Das gemeinschaftliche Projekt vom Institut für Medizinische Soziologie (IMS), Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf, und dem Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen (SPiG) untersucht die Kooperation zwischen Reha-Kliniken und Selbsthilfegruppen
bzw. -organisationen unter besonderer Berücksichtigung des Konzepts der Selbsthilfefreundlichkeit
und dessen Qualitätskriterien. Fokussiert werden die Rahmenbedingungen und Faktoren, die diese
Kooperation fördern oder behindern. Ziel ist die stärkere patientenorientierte Verankerung der Zusammenarbeit zwischen Reha-Kliniken und Selbsthilfezusammenschlüssen zur Sicherung der Nachhaltigkeit von Reha-Maßnahmen durch Handlungsempfehlungen und Implementation von Selbsthilfefreundlichkeit und/oder entsprechender Qualitätskriterien.
Das veröffentlichte Studienprotokoll zum KoReS-Projekt kann hier aufgerufen werden:
Studienprotokoll KoReS (PDF, 870 KB)
Teilprojekt 1: Entwicklungsstand und Entwicklungspotentiale der Selbsthilfefreundlichkeit bei den 40 Reha-Kliniken, die
Mitglied des SPiG-Netzwerkes sind
Im ersten Arbeitspaket (Oktober 2023 bis Februar 2024) fanden qualitative explorative Interviews mit relevanten Akteur*innen der selbsthilfefreundlichen Reha-Kliniken, der kooperierenden Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen statt. Dazu wurde ein Auftaktworkshop organisiert mit den Kooperationspartner*innen und weiteren Stakeholdern zur Vertiefung und Präzisierung der Forschungsfragen sowie zur Vorbereitung der Befragungen in Teilprojekt 1 und 2. Die Dokumentation des Auftaktworkshops finden Sie hier:
Präsentation Projekt KoReS Auftaktworkshop (PDF, 740 KB)
Protokoll KoReS Auftaktworkshop (PDF, 658 KB)
Im zweiten Arbeitspaket (Mai bis September 2024) wurde mit der Bundeskoordinierung vom Netzwerk SPiG unter Einbezug von Vertreter*innen der Selbsthilfe sowie Vertreter*innen von Reha-Kliniken aus den Bereichen QM und Sozialdienst auf der Basis der qualitativen Ergebnisse ein Fragebogen entwickelt zur Erhebung der Kooperationen zwischen Reha-Kliniken, Selbsthilfe und Selbsthilfekontaktstellen.
Im dritten Arbeitspaket (November/Dezember 2024) soll in einem Pre-Test der in Arbeitspaket 2 entwickelte Fragebogen bei allen Mitgliedskliniken des Netzwerks SPiG eingesetzt werden zzgl. 20 weiterer Kliniken, die noch keine Berührungspunkte mit dem Netzwerk SPiG
hatten, um sicherzustellen, dass der Fragebogen nicht an den Einrichtungen ohne Kooperationserfahrungen mit der Selbsthilfe vorbeizielt. Adressaten für den Fragebogen sind die QM-Beauftragten sowie die Sozialdienste der Kliniken.
Im vierten Arbeitspaket (Dezember 2024) sollen in einem zweiten Transfer-Workshop mit allen Beteiligten des ersten Teilprojektes die bisherigen Ergebnisse diskutiert werden und die Fragebögen partizipativ zur kommunikativen Validierung finalisiert werden. Es stellt zugleich den Impuls und Auftakt für das
folgende Teilprojekt 2 dar.
Teilprojekt 2: Kooperation mit der Selbsthilfe in Reha-Kliniken - Häufigkeit, Intensität und Modelle guter Praxis
Im fünften Arbeitspaket (ab Februar 2025) sollen die kompletten 1697 Reha-Kliniken online befragt werden zur Kooperation mit der Selbsthilfe. Adressiert werden die QM-Beauftragten sowie die Sozialdienste. Zum Einsatz kommt der in Teilprojekt 1 entwickelte Fragebogen. Ziel ist eine Bestandsaufnahme des Kooperationsgeschehens mit der Selbsthilfe sowie selbsthilfebezogener Maßnahmen in den Reha-Kliniken.
Im sechsten Arbeitspaket (Januar 2025) sollen die Internetauftritte (sofern vorhanden) nach einer Indikationen stratifizierten Stichprobe von einem Drittel aller BAR zertifizierten Reha-Kliniken (N=400) auf Selbsthilfebezüge gescreent werden, um die Relevanz der Selbsthilfe in der Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtungen zu evaluieren.
Im siebten Arbeitspaket (ab Februar 2025) sollen parallel zu den Klinik-Erhebungen mit den Kooperationspartner*innen zusammen die Kooperationserfahrungen der relevanten Selbsthilfegruppen mit Reha-Kliniken erhoben werden. Der hierfür in
diesem Arbeitspaket zu entwickelnde Fragebogen orientiert sich an dem im Teilprojekt 1 entstandenen Fragebogen für die Reha-Kliniken mit entsprechend angepassten Fragen aus Selbsthilfe-Perspektive.
Im achten Arbeitspaket (Februar 2025) sollen in einer durch das Netzwerk SPiG koordinierten (teil-)standardisierten Online-Erhebung die 105
Selbsthilfekontaktstellen, die Mitglied des Netzwerks SPiG sind, zu ihren Erfahrungen in der Umsetzung von Selbsthilfefreundlichkeit in stationären Einrichtungen befragt werden. Ziel ist ein besseres Verständnis zu erhalten
über die Rahmenbedingungen und Faktoren für eine erfolgreiche bzw. nicht erfolgreiche Ansprache und Umsetzung der Selbsthilfefreundlichkeit im stationären Sektor.
Im neunten Arbeitspaket (Ende 2025) sollen die Projekt-Ergebnisse in eine kostenfreie, öffentlich zugängige Praxishilfe münden, die für alle beteiligten Akteure (für Reha-Kliniken, Selbsthilfe-Gruppen und Selbsthilfe-Organisationen sowie Selbsthilfeunterstützungseinrichtungen) jeweils gebündelte Erfahrungen und Empfehlungen enthält. Ein Abschluss-Workshop dient der gemeinsamen Planung und Gestaltung der Praxishilfen sowie deren Veröffentlichung und Verbreitung.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten! Vielen Dank für Ihre Unterstützung!