Prof. Dr. Ewa Klara Stürmer
Stiftungsprofessur für Translationale Wundforschung
Was hat Ihr Interesse an einer wissenschaftlichen Karriere bzw. Ihr Berufsfeld geweckt?
Das Fehlen der optimalen Therapie für die Patient:innen - zunächst mit Osteoporose und später mit chronischen Wunden.
Wollten Sie schon immer Professorin werden?
Nein, ich wollte schon seit dem Kindesalter Ärztin werden. Das Interesse an der Forschung kam erst später hinzu, genauso wie die Freude medizinisches Wissen zu vermitteln. Bei letzterem ist es mir wichtig, neue Erkenntnisse aus der (translationalen) Forschung zu simplifizieren, um das Verständnis von Erkrankungen bei Nicht-Expert:innen zu erhöhen.
Was begeistert Sie als Professorin noch immer?
Die Möglichkeit an einer Universität im Team in Klinik, Forschung und Lehre zu arbeiten. Also kurz: Die Vielfältigkeit meines Berufes.
Was gefällt Ihnen an der Arbeit als Professorin?
Die Möglichkeit an einer Universität im Team in Klinik, Forschung und Lehre zu arbeiten. Also kurz: Die Vielfältigkeit meines Berufes.
Was gefällt Ihnen nicht ganz so gut an Ihrer Arbeit?
Die zunehmende Dokumentation und der Personalmangel in der Klinik. Auch das Antragswesen in der Forschung wird immer komplizierter.
Gab es kritische Phasen im Laufe Ihrer Karriere, und wie sind Sie damit umgegangen?
Ja, der Wechsel von der Universität Witten/Herdecke an das UKE verlief nicht ganz reibungslos. Die Corona-Pandemie hatte sicherlich einen Anteil daran. Optimismus und Durchhaltevermögen halfen.
Welches sind die Schwerpunkte Ihrer Forschung?
Die Genese, das Milieu und die Therapie chronischer und infizierter Wunden, bei Patient:innen und auf zell- und molekularbiologischer Ebene.
Muss man sich, Ihrer Meinung nach schon in einer sehr frühen Karrierephase dafür entscheiden, den Weg zur Professur einzuschlagen?
Heutzutage: Ja. Viele Forschungsförderungen sind auf junge Wissenschaftler:innen ausgerichtet, so dass man im Alter < 32 Jahre die größten Chancen hat, eigene Forschungsideen umzusetzen.
Wie würden Sie die Vereinbarkeit ihres Berufes mit Freizeit und Familie einschätzen?
Meine derzeitige Position erlaubt mir eine Flexibilität, in der ich Beruf, Freizeit undFamilie (3 Kinder) gut vereinbaren kann. Als ich als Unfallchirurgische Oberärztintätig war, glich das jedoch häufig der Quadratur des Kreises.
Erzählen Sie uns gerne kurz von einem ganz besonderen Moment in Ihrer Karriere.
Die schönsten Momente sind natürlich die der erfolgreichen Berufung. Es ist eine Wertschätzung der Person und ihrer Forschungs- und Lehrleistung. Sehr glücklich war ich auch beim Erhalt des "Hygiene-Preises 2022" und des "JWC Award 2024" in London.
Welche Unterstützungsangebote auf dem Weg zur Professur waren für Sie sehr hilfreich? Gab es eine Person, die Sie inspiriert hat?
Nein.
Welches sind Ihre zukünftigen Visionen, was wollen Sie im Weiteren erreichen?
Ich möchte mit meinem Team die ideale, auch anti-bakteriell wirksame Wundmatrix entwickeln, mit der als Hautersatz flächige akute, chronische und infizierte Wunden bedeckt werden können und heilen.
Was würden Sie gerne jungen Wissenschaftlerinnen und Studierenden mit auf den Weg geben?
Wenn Dich in der Medizin etwas fasziniert, unterschätze nicht Dein Potenzial! Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN . Rückschläge gibt es immer - persönlich und in der Forschung - es ist nur die Frage, wie Du damit umgehst.
| MEILENSTEINE | |
|---|---|
| 1996 | Promotiuon, Universität Duisburg-Essen |
| 2001 | Fachärztin für Chirurgie |
| 2003 | Fachärztin für Unfallchirurgie |
| 2006 | Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie |
| 2007 | Schwerpunkt Unfallchirurgie |
| 2009 | Spezielle Röntgendiagnostik im Gebiet Chirurgie |
| 2009 | Habilitation, Georg-August Universität Göttingen |
| 2015-2020 | erste Berufung, Universität Witten/Herdecke |
| 2022 | zweite Berufung, UKE, Hamburg |
| Zusätzliche Weiterbildungen | D-Arzt Erlaubnis (2007), Prüfärztin-PI (2013), Mikrobiologische Zulassung (2013) |