Gilbert K. (59), Sternekoch, arbeitet als Küchenleiter im Kasino des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

„Nach meiner erfolgreich abgeschlossenen Kochlehre zum Commis de Cuisine und ersten Berufserfahrung, erhielt ich das Diplom "Staatlich geprüfter Gatronom" und den Küchenmeisterbrief. Nach der Auszeichnung mit einem Michelin Stern im Restaurant Forsthaus des 5-Sterne Hotels Gravenbruch Kempinski in Neu-Isenburg und der Arbeit als Sous Chef im Kurhaus des Steigenberger Hotels in Wiesbaden, zog es mich jedoch für lange Zeit in die Ferne nach Asien. Hier kochte ich unter anderem für den malaysischen König und seine Staatsgäste und sogar für Bill Clinton. Der Liebe wegen, zog es mich vor 20 Jahren jedoch wieder nach Deutschland zurück. Seit 6 Jahren bin hier in Hamburg im UKE als Küchenleiter tätig.

In „üblichen“ Restaurants arbeitet man als Koch häufig im Hintergrund, vielleicht sogar im Keller und kein Gast bekommt den Koch oder die Köchin jemals zu Gesicht. Im UKE ist das anders! Hier kochen wir in einer offenen Küche, haben den direkten Kontakt zu unseren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen und können beispielsweise Fragen zu Allergenen oder Zusatzstoffen direkt beantworten und Wünsche für neue Gerichte entgegennehmen. Die Herausforderung besteht darin, allen kulinarisch gerecht zu werden und für jeden der aus über 80 unterschiedlichen Nationen stammenden Beschäftigten ein leckeres Essen zuzubereiten. Täglich bieten wir neben der Nudel- und Saltabar sowie einer großen Vielfalt an Nachtischen, vier verschiedene Gerichte an - davon mindestens eins vegan bzw. vegetarisch. In der Regel essen im Kasino über 3.000 Beschäftigte und Studierende pro Tag. Kein Wunder, dass wir aufgrund der Vielfalt der Beschäftigten auch innerhalb der Gerichte viele kulinarsiche Möglichkeiten ausnutzen und regelmäßig neue Gerichte ausprobieren. Neulich haben wir beispielsweise einen fleischfreien Burgertrend namens „Beyond Meat“ aus den USA ausprobiert, der nicht nur bei den veganen Kolleginnen und Kollegen gut ankam. Ein Erbsenprotein-Patty ersetzte dabei den altbekannten Fleisch-Patty. Das Gericht mit Süßkartoffel kam so gut an, dass wir es auf jeden Fall wieder anbieten werden. Einmal pro Monat gibt es zudem eine Aktionswoche wie beispielsweise im Februar die Woche der Asia Budda Bowl und Hawaii Pokè oder Prêt à Manger Salate in der Sommerzeit.

Ich schätze es sehr, dass ich hier im UKE die Freiheit habe, mit meinem Team neue Gerichte auszuprobieren und die kulinarische Vielfalt voll ausnutzen kann. Als ich hier angefangen habe, haben wir noch mit einem Caterer zusammengearbeitet. Heute kochen wir in Eigenregie und jeder Koch und jede Köchin kann seinem/ihrem Gericht den letzten Feinschliff und eine persönliche Note geben. Durch die festen Arbeitszeiten, die nicht bis tief in die Nacht gehen, kann ich in meiner Freizeit zum Sport gehen oder meiner Leidenschaft als Bio-Botschafter der Stadt Hamburg nachgehen.“

Gemeinsam besser. Fürs Leben.