Mein Interesse an einer wissenschaftlichen Karriere im Bereich der Molekularbiologie und Naturwissenschaften wurde maßgeblich von inspirierenden Persönlichkeiten in meinem Umfeld geweckt. An erster Stelle steht eine engagierte Biologie-Lehrerin, die meine Begeisterung für Genetik und Molekularbiologie entfachte und zugleich als vorbildhafte Mentorin fungierte. Während meines Studiums wurde meine Neugierde durch mehrere Dozentinnen und Dozenten weiter befeuert. Sie entwickelten ein neuartiges Gentechnik-Praktikum mit beispiellosem persönlichen Einsatz, welches meine Leidenschaft für Themen wie Genetik, Epigenetik, Molekülstrukturen, und biologische Mechanismen noch vertiefte. Die Vorstellung, im Labor, in Experimenten Hypothesen zu testen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, übte von Anfang an eine unwiderstehliche Faszination auf mich aus. Die Gelegenheit, mit modernsten Technologien und Methoden bisher unerforschte Fragestellungen der Biologie und Medizin zu erkunden, erfüllt mich nach wie vor mit anhaltender Begeisterung. Das Entwickeln und Prüfen von Hypothesen sowie das Generieren von grundlegendem biomedizinischem Wissen sind für mich stets eine inspirierende und erfüllende Herausforderung.
Eigentlich ja. Insbesondere wurde dieser Wunsch durch meinen Auslandsaufenthalt in den USA, University of California Berkeley und University of California SanFrancisco noch verstärkt. Dort habe ich die Faszination der akademischen Forschungganz neu erfahren, den Enthusiasmus und den Teamgeist, unvergleichlich und genauso wollte ich auch Forschung betreiben und an Studierende weitergeben.
Die Zusammenarbeit im Forschungsteam, der kontinuierliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die Interaktion mit jungen Menschen, die Betreuung von Studierenden und die Vermittlung von Wissen an die Öffentlichkeit – all diese Aspekte treiben mich an. Die Aussicht, zur Weiterentwicklung von Technologien, medizinischen Therapien und Grundlagenforschung beizutragen, bestärkt mich täglich in meiner Entscheidung, eine wissenschaftliche Laufbahn in den Naturwissenschaften und Biomedizin zu verfolgen.
Ich schätze die Freiheit meiner Forschungstätigkeit, den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen, manchmal auch kontrovers, das gehört dazu, und den Austausch mit Studierenden. Ich finde es wichtig Strukturen zu beeinflussen und zu verändern um der nächsten Generation von Forschenden ideale, vielleicht auch bessere Voraussetzungen für ihre Forschung/Tätigkeit zu ermöglichen.
Das sind eher Strukturen, Voraussetzungen für die Forschungstätigkeit, die verbessert werden könnten.
Sicher. Insbesondere gehöre ich noch zu einer Generation von Wissenschaftlerinnen, die noch nicht die Anzahl von Programmen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft zur Verfügung hatten. Das gleiche gilt für Mentoring- Programme oder Softskill-Programme. Kritische Phasen sind nach dem PhD, nach der Postdoc Phase, genau dann werden diese Programme wichtig um junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaflter weiterhin für die akademische Karriere zu unterstützen und es ihnen zu ermöglichen Wissenschaft und Familie vereinen zu können.
Meine Forschung beschäftigt sich mit chronischen viralen Infektionen; Welche Mechanismen führen dazu, dass eine Virusinfektion dauerhaft persistieren kann und re-aktiviert werden kann - Wie führen chronische virale Infektionen zu Erkrankungen, insbesondere wie tragen chronische virale Infektionen zu Tumorerkrankungen bei.
Es ist sicherlich ein Vorteil dieses Ziel früh identifiziert zu haben - es gibt wichtige Weichen, die hier gestellt werden können, wie z.B. Förderprogramme für junge Wissenschaftler*innen nach der Postdoc Phase. Das heißt nicht, dass es nicht viele Wege zur Professur gibt, aber es gibt sicherlich welche, die bessere Voraussetzungen dafür schaffen.
Ein Thema, welches uns alle sehr beschäftigt und wichtig ist. Dennoch gilt diese Frage nicht nur für eine akademische Laufbahn sondern für jegliche Art einer Führungsposition.
Was mich wirklich motiviert hat diesen Weg zu gehen war die Erfahrung als Postdoktorandin in den USA, UC Berkeley und UCSF. Es war toll so viel positive Energie, Enthusiasmus und Diskussion auf Augenhöhe zu erleben – interdisziplinär zur arbeiten. Diese Erfahrung hat mich geprägt und ich genauso wollte ich Forschung auch betreiben und die Begeisterung dafür teilen.
Ich hatte das Glück viele inspirierende und unterstützende Personen auf meinem Weggetroffen zu haben. Sozusagen hatte ich viele tolle Mentoren, auch wenn es zu dieser Zeit nicht so formalisiert war wie heute in Mentorenprogrammen.
Abgesehen von meinen Forschungszielen sind mir die Forschungsstrukturen und die Forschungsfreiheit äußerst wichtig. Forschende müssen Strukturen antreffen, die Ihnen eine bessere Planung von Karriere und Familie ermöglicht. Professuren sollten bessere Grundausstattungen haben um jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen genau das zu ermöglichen.
Mut und Selbstbewusstsein kann man üben - wichtige Attribute im Wissenschaftsbetrieb. Durchhaltvermögen entwickeln. Nicht frustrieren lassen, nicht aufgeben und an die eigene Forschung glauben. Andere Wissenschaftssysteme kennenlernen - in ein anderes Land wechseln - den eigenen Horizont erweitern - internationale Netzwerke aufbauen – offen und neugierig sein.
1998
Promotion an der Universität des Saarlandes
1999-2003
DFG Postdoktorandin, Department of Molecular and Cell Biology,
University of California Berkeley; USA
2003-2005
Assistant Specialist, Department of Microbiology and Department of Biophysics,
University of California San Francisco, USA
2006-2014
Gruppenleiterin Virologie, UKE, Hamburg
2011
Habilitation und Venia Legendi, Universität Hamburg, Medizinische Fakultät
2015-2019
tenure track Universitätsprofessorin für Molekulare und Diagnostische Virologie,
Universität Hamburg, Medizinische Fakultät
2019-2024
tenured W2 Universitätsprofessorin für Molekulare und Diagnostische Virologie,
Universität Hamburg, Medizinische Fakultät
2019-2025
Gastprofessorin für Hochdurchsatzsequenzierungen in klinischen Proben zum Pathogennachweis,
Stiftung Tiermedizinische Hochschule Hannover
seit 2025
Institutsleiterin, Molekulare Virologie und Tumorvirologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf