Im UKE zur Welt gekommen – und jetzt im dualen Studium Pflege
Lena Gätcke studiert im zweiten Semester Pflege am UKE: An dem Ort, an dem sie selbst zur Welt kam – als Drilling mit ihren beiden Brüdern. Sie ist eine von 27 Studierenden des dualen Bachelorstudiengangs Pflege am UKE. Das Besondere: Theorie und Praxis sind eng miteinander verbunden. Der Studiengang wird gemeinsam mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg angeboten.
Text: Stefanie Gerling, Fotos: Eva Hecht
„Im UKE hat alles angefangen und nun schließt sich der Kreis“, schmunzelt die 20-Jährige. „Wir kamen am 29.12.2004 zur Welt. Meine Eltern berichten noch heute, dass sie sich gut aufgehoben gefühlt haben, denn meine Brüder und ich mussten zur Überwachung noch einige Tage im UKE bleiben.“ Dass sie in die Pflege möchte, stand für die Hamburgerin fest, nachdem sie im Anschluss an ihr Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvierte. „Ich wollte etwas Sinnvolles machen, anderen helfen und mich gleichzeitig auch auf akademischem Niveau weiterentwickeln.“
Dual studieren: wissenschaftlich fundiert und praxisnah ausgebildet
Der duale Studiengang Pflege umfasst sowohl theoretische als auch praktische Ausbildungsphasen. Über eine Dauer von sieben Semestern werden die Studierenden auf einem hohen fachlichen Niveau und evidenzbasiert für eine professionelle Pflegepraxis qualifiziert. Die Vorlesungen finden an der HAW statt, die Praxissemester absolvieren die Studierenden bei unterschiedlichen Kooperationspartnern in Hamburg. Dazu gehören Kliniken wie das UKE, aber auch ambulante Pflege- oder Langzeitpflegeeinrichtungen. „Bisher war ich schon im UKE sowie in einem Pflegeheim“, so Lena. Die Studierenden sind dabei über einen Ausbildungsvertrag für die Dauer des Studiums direkt beim jeweiligen Kooperationspartner angestellt.
Während des Studiums erlangen die Studierenden vertiefte pflegewissenschaftliche Kompetenzen: „Ziel ist es, Pflegefachpersonen auszubilden, die nicht nur professionell handeln, sondern auch wissenschaftlich und evidenzbasiert entscheiden können“, erklärt Kathrin Platz, stellvertretende Leitung der Pflegeschule, die zur UKE-Akademie für Bildung und Karriere gehört. Die Akademisierung der Pflege sei ein wichtiger Schritt, um auf den steigenden Qualitätsanspruch der Pflege zu reagieren, vor allem im universitären Umfeld.
Vier der sieben Semester sind reine Theorie, das zweite und fünfte Semester Praxisphasen, im siebten Semester folgen die Bachelorarbeit und zwei praktische Einsätze mit Abschlussprüfungen. Besonders bereichernd findet Lena, dass theoretische Inhalte in der Praxis direkt angewandt werden: „So verfestigen sich Wissen und Handlungskompetenz, und man entwickelt recht schnell Routinen. Das bringt Sicherheit und motiviert, da die Lernerfolge direkt spürbar sind.“
Vom Hörsaal in die Versorgung
Während der praktischen Phase werden die Studierenden am UKE durch qualifizierte Praxisanleiter:innen begleitet. Lena hat ihren ersten Einsatz im UKE auf der Station 4D absolviert, einer neurologischen Station, auf der vor allem Parkinson- und Schlaganfall-Patient:innen versorgt werden. „Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich bei Fragen und Unsicherheiten immer eine Ansprechperson habe“, so die Hamburgerin. Die erfahrenen Kolleg:innen begleiten die Studierenden beim Erlernen von pflegerischen Tätigkeiten, führen Reflexionsgespräche und sind in Praxisprüfungen eingebunden.
„Wer in die Pflege gehen möchte, sollte auf jeden Fall ein hohes Maß an Empathie mitbringen und gerne mit Menschen arbeiten“, rät Lena. Sie hat ihre Entscheidung nie angezweifelt. „Ich bekomme viel zurück, die Dankbarkeit der Patient:innen, aber auch das Gefühl, wirklich etwas Sinnvolles zu tun.“ Nach dem Studium möchte sie gern weiter am UKE bleiben: „Vielleicht folgt ein Masterstudium? Die Möglichkeiten sind vielfältig, und der Beruf bleibt abwechslungsreich.“
Der duale Bachelorstudiengang Pflege startet einmal im Jahr und wird immer zum Wintersemester zum 1. Oktober angeboten. Weitere Informationen zum Studiengang, zu den Voraussetzungen und zur Bewerbung gibt es
hier.