Arbeits- und Zeitplan 2013
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Arbeits- und Zeitplan 2013

Validität von Analysen auf der Basis von ICD-Diagnosen bei multimorbiden GKV-Versicherten im Alter von 65 bis 85 Jahren (MultiValid)

Gerhard Schön, Karl Wegscheider, Martin Scherer, Hendrik van den Bussche

Zielsetzung und Fragestellung

In diesem einjährigen Projekt sollen vier Datenquellen, die Diagnoseinformationen bezüglich vertragsärztlich versorgter älterer multimorbider Patienten enthalten, miteinander verglichen werden. Dabei wird nicht eine Datei zum Goldstandard erhoben, vielmehr gehen alle vier zunächst als gleichberechtigt in die Analyse ein. Der Vergleich umfasst folgende Fragestellungen:

-Inwiefern stimmen die vier Datenquellen bezüglich der Prävalenz von chronischen Krankheiten und Krankheitskombinationen (nicht) überein?

-In welchen Bereichen/Dimensionen (Diagnosen, Beschwerden, Symptome, Geschlecht, Altersgruppe, Region gemäß PLZ) ergeben sich die größten Unterschiede zwischen den Datenquellen?

-Wie lassen sich die gefundenen Unterschiede erklären bzw. welche weiteren Untersuchungsschritte sind erforderlich, um gefundene Unterschiede erklären zu können?

-Durch welche Erhebungen können Abrechnungsdaten aus der vertragsärztlichen Versorgung routinemäßig sinnvoll ergänzt werden?

-Am Ende der Untersuchung soll eine vergleichende Bewertung der Brauchbarkeit der einzelnen Datenquellen für die Dokumentation bestimmter Teilaspekte stehen.

Datenbasis

A: MultiCare 2 Vertragsärztliche Abrechnungsdaten der Barmer GEK 2009

B: MultiCare 1 Primärdaten aus einer Beobachtungsstudie in Hausarztpraxen

C: SHIP-2, SHIP-TREND Primärdaten aus der Study of Health in Pomerania

D: GEDA 2009 Bundesweiter telefonischer Gesundheitssurvey des RKI

Design und Methodik

Cluster-randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie: In Hamburg und Freiburg werden in je 30 Hausarztpraxen insgesamt 300 Patienten über 60 J. rekrutiert, die die Kriterien für eine mittelgradige Depression erfüllen (PHQ-9). 150 dieser Patienten werden für einen Zeitraum von 12 Monaten zusätzlich zur gewohnten Behandlung durch den Hausarzt einer geschulten Therapiebegleiterin zugeführt, die gezielt psychoedukative und problemlösungsorientierte Maßnahmen einsetzt. Die Kontrollgruppe erfährt die gewohnte Behandlung.

Förderer: Zentralinstitut für die Kassenärztliche Vereinigung in Deutschland

Partner: Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald, Robert Koch Institut, Berlin, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen.

Kontakt: Hendrik van den Bussche