Grüner und historischer Rundgang im UKE

UKE in Geschichte und Gegenwart

Herzlich willkommen

im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Das UKE war stets mehr als ein Krankenhaus. Es war und ist auch ein Raum der Erholung und ein historisches Denkmal.

Dieser Geländeplan lädt gleichermaßen Patienten, Besucher und Hamburger nicht nur zum erholsamen Spaziergang ein, sondern auch zu einem Ausflug in die Geschichte der Baukunst und der Medizin.

Der rot markierte Spazierweg führt Sie entlang historischer Gebäude: Sie lernen architektonisch bedeutende Bauten des UKE kennen. Einige Pavillons aus dem 19. Jahrhundert wurden bis heute erhalten, restauriert und sind weiterhin in Betrieb. Zu jedem der Gebäude finden Sie eine detaillierte Beschreibung.

Der grün markierte Spazierpfad führt Sie entlang einiger ganz besonderer Bäume: Die Bäume imponieren durch ihre Baumkronen- und Blütenpracht sowie ihre Größe und stellen eine große Bereicherung für das UKE-Gelände dar. Einige von ihnen sind in der Region beheimatet, andere stammen aus Ländern wie Frankreich, Spanien oder China.

Lassen Sie sich entlang des Weges vorbei an den Bäumen und Gebäuden führen und nehmen Sie sich Zeit zum Verweilen.

Der blaue Spazierpfad führt Sie über die Wiesen der Eppendorfer Parkanlage, die gleich gegenüber des UKE-Geländes liegt. Hier können Sie einen entspannenden Rundgang machen, auf den Bänken am Teich pausieren und die Natur ­genießen.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und einen guten Aufenthalt im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf!

Grüner Rundgang

 Sumpfzypresse

Sumpfzypresse, Blatt

Punkt 1

Sumpfzypresse

Die Sumpfzypresse ist vor allem in den USA, zum Beispiel in den Everglades von Florida, beheimatet und kann daher bis zu einem Meter tief im Wasser stehen, ohne Schaden zu nehmen. Die grünen Nadeln färben sich zum Herbst hin braun und fallen zu Boden. Die Sumpfzypresse kann über tausend Jahre alt werden.

 Platane
Platane, Bblatt

Punkt 2

Platane

Mit ihren auffälligen ahornförmigen Blättern erreicht die Platane Wuchshöhen bis zu 50 Meter. Je nach Art ist die Platane ein laubabwerfender oder aber auch ein halbimmergrüner Baum, dessen Borke sich in Platten ablöst und so ein mosaikähnliches Muster hinterlässt. Die hier stehende Platane hat einen Umfang von fast fünf Metern.

Stieleiche

Stieleiche

Punkt 3

Stieleiche

Die Stieleiche kommt in fast ganz Europa vor. Der einheimische Waldbaum ist sowohl im norddeutschen Tiefland als auch in den Alpen anzutreffen. Die Stieleiche ist vor allem an ihrer markanten Blattform, den Eicheln und tiefen Furchen in der Borke zu erkennen. Die Blätter färben sich im Herbst kräftig gelb bis goldbraun.

Traubeneiche
Traubeneiche

Punkt 4

Traubeneiche

Die Traubeneiche ist ein sommergrüner Baum und kann bis zu 40 Meter hoch werden. Die Eicheln der Traubeneiche werden auch als Trauben bezeichnet, wodurch sich der Name ableitet. Diese sind meist dicht aneinander traubenähnlich angeordnet. Nach der Stieleiche ist die ­Traubeneiche die in Mitteleuropa am ­weitesten verbreitete Eichenart.

Blutbuche

Blutbuche

Punkt 5

Blutbuche

Die Blutbuche oder auch Purpurbuche hat ihren Namen den rötlichen Blättern zu verdanken. Im Laufe eines Jahres verlieren die Blätter jedoch ihre rote Farbe und vergrünen zum Herbst hin immer mehr. Blutbuchen können mehr als 200 Jahre alt werden.

Nikkotanne
Nikkotanne

Punkt 6

Nikko-Tanne

Die Nikko-Tanne stammt ursprünglich aus den Bergregionen Japans. Das immergrüne Kieferngewächs kann bis zu 30 Meter hoch und acht Meter breit werden. Die aufrecht stehenden zylinderförmigen Zapfen sind zunächst ­violett gefärbt und werden zunehmend brauner. Aufgrund ihrer weichen Nadeln und des gleichmäßigen Wuchses wird die Nikkotanne vermehrt als Weihnachtsbaum genutzt.

Hainbuche
Hainbuche

Punkt 7

Hainbuche

Direkt hinter dem Eingang des Kinder-UKE steht im Innenhof die weit über 100 Jahre alte Hainbuche. Sie wurde wenige Jahre nach der Gründung des Universitätskrankenhauses (1884) gepflanzt und gilt inzwischen als Naturdenkmal. Der Durchmesser ihrer mächtigen Krone beträgt rund 24 Meter.

Die Klinikgebäude sind um die Hainbuche herum angeordnet, so dass Patienten, Besucher und Mitarbeitende von verschiedenen Seiten auf den Baum schauen können. Nicht nur das Farbenspiel der Blätter in den Jahreszeiten, sondern auch Vögel und Eichhörnchen, die auf dem Baum zu sehen sind, bieten den Kindern und Jugendlichen bei ihrer Genesung eine nette Abwechslung.

Um die Hainbuche für den Bau des Kinder-UKE erhalten zu können, wurde eine Art „Blumenkasten“ mit rund 1800 Quadratmeter Boden gefertigt. Darin steht der Baum sicher und wird auch inmitten des Gebäudes ausreichend versorgt. Seine Krone und Wurzeln werden regelmäßig fachgerecht beschnitten.

Trompetenbaum
Trompetenbaum Blüte

Punkt 8

Trompetenbaum

Der Gewöhnliche Trompetenbaum ist ein Laubbaum. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in den Vereinigten Staaten, doch wird er in Europa auch häufig als Zierbaum gepflanzt. Man findet ihn häufig als Park- und Straßenbaum. Der laubabwerfende Gewöhnliche Trompetenbaum kann eine Höhe von bis zu 18 Meter erreichen. Er bildet zahlreiche, bis zu 40 Zentimeter lange bohnenförmige Früchte aus, welche sich erst nach dem Winter öffnen.
Achtung: Der Hautkontakt mit dem Holz kann zu einer allergischen Reaktion führen.

Ginkgo
Ginkgo

Punkt 9

Ginkgo

Ursprünglich in China beheimatet, wird der Ginkgo heute weltweit angepflanzt. Bis zu tausend Jahre und älter kann er werden und einen Stammdurchmesser von bis zu vier Metern erreichen. Die meisten Ginkgos werden ca. 40 Meter hoch, es gibt aber auch 60 Meter hohe Exemplare.

Die Form der Ginkgoblätter ist in der Pflanzenwelt einmalig. Die Blätter werden im Herbst leuchtend gelb. Der Ginkgo ähnelt zwar Laubbäumen, tatsächlich ist er näher mit Nadelbäumen verwandt, ist aber weder Laub- noch Nadelbaum. Der Ginkgo gehört einer eigenen Samenpflanzengruppe an, den Ginkgoales, und ist der einzige heute noch lebende Vertreter dieser Gruppe. Er ist der Letzte seiner Art.

Der Ginkgo existiert in seiner jetzigen Form seit über 60 Millionen Jahren und wird daher auch als „Lebendes Fossil“ bezeichnet. Er ist vermutlich die älteste noch lebende Pflanzenart der Erde.

Robinie
Robinie

Punkt 10

Robinie

Die Robinie wird im Volksmund oftmals als „Akazie“ bezeichnet – nicht zu verwechseln mit der echten Akazie aus Australien oder Afrika. Daher wird die Robinie auch als „Scheinakazie“ betitelt, sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und besitzt lange Dornen an ihren Zweigen. Sie ist ein beliebter Straßenbaum und wird zur Stabilisierung trockener Böschungen gepflanzt..

Morgenländische Platane
Morgenländische Platane

Punkt 11

Morgenländische Platane

Die vor allem in Kleinasien und Süd­europa verbreitete Morgenländische Platane kann 15 bis 25 Meter hoch und mindestens genauso breit werden. Typisch für sie sind die handförmig geteilten Blätter, die einen grob gezähnten Rand aufweisen. ­An einem langen Stiel hängen drei bis sechs behaarte Nussfrüchte.

Silber-Ahorn
Silber-Ahorn

Punkt 12

Silber-Ahorn

Der Silber-Ahorn ist vor allem in Nordamerika verbreitet, wird in Europa aber als Zierbaum in Gärten oder Parks angepflanzt. Er kann eine Höhe bis zu 36 Meter erreichen, ist meist jedoch eher niedrig gewachsen. Die bis zu 14 Zentimeter langen Laubblätter zeigen sich im Herbst in gelb, aber auch dunkelrot.

Amerikanische Roteiche
Amerikanische Roteiche

Punkt 13

Amerikanische Roteiche

Die Amerikanische Roteiche ist durch ihre spitz- und tiefgelappte Blattform und Eicheln gut zu erkennen. Aufgrund der leuchtend roten Herbstfärbung ist sie ein beliebter Park- und Waldbaum. Die Roteiche eignet sich hingegen nicht als Straßenbaum, da das weitreichende Wurzelsystem oftmals Asphaltbeläge von Fahrrad- und Fußgängerwegen anhebt.

Baumhasel
Baumhasel

Punkt 14

Baumhasel

Die Baumhasel, auch Türkische Hasel oder Türkische Haselnuss genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hasel innerhalb der Familie Birkengewächse und kann bis zu 20 Meter hoch werden. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Südosteuropa und Kleinasien über den Transkaukasus und den Kaukasus bis in den Himalaya. Das Besondere an der Baumhasel sind ihre Nüsse, die essbar sind und auch gern zum Backen von Kuchen verwendet werden.

Winterlinde
Winterlinde

Punkt 15

Winterlinde

Mit ihren herzförmigen Blättern beeindruckt die Linde vor allem durch ihren urigen Stamm sowie ihre Starkäste, aber auch ihr Alter ist beachtlich – bis zu tausend Jahre kann eine Linde alt werden. Je nach Art wächst die Linde bis zu 40 Meter hoch und erreicht einen Umfang bis zu 1,8 Meter.

Teich am Erika-Haus

Punkt 16

Grüne Oase – Teich am Erika-Haus

Ganz im Sinn des ursprünglichen Gedankens, dass Heilung durch Licht und Luft gefördert wird, dient die Parkanlage auf dem UKE-Gelände noch heute der Erholung. Dazu gehört auch der Teich hinter dem Erika Haus, der dazu einlädt, für eine kleine Pause oder Auszeit die Seele baumeln zu lassen. In der warmen Jahreszeit beleben in allen Farben blühende Sträucher, Stauden und Wasserpflanzen das Bild. Anzutreffen sind dort Bambus, rosa Pfingstrosen, Roter Hartriegel und die gelbblühenden Sumpfdotterblumen, die (Wild) Bienen und weiteren heimischen Insektenarten Nektar und Pollen bieten. Unter der Wasseroberfläche hilft die feinhaarige Wasserpest das Teichwasser reinzuhalten und es mit Sauerstoff anzureichern.

Historischer Rundgang

Geschichte des UKE

Das Neue Allgemeine Krankenhaus in Eppendorf (NAK) wurde am 19. Mai 1889 feierlich eingeweiht. Für die Planung und Gründung des späteren UKE war Priv.-Doz. Heinrich Curschmann verantwortlich. Betten, Fenster, Ausstattung der Pavillons – bis in das kleinste Detail plante er dieses Krankenhaus und kontrollierte jeden Baufortschritt. Der Hamburger Senat hatte ihn als neuen Ärztlichen Direktor des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg berufen. Er wurde zum Gründungsdirektor des Neuen Allgemeinen Krankenhauses in Eppendorf. Doch 1888, noch vor der endgültigen Fertigstellung des neuen Krankenhausbaus, verließ Heinrich ­Curschmann Hamburg und folgte einem Ruf auf den Lehrstuhl für Innere Medizin an der Universität Leipzig.

Prägend für das Neue Allgemeine Krankenhaus war seine innovative Bauweise – der sogenannte Pavillon-Stil. Er war jahrzehntelang für viele Krankenhausneubauten in aller Welt Vorbild. Der Pavillon-Stil entsprach der Vorstellung der damaligen Zeit, dass die Heilung von Krankheiten am ehesten durch Licht und Luft gefördert wird. Die 55 Pavillons standen in einem ­parkähnlichen ­Gelände. Erster Ärztlicher Direktor war Alfred Kast. Seit 1900 wurde der Name Allgemeines Krankenhaus Eppendorf (AKE) verwendet.

Am 1. April 1934 wurde das Allgemeine Krankenhaus Eppendorf offiziell zum Universitäts-Krankenhaus Eppendorf ernannt. Die nationalsozialistische Herrschaft brachte entscheidende Veränderungen mit sich: Jüdische Hochschullehrer wurden entlassen und „Rassenhygiene“ durchdrang die Forschung und ärztliche Ausbildung. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Krankenhaus durch mehrere Bombenangriffe stark zerstört. ­Dennoch führte es die Krankenversorgung ohne Unterbrechung – meist in unter- und oberirdischen Bunkern – weiter.

Nach Kriegsende wurde das Krankenhaus erneuert. Viele der alten Pavillons mussten weichen, weil deren weiträumige ­Verteilung nicht mehr den Anforderungen zeitgemäßer Patientenversorgung entsprach.

Die Umbenennung in Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erfolgte 2001, seit 2009 bildet das Hauptgebäude das ­Zentrum des UKE. Hier befinden sich u. a. eine der größten Notaufnahmen Norddeutschlands, der Zentral-OP (16 Operationssäle) und die Intensiv- und Entbindungsstation. Auf dem 34 ­Hektar großen Gelände sind mehr als 80 Kliniken, ­Polikliniken und ­Institute verteilt, die in 13 Zentren organisiert sind

 Villa des Ärztlichen Direktors – Brauer-Haus
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Villa des Ärztlichen Direktors

Punkt 18

O13 Das Brauer-Haus

Das Wohnhaus des Ärztlichen Direktors wurde nach den Entwürfen von Priv.-Doz. Curschmann 1889 mit zwölf Zimmern erbaut. Die Villa hob sich deutlich mit ihrer gelben Backsteinfassade von den vorherrschenden roten Backsteingebäuden ab. 1910 zog der damalige Ärztliche Direktor Prof. Dr. Ludolph Brauer in die repräsentative Villa. Unter seinem Direktorat erlebte das Haus seine Glanzzeit mit stilvollen Einladungen und Empfängen. Bis heute hat sich der Name „Brauer-Haus“ als Bezeichnung für die Villa gehalten. Nach Prof. Brauers Versetzung in den Ruhestand – wegen angeblicher national unzuverlässiger Gesinnung – wurde im Januar 1935 die Villa der Studentenschaft übergeben. Sie enthielt Zimmer für Assistenten, Mensa-, Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und das Büro der nationalsozialistischen Fachschaft. Heute sind die Geschäftsbereiche Qualitätsmanagement und klinisches Prozessmanagement sowie Projektmanagement in der Villa beheimatet.

Eingebettet in die großzügige Parkanlage
Eingebettet in die großzügige Parkanlage

Punkt 19

O27 Ehemaliger Aufnahmepavillon

Der kleine ehemalige Aufnahmepavillon repräsentiert einen einge­schossigen Pavillontyp mit breitem Portal und vorgelagerter Terrasse. Er hatte im Gegensatz zu den großen Krankenpavillons nur 15 Betten und lag eingebettet in die großzügige Parkanlage. Sie war mit ihren Grünflächen und lichten Pavillonbauten für Patienten, die meist aus dicht bebauten Stadtvierteln mit dunklen und feuchten Unterkünften kamen, ein Segen. In der Folgezeit machten hohe Betriebs- und Unterhaltungskosten sowie gestiegene Komfortbedürfnisse eine grundlegende Modernisierung der Gebäude notwendig. So wurden in einigen Pavillons zusätzliche Einzelzimmer eingerichtet, der große Krankensaal jeweils durch Zwischenwände abgetrennt und neues Mobiliar angeschafft. Im großen Krankensaal standen 30 Betten. In den Pavillons befanden sich in der Anfangszeit ein Zimmer für einen ledigen Arzt und ein Zimmer für zwei Krankenschwestern, die hier ständig wohnten. So war die ärztliche und pflegerische Betreuung der Patienten Tag und Nacht gesichert.

Hochbunker
Hochbunker

Punkt 20

O29 Operationsbunker

Zum Schutz gegen Luftangriffe wurden vier Hochbunker und 22 unterirdische Bunker gebaut. Nachdem 1943 schwere Luftangriffe etwa 30 Prozent des Krankenhauses völlig zerstörten und fast alle Klinikbauten beschädigten, fand die Patientenversorgung überwiegend dort statt. Der Operationsbunker war ausgestattet mit verschiedenen OP-Sälen, zwei Bettenstationen für frisch Operierte, einem Aufzug, einem Notbrunnen, einem Generator mit einem 200-PS-Dieselmotor und einer Lüftungsanlage. Tag und Nacht wurde im Bunker in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges operiert. Der siebenstöckige OP-Bunker ist durch einen unterirdischen Gang mit dem Rettungsbunker für Notaufnahmen (O33) an der Martinistraße verbunden. Die schweren ­Eisentüren und die Aufschriften an den grauen Betonwänden wie „Gasschleuse“ oder „Sitzplätze für Schwerstkriegsbeschädigte“ sowie Generator und Dieselmotor sind noch im Originalzustand erhalten. Der Bunker wird nicht mehr aktiv genutzt.

Villa des Verwaltungsdirektors – Villa Garbrecht
Villa des Verwaltungsdirektors

Punkt 21

O31 Villa Garbrecht

Der Oberapotheker des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg (AK), ­Johannes Naumann, der bereits von 1885 bis Anfang 1889 in ­Eppendorf die provisorische Apotheke geleitet hatte, wurde 1908 zum Verwaltungsdirektor bestellt. Bei dem Wohnhaus des Verwaltungsdirektors handelt es sich um ein rotes Backsteinhaus mit zwei Stockwerken. Das vergleichsweise gut erhaltene Gebäude dokumentiert anschaulich eine verbreitete Facette der Wohnhausarchitektur jener Zeit.

diente früher als Hauptgebäude
Früher Hauptgebäude

Punkt 22

O35 Verwaltungsgebäude

Das langgestreckte Backsteingebäude mit seiner dreigliedrigen Fassade diente früher als Hauptgebäude mit großem Portal zum Gelände. Im Verwaltungsgebäude war bis zum Umzug 1977 die Apotheke mit einem galenischen Laboratorium untergebracht. Hier befanden sich die gesamte Verwaltung, die Bibliothek, Räume für die Direktoren und Oberärzte, Lese- und Konferenzzimmer, ein Kasino und zwölf Wohnungen für Apotheker und Ärzte. Heute haben hier der Vorstand des UKE, die Verwaltung und die Personalabteilung ihren Sitz.

Operationshaus
Operationshaus in der Mitte des Klinikgeländes

Punkt 23

O36 Operationshaus

Inbetriebnahme des ersten Operationshauses war im Jahr 1889. Das Operationshaus befand sich in der Mitte des Klinikgeländes. Priv.-Doz. Dr. Max Schede, der die Chirurgische Abteilung des städtischen Krankenhauses in Berlin-Friedrichshain geleitet hatte und von 1880 bis 1889 Chef der Chirurgie im Allgemeinen Krankenhaus St. Georg war, übernahm 1889 die Chirurgie im Neuen Allgemeinen Krankenhaus (NAK). Er ließ das Operationshaus nach seinen Vorstellungen bauen.
Um ­optimale Lichtverhältnisse zu erreichen, wurden die Operationssäle mit lichten Vorbauten aus Glas und Eisen gestaltet. Da die Belegung des NAK seit 1890 weiter wuchs, regte Schede eine Erweiterung um einen dritten Operationssaal an. 1903 erhielt das Operationshaus dann noch einen vierten Operationssaal, der zugleich Hörsaal war. 1904 konnten Fotos aus dem damals modernsten Eppendorfer Operationssaal auf der Weltausstellung in St. Louis, USA, bewundert werden. 1913 gab es weitere Anbauten, 1926 und 1927 zusätzliche Umbauten und Renovierungen des ganzen Operationshauses. Heute hat hier der Geschäftsbereich Informationstechnologie seinen Sitz.

Zweigeschossiger Krankenpavillon
Jeder Pavillon war ein kleines Krankenhaus für sich

Punkt 24

O43 Zweigeschossiger Krankenpavillon

Priv.-Doz. Heinrich Curschmann hatte sich beim Bau des Krankenhauses für den Pavillon-Stil entschieden. Jeder Pavillon war dabei ein kleines Krankenhaus für sich. Hohe Fenster, eine gleichmäßig wirkende Fußbodenheizung und ein ausgeklügeltes Belüftungssystem im Dach schufen gute Bedingungen für die Genesung der Patienten.

Schwesternwohnhaus, Erikahaus
Schwesternwohnhaus

Punkt 25

W29 Das Erika-Haus

Das Erika-Haus wurde zwischen 1912 und 1914 nach einem Entwurf des renomierten Oberbaudirektors Prof. Fritz Schumacher für die Erika-Schwesternschaft erbaut. Dort wohnten Schwesternschülerinnen, Schwestern und die Oberin. Sie trafen sich täglich zum gemeinsamen Mittagessen, zu Dienstbesprechungen und zu Festlichkeiten. Die Erika-Schwestern gehörten zum freien „Schwestern-Verein Hamburger Staatskrankenanstalten“, und lebten in einer ordensähnlichen Gemeinschaft. ­Lange wohnten nur die Schülerinnen internatsähnlich im Erika-Haus, die Schwestern lebten auf den Stationen. 1931 wurde die Erika-Schwesternschaft aufgelöst. Der große Speisesaal wurde zum Personalkasino für alle Klinikmitarbeiter. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Südflügel durch Bomben zerstört. Im Jahr 1999 erreichte der Zentralbau des Erika-Hauses seinen strukturellen und dekorativen Tiefstand. Der Freundes- und Förderkreis des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf e.V. unter Leitung von Prof. Dr. Adolf-Friedrich Holstein übernahm die Restaurierung der Räume. Die bauzeitliche Architektur und Farbigkeit wurden wieder hergestellt. Das Erika-Haus ist ein bedeutendes architektonisches Werk und steht heute unter Denkmalschutz. Die Festsäle des Hauses werden für wissenschaftliche Konferenzen, festliche und kulturelle Veranstaltungen genutzt und können auch gemietet werden.

Pathologie/Medizinhistorisches Museum
Herzstück des Museums ist der restaurierte Hörsaal

Punkt 26

N30 Pathologie / Medizinhistorisches Museum

Erster Leiter des Instituts für Pathologie im Neuen Allgemeinen Krankenhaus (NAK) war Prof. Dr. Eugen Fraenkel, ein Schüler von Julius Cohnheim in Breslau. Bereits im Eröffnungsjahr des Instituts wurden 1.133 Sektionen durchgeführt. Als ­Fraenkel 1924 mit über 70 Jahren in den Ruhestand trat, wurde Theodor Fahr (1877 bis 1945) sein Nachfolger. In dessen Amtszeit fiel der Umzug in den Neubau des Institutsgebäudes.

Bereits 1911 begann Fritz Schumacher mit den Planungen, 1913 war Grundsteinlegung. Durch den ersten Weltkrieg und die Inflationszeit konnte der Neubau erst 1926 fertiggestellt werden. Anfänglich waren im linken, größeren Flügel des Gebäudes das Institut für Klinische Chemie, für Physiologische Chemie, für Experimentelle Medizin, für Bakteriologie und Immunitätswissenschaften untergebracht. Später zog auch das Institut für Pharmakologie ein, das heute vorwiegend diesen Gebäudeteil einnimmt.

Im rechten Teil des Gebäudes war bis 2007 das Institut für Pathologie untergebracht. Im Jahr 2007 wurde das Institutsgebäude zu Ehren des Oberbaudirektors Fritz Schumacher mit dessen Namen verbunden. Heute befindet sich in diesem Teil des Fritz Schumacher-Hauses das Medizinhistorische Museum Hamburg. Der Gebäudekomplex konnte vom Freundes- und Förderkreis des UKE e.V. unter Leitung von Prof. Dr. A. F. Holstein seit 2008 mit Unterstützung des Hamburger Denkmalschutzamtes, zahlreicher Stiftungen und vieler großzügiger privater Spender restauriert werden. Herzstück des Medizinhistorischen Museums Hamburg ist der restaurierte Sektionssaal.