Trichterbrust


Was ist eine Trichterbrust?

Eine Trichterbrust (Pectus excavatum) ist eine Deformierung der Brustwand nach innen. Das Brustbein, meist auch einige der Rippen wachsen abnormal und verursachen eine Einziehung in der Mitte der Brust. Diese Deformierung ist angeboren, jedoch nach der Geburt oft noch nicht erkennbar. Sie wächst mit dem Kind mit, jeder Wachstumsschub, insbesondere in der Pubertät, kann die Ausprägung deutlich verstärken. Während viele Kinder aufgrund einer milden Form überhaupt keine Behandlung benötigen, kann eine sehr ausgeprägte Trichterbrust auf Herz und Lunge drücken, was sich vor allem unter Belastung oder im Sport bemerkbar macht. Viele Kinder entwickeln im Wachstum zudem eine Fehlhaltung der Wirbelsäule (Skoliose).


Was sind die Symptome einer Trichterbrust?

Die Symptome der Trichterbrust hängen davon ab, wann die Erkrankung diagnostiziert wird und wie ausgeprägt der Befund ist. Viele Patient:innen sind asymptomatisch, haben also keine Symptome.

Mögliche Symptome sind:

  • hohle Vertiefung in der Brust, die breit und flach, tief und schmal oder unregelmäßig sein kann
  • Abflachung der seitlichen Rippen
  • Hervorstehender Rippenbogen
  • schnellere Atmung als normal
  • Kurzatmigkeit bei Anstrengung oder Sport
  • Brustschmerzen
  • seitliche Krümmung der Wirbelsäule, deutliche Krümmung des oberen Rückens, krumme Schultern


Wodurch entsteht eine Trichterbrust?

Die Ursache für eine Trichterbrust ist unbekannt. Einige auch bei uns durchgeführte Untersuchungen konnten eine deutliche familiäre Häufung der Trichterbrust (bei bis zu 40 Prozent der Fälle) aufzeigen, was eine genetische Grundlage sehr wahrscheinlich macht.


Wie wird eine Trichterbrust behandelt?

In unserer Thoraxsprechstunde im Kinder-UKE begleiten wir Trichterbrustpatient:innen jeden Alters. Für einige unserer Patient:innen veranlassen wir weitere Untersuchungen wie Herzultraschall, Lungenfunktionsuntersuchung und manchmal eine Magnetresonanzthomographie (MRT) des Brustkorbs.

Die Mehrzahl der Patient:innen benötigt, sofern keine Beschwerden bestehen, keine weitere Behandlung. Sollte dennoch eine Behandlung notwendig oder gewünscht sein, kann dies durch folgende Methoden erfolgen:

  • Aufrichtung der Trichterbrust mit einer Saugglocke
  • Aufrichtung der Trichterbrust durch Metallbügel (OP nach Nuss/MIRPE)
  • Ausgleich des Trichters durch Einlage einer Silikonprothese


Wie ist die Prognose einer behandelten Trichterbrust?

Über die Wirksamkeit der Saugglockenbehandlung gibt es nur wenig messbare Ergebnisse. Da auch die Mitwirkungsbereitschaft der Patient:innen nicht gemessen werden kann, bleibt unklar, ob dies auf die Methode oder auf die unzureichende Anwendung der Saugglockentherapie zurückzuführen ist.

Bezüglich der operativen Trichterbrustkorrektur sind die Ergebnisse sehr gut. Wir behandeln die Trichterbrust operativ in der letzten Phase des körperlichen Wachstums. Ist das Wachstum abgeschlossen, verändert sich das knöcherne Skelett nur noch wenig, sodass die korrigierte Trichterbrust nur selten Rezidive zeigt.