Mir war bereits im Studium klar, dass ich weiter im akademischen Umfeld bleiben möchte. Die vielen offenen Fragen in der Medizin, die phantastischen Entwicklungen der Medizin im allgemeinen und der Kardiologie im Besonderen machen sie zu einem Fach und wissenschaftlichen Umfeld, das eine große Faszination ausübt. Das Herz-Kreislaufsystem und die rasanten Entwicklungen im Verständnis der Mechanismen, neue Therapiestrategien und Devices wird jeden in den Bann ziehen. Der messbare Benefit für unsere Patient:innen liegt auf der Hand. Teil zu haben an diesen Entwicklungen und am Krankenbett die Innovationen umzusetzen, macht es hochattraktiv in der Kardiologie und kardiovaskulären Forschung zu arbeiten.
Dies war nicht mein erklärtes Berufsziel. Ich habe es auch nie forciert. Über die Jahre in Klinik, Lehre und Forschung war es eher eine automatische Entwicklung.
Die vielen offenen Fragen in der kardiovaskulären Medizin, die wir uns jeden Tag in der Klinik stellen, bieten so viel großen Forschungsbedarf, dass wir nicht hinterherkommen. Die neuen Daten und vielen Innovationen, die jedes Jahr in der Kardiologie entstehen, auch in unserer Arbeitsgruppe, faszinieren und müssen an die nächste Generation weiter gegeben werden.
Ich finde die Vielfalt der Betätigungsfelder einer Professorin in Innere Medizin und Kardiologie als sehr abwechslungsreich. Man macht Klinik und kann die hier gewonnenen Einblicke in sinnvolle Forschungsfragen umsetzen sowie die eigenen Kenntnisse und Erfahrung an die nächste Generation von Mediziner:innen weitergeben, damit sie noch besser werden und ganzheitlich zum Patient:innenwohl beitragen können.
Es gibt auf allen drei wesentlichen Tätigkeitsfeldern einer Professorin in Innere Medizin – Kardiologie so viele Aspekte und Möglichkeiten, dass ein 24-Stunden Tag nicht ausreicht.
Wirklich kritische Phasen gab es nie, da ich das Glück hatte, immer in einem sehr motivierten und supportiven Umfeld arbeiten zu dürfen. Gewünscht hätte ich mir mehr weibliche Vorbilder in der Kardiologie.
Klinische und Populationsepidemiologie, Digitalisierung, Omics zur kardiovaskulären Risikostratifizierung.
Nein, man muss sich nicht früh entscheiden. Wenn man Freude an einer akademischen Tätigkeit hat, also Klinik, Forschung und Lehre mit Leidenschaft betreibt, ein bisschen Glück und Erfolg hat, wird man sich irgendwann fast wie selbstverständlich in Richtung Professur entwickeln.
Beruf, Freizeit und Familie lassen sich vereinbaren mit Hilfe von Managementfähigkeiten und Flexiblität.
Ein besonderer Moment war die Bewilligung eines Forschungsgrants (Emmy Noether Programm), das mir die Gründung meiner eigenen Arbeitsgruppe erlaubte. Auf einmal war ich in der Lage, mein Team aufzubauen und gemeinsam und interdisziplinär effizient an meinem Forschungsthema zu arbeiten, was mittlerweile die kardiologischen Leitlinien verändert hat.
Fördergelder, die mir unabhängiges Arbeiten ermöglichten, waren entscheidend für meine unabhängige Karriere. Ich habe profitiert von sehr gutem Mentoring durch meinen Chef, Prof. Blankenberg und meine Mentorin und Freundin Prof. Emelia J. Benjamin, Boston.
Meine Vision ist es, jungen Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen ein Umfeld in Klinik und Forschung zu schaffen, das inspirierend ist, die Medizin, insbesondere die Kardiologie innovativ weiterentwickelt und damit Patient:innen mit Herzerkrankungen eine bessere Lebensqualität und längeres, beschwerdefreies Leben sichert.
Die Kardiologie ist sicher ein medizinisches Fach, das die letzten Dekaden mit die meisten Fortschritte gesehen hat.
2002
Promotion an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2011
Fachärztin Innere Medizin
2011
Habilitation Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Umhabilitation UKE
2016
Erste Berufung Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf