26.03.2018        AKTUELLES

500 Augenhornhäute für Hamburg: Rechtsmedizin des UKE sensibilisiert für Spende

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen in Zusammenarbeit mit den Augenkliniken mehrerer Hamburger Krankenhäuser die Spendenbereitschaft für Augenhornhäute in Hamburg erhöhen. Bislang stehen pro Jahr etwa 280 Augenhornhäute für Transplantationen zur Verfügung. Künftig sollen es mindestens 500 Augenhornhäute pro Jahr sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die UKE-Mitarbeiter andere Hamburger Krankenhäuser sensibilisieren, potentielle Spender ausfindig zu machen. Unterstützung erhalten sie dabei von den Lions Clubs der Region Hamburg, die dem UKE ein Elektroauto und eine -tankstelle gespendet haben. Mit dem Auto wird das UKE-Explantationsteam zu den Spendenentnahmen fahren. Schirmherr der Lions Augenhornhautbank am UKE ist Dr. Peter Tschentscher, Senator für Finanzen der Freien und Hansestadt Hamburg.

Senator Tschentscher sagte anlässlich der Übergabe des Elektroautos an das UKE: „Der Verlust der Sehkraft bedeutet in der Regel eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. In vielen Berufen ist eine verminderte Sehkraft gleichbedeutend mit dem Verlust des Arbeitsplatzes. Augenhornhautbanken wie diese am UKE leisten eine wichtige Unterstützung dabei, Menschen das Augenlicht wiederzugeben. Für dieses Projekt habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen.“

„Wir möchten die Bereitschaft für Organ- und Gewebespenden in der Bevölkerung erhöhen und möglichst jeden potentiellen Spender erkennen, um keine Gewebespende zu verlieren. Daher werden wir uns auch intensiv an Angehörige von Menschen wenden, die zu Lebzeiten erklärt haben, mit einer Gewebespende einverstanden zu sein. Denn eine Hornhautspende ist bis zu 72 Stunden nach dem Tod möglich. Wir danken den Lions Clubs der Region Hamburg und Finanzsenator Dr. Tschentscher für die Unterstützung unseres Ziels, noch mehr Menschen zu helfen, ihre Sehkraft wiederzuerlangen“, sagte Prof. Dr. Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des UKE.

„Der Erhalt der Sehkraft ist weltweit eine der wichtigsten Aufgaben der Lions. Wir freuen uns daher sehr, die Arbeit des Instituts für Rechtsmedizin mit dem Fahrzeug als Beginn einer intensiveren Zusammenarbeit unterstützen zu können, sagte Edmund Krug, Distrikt Governor der Lions Organisation im Norden.

Die Lions Augenhornhautbank am UKE

Die Augenhornhautbank am UKE existiert bereits seit mehr als 40 Jahren. Pro Jahr stehen etwa 280 Augenhornhäute für eine Transplantation zur Verfügung. Damit konnte das Team der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des UKE bislang mehr als 7000 Menschen helfen, ihre Lebensqualität mit einer neuen Augenhornhaut zu verbessern. Bei ihnen hatte zum Beispiel eine schwere Hornhautentzündung eine Vernarbung oder Trübung der Hornhaut verursacht und eine Hornhauttransplantation notwendig gemacht.

Bei einer Hornhauttransplantation wird eine Schicht oder die gesamte Dicke der Hornhaut ausgetauscht. Die erkrankte Hornhaut wird ausgestanzt und die Spenderhornhaut an der Empfängerhornhaut fixiert. Eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) ist bei allen Erkrankungen indiziert, bei denen das gesamte Hornhautstroma betroffen ist wie z.B. Trübung, Infektion oder pathologische Wölbung. Die Hornhauttransplantation gehört zu den erfolgreichsten Transplantationen.

Lions Clubs der Region Hamburg

Der Lions Club International wurde 1917 in den USA gegründet. Grundidee war, eine Organisation zu etablieren, die sich für die Unterstützung bedürftiger Menschen einsetzt. Die Ausweitung der Clubbewegung über die Grenzen der USA hinaus begann 1920 mit Club-Gründungen in Kanada, Mexiko, Südamerika und China. In Europa wurden die ersten Lions Clubs 1948 in Schweden und der Schweiz gegründet. Der erste deutsche Lions Club entstand 1951 in Düsseldorf. Schwerpunkte der Arbeit der Lions Clubs in Deutschland sind die Kinder- und Jugendprogramme und der Kampf gegen Blindheit. Darüber hinaus betreuen sie Alten- und Krankenheime, unterstützen lokale Umweltprojekte, engagieren sich für Aus- und Umsiedler, organisieren große Hilfslieferungen in Katastrophengebiete und tragen außerdem dazu bei, dass deutsche Kulturdenkmäler erhalten werden können.

Weitere Informationen: www.500mal-sehen.de

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