Prof. Dr. Uta Herden

Professur für pädiatrische Transplantationschirurgie

Was hat Ihr Interesse an einer wissenschaftlichen Karriere bzw. Ihr Berufsfeld geweckt?

Das Medizinstudium hat für mich in perfekter Weise alle naturwissenschaftlichen Fächer mit dem Verständnis für die Funktionsweise des menschlichen Körpers und der Möglichkeit Krankheiten zu therapieren kombiniert.Chirurg wird man aus Berufung, die Begeisterung und Faszination, die man bei der praktischen Tätigkeit im OP empfindet, können wahrscheinlich nur wenige Menschen nachvollziehen. Die Transplantationschirurgie hat hierbei einen ganz besonderen Zauber, wenn die transplantierten Organe erstmalig im neuen Körper wieder durchblutet werden und ihre Funktion aufnehmen.


Wollten Sie schon immer Professorin werden?

Ich wollte immer eine Expertin in meinem Fachgebiet werden, das Gebiet wissenschaftlich weiterentwickeln, dieses Wissen für meine Patienten nutzen und an nachfolgende Generationen weitergeben.


Was begeistert Sie als Professorin noch immer?

Der vielfältige und abwechslungsreiche Arbeitsalltag der klinischen Tätigkeit mit Forschung und Lehre vereint und insbesondere die interdisziplinäre Behandlung hochkomplexer Patienten.


Was gefällt Ihnen an der Arbeit als Professorin?


Was gefällt Ihnen nicht ganz so gut an Ihrer Arbeit?

Leider besteht ein ausgeprägter Nachwuchsmangel in der Chirurgie und besonders im Bereich der Transplantationschirurgie, der die Zukunft ungewiss erscheinen lässt.

Gab es kritische Phasen im Laufe Ihrer Karriere, und wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, immer wieder. Weitermachen, weiterkämpfen, weil man es liebt. Motivation und Begeisterung sind das Wesentliche.

Welches sind die Schwerpunkte Ihrer Forschung?

Pädiatrische Lebertransplantation


Muss man sich, Ihrer Meinung nach schon in einer sehr frühen Karrierephase dafür entscheiden, den Weg zur Professur einzuschlagen?

Eine frühe Orientierung zur universitären Laufbahn und Habilitation erleichtert meiner Meinung nach den Weg.


Wie würden Sie die Vereinbarkeit ihres Berufes mit Freizeit und Familie einschätzen?

Die Arbeit sollte das schönste "Hobby" darstellen. Und es kommt nicht auf Quantität mit Familie und Freunden an, sondern Qualität.


Erzählen Sie uns gerne kurz von einem ganz besonderen Moment in Ihrer Karriere.

Ich habe klassische Karrieremeilensteine erreicht und es hat mich zufrieden gemacht. Aber besondere Momente waren klinisch-chirurgisch geprägt! Meine erste eigene Lebertransplantation bei einem Neugeborenen und es in den nachfolgenden Jahren gesund aufwachsen zu sehen.


Welche Unterstützungsangebote auf dem Weg zur Professur waren für Sie sehr hilfreich? Gab es eine Person, die Sie inspiriert hat?

Mentoring-Programm für Postdoc-Wissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät UKE und zusätzliche Forschungszeiten für klinisch tätige Ärztinnen UKE


Welches sind Ihre zukünftigen Visionen, was wollen Sie im Weiteren erreichen?


Was würden Sie gerne jungen Wissenschaftlerinnen und Studierenden mit auf den Weg geben?

Karriere benötigt Spaß am Beruf und intrinsische Motivation, dass macht auch Diskussionen über Work-Life Balance überflüssig.

MEILENSTEINE
2005Promotion an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2012Fachärztin für Viszeralchirurgie incl. Zusatzweiterbildung „spezielle Viszeralchirurgie“
2015Habilitation an der Universität Hamburg
2018Ruf W2-Professur für Transplantationschirurgie Universitätsklinikum Bonn (abgelehnt)
seit 2019Ruf W2-Professur für pädiatrische Transplantationschirurgie UKE Hamburg