Bereits in der Schule hatte ich großes Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten und schwankte zwischen einem naturwissenschaftlichen oder psychologischen Studiengang. Im Studium war ich zunächst fokussiert auf die Zukunft als Psychotherapeutin. Mit einer Arbeit als studentische Hilfskraft in einem Forschungsprojekt hat sich der Fokus wieder zur Wissenschaft gerichtet.
Nein, diese Option ist mir erst während meiner wissenschaftlichen Tätigkeit bewusst geworden.
Meine Begeisterung ist vielfältig. Ich bin sehr neugierig und durchdenke gern. Ich finde es toll, mich auf Themen zu fokussieren, die mich interessieren und die mir am Herzen liegen. Die Möglichkeit zu haben, Patient:innen und ihre Familien in den Mittelpunkt der Versorgung zu stellen, sich damit zu beschäftigen, wie es ihnen geht, wie Familiensysteme funktionieren und wie man das Befinden in schwierigen Zeiten verbessern oder zumindest stabilisieren kann - das sind Themen für die ich mich begeistern kann.
Neben der inhaltlichen Arbeit an Themen, die mich interessieren, gefällt mir an der Arbeit als Professorin, dass ich die Möglichkeit habe, meine Begeisterung für ein Themenfeld weiterzugeben - an Nachwuchswissenschaftler:innen oder im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an Studierende.
Administration und bürokratische Prozesse.
In der Psychologie nennen wir solche Phasen gern "Herausforderungen". Die hat es sicherlich gegeben. Die Frage eher klinischer Tätigkeit nachzugehen oder den Fokus auf die Forschung zu setzen, Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ... In schwierigen Momenten haben mir Austausch mit Familie, Freund:innen oder Kolleg:innen geholfen, aber auch mir Zeit zu nehmen, zu reflektieren und nachzudenken.
Versorgungsforschung bei seltenen Erkrankungen im Kindesalter, Psychosoziale Auswirkungen mit Fokus auf schwere Erkrankungen und Familie.
Im Gesamten funktioniert es aus meiner Einschätzung sehr gut, wenngleich Organisation und Flexibilität von unterschiedlichen Seiten notwendig sind. Einzelne Tage oder Phasen können herausfordernd sein. Sich selbst nicht aus dem Blick zu verlieren, eigene Ansprüche reflektieren und im Einklang mit den eigenen Werten zu priorisieren können für den Alltag hilfreich sein.
Für mich gibt es viele besondere Momente. Zum Beispiel, wenn ein Forschungsantrag zu einem Thema, das ich für wichtig und zentral halte, bewilligt wird. In meiner Arbeitsgruppe versuchen wir aber auch die vermeintlich "kleinen" Erfolge zu feiern -Schritt für Schritt den Weg zur Promotion zu begleiten.
Mein bisheriger Weg war begleitet von inspirierenden Menschen - privat wie beruflich. Menschen, die mich unterstützen und mit denen ich mich austauschen kann. Mein persönliches Umfeld ist kaum im wissenschaftlichen Bereich tätig. Das hilft oft, eine Außenperspektive zu erhalten und Dinge zu überdenken. Auch organisierte Programme, Mentoring oder Coaching, habe ich als hilfreich erlebt. Hier wiederum hilft es, dass ich Menschen getroffen habe, die in einer ähnlichen Situation sind.
Ich würde gern meine Forschungsthemen weiter vertiefen, weitere Forschung anstoßen und Interventionen entwickeln und implementieren, um die Versorgungssituation und die psychosoziale Versorgung für Familien mit einer schweren Erkrankung zu verbessern.
Forschung macht Spaß und bietet viele Möglichkeiten. Frustration gehört dazu. Es lohnt sich aber, am Ball zu bleiben.
2018
Promotion, Universität Hamburg
2015 - 2022
Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin
2022
Berufung, Medizinische Fakultät, Universität Hamburg
Aktuell in Weiterqualifikation Kinder- und Jugendpsychotherapie