Prof. Dr. Elke Oetjen

Professur für Pharmakologie für Pharmazeuten

Was hat Ihr Interesse an einer wissenschaftlichen Karriere bzw. Ihr Berufsfeld geweckt?

Die Möglichkeit, nachzudenken, Hypothesen aufzustellen und sie dann experimentell zu testen, neue Wege zu gehen und Neues zu entdecken.


Wollten Sie schon immer Professorin werden?

Nein.


Was begeistert Sie als Professorin noch immer?

Die Freiheit des Denkens und die der Zeiteinteilung.


Was gefällt Ihnen an der Arbeit als Professorin?

Forschung und Lehre.

Was gefällt Ihnen nicht ganz so gut an Ihrer Arbeit?

Sachzwänge, z.B. in der Vorlesungszeit die Zerissenheit zwischen Lehre und Forschung; viel Verwaltungsarbeit (nicht die Gremienarbeit).

Gab es kritische Phasen im Laufe Ihrer Karriere, und wie sind Sie damit umgegangen?

Ja; versucht, trotz der Widerstände von außen durch zu kommen.

Welches sind die Schwerpunkte Ihrer Forschung?

Molekulare Pathogenese von Diabetes mellitus und assozziierter Erkrankungen.


Muss man sich, Ihrer Meinung nach schon in einer sehr frühen Karrierephase dafür entscheiden, den Weg zur Professur einzuschlagen?

Ja, leider.


Wie würden Sie die Vereinbarkeit ihres Berufes mit Freizeit und Familie einschätzen?

Kaum vorhanden; weniger aufgrund des Arbeitspensums sondern eher aufgrund befristeter Arbeitsverträge auf dem Weg zur Professur mit dem daraus resultierenden Zwang, viel zu arbeiten und zu publizieren.


Erzählen Sie uns gerne kurz von einem ganz besonderen Moment in Ihrer Karriere.

Als die ersten Ergebnisse langwieriger Tierversuche unsere Hypothese zu bestätigen schienen und der erste Hit für die Entwicklung von Proteininhibitoren.


Welche Unterstützungsangebote auf dem Weg zur Professur waren für Sie sehr hilfreich? Gab es eine Person, die Sie inspiriert hat?

Eine Förderung für Habilitandinnen und ein Kurs für die Verbesserung der Lehre ("Teacher's training") an der Universitätsmedizin Göttingen, ansonsten keine Unterstützung (eher das Gegenteil in der damaligen Abteilung). Meine Doktormutter hat mich inspiriert.


Welches sind Ihre zukünftigen Visionen, was wollen Sie im Weiteren erreichen?

Weitere Aufklärung der Bedeutung des Proteins, seine Regulation und seine Struktur, an dem wir arbeiten, und daraus ableitbar neue Therapie am ehesten gegen Diabetes mellitus zu entwickeln. An der Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker für das Fach Pharmakologie weiter mitzuarbeiten und die Novellierung, wenn sie kommen sollte, umzusetzen.


Was würden Sie gerne jungen Wissenschaftlerinnen und Studierenden mit auf den Weg geben?

Wissenschaft ist immer eine Entdeckungsreise mit ungeheuer viel Freiheit und macht trotz der Mühen und Rückschläge viel Freude. Wagen Sie es!

MEILENSTEINE
1992Promotion, Georg-August Universität Göttingen
2008Fachärztin für Pharmakologie und Toxikologie
2008Habilitation, Georg-August Universität Göttingen
2010Berufung, Universität Hamburg - UKE
 
Weiterbildung:
Strahlenschutz, Gentechnik