Prof. Dr. Ileana L. Hanganu-Opatz
Professur für Entwicklungsneurophysiologie
Was hat Ihr Interesse an einer wissenschaftlichen Karriere bzw. Ihr Berufsfeld geweckt?
Meine Chemie-Lehrerin in Rumänien. Ein Buch: "Chemie der Psyche" von Solomon Snyder. Die Teilnahme an Mathematik- und Chemie-Olympiaden.
Wollten Sie schon immer Professorin werden?
Nein. Ich wollte Wissenschaftlerin werden. Und davor auch Film-Regisseurin und Architektin...
Was begeistert Sie als Professorin noch immer?
Die Freiheit Fragen zu stellen und sie zu adressieren. Die Zusammenarbeit mit wissensdurstigen jungen Menschen. Die vielen Ideen in Projekten umzusetzen.
Was gefällt Ihnen an der Arbeit als Professorin?
Die Vielfalt, die Unabhängigkeit, die Betreuung.
Was gefällt Ihnen nicht ganz so gut an Ihrer Arbeit?
Die unnötige Bürokratie, die die Arbeit und Freiheit erschwert.
Gab es kritische Phasen im Laufe Ihrer Karriere, und wie sind Sie damit umgegangen?
Ja. Mit Ausdauer, viel Arbeit, Zuversicht und Humor. Und einer Familie, die immer hinter mir ist.
Welches sind die Schwerpunkte Ihrer Forschung?
Die Entwicklung neuronaler Schaltkreise unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen.
Muss man sich, Ihrer Meinung nach schon in einer sehr frühen Karrierephase dafür entscheiden, den Weg zur Professur einzuschlagen?
Nein, aber man muss die Arbeit, die man tut, lieben und wissen, dass auf dem Weg nach oben, nichts geschenkt ist.
Wie würden Sie die Vereinbarkeit ihres Berufes mit Freizeit und Familie einschätzen?
Gut. Wenn man die Arbeit, die man macht, liebt, ist sie keine Last, sondern eineFreude. Davon profitieren auch Familie und Freunde. Nicht alles ist einfach aber gibt es eine schönere Lektion als den Kindern zu zeigen, dass man mit Arbeit, Begeisterung und Ausdauer einiges erreicht? Als Mutter einer Tochter und Ehefrau eines Universitätsprofessors, der 600 km entfernt ein großes Institut leitet, habe ich gelernt, dass eine gute Organisation entscheidend ist.
Erzählen Sie uns gerne kurz von einem ganz besonderen Moment in Ihrer Karriere.
Es gab viele solcher Momente aber einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Bei der Promotionsfeier meines ersten Doktoranden, der sehr erfolgreich promoviert hat, kam seine Mutter zu mir und hat sich mit den Worten "Sie haben ihn zu diesem wunderbaren Menschen gemacht" bedankt.
Welche Unterstützungsangebote auf dem Weg zur Professur waren für Sie sehr hilfreich? Gab es eine Person, die Sie inspiriert hat?
Ich bin nicht der Coaching-Typ, so dass ich die Unterstützungsangebote nicht genutzt habe. Es gab aber Menschen, die mich inspiriert haben, wie Andreas Draguhn und Hans-Christian Pape, die mir gezeigt haben, wie wichtig Freundlichkeit, Güte und die Familie in unserem Beruf sind.
Welches sind Ihre zukünftigen Visionen, was wollen Sie im Weiteren erreichen?
Zusammen mit meinem Team, möchte ich die neuronalen Mechanismen der Hirnentwicklung und die krankheitsbedingten Störungen verstehen.
Was würden Sie gerne jungen Wissenschaftlerinnen und Studierenden mit auf den Weg geben?
Seit begeistert und mutig. Macht das, was euch wirklich interessiert. Und arbeitet hart. Nur dann, werdet ihr die Schwierigkeiten bewältigen.
| MEILENSTEINE | |
|---|---|
| 2002 | Promotion an der Heinrich Heine-Universität, Düsseldorf |
| 1998 | Diplom Biologie und Biochemie |
| 2009 | Habilitation an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz |
| 2008-2013 | W2 Berufung, UKE |
| seit 2013 | W3 Berufung, UKE |
| seit 2021 | Direktorin des Institut für Entwicklungsneurophysiologie, ZMNH, UKE |