kontakt Referenzzentrum für Liquorzytologie:
Referenzzentrum - Liquordiagnostik des Forschungs- und
Behandlungsnetzwerkes HIT
Institut für Neuropathologie
Prof. Dr. med. U. Schüller
Haus O38
Martinistraße 52
20246 HamburgFAX: 040-7410-54929
Den aktuellen Probenbegleitschein können Sie hier herunterladen.
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Liqorbegleitschein