Mein Interesse an einer wissenschaftlichen Laufbahn wurde durch meine Begeisterung für Chemie und Biologie früh geweckt. Besonders die Teilnahme an immunologischen Forschungsprojekten an der Universität Córdoba, Argentinien, hat mich fasziniert. Die Möglichkeit, durch wissenschaftliche Arbeit neue Erkenntnisse zu gewinnen und zur Gesellschaft beizutragen, motiviert mich, innovative Lösungen zu entwickeln und komplexe Fragestellungen zu erforschen.
Ja, der Wunsch, Professorin zu werden, begleitet mich schon seit Langem. Die Kombination aus Lehre und Forschung hat mich immer begeistert, da ich mein Wissen weitergeben und gleichzeitig neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen kann.
Ich schätze es sehr, Medizinstudierende für mein Fachgebiet – die plazentaren Ursprünge erwachsener Erkrankungen – zu gewinnen und sie auf ihrem akademischen Weg zu begleiten. Besonders bereichernd ist es für mich, dieses anspruchsvolle Thema verständlich zu vermitteln sowie durch meine Forschung fortlaufend neue Erkenntnisse zu gewinnen und zum wissenschaftlichen Fortschritt beizutragen
An meiner Arbeit als Professorin gefällt mir besonders die Flexibilität und die Möglichkeit, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Es ist faszinierend, in einem sich ständig wandelnden Feld zu arbeiten und dabei neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Zudem finde ich es sehr erfüllend, die nächste Generation von Medizinstudierenden zu inspirieren, sie zu fördern und aktiv ihre Entwicklung mitzugestalten
Der administrative Aufwand kann manchmal recht zeitintensiv sein und von meiner eigentlichen Lehr- und Forschungstätigkeit ablenken.
Ja, es gab zwei entscheidende Phasen in meiner Karriere. Die erste war, als mir ein Angebot aus der pharmazeutischen Industrie unterbreitet wurde, eine Forschungsgruppe im Bereich Immunologie und Reproduktion zu leiten. Die zweite Phase war, als ich Mutter von Zwillingen wurde. In beiden Fällen habe ich mir bewusst Zeit genommen, um über meine beruflichen Prioritäten und meine Leidenschaft für die Forschung nachzudenken. Nach gründlicher Überlegung habe ich mich entschieden, in der akademischen Laufbahn zu bleiben und meine wissenschaftliche Arbeit fortzusetzen.
Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der Glykoimmunologie und den Komplikationen während der Schwangerschaft. Ich untersuche insbesondere, wie glykanabhängige Mechanismen die Immunantworten im Zusammenhang mit Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie und fetalem Wachstumsrestriktionssyndrom beeinflussen. Mein Ziel ist es, die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen besser zu verstehen, um potenzielle diagnostische Marker und therapeutische Ansätze zu identifizieren.
Meiner Meinung nach muss man sich nicht unbedingt in einer sehr frühen Karrierephase festlegen, den Weg zur Professur einzuschlagen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um verschiedene Möglichkeiten zu erkunden, sei es in der Industrie, in der Forschung oder in der Lehre. Oft ergeben sich durch Erfahrungen und Reflexion neue Perspektiven und Interessen. Für mich war es entscheidend, in jeder Phase meiner Karriere zu prüfen, was mich wirklich begeistert und wo ich den größten Beitrag leisten kann. Eine klare Entscheidung kann sich auch später entwickeln, wenn die eigene Leidenschaft für die Forschung und das Lehren gereift ist.
Die Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie ist eine Herausforderung, insbesondere in der Forschung. Als Mutter von Zwillingen weiß ich, wie wichtig eine gute Organisation und klare Prioritäten sind. Es ist oft schwierig, genügend Zeit für Freizeit zu finden, da die Anforderungen im Beruf hoch sind. Dennoch empfinde ich es als erfüllend, meine Leidenschaft für die Wissenschaft mit meiner Rolle als Mutter zu verbinden, auch wenn es immer wieder eine Herausforderung ist, beides in Balance zu halten.
Ein besonders bedeutender Moment in meiner Karriere war, als meine erste Doktorandin ihre Dissertation erfolgreich abschloss und gleichzeitig ein Forschungsstipendium für Nachwuchswissenschaftler erhielt. Es war ein stolzer Augenblick, nicht nur ihren akademischen Erfolg zu sehen, sondern auch zu wissen, dass ich sie auf diesem Weg begleiten und unterstützen konnte. Dieser Moment hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, junge Wissenschaftler zu fördern und zu ermutigen.
Auf meinem Weg zur Professur waren mehrere Mentoren eine große Unterstützung. Sie haben mich in verschiedenen Phasen meiner Karriere beraten und ermutigt, meine wissenschaftlichen Ziele zu verfolgen. Besonders hilfreich waren Programme zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern, die mir die Möglichkeit gaben, Netzwerke zu knüpfen und Forschungsprojekte voranzutreiben. Inspiration habe ich vor allem von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen erhalten, die mit Leidenschaft und Engagement in der Forschung tätig sind.
In der Zukunft möchte ich meine Forschung im Bereich Glycoimmunologie und Schwangerschaftskomplikationen weiter vertiefen. Mein Ziel ist es, innovative Ansätze zur frühzeitigen Diagnose und Therapie von Erkrankungen wie Präeklampsie zu entwickeln. Darüber hinaus strebe ich an, junge Wissenschaftler zu fördern und ein inspirierendes Umfeld für ihre Entwicklung zu schaffen. Langfristig wünsche ich mir, einen nachhaltigen Einfluss auf die akademische Gemeinschaft zu haben und die Verbindung zwischen Forschung und klinischer Anwendung zu stärken.
Ich würde jungen Wissenschaftlerinnen und Studierenden raten, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und stets neugierig zu bleiben. Forschung erfordert Ausdauer, aber die Leidenschaft für das eigene Fachgebiet ist entscheidend. Es ist wichtig, Netzwerke zu knüpfen, sich Unterstützung zu suchen und den Mut zu haben, neue Wege zu gehen. Besonders für Wissenschaftlerinnen ist es wichtig, selbstbewusst zu bleiben und die eigenen Fähigkeiten nicht zu unterschätzen.
2007
PhD in Immunologie, Buenos Aires Universität (Argentinien)
2010
Habilitation, Charité – Universitätsmedizin Berlin
2020-2023
Heisenberg Professorin für Glykoimmunologie und Reproduktion
ab 2024
W3 Universitätsprofessorin am UKE