Als ich noch Molekularbiologie studierte, lernte ich die verschiedenen Mechanismen kennen, die Viren verwenden, um zelluläre Prozesse zu manipulieren, und wie bestimmte Viren an der Krebsentstehung beteiligt sein können. In diesem Zusammenhang gilt die Infektion mit Hepatitis B Viren als ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Leberkrebs. Während meiner Doktorandenausbildung wurde ich mir der globalen Gesundheitsbelastung durch Virushepatitis-Infektionen und der Notwendigkeit, wirksamere Behandlungen zu entwickeln, noch stärker bewusst. Außerdem fand ich es faszinierend, wie Infektionserreger die zelluläre Maschinerie für ihre Zwecke manipulieren können, auch ohne starke Wirtsreaktionen hervorzurufen. Ich war auch der Meinung, dass die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Viren und Wirt einzigartige Möglichkeiten bietet, etwas über die zellulären Prozesse zu erfahren, die von Viren schon seit langem genutzt werden, die uns aber noch neu sind.
Professorin zu werden, hatte für mich keine große Priorität, zumindest nicht in der Anfangszeit meines Studiums. Was ich mir schon früh wünschte - schon als Kind - war, dass ich die Möglichkeit verfolgen wollte, im Bereich der Naturwissenschaften und der Medizin zu forschen.
Zum einen macht es mir wirklich Spaß, im Team zu arbeiten, neue Experimente zu planen und diese mit meinen Kollegen zu diskutieren. Zweitens, genieße ich den kontinuierlichen wissenschaftlichen Austausch und die Möglichkeit, Kollegen in Hamburg, in Deutschland und weltweit kennenzulernen, die die gleiche Begeisterung für die medizinische Forschung teilen.
Es ist immer schön, unsere Begeisterung und Forschungsinteressen an die Studierenden weiterzugeben.
Die zunehmende bürokratische Arbeitsbelastung, die mir wichtige Zeit raubt, die ich gerne für die Forschung und insbesondere für meine Familie hätte.
Als Mutter von zwei Kindern war es eine Herausforderung, auf dem wissenschaftlichen Weg voranzukommen und dies mit familiären Verpflichtungen und Wünschen zu vereinbaren. Die Möglichkeit, die ich zunächst am LIV und dann am UKE bekommen habe, einige Jahre nicht in Vollzeit und vor allem mit einer gewissen zeitlichen Flexibilität zu arbeiten, war von grundlegender Bedeutung, um meine Karriere voranzutreiben.
Der Schwerpunkt meiner Forschung liegt darin, zur präklinischen Entwicklung neuer Therapien beizutragen und die Mechanismen zu verstehen, die Hepatitisviren anwenden, um ihre Replikationsanforderungen zu erfüllen, da diese die Persistenz der Infektion und die Pathogenese bestimmen können.
Ich denke, das ist nicht notwendig. Es ist jedoch wichtig, Prioritäten zu setzen, die eigenen wissenschaftlichen (und nicht-wissenschaftlichen) Interessen in den Vordergrund zu stellen und Geduld zu haben.
Wie bereits erwähnt, gibt es Zeiten, in denen die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf schwierig und anstrengend erscheint. Aber das sind meist nur einige Jahre. Mit der Unterstützung von Familienmitgliedern und Infrastrukturen wie Kitas ist diese Vereinbarkeit jedoch gut möglich.
Ich fühle mich sehr geehrt, dass die DFG mir eine Heisenberg-Professur verliehen hat und dass das UKE diese Professur stark unterstützt hat. Ein sehr wichtiger Erfolg in meiner Karriere war, als wir die ersten infizierten humanisierten Mäuse erzeugen konnten. Dieses „proof of principle“-Ergebnis gab der Gruppe und vielleicht auch anderen Forschern den richtigen Impuls, die Entwicklung solch wertvoller Kleintiermodelle voranzutreiben, die heute weltweit in der Virushepatitis-Forschung eingesetzt werden.
1995
Promotion, University of Triest (Italien)
PhD in Mikrobiologie und Immunologie; Habilitation im Fach Biochemie und Molekularbiologie
2007
Habilitation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
2013-2017
Heisenberg Professorin für Virushepatitis
ab 2018
W3 Universitätsprofessorin am UKE