Impfung

Information zur SARS-CoV-2 (Corona-Virus) Impfung und Therapie

(Stand 01.09.2022)

Liebe Patientin, lieber Patient!

Verständlicherweise erreichen uns derzeit viele Anfragen von Organtransplantierten zur Schutzimpfung gegen SARS-CoV-2.

Wir stellen hier für Sie unseren aktuellen Kenntnisstand dar. Bitte beachten Sie, dass sich die Pandemie sehr dynamisch entwickelt und die Gegebenheiten sich laufend ändern.

Die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA hat bisher eine Zulassung für die Impfstoffe der Hersteller BionTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Johnson&Johnson und Novavax erteilt. Die Testung weiterer Impfstoffe u.a. auch weiterer Totimpfstoffe (Valneva, Sanofi-Genzyme) hat begonnen, über ein Zulassungsdatum ist aktuell noch nichts bekannt.

Beachten Sie zum Thema Impfung auch die FAQs auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.

Zum jetzigen Zeitpunkt gehen die Fachgesellschaften und wir davon aus, dass alle auf mRNA basierenden Impfstoffe (z.B. von den Firmen BionTech/Pfizer, Moderna), die Vektorimpfstoffe (z.B. AstraZeneca, Johnson&Johnson und der russ. Impfstoff Sputnik V) sowie die Proteinimfpstoffe (z.B. Novavax) für unsere Patient:innen sicher sind, da es sich um sogenannte „Totimpfstoffe“ handelt. Der Impfstoff von AstraZeneca und der Impfstoff von Johnson&Johnson werden wegen seltener, aber gefährlicher Nebenwirkungen (Abfall der Blutplättchen, Thrombosen der Hirnvenen) von der STIKO nur für ältere Patient:innen über 60 Jahren empfohlen. Bei Patient:innen unter 30 Jahren sollte gemäß Empfehlung der STIKO nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer eingesetzt werden, da die -absolut zwar sehr geringen- Fallzahlen an Herzmuskelentzündung nach mRNA-Impfung bei dem Impfstoff von Moderna höher sind. Zum 5.9.2022 soll ein modifizierter, an die Omikronvariante angepasster mRNA-Impfstoff von Biontech auf den Markt kommen. Weitergehende Informationen und Empfehlungen zu diesem liegen aktuell noch nicht vor

Die als Impfantwort gemessenen Antikörperwerte bei transplantierten Patienten sind leider niedriger als in der Normalbevölkerung, so dass unabhängig von der Impfung weiterhin alle AHA+A+L-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske [am besten FFP2], Corona-Warn-App herunterladen und regelmäßig lüften) beachtet werden sollten.

Im Januar 2022 entschied sich die STIKO zur Empfehlung einer vierten Impfung für immunsupprimierte Patient:innen (als 2. Booster). Diese soll 3 Monate nach Drittimpfung durchgeführt werden. Wir empfehlen außerdem die Impfung aller Haushaltsangehörigen älter als 5 Jahre, um den Schutz immunsupprimierter Personen zu erhöhen.

Für Kinder im Alter von 5-11 Jahren und Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren empfiehlt die STIKO die Impfung mit dem Impfstoff von BionTech/Pfizer. Für Kinder unter 5 Jahren sind sowohl von BionTech/Pfizer als auch Moderna Studiendaten für eine Zulassung eingereicht worden, eine Entscheidung der EMA ist ausstehend.

Sollten Sie als Transplantierte:r Symptome einer COVID-19 Erkrankung bekommen oder Kontakt zu einer/m Infizierten gehabt haben, lassen Sie sich bitte umgehend testen (Antigentest) und nehmen Sie Kontakt mit der für Sie zuständigen Transplantationsambulanz auf. In Zusammenarbeit mit unserer Infektiologie würden wir in Abhängigkeit Ihres Risikoprofils und Ihrer Immunsuppression dann über eine in der Frühphase der Infektion (< 5 Tage) wirksame Therapie entscheiden. Diese kann je nach Konstellation entweder in Form einer Infusion oder als Tablettentherapie erfolgen.

Am 24.03.2022 hat die EMA das Medikament Evusheld© zugelassen. Evusheld© ist eine Kombination aus zwei Antikörpern die bei Hochrisikopatienten, die keine Impfantwort aufgebaut haben, als Prophylaxe vor einer SARS-CoV 2 Infektion gegeben werden kann. Bei Fragen hierzu nehmen Sie bitte Kontakt mit der für Sie zuständigen Transplantationsambulanz auf.

Generell sollten sich transplantierte Patient:innen darüber hinaus gemäß den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) impfen lassen. Hierfür bieten wir Ihnen in der Leber- und Nierentransplantationsambulanz des UKE (Gebäude O 10 im Erdgeschoss) weiterhin unsere offene Impfsprechstunde am Mittwoch von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr an, zu der Sie auch ohne Termin mit Ihrer Krankenkassenkarte zur Impfberatung kommen können bzw. uns auch telefonisch unter 040-7410-27908 kontaktieren können.

Dieses Infoblatt wird laufend aktualisiert.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr UTC-Team am UKE