24.11.2022        AUSZEICHNUNG

Prof. Thomas Renné erhält Preis der Deutschen Hochschulmedizin

Auszeichnung für Forschung an Sinusvenenthrombosen nach Corona-Schutzimpfung

Prof. Dr. Dr. Thomas Renné, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), hat gemeinsam mit Wissenschaftler:innen aus Greifswald, Berlin, München und Würzburg den Preis der Deutschen Hochschulmedizin erhalten. Ausgezeichnet wurden die Forschenden für ihre Untersuchungen zur Diagnostik, Therapie und Prävention von Sinusvenenthrombosen nach einer COVID-19-Schutzimpfung. Die Auszeichnung wird erstmalig vom Verband der deutschen Universitätsklinika (VUD) und dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) vergeben. Sie ist mit 25.000 Euro dotiert.

Ausgangspunkt für die Untersuchungen des Forschungsteams waren tödlich verlaufende Sinusvenenthrombosen im Gehirn nach einer COVID-19-Schutzimpfung mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca.

Die Wissenschaftler:innen unter Leitung von Prof. Andreas Greinacher, Universitätsmedizin Greifswald, konnten in kürzester Zeit die bei der so genannten Vakzin-induzierten immunthrombotischen Thrombozytopenie (VITT) ablaufenden Vorgänge erstmals beschreiben, die zugrunde liegenden Mechanismen aufklären und darauf aufbauend eine Therapie entwickeln. Das Therapiekonzept wurde von allen internationalen Guidelines übernommen. Dadurch konnte das Risiko, nach einer AstraZeneca-Impfung an dieser Komplikation zu sterben, weltweit um fast 90 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus stellten die Forschenden fest, dass die für die Entstehung der Thrombosen verantwortlichen Anti-PF4-Antikörper nach mehreren Wochen nicht mehr nachweisbar sind: Ehemalige VITT-Patient:innen können gefahrlos COVID-19-Boosterimpfungen erhalten und sich so vor einem schweren Krankheitsverlauf effektiv schützen.

„Ich gratuliere Prof. Renné und dem gesamten Forschungsteam herzlich zum Preis der Deutschen Hochschulmedizin. Die Arbeit der Wissenschaftler:innen ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und gelungene Kommunikation unmittelbar den Patient:innen zugutekommen können. Für diese Leistung haben die Wissenschaftler:innen verdient weltweite Resonanz erfahren“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und Vorstandsmitglied des UKE.

„Ich freue mich, dass es unserem nationalen Netzwerk von Universitätsmedizin innerhalb kürzester Zeit gelungen ist, die Mechanismen der VITT gemeinsam aufzuklären und so gezielt zu behandeln und Menschenleben zu retten. Ohne die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen“, sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Renné.

Die Informationen zu VITT wurden online in Form von fast täglich aktualisierten Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie von Patient:innen mit einem Erkrankungsverdacht über die Fachgesellschaft für Thrombose und Hämostaseforschung (GTH) verfügbar gemacht und weltweit übernommen.

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