AG "Kiefergelenk"

In Kooperation mit dem CMD-Centrum Hamburg Eppendorf untersuchen wir Methoden zur Verbesserung minimalinvasiver Verfahren bei degenerativer Gelenkerkrankung des Kiefergelenks.

In den meisten Fällen können Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden konservativ mithilfe von Schienen, Physiotherapie und Schmerzmitteln erfolgreich behandelt werden. In einigen Fällen führt die konservative Therapie allerdings nicht zur erhofften Linderung der Beschwerden, sodass weitere Therapiemaßnahmen erwogen werden müssen. Die leitliniengerechte Therapie sieht vor, dass in diesen Fällen eine Arthroskopie/Arthrozentese eingesetzt werden soll, mit dem Ziel eine weitere Chronifizierung des Schmerzgeschehens zu verhindern. Bei der Arthroskopie (mit Gelenkspülung) wird das Kiefergelenk minimalinvasiv unter Zuhilfenahme einer kleinen Kamera begutachtet und es werden zudem durch die Spülung mit Kochsalzlösung (NaCl) Entzündungsstoffe sowie andere Fremdkörper aus dem Gelenk entfernt. Dies soll dem Kiefergelenk die Möglichkeit geben sich selbst regenerieren zu können.

Das Ziel unserer Forschung ist zu untersuchen, ob dieser Regenerationsprozess des Kiefergelenks durch die Einbringung pharmakologischer Substanzen verbessert werden kann. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner (RegenLab, Le Mont-sur-Lausanne, Schweiz) untersuchen wir die Auswirkung der Einbringung von thrombozytenreichem Plasma (Platelet Rich Plasma/PRP) in den Kiefergelenkspalt. Thrombozytenreiches Plasma kommt heutzutage bereits in vielen anderen medizinischen Bereichen zur Anwendung, in denen man sich seine Fähigkeit zur Geweberegeneration durch Freisetzung zahlreicher Wachstumsfaktoren zunutze macht. Mehrere klinische Studien haben bereits zeigen können, dass die zusätzliche Anwendung von thrombozytenreichem Plasma/Eigenblut u. a. bei Patienten mit Arthrose in unterschiedlichen Gelenken oder auch bei der Einheilung von Implantaten zu einem besseren klinischen Ergebnis führt.

Auch die Hyaluronsäure hat sich bereits in mehreren Studien als effektiv in der Therapie der Degenerativen Gelenkerkrankung des Kiefergelenks gezeigt.

Hinsichtlich eines bestmöglichen Therapieschemas fehlt es aktuell allerdings noch an umfassenden Studien die den Einsatz von PRP allein sowie in Kombination mit der Hyaluronsäure (PRP/HA) mithilfe von geeigneten klinischen Untersuchungsmethoden untersuchen. Die AG „Kiefergelenk-Projekt“ der Sektion für Regenerative Orofaziale Medizin unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets versucht mittels umfangreicher klinischer Studien diese Lücke zu schließen.