Mein Doktorvater im Rahmen der Promotion hat das Interesse für kontinuierlichewissenschaftliche Tätigkeit gestärkt und die Tatsache, dass die strahlenbiologische Forschung essentiell für die Weiterentwicklung des Fachgebietes Strahlentherapie ist.
Nein. Die "bewusste" Entscheidung kam erst nach der Promotion im Rahmen der Fortführung der wissenschaftlichen Tätigkeit parallel zur klinischen Tätigkeit.
Das "Commitment" also sich zu bekennen bzw. sich zu verpflichten parallel zur klinischen Tätigkeit am Patienten der Forschung und der Lehre zu verschreiben. Ich könnte mir nicht vorstellen ohne die Bestandteile Forschung und Lehre meinen Beruf als Ärztin auszuüben. Insbesondere in einem Gebiet (Onkologie) in der es noch viele ungelöste Fragen gibt und Bedarf Behandlungen zu verbessern.
Die Tatsache, durch die eigene Forschung Behandlungen für Patient:innen verbessernzu können. In der Lehre gefällt mir der Kontakt zur jüngeren Generation, daran teilzuhaben, wie sich die Medizin weiterentwickelt. Mein Wissen weiterzugeben, an die nächste Generation von Ärzt:innen, aber auch Patient:innen.
Strahlentherapie wird immer komplexer in den unterschiedlichen Tumorentitäten und manchmal fällt es schwer, mit dem sich ständig ändernden Wissen innerhalb des Fachgebietes und an den Schnittstellen zu anderen Fächern Schritt zu halten. Auch sind schwer kranke Patient:innen eine Herausforderung für die eigene Resilienz. Durch Fachkräftemangel verdichtet sich unsere Arbeit und wir haben einen hohen "workload".
Die Geburt meiner Töchter war/ist ein großes Glück. Aber den richtigen Weg/Zeitmanagement in der Kleinkindphase als Mutter und Vollzeit-Ärztin bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin zu finden, hat etwas gebraucht und fiel mir nicht so leicht. Zu meiner Zeit gab es noch keine Mentoringprogramme für Frauen und wenig Vorbilder von Professorinnen/PD mit Kindern. Auch berufliche Wechsel (als Assistenzärztin von HH nach Dresden und später als FÄ von der Uniklinik Dresden in eine Praxis in HH) waren herausfordernde Zeiten. Das medizinische System war/ist ja eher "hierarchisch" und immer noch wenig flexibel für unterschiedliche Arbeitszeitmodelle und Mischung aus stationärem/ambulanten Sektor.
Untersuchung der Strahlenempfindlichkeit von Tumoren anhand DNA Reparaturmechanismen.
Es macht den (langen) Weg sicher leichter. Ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, sich im Rahmen der Facharztzeit dafür zu entscheiden. Letztlich zählt die wissenschaftliche Aktivität messbar in Publikationen und Drittmitteln.
Schwierig. Eine Professur geht mit einer hohen zeitlichen Verpflichtung einher inallen Teilbereichen: Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Es beinhaltet auch Gremienarbeit, die teilweise erst zum frühen Abend tagen. Man sollte sich davon verabschieden alles "perfekt" handeln zu wollen. Aber natürlich braucht man auch für sich selbst Ausgleich und Selbstfürsorge in Form von Sport oder Hobbys und auch Rückhalt/menschliche Bindungen im Privaten. Es gibt sicher unterschiedliche Phasen mit unterschiedlichen Belastungen.
Die Teilnahme am Deutschen Zukunftspreis 2022 durch Bundespräsident Steinmeier. Ich war gemeinsam mit Kollegen der Firma Brainlab in der Endausscheidung unter den letzten drei Forschungsgruppen mit einem Projekt zur Verbesserung der Strahlentherapie von Lungenkrebs (präzises Tumortracking). Die öffentlicheAnerkennung für langjährige Entwicklungsarbeit zu erhalten war sehr aufregend aber auch eine hohe Anerkennung.
Letztlich ein (damals) oberärztlicher Kollege, der für mich Doktorvater, wissenschaftlicher Mentor und damit berufliches und menschliches Vorbild war (Prof. Michael Baumann). Er hat mich gefördert und an die Hand genommen, wie das heute im Rahmen von Mentoring Programmen standardisiert stattfindet.
Ich möchte daran mitarbeiten, technische Innovationen meines Fachgebietes zügig in die Anwendung zu bringen, um den uns anvertrauten Patient:innen eine für sie bestmögliche Strahlentherapie zu erhalten. Auch hoffe ich, dass wir noch passendere Substanzen entwickeln, die die Strahlentherapie bzw. ihre Wirkung in Kombination im onkologischen Gesamtkonzept verbessern. Und ich möchte unseren Nachwuchs und unsere Abteilung bestmöglich auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten.
Vertrau deinem Weg, auch wenn er noch nicht ganz klar ist. Sucht euch Vorbilder, fragt wie sie Herausforderungen gemeistert haben. Letztlich entwickelt sich aus dem wissenschaftlichen Interesse für ein Thema eine große persönliche Kraft, die einen auch über Durststrecken trägt. Vertraue dem Timing deines Lebens!
1995
Promotion, Universität Hamburg
2000
Anerkennung als Fachärztin für Strahlentherapie, Landesärztekammer Dresden/Sachsen
2002
Habilitation zum Dr. med. habil sowie Lehrbefähigung (Priv.-Doz.) für das Fach Radioonkologie und Strahlentherapie, Technische Universität Dresden
01/2010
Berufung auf die W3-Professur Strahlentherapie und Radiooonkologie, Ernennung zur Klinikdirektorin der Klinik f. Strahlentherapie/Radioonkologie UKE, Universität HH