Aktuelles
November 2024
Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft an UCC Hamburg-Nachwuchs-wissenschaftler:innen
Die Hamburger Krebsgesellschaft (HKG) hat ihren Forschungspreis 2024 an zwei Nachwuchswissenschaftler:innen des Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) am UKE verliehen. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt herausragende Arbeiten in der Krebsforschung.
Der erste Preis (6500 Euro) geht an Dr. Lisa Leypoldt, II. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE, die für ihre bahnbrechende Forschung zur Behandlung von Hochrisiko-Myelomen ausgezeichnet wurde. Als Studienleiterin der GMMG-CONCEPT-Studie untersucht sie eine neuartige Vierfach-Therapie. Die Ergebnisse, die bereits in internationale Leitlinien eingeflossen sind, haben das Potenzial, die Therapie dieser Erkrankung grundlegend zu verbessern und das Überleben der Hochrisiko-Erkrankten deutlich zu verlängern. Der zweite Preis (3500 Euro) wurde Dr. Matthias Dottermusch, Institut für Neuropathologie, verliehen, der die Jury mit seiner Arbeit zur molekulardiagnostischen Klassifikation von Hypophysenadenomen überzeugte. Seine Forschung optimiert die Einteilung dieser Tumore und schafft so eine wichtige Grundlage für neue Therapieansätze.
Weitere Informationen:
Hier geht’s zum Porträt über Dr. Lisa Leypoldt
Zur UKE-Pressemitteilung „UKE-Studie erreicht bessere Prognose für Patient:innen mit Hochrisiko-Myelom“
Hamburger Krebsgesellschaft
Foto: UKE, (v.l.n.r.): Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Dr. Lisa Leypoldt, Dr. Matthias Dottermusch und Franziska Holz
November 2024
Bessere Krebsmedizin für Deutschland: Verbundprojekt ONCOnnect in Frankfurt gestartet
Die Onkologischen Spitzenzentren arbeiten gemeinsam an einer flächendeckenden hohen Versorgungsqualität für Krebsbetroffene in Deutschland. Wir im UCC Hamburg vertreten dabei das Thema Patient:innenbeteiligung.
Über 120 Teilnehmende aus den 14 Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland, dem Nationalen Krebspräventionszentrum sowie Patientenvertretungen haben sich am 11. November 2024 an der Universitätsmedizin Frankfurt getroffen. Mit der Auftaktveranstaltung ist das von der Stiftung Deutsche Krebshilfe geförderte nationale Verbundprojekt ONCOnnect gestartet. Im Zentrum des Treffens stand die Vernetzung der Verbundpartner und die Präsentation erster Ergebnisse aus fünf zentralen Handlungsfeldern.
Prof. Dr. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Frankfurt, begrüßte vor Ort die Projektpartner. Er erklärt: „Das Auftakttreffen des ONCOnnect-Verbunds legt den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit, die in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung für eine verbesserte Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Deutschland sein wird. Der Universitätsmedizin kommt dabei eine wichtige Rolle zu: Einerseits die Fortschritte der Krebsmedizin in die Fläche zu tragen und andererseits über gut ausgebaute regionale Netzwerke den Betroffenen Zugang zu Spezialistenwissen und hochkomplexen Behandlungen an den Universitätsklinika zu ermöglichen.“
Fünf Handlungsfelder für konkrete Verbesserungen
Das Netzwerk der Comprehensive Cancer Center (CCCs) widmet sich im Verbundprojekt ONCOnnect der flächendeckenden Verbesserung der wohnortnahen Versorgung von Krebsbetroffenen, die durch eine stärkere Vernetzung der CCCs untereinander sowie mit den Behandlungspartnern in der jeweiligen Region, kurz „Outreach“ genannt, erreicht werden soll. Dafür werden während der dreijährigen Projektlaufzeit an 26 universitären CCC-Standorten übertragbare und skalierbare Best-Practice-Modelle in fünf Handlungsfeldern entwickelt:
Im Themenfeld „Prävention und Früherkennung“ entsteht eine digitale Plattform für qualitätsgesicherte Informationsmaterialien. Außerdem werden spezifische Präventionsprojekte im beruflichen Umfeld umgesetzt. Diese Maßnahmen beziehen auch das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Kommunikationskanäle der Unternehmen mit ein.
Das Thema „Patientenbeteiligung“ wird durch den Aufbau von Informations- und Hilfsangeboten für Krebspatientinnen und -patienten und Angehörige adressiert. Geplant ist auch die Entwicklung eines Curriculums für ein deutschlandweites „Patientenkompetenz-Kolleg“.
Die Aktivität in den regionalen Netzwerken im Bereich „Klinische Studien“ soll verstärkt und die Möglichkeit für einen wohnortnahen Zugang zu klinischen Studien ausgebaut werden.
Das Handlungsfeld „Qualitätssicherung“ widmet sich der Verbesserung der Zusammenarbeit der CCCs mit den Landeskrebsregistern und der Weiterentwicklung von Video-Tumorboards. Außerdem wird evaluiert, welche unterstützenden Angebote Krebsbetroffene wirklich brauchen.
Die Akteure im Handlungsfeld „Digitalisierung des Outreach“ wollen eine Plattform für digitale Instrumente und die sektorenübergreifende Vernetzung im Versorgungskontext entwickeln.
Prof. Dr. Christian Brandts, ONCOnnect-Sprecher und Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt, resümiert: „Die Diskussion der ersten Ergebnisse der Task Forces und der konstruktive Austausch mit allen Projektpartnern haben gezeigt, wie viel Potenzial in der Vernetzung der Onkologischen Spitzenzentren steckt. Mit ONCOnnect wollen wir dieses Potenzial ausschöpfen, indem wir den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Onkologischen Spitzenzentren fördern und so die Patientenversorgung in Deutschland nachhaltig verbessern.“
Deutschlandweite Vernetzung und Wissensaustausch aus Frankfurt heraus
Das UCC Hamburg leistet im ONCOnnect-Verbund im Handlungsfeld 2 „Patient:innenbeteiligung“ seinen Beitrag. Es geht dabei um den Aufbau eines Ausbildungsangebots für Patient:innen, dem „Patientenkompetenz-Kolleg“. Die Erfahrungen dazu fußen primär auf dem Pilotprojekt, welches am UCC Hamburg in den letzten Jahren durchgeführt wurde. Darüber hinaus leitet das UCC Hamburg eine multizentrische Studie, um ein Screening für Angehörige zu validieren und die Grundlage zu schaffen, flächendeckende Angebote für Angehörige zu schaffen.
Die ONCOnnect-Geschäftsstelle, die die zentrale Projektkoordination des Verbundprojekts verantwortet, ist in Frankfurt angesiedelt. Sie koordiniert außerdem das im Rahmen von ONCOnnect neu gegründete deutschlandweite Netzwerk der Outreach-Managerinnen und -Manager. Sie stärken als zentrale Ansprechpersonen für die regionalen Kooperationspartner die Vernetzung der CCCs in ihrer jeweiligen Region und unterstützen die lokalen Projekte. In Hamburg arbeitet ein vielköpfiges Team aus Versorgung und Forschung mit den Outreach-Manager:innen in den nächsten drei Jahren zusammen.
Bild: Universitätsmedizin Frankfurt
November 2024
Patient:innen eine Stimme geben:
Ausbildungsstart der 3. Staffel Patient:innen-botschafter:innen
Aktiv die onkologische Forschung und Versorgung mitgestalten – dafür werden die Patient:innenbotschafter:innen von UCC Hamburg und UCCSH ausgebildet. Nun ist eine neue Staffel des Patienten-kompetenzzentrums Nord gestartet.
Mit der 3. Staffel beginnt das Patientenkompetenzzentrum Nord am 8. November 2024 erneut ein Ausbildungsprogramm, das Krebspatient:innen und Angehörigen befähigt, sich als Patient:innenbotschafter:innen in der Onkologie zu engagieren.
Gemeinsam bieten die beiden Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) und Schleswig-Holstein (UCCSH) eine praxisorientierte Ausbildung, die den Teilnehmenden ermöglicht, aktiv an der Weiterentwicklung der Krebsforschung und der klinischen Versorgung mitzuarbeiten.
Welche Säulen gehören zur Diagnose und Therapie, wie funktioniert eigentlich eine Immuntherapie und was ist der aktuelle Herausforderungen in der Forschung? All diese Fragen werden im Rahmen des Ausbildungsprogramms behandelt. In einer Reihe von 10 Terminen, die abwechselnd online und an den Standorten Hamburg, Kiel und Lübeck stattfinden, erhalten die Teilnehmenden ein fundiertes Verständnis für die komplexen Prozesse der Krebsforschung, der klinischen Versorgung und des Gesundheitssystems.
Krebspatient:innen und Angehörige bringen aus ihrer eigenen Krankheitsgeschichte oder der Begleitung von Partner:innen ein vielfältiges Erfahrungswissen mit, das bei der Verbesserung der Versorgungsstrukturen sehr wertvoll ist. Sie kennen die Auswirkungen der Erkrankung auf das tägliche Leben, die Herausforderungen während der Behandlung und die langfristigen Folgen einer Krebserkrankung.
Nach Abschluss der Ausbildung arbeiten die Patient:innenbotschafter:innen beispielsweise in Forschungsprojekten, Konferenzen, Gremien, Fachgesellschaften oder onkologischen Spitzenzentren mit.
Die Stärkung der Patient:innenstimme wurde bereits 2021 auf europäischer Ebene beschlossen und fordert eine systematische Integration von Patient:innen in allen Bereichen der Forschung und Versorgung. Patient:innen zur Beteiligung zu befähigen, ist ebenfalls ein Kernthema der Nationalen Dekade gegen Krebs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept des Patientenkompetenzzentrums Nord auch von der Landespolitik der beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützt wird.
Zeitgleich mit dem Start der Ausbildungsstaffel wurde das Verbundprojekt ONCOnnect in Frankfurt gestartet. Das Projekt soll flächendeckend die Verbesserung der wohnortnahen Versorgung von Krebsbetroffenen vorantreiben. Das UCC Hamburg ist für das Handlungsfeld Patientenbeteiligung zuständig.
Wir wünschen allen Teilnehmenden einen guten Start in die Ausbildung – wir freuen uns, dass Sie dabei sind!
Weitere Informationen:
Patientenkompetenzzentrum NORD:
UKE - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) - UCCH Patientenkompetenzzentrum
Nationale Dekade gegen Krebs - Patient:innenbeteiligung:
Patienten zur Beteiligung befähigen - Die Nationale Dekade gegen Krebs
UCCSH | Universitäres Cancer Center Schleswig-Holstein
UCCSH | Universitäres Cancer Center Schleswig-Holstein
Foto: Laura Lehmann
November 2024
Nicht nur Menschen mit Untergewicht sind mangelernährt
Fragen an Dr. Geraldine de Heer anlässlich des „Nutrition Day“ zur Sensibilisierung gegen Mangelernährung. Hintergrund dieser Aktion ist, dass bis zu 40 Prozent von hospitalisierten Patient:innen weltweit von krankheitsbedingter Mangelernährung betroffen sind.
Frau Dr. de Heer, worauf weist uns der „Nutrition Day“ am 14. November hin?
Dr. Geraldine de Heer: Der „Nutrition Day“ ist eine internationale Aktion, bei der wir für Ernährung von Patient:innen und Mangelernährung sensibilisiert werden sollen. Kliniken und Pflegeheime auf der ganzen Welt können an einer eintägigen Querschnittserhebung teilnehmen, um Ernährungsrisiken einschätzen zu können. Die Daten werden anonymisiert gesammelt und anschließend ausgewertet. Hintergrund dieser Aktion ist, dass bis zu 40 Prozent von hospitalisierten Patient:innen weltweit von krankheitsbedingter Mangelernährung betroffen sind. Eine hohe Zahl – zu hoch!
Was sind die häufigsten gesundheitlichen Probleme, die sich aus Mangelernährung ergeben?
Mangelernährung ist ein komplexes Problem, das leider immer noch häufig unterschätzt wird. Von Mangelernährung können sehr viele Menschen betroffen sein, vor allem ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, etwa Krebserkrankungen. Das Thema betrifft aber auch junge Menschen, häufig etwa auch Menschen, die sozial isoliert sind, die sich vielleicht eine gesunde Ernährung nicht leisten können, Menschen mit Über- und mit Untergewicht. All diese Menschen können von Mangelernährung betroffen sein. Mangelernährung schwächt das Immunsystem und wir sehen aus diesem Anlass gehäuft infektiöse Komplikationen bei unseren Patient:innen. Daraus können sich Wundheilungsstörungen ergeben. Langfristige Mangelernährung geht mit einer Verminderung der Muskelmasse und der Muskelkraft einher, was dazu führt, dass Muskeln da, wo sie gebraucht werden, nicht eingesetzt werden können. Das heißt, Menschen sind weniger beweglich, sie sind weniger in der Lage, sich selbst zu versorgen oder können eventuell gar nicht mehr richtig atmen.
Wie behandeln Sie Patient:innen bei einer ernährungsmedizinischen Therapie?
Wir untersuchen die Patient:innen und schauen, was sie brauchen, worunter sie leiden. Dann erheben wir, was sie benötigen, welche Nährstoffe, welche Makronährstoffe, welche Mikronährstoffe, welche Kalorien erforderlich sind. Und dann machen wir einen Plan und überlegen, wie wir das den Patient:innen zukommen lassen können, ob wir besondere Nahrungsmittel verwenden oder ob wir eben auch eine künstliche Ernährung einsetzen müssen. Im UKE haben wir an verschiedenen Stellen hochkompetente Ernährungstherapeut:innen. Um uns noch stärker zu vernetzen, die Kompetenzen zusammenzuführen und Ernährungstherapie sichtbarer und stärker zu machen, wurde das Universitäre Centrum für Ernährungsmedizin 2024 gegründet.
Haben Sie noch einen Tipp aus ernährungsmedizinischer Perspektive für uns?
Das Wichtigste, was wir machen können, ist, dass wir ernährungsmedizinische Probleme, Mangelernährung, das Risiko für Mangelernährung früh erkennen und rechtzeitig gegensteuern. Dazu würde ich mir auch wünschen, dass mehr Aufklärungsarbeit zum Thema Ernährung für Menschen in unserer Gesellschaft geleistet wird – von klein auf, in Schulen, in Kindertagesstätten, damit die Bedeutung von Ernährung möglichst früh für jede:n klar ist. Ich würde mir insbesondere auch wünschen, dass es allen möglich ist, sich gesund zu ernähren. Machen Sie sich bewusst, wie wichtig Ihre Ernährung für Sie selbst ist, für Ihr Leben, Ihre Gesundheit, Ihr Wohlbefinden und das Ihrer Familie!
Weitere Informationen:
UKE Pressemitteilung
Zum Ausgefragt Format mit Dr. Geraldine de Heer
Oktober 2024
CONNECT – Bekanntgabe der neuen Förderungen 2025
Im Rahmen der CONNECT-Initiative wurden vier Förderungen in Höhe von je 50.000 € an standortübergreifende Forschungs-Teams aus UKE/UCC Hamburg und UKSH/UCCSH mit Beteiligung von Forschenden in frühen Karrierestufen vergeben.
Zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) und dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) sowie zur Vernetzung von Wissenschaftler:innen insbesondere in frühen Karrierephasen wurden zum dritten Mal die CONNECT (Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams) Grants für standortübergreifende Projekte ausgeschrieben. Die Förderung startet am 01.01.2025 und hat eine Laufzeit von 12 Monaten. Das Fördervolumen beträgt 50.000 € pro Projekt.
Nachwuchsteams aus Forschenden beider Standorte hatten erneut die Möglichkeit, gemeinsam einen Projektantrag zu erarbeiten und einzureichen. In diesem Jahr wurden insgesamt 14 Anträge eingereicht und begutachtet, die spannende Projektideen aus den gemeinsamen Schwerpunkten der Standorte beschrieben.
Nach Einholung von insgesamt vier unabhängigen Gutachten sowohl aus Kiel, Lübeck und Hamburg konnten die folgenden vier Anträge als Bestplatzierte und damit als förderwürdig bestimmt werden:
1. Dr. Jan Hahn, Section Mass Spectrometry and Proteomics, UKE und Dr. David Holthaus, Department of Gynaecology and Obstetrics, UKSH, Campus Kiel: Widerstandsprofilierung einzelner Ovarialkrebs-Organoide mittels eines bildgeführten Lasersystems für umfassende Omics-Analysen
2. Dr. Masoud Darabi, Department of Hematology and Oncology, UKSH, Campus Lübeck und Dr. rer. nat. Marceline Manka Fuh, Institute for Biochemistry and Molecular Cell Biology, UKE: Oberflächenlipide und ihre Transporter in extrazellulären Vesikeln als Biomarker für Thrombosen bei Krebs
3. Dr. Inken Flörkemeier, Department of Gynecology and Obstetrics, UKSH, Campus Kiel und Dr. Sabrina Köcher, Department of Radiotherapy and Radiation Oncology, UKE: Vergleich von patientenabgeleiteten Ovarialtumor-Schnittkulturen und primären Tumor-Sphäroiden als leistungsstarke Werkzeuge für die Präzisionsmedizin
4. Dr. Marius Möller, Institute for Experimental Dermatology, UKSH, Campus Lübeck und Dr. Layla Riemann, Institute for Applied Medical Informatics, UKE: Erstellung einer synthetischen Patienten- und Omics-Kohorte für die Forschung in der Präzisionsonkologie
Bei zwei der in diesem Jahr zur Förderung ausgewählten Anträge handelte es sich zudem um Wiedereinreichungen aus dem Vorjahr, was aufzeigt, dass es auch bei einem abgelehnten Antrag sinnvoll und erfolgversprechend sein kann, das Feedback der Gutachter:innen einzuholen, die Anträge zu überarbeiten und erneut einzureichen.
Wir gratulieren den ausgewählten Projektteams herzlich und wünschen viel Erfolg bei ihren Forschungsvorhaben.
Foto: MSNZ Symbolbild
Weitere Informationen:
MSNZ Hamburg UKE
Connect Ausschreibung UKE
Oktober 2024
DGU-Ehrenmitgliedschaften für Prof. Gunhild von Amsberg
Prof. Dr. Gunhild von Amsberg wird als erste Frau und zweite deutsche internistische Onkologin mit der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgezeichnet. Diese Ehrung erhalten Ärzt:innen sowie Wissenschaftler:innen, die die urologische Wissenschaft oder die Gesellschaft auf herausragende Weise gefördert haben.
Während der Jahrestagung der Deutschen Urologischen Gesellschaft (DGU) vom 25. bis 28. September 2024 in Leipzig wurde Prof. Dr. Gunhild von Amsberg mit der Ehrenmitgliedschaft der DGU ausgezeichnet. Prof. von Amsberg hat eine Brückenprofessur für Uroonkologie mit dem Schwerpunkt auf der Systemtherapie des Prostatakarzinoms am Onkologischen Zentrum und an der Martini-Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) inne. Die Martini-Klinik ist Teil des Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg). Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen innovative Therapiekonzepte in der Uroonkologie sowie Konzepte für klinische Phase 1 bis 3-Studien. In enger Kooperation mit einem internationalen Kollegenteam entwickelt sie mit ihrem Labor für experimentelle Onkologie neue Therapiestrategien im präklinischen Bereich.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung der Resistenzentstehung mit der Ausbildung aggressiver Verlaufsformen des Prostatakarzinoms, einschließlich dessen neuroendokriner Variante. Prof. von Amsberg ist Mitglied der S3-Leitlinien-Kommissionen für Prostata-, für Blasen- und für Peniskarzinome sowie des unabhängigen Daten Monitoring Komitees der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung (SAKK). Das neue Ehrenmitglied der DGU ist Autorin oder Co-Autorin von mehr als 100 peer-reviewed Artikeln und hat verschiedene wissenschaftliche Preise erhalten. Sie ist Mutter dreier Kinder von sechs, acht und zehn Jahren.
Die Auszeichnung wurde ebenfalls an Prof. Hans-Peter Schmid, ehemaliger Oberarzt an der Urologischen Universitätsklinik Bern überreicht.
Wir freuen uns sehr und gratulieren herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung!
Bild zur Verfügung gestellt von Interplan/DGU (v.l.n.r.): Prof. Maurice Stephan Michel (Generalsekretär und Vorstandssprecher der DGU), Prof. Dr. Gunhild von Amsberg (DGU-Ehrenmitglied), Prof. Jürgen Gschwend (Kongresspräsident DGU Jahrestagung 2024)
Weitere Informationen:
Beitrag UroForum
Oktober 2024
Jahrestagung der DGHO 2024 in Basel
„Innovationen gemeinsam gestalten und Herausforderungen gemeinsam begegnen“ war das Motto der diesjährigen Jahrestagung der DGHO vom 11. bis 14. Oktober 2024. Zahlreiche Kolleg:innen des UCC Hamburg waren vor Ort in der Stadt am Rhein.
Rund 5.500 Teilnehmer:innen besuchten die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Basel. Im vergangenen Jahr war Hamburg Austragungsort des Kongresses, der die größte seiner Art im deutschsprachigen Raum ist. Mit einem umfassenden Programm zu aktuellen Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen war der Kongress auch in diesem Jahr ein wunderbarer Ort zum Austauschen, informieren und diskutieren.
Ein zentrales Thema war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die potenziell Diagnosen präzisieren und personalisierte Therapien optimieren kann. Expert:innen erörterten, wie KI in der klinischen Praxis angewendet werden kann, um die Früherkennung und individualisierte Therapien zu verbessern.
Außerdem wurde die Notwendigkeit interdisziplinärer Netzwerke für die Patientenversorgung betont, insbesondere im Kontext der anstehenden Krankenhausreform in Deutschland. Innovative Ansätze erfordern Kooperationen zwischen spezialisierten Zentren und kommunalen Einrichtungen, sodass auch in strukturschwachen Gebieten eine enge Anbindung an die spezialisierten Zentren möglich ist. Dafür bedarf es IT-Lösungen für virtuelle Tumor-Boards und Anlaufstellen für Fragen von niedergelassenen Partner.
Die Fachgesellschaften betonten ihre Rolle in gesundheitspolitischen Fragen, insbesondere im Hinblick auf die zukünftige Nutzenbewertung neuer Arzneimittel auf europäischer Ebene. Zudem wurde die Bedeutung von Mentorship und Austausch zwischen erfahrenen Fachleuten und dem Nachwuchs hervorgehoben, um zukünftige Innovationen im Bereich der Hämatologie und Onkologie zu fördern.
Auch in diesem Jahr wurden neben Forschungspreisen Ehrenmitgliedschaften der DGHO verliehen. Prof. Dr. med. Ulrich Kleeberg gründete 1976 in Hamburg die erste onkologische Schwerpunktpraxis in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Wirken war maßgeblich für die Einführung der ambulanten Versorgung von Patient:innen mit Krebserkrankungen. Noch heute besteht die Praxis als Onkologicum HOPA und ist ein langjähriger Kooperationspartner des UCC Hamburg.
Wir gratulieren herzlich zur Ehrenmitgliedschaft und freuen uns auf die nächste Jahrestagung der DGHO 2025 in Köln.
Foto: Anne Kamitz
Weitere Informationen:
Zur Pressemitteilung der DGHO Jahrestagung 2024
Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie
Oktober 2024
100 Jahre Diätetik am UKE
Am 15.10.2024 feierte die UKE-Akademie für Bildung & Karriere mit einem Symposium das 100-jährige Jubiläum Diätetik am UKE. Kolleg:innen aus dem UCC Hamburg stellten ihren vielfältigen Beruf als Ernährungswissenschaftlerinnen und Diätassistent:innen vor.
Die Ernährungsweise spielt insbesondere bei Krankheiten eine große Rolle. Dabei geht es nicht nur um die richtige Nährstoffversorgung des Körpers, sondern auch um gezielte Unterstützung, bspw. des Immunsystems. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch über die Zukunft der Ernährungstherapie.
Eröffnet wurde die Feier von Senatorin Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, die die Bedeutung der Diätetik in der modernen Medizin betonte. Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement, stellte in seinem Beitrag die integrative Rolle der Diätassistent:innen im Gesundheitswesen heraus.
Julia von Grundherr, M.A. Public Health, B. Sc. Diätetik, Diätassistentin, und Raika Mühlberg, B. Sc. Diätetik, Diätassistentin , aus dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg), nahmen an der Podiumsdiskussion „Nach der Ausbildung - Karrierewege als Diätassistent:in“ teil. Inhalte der Diskussion waren Tipps für Berufseinsteiger:innen zur Jobauswahl, Karriereplanung (Hindernisse, Umwege), Vernetzungsmöglichkeiten, Möglichkeiten der Nutzung von KI in der Diätetik und Ernährungstherapie im Rahmen der Ambulantisierung von Patient:innen.
In allen Phasen einer Krebserkrankung spielt die Ernährungstherapie eine wichtige Rolle - von der Prävention bis hin in die Nachsorge. Während der Tumortherapie leistet eine Ernährungstherapie nachgewiesenermaßen ein Beitrag zum effektiven Nebenwirkungsmanagement, und die Prävention und die Behandlung von Mangelernährung können die Lebensqualität und -dauer positiv beeinflussen.
Die Veranstaltung wurde durch eine Posterausstellung und zahlreiche Networking-Möglichkeiten ergänzt und bot somit einen wertvollen Rahmen für den Austausch zwischen den Fachbereichen.
Foto: Julia von Grundherr
Weitere Informationen:
UKE-Akademie für Bildung & Karriere
Oktober 2024
Brustkrebsmonat Oktober: Gute Heilungschancen bei früher Diagnose
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau: Allein in Deutschland erkranken jährlich über 70.000 Frauen. Verbesserte Therapien sowie Möglichkeiten zur Früherkennung und Vorsorge haben dafür gesorgt, dass die Heilungschancen bei Brustkrebs immer besser werden. Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober informiert Dr. Lisa Steinhilper, Leiterin des Universitären Brustzentrums Hamburg am Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) des UKE, über die Erkrankung, die Diagnose und Therapiemöglichkeiten.
Frau Dr. Steinhilper, wie häufig ist Brustkrebs?
Dr. Lisa Steinhilper: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, statistisch gesehen erkrankt jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das Risiko für Männer ist deutlich geringer. Weniger als ein Prozent der Männer erkranken an Brustkrebs. Die gute Nachricht: Die Heilungschancen sind sehr gut – je früher die Diagnose erfolgt, desto besser. Daher spielen Vorsorge und Früherkennung auch so eine wichtige Rolle.
Was kann man selbst präventiv gegen Brustkrebs tun?
Brustkrebs ist eine multifaktorielle Erkrankung, es können also verschiedene Ursachen dazu beitragen, ob eine Person an Brustkrebs erkrankt oder nicht. Faktoren, wie zum Beispiel das Alter, die Brustdichte, die Genetik oder das eigene Hormonlevel können wir nicht beeinflussen. Lebensstil-Faktoren, wie das Halten von Normalgewicht, körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung sowie wenig oder Verzicht auf Nikotin und Alkohol, haben wir selbst in der Hand und so können wir das persönliche Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, reduzieren.
Wie verläuft die Diagnose?
Einige Patient:innen bemerken selbst Veränderungen in der Brust, oder es wird im Rahmen des Mammographie-Screenings oder durch den niedergelassenen Gynäkolog:in im Rahmen der Vorsorge ein Befund erhoben. Ist dieser auffällig, erfolgt eine Überweisung in eine Radiologie oder in ein Brustzentrum zur weiteren Diagnostik. Zeigen sich hier Auffälligkeiten, kann durch eine feingewebliche Probe aus der Brust die Erkrankung bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Therapie bei Brustkrebs wird immer individueller und damit auch komplexer. Welche Therapie sich am besten eignet, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, ganz entscheidend von der Tumorbiologie, aber auch dem Alter der Patient:in und Nebenerkrankungen. Die Therapie erfolgt multimodal, also mit unterschiedlichen Behandlungsansätzen. Fast immer erfolgt auch eine Operation, für viele Patient:innen schließt sich dann auch eine Bestrahlung an. Außerdem gibt es auch systemische Behandlungsschritte, das bedeutet, dass der gesamte Körper behandelt wird, zum Beispiel durch eine Chemotherapie, die zum Glück immer seltener notwendig wird, oder durch eine antihormonelle Therapie in Form von Tabletten.
Was zeichnet das Universitäre Brustzentrum Hamburg aus?
Das Universitäre Brustzentrum Hamburg zeichnet sich vor allem durch ein hohes Maß an Interprofessionalität und Interdisziplinarität aus. Unter einem Dach können wir auf kurzem und direktem Wege zu Fachexpert:innen aus allen Abteilungen Kontakt aufnehmen und Behandlungspläne für Patient:innen gemeinsam besprechen. Patient:innen stehen bei uns im Mittelpunkt.
Weitere Informationen:
zur Pressemitteilung UKE
zum Ausgefragt?! Format - Dr. Lisa Steinhilper
Oktober 2024
Hubertus Wald Nachwuchsförderpreise 2024 und UCC Hamburg Research Fellowships 2025 überreicht
Am 16.10.2024 wurden im feierlichen Rahmen die von der Hubertus-Wald-Stiftung geförderten Forschungspreise 2024 sowie die UCC Hamburg Research Fellowships für das Jahr 2025 am Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) überreicht. Ziel ist es, insbesondere junge, auf dem Gebiet der Krebsforschung tätige Wissenschaftler:innen zu unterstützen und zu fördern.
Jährlich werden verschiedene Forschungspreise der Hubertus-Wald-Stiftung durch das UCC Hamburg an (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen verliehen. Besondere Forschungsleistungen werden dabei mit dem Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research, dem Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research, dem Hubertus Wald Poster Prize sowie in diesem Jahr erstmalig auch mit dem Science Communication Award für die beste grafische Darstellung eines Forschungsthemas ausgezeichnet.
Im Rahmen des XVI. UCC Hamburg Research Retreat am 12. und 13.07.2024 wurden die Preisträger:innen und Stipendiat:innen ausgewählt und bekannt gegeben. Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Erfolg für die weitere Forschungstätigkeit!
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Oncology Research 2024:
- Nele Köppen
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Psychosocial Cancer Research 2024:
- Anneke Ullrich
Science Communication Award 2024:
- Sandra Classen
Hubertus Wald Poster Prize 2024:
- Clara Haufschild
UCCH Research Fellowship 2025:
- Mina Langhein
- Leoni Ramke
- Natasha Schweitzer
Foto: Laura Lehmann
Weitere Informationen:
Newsbeitrag XVI. UCCH Research Retreat 2024
Oktober 2024
Ehemalige Krebspatient:innen meistern den Hamburger Köhlbrandbrückenlauf
12,3 km über Hamburgs berühmteste Brücke – das wagten ehemalige Krebspatient:innen am 3. Oktober 2024 beim prestigeträchtigen Köhlbrandbrückenlauf. Bei bestem Wetter und zahlreichen Zuschauern wurden persönliche Bestleistungen erzielt.
Am Renntag herrschten ideale Bedingungen: Bei milden 15 Grad und strahlendem Sonnenschein empfingen zahlreiche Zuschauer die Läufer:innen am Brückenfuß. Die Strecke des Köhlbrandbrückenlaufs betrug 12,3 Kilometer, wobei der höchste Punkt der Brücke zur Wende wurde. Da die Brücke für Fußgänger nicht zugänglich ist, bot dieser Lauf den Teilnehmenden die einzigartige Gelegenheit, Hamburg aus einer Perspektive zu erleben, die sonst nicht möglich ist. Start und Ziel waren somit am Brückenfuß.
Die Teilnehmenden aus dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) gehören zur AYA-Gruppe (Adolescents and Young Adults) im Alter von 18 bis 39 Jahren und haben im Rahmen der Redy-Go-Studie für den Lauf trainiert. Ziel der Studie war es, den jungen Erwachsenen nach Abschluss ihrer Therapien eine schnelle Rückkehr zu körperlicher Fitness zu ermöglichen. Deutschlands größter Brückenlauf war dabei das Trainingsziel. Einige Kolleg:innen des UCC Hamburg unterstützten die Läufer.
Unter fachkundiger Aufsicht trafen sich die Sportler:innen wöchentlich zum Lauftraining, oft direkt nach Beendigung ihrer Therapien. Das Training war nicht nur körperlich herausfordernd, sondern bot auch einen wertvollen Raum für Austausch und Unterstützung unter Gleichgesinnten.
Das Startgeld der Patient:innen sowie die Redy-Go-Studie wurden von der Hamburger Krebshilfe finanziert.
Wir gratulieren zu der beeindruckenden Leistung der ehemaligen Krebspatient:innen.
Foto: Simon Elmers
September 2024
Palliative Versorgung für besondere Personengruppen – Palliativtag am UKE 2024
„Individuelle Versorgung jedes Einzelnen und besonderer Personengruppen in der Palliativ- und Hospizversorgung“ war der Schwerpunkt des diesjährigen „Palliativtags am UKE“. Insgesamt nahmen 180 Teilnehmende aus verschiedenen Berufsgruppen und interdisziplinären Fachbereichen daran teil.
Am Samstag, den 14. September, fanden sich Vertreter:innen der Palliativversorgung auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zusammen, um über aktuelle Entwicklungen in der ganzheitlichen Betreuung von Menschen zu sprechen, die an einer unheilbaren, fortschreitenden und zum Tode führenden Erkrankung leiden.
Das Programm bestand aus vier praxisnahen Vorträgen namhafter Referent:innen am Vormittag sowie zwölf Workshops in zwei Durchgängen am Nachmittag. Den Auftakt machte Dr. Anna Westmair Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Palliativmedizin, klinische Ethikerin und Wissenschaftlerin an den Universitäten Zürich und Basel, mit einem Vortrag über die Palliativversorgung von Menschen mit psychiatrischen (Begleit-) Erkrankungen. Darauf folgte Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung sowie Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung der Uni Duisburg-Essen, zur Hospiz- & Palliativversorgung von Menschen mit Migrationsgeschichte oder Migrationshintergrund und machte auf die besonderen Bedürfnisse oder Herausforderungen aufmerksam. Nach einer kurzen Pause zur Stärkung und um miteinander ins Gespräch zu kommen, bildeten zwei weitere Vorträge das Mittagsprogramm. Dipl.-Psych. Christina Demmerle, langjährige Leiterin der Psychoonkologie am Universitätsklinikum Frankfurt, hielt einen Vortrag zum individuellen miteinander im multiprofessionellen Team und Heiner Melching, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, stellte die Rolle der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin in der alltäglichen palliativmedizinischen Versorgung vor.
Anschließend hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich an den zahlreichen Workshops zu Themen wie Sterbebegleitung, Kunsttherapie, Ernährungstherapie und die Begleitung von Angehörigen zu beteiligen. Hier konnten die Teilnehmenden in angenehmer und konstruktiver Atmosphäre, multiprofessionell und unter der Anleitung von Dozent:innen aus ganz Deutschland und der Schweiz die verschiedenen Themen der allgemeinen und spezialisierten Palliativ- und Hospizversorgung bearbeiten. Insgesamt lag der Fokus der Workshop-Phase des Tages auf der Angehörigen-Mitbetreuung, der Symptomlinderung und Therapieformen, der Entscheidungs- und Therapiezielfindung sowie der eigenen Selbstfürsorge.
Wir freuen uns über den sehr gelungenen Austausch und möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Teilnehmenden, Workshopleiter:innen, Referent:innen und dem Förderverein der Palliativmedizin am UKE e.V, bedanken.
Weitere Informationen:
zur Palliativmedizin am UCC Hamburg
zum Förderverein der Palliativversorgung
Foto: Nikolas Oubaid
September 2024
Awareness Week: Vererbbarer Krebs
Das UCC Hamburg unterstützt die erste Aktionswoche "Vererbbarer Krebs" des BRCA-Netzwerk e.V.. Vom 30.09.-06.10. steht alles im Zeichen für Krebserkrankungen in der Familie.
Im Vorfeld des Brustkrebsmonats Oktober soll mit der Aktionswoche, das Bewusstsein für Krebserkrankungen in der Familie schärfen. Das Wissen um ein möglicherweise erblich erhöhtes Risiko bietet die Chance, Krebs frühzeitig zu erkennen und im besten Fall vorzubeugen. Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen. Die meisten Krebserkrankungen entstehen spontan. Das bedeutet, dass es im Laufe des Lebens zu Veränderungen in den Genen kommen kann, die gesunde Körperzellen zu Tumorzellen umwandeln. Diese Veränderungen finden nur in den Krebszellen statt und können nicht an Nachkommen weitergegeben werden.
Welcher Krebs kann erblich sein?
Es gibt Schätzungen, dass rund 15 Prozent aller Krebserkrankungen aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen. Mitte der 1990er Jahre, wurden die ersten Veränderungen in Genen gefunden, die beispielsweise das Brustkrebsrisiko erhöhen. Man nannte sie BRCA 1 und 2 (abgeleitet aus dem englischen Wort für Brustkrebs: Breast Cancer). Mittlerweile ist die Forschung viel weiter. Es wurden zahlreiche weitere Genvarianten gefunden, die das Risiko für unterschiedliche Krebserkrankungen, wie Eierstockkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und noch einige andere, erhöhen können. Ebenso wurden Präventionsmöglichkeiten entwickelt, um dem Krebsrisiko bestmöglich zu begegnen.
Check deine Familiengeschichte!
Daher unser Aufruf: Schaut euch eure Familiengeschichten ganz genau an! Wenn Krebserkrankungen gehäuft auftreten, und diese möglicherweise schon in jungen Jahren, kann das ein Hinweis sein. Zur Familie gehören Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkel, Nichten, Neffen, auch Cousinen und Cousins. Eine humangenetische Beratung an einem spezialisierten Zentrum und gegebenenfalls ein Gentest können Klarheit schaffen. Dieser kann einerseits entlasten, wenn sich eine Erblichkeit nicht bestätigt. Andererseits kann der Test bei Nachweis einer erblichen Veranlagung Klarheit über das persönliche Risiko bringen und aktiv gehandelt werden.
Wie hoch ist das Risiko?
Sowohl Mutter als auch Vater können Träger einer Genveränderung sein. Das Risiko, eine Genmutation an Kinder weiterzugeben, liegt für jedes einzelne Kind unabhängig vom Geschlecht bei 50 Prozent. Auch wenn sich ein erblich erhöhtes Krebsrisiko bestätigt hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, an Krebs zu erkranken.
Eine individuelle Risikoeinschätzung und vorbeugende Maßnahmen sind möglich. Dafür ist es wichtig, sich mit der eigenen Familiengeschichte vertraut zu machen.
Woche der Informationen rund um das Thema
Wir schließen uns mit dieser Initiative dem US-amerikanischen Netzwerk FORCE an und möchten diese Woche nutzen, um das Bewusstsein und das Wissen rund um das Thema vererbbare Krebserkrankungen zu steigern. Wir möchten für Deutschland in diesem Jahr einen Anfang machen und in den folgenden Jahren gemeinsam mit anderen Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sowie weiteren Versorgenden die Aktionswoche weiterentwickeln. Ziel soll sein, auf möglichst breiter Basis Aufmerksamkeit für vererbbare Krebserkrankungen zu schaffen. Wissen ist Chance und hilft Entscheidungen zu treffen.
Lasst uns gemeinsam handeln und macht mit: Teilt Wissen!
Themen der 1. Aktionswoche Vererbbarer Krebs:
Montag: Was sind überhaupt vererbbare Krebserkrankungen?
Dienstag: Krebs in der Familie: An wen kann ich mich wenden?
Mittwoch: Previvor Day: Nicht erkrankt und doch betroffen!
Donnerstag: Gentest: Welche Tests gibt es und welche Ergebnisse sind möglich? Freitag: Prävention: Welche Früherkennung und Vorbeugung kann ich nutzen?
Samstag: An Krebs erkrankt: Bringt ein Test mich weiter?
Sonntag: Lebensstil: Wie kann ich mein Risiko beeinflussen?
Weitere Informationen:
BRCA-Netzwerk
Zu den Angeboten des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs
Universitäres Brustzentrum Hamburg
Sprechstunde Hereditäre Tumorerkrankungen am UCC Hamburg
Bild: BRCA-Netzwerk e.V.
September 2024
Aus UCCH wird UCC Hamburg – Neuer Look des Cancer Centers
In diesem Jahr ist das Universitäre Cancer Center Hamburg nicht nur 15 Jahre alt geworden, sondern hat zu diesem Jubiläum auch ein neues Gewand bekommen. Frisch, modern und hanseatisch, das UCC Hamburg hat ein neues Logo und einen neuen orangen Farbton.
15 Jahre Tumorzentrum und onkologische Spitzenförderung sind eine lange Zeit, geprägt von medizinischen Entwicklungen, einem wachsenden interdisziplinären Netzwerk und immer mehr Menschen, die innerhalb und außerhalb des UKE gemeinsam zum Wohle der Patient:innen arbeiten.
Aus UCCH wird UCC Hamburg – Unser Cancer Center
Um die Wiedererkennbarkeit des Cancer Centers zu steigern und die Verbindung zur Stadt Hamburg zu betonen, haben wir uns für die Kurzform „UCC Hamburg“ entschieden. Unser neues Logo symbolisiert die Verbindung zweier Krebsschleifen, was den Netzwerkgedanken unserer Arbeit unterstreicht. Gleichzeitig haben wir uns für einen dunkleren Orangeton entschieden, der das moderne Erscheinungsbild weiter akzentuiert.
Neue visuelle Identität für Organkrebszentren und Partner
Das Universitäre Cancer Center Hamburg versteht sich als umfassendes Kompetenznetzwerk, das aus einer Vielzahl von Zentren, Kliniken, onkologischen Facharztpraxen, Forschungspartnern, Patient:innenvertretungen, Selbsthilfegruppen und weiteren Institutionen besteht. Gemeinsam füllen wir den Begriff des „Comprehensive Cancer Centers“ mit Leben und bieten Spitzenmedizin für den gesamten Norden. Um diese Mission auch visuell zu unterstreichen, haben wir ein „Label“ für unsere Netzwerkmitglieder entwickelt, das innerhalb des UKE für unsere Organkrebszentren und Partner verwendet wird.
Für externe Partner außerhalb des UKE bietet das Label die Möglichkeit, den grauen Schriftzug „Im Netzwerk Onkologischer Spitzenmedizin UCC Hamburg“ sowie den zweiten Teil der Schleife in den jeweiligen Hausfarben anzupassen.
Das UCC Hamburg Kommunikationsteam steht Ihnen dafür und für alle anderen Fragen jederzeit zur Verfügung: Avin Hell ( a.hell@uke.de ) und Laura Lehmann ( la.lehmann@uke.de )
Weitere Informationen:
Newsbeitrag 15 Jahre UCC Hamburg
September 2024
UCC Hamburg beim Research Retreat des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
Am 6. und 7. September 2024 fand der 3. UCCSH Research Retreat in Bad Segeberg mit spannende Vorträge, anregende Diskussionen und zahlreiche Networking-Möglichkeiten statt. Zu den besonderen Highlights zählten die Preisverleihungen.
Unter dem Motto „Rising Together“ wurden bei optimalem Sommerwetter vielfältige Vorträge zu Forschungsschwerpunkten und Aktivitäten des Krebszentrums präsentiert. Der Retreat bot auch zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung.
Das Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sowie das Universitäre Cancer Center Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) verbindet dabei eine enge Partnerschaft: Im Sinne der onkologischen Spitzenversorgung in Norddeutschland erfolgt bereits eine intensive Vernetzung in den Feldern der translationalen Forschung, klinische Studien, Multidisciplinary Care & Outreach, verschiedenen Taskforces, Patient:innenbeteiligung und diversen Veranstaltungen für Patient:innen, (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen.
Der Retreat startete offiziell mit einer Reihe von Vorträgen, die Entwicklungen in den Schwerpunktbereichen des UCCSH vorstellten. Zudem wurden die Themen der letzten beiden NORD Workshops zu „Immunonkologie“ und „Liquid Biopsy“ rekapituliert, die Start-Up-Landschaft Schleswig-Holsteins beleuchtet und Ergebnisse der vergangenen sowie Gewinner der neuen TWINNING Grants präsentiert.
Die Preisverleihung der Science Communications Awards bildete einen weiteren Höhepunkt des Abends, bei dem Nachwuchsforschende in den Kategorien „scientific community“ und „public“ für ihre verständliche Erklärung von Forschungsprojekten mittels grafischer Abstracts ausgezeichnet wurden.
Besonders hervorzuheben ist die Verleihung des UCCSH Activity Award an Antonia Lucas und Prof. Susanne Sebens, die im Februar 2024 im Rahmen der Initiative „Icecold against cancer“ zum Sprung in die Ostsee anlässlich des Weltkrebstages aufgerufen hatten.
Der zweite Tag stand im Zeichen der Zukunft. In rotierenden Workshops wurden zukünftige Aktivitäten in den Bereichen „Health Care Research“ und „Precision Oncology“ geplant, während im abschließenden „Data Summit“ die Datenströme in der Onkologie diskutiert wurden.
Wir bedanken uns für die tolle Veranstaltung.
Weitere Informationen:
Universitäres Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
September 2024
Rudern gegen Krebs 2024: Starten, durchziehen und das Ziel vor Augen
Mit knapp 90 Doppelvierern startete Rudern gegen Krebs bei besten Wetterbedingungen am 8. September auf der Hamburger Außenalster. Teamzusammenhalt, Spaß an der Bewegung und die Aufregung des Wettkampfes war bei allen Teams deutlich zu spüren.
30 Grad, Sonnenschein und kaum Wind – auch wenn Kopfbedeckung und ausreichend Trinken nicht fehlen durften, konnten die Bedingungen zum Rudern kaum besser sein. Neu bei Rudern gegen Krebs war der Start mit den Patient:innenrennen. 9 Patient:innenboote hatten sich angemeldet, das war ein Rekord für die Hamburger Benefizregatta. Besonders lauter Applaus und Anfeuerungsrufe schallten über die Hamburger Außenalster, als sich die Boote der Patient:innen dem Ziel näherten. Dabei sein ist alles – so freuten sich alle Teilnehmer:innen über ihre Medaille – waren sie doch in vielen Fällen Sinnbild nicht nur für die sportliche Leistung, sondern vielmehr auch für den Kampf zurück ins Leben nach der Krebserkrankung.
Mit ihnen freuten sich die Organisatoren der Benefizregatta – am Ufer fieberten Katharina von Kodolitsch (Präsidentin des Hamburger Sportbundes), Oliver Bettzieche (Stiftung Leben mit Krebs), Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro (Dekanin des UKE), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und Prof. Dr. Katja Weisel (Direktorium UCC Hamburg), Jörn Franck (stellv. Vorsitzender der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.), Moderatoren Avin Hell (UCC Hamburg) und Stephan Froelke (RG HANSA) sowie viele Vertreter:innen der Sponsoren mit. Christoph Holstein (Staatsrat für Sport) konnte als Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg in diesem Jahr ausnahmsweise nicht dabei sein, er sendete von den paralympischen Spielen in Paris seine guten Wünsche für ein erfolgreiches Gelingen der Regatta.
Die teilnehmenden Ruder:innen maßen sich nach den Vorläufen in den Einsteiger- und Experten-Finalen. Unter den Erstplatzierten waren bei den Einsteigern das Team „copy-druck“ (Gold), „RVB gegen Krebs“ (Silber) und „Hoppetosse“ (Bronze) sowie bei den Experten das Team „Herzschlag“ (Gold), „Fifty Shades of Gray“ (Silber) und „HCOB Mirlattenmuschlhagen“ (Bronze).
Die sommerlich gute Stimmung an Land war deutlich zu spüren. Auch viele Krankenhäuser und onkologische Kooperationspartner waren mit ihren Teams dabei. Die lokalen Sponsoren die Hamburg Commercial Bank (HCOB), die Hapag Llyod Stiftung, das Asklepios Tumorzentrum Hamburg und Indivumed Therapeutics konnten neben den bundesweiten Unterstützern das Engagement für die gute Sache mit ihren substantiellen Beiträgen noch weiter stärken.
Rudern gegen Krebs wird von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center (UCC) Hamburg und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ausgetragen. Mit den Erlösen werden medizinisch betreute Sport- und Bewegungstherapien für Patient:innen mit Krebserkrankungen des Hubertus Wald Tumorzentrums – Universitäres Cancer Center (UCC) Hamburg des UKE unterstützt.
Wir gratulieren allen Teilnehmer:innen!
Fotos: Jasper Ehrich, Stiftung Leben mit Krebs
Weitere Informationen:
Benefizregatta Rudern gegen Krebs
Die Stiftung Leben mit Krebs
RG Hansa Hamburg
September 2024
„Willst du mit mir gehen?“
Nationale Krebspräventionswoche -
Bewegung als Schlüssel gegen Krebs
Vom 9. bis 15. September 2024 steht alles im Zeichen körperlicher Aktivität. Bewegung ist gut für Körper und Seele und hilft, Krankheiten zu verhindern und das Risiko für Krebs zu reduzieren.
Etwa 6% aller Krebserkrankungen in Deutschland entstehen durch Bewegungsmangel. Die Nationale Krebspräventionswoche, initiiert von der Deutschen Krebshilfe (DKH), dem Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Krebsgesellschaft (DKG), nimmt dies zum Anlass, um Aufmerksamkeit auf Bewegungsmangel im Alltag aufmerksam zu machen.
Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für zahlreiche Krebsarten reduzieren. „Besonders signifikant ist der Effekt bei häufigen Tumorarten wie Brust- und Darmkrebs. Studien zeigen, dass das Risiko für diese Krebsarten durch körperliche Aktivität um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden kann. Auch bei Krebserkrankungen des Magens, der Blase und der Niere ist ein positiver Effekt nachgewiesen. Bewegung wirkt entzündungshemmend, reguliert den Hormonhaushalt und stärkt das Immunsystem – all das trägt dazu bei, das Krebsrisiko zu senken.“ so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche. Doch auch kürzere Einheiten haben bereits positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Das Wichtigste ist, dass Bewegung bsp. Spaziergänge, Schwimmen, Tanzen oder die Treppe satt den Aufzug zu nehmen zu einem festen Bestandteil im Alltags wird. Anlässlich der Präventionswoche werden in den häufig benutzen Treppenhäusern am UCCH Poster der Kampagne mit dem „Willst du mit mir Treppe steigen?“ und „Willst du mit mir Rad fahren?“ ausgehangen.
Außerdem: Bewegung fällt leichter, wenn man sie in Gesellschaft genießt. Hier setzt die Aktion #MitMirGehen der Deutschen Krebshilfe an und motiviert für gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft. Es muss nicht immer das Fitnessstudio sein, auch der nächstgelegene Park kann zu körperlicher Bewegung einladen. Unser Sportwissenschaftler Simon Elmers am UCCH hat dafür 3 Übungen als Inspiration zum Nachturnen:
Übung 1: Kniebeuge
Beine hüftbreit, Fußspitzen leicht nach außen geneigt. Hände nach vorne ausstrecken, Knie beugen, bis Ober- und Unterschenkel etwa einen 90° Winkel erreichen, Oberkörper gerade halten (3 Sätze, je 10-15 Wiederholungen).
Übung 2 – Superman
Bankstellung (Vierfüßlerstand), Arme und Oberschenkel senkrecht, Hände und Knie stützen sich auf dem Boden ab, abwechselnd ein Bein und den gegenüberliegenden Arm strecken, bis Bein und Arm parallel zum Boden stehen. Hinweis: Körper bildet bei der Ausführung von Hand bis Ferse eine gerade Linie (3 Sätze, 5-10 Wiederholungen pro Bein, jeweils ca. 5 Sekunden halten).
Übung 3 – der Käfer
Rückenlage, Beine anwinkeln, Fußflächen liegen komplett auf dem Boden auf, Arme ohne Bodenkontakt gerade an der Hüfte vorbei ausstrecken, Oberkörper leicht anheben, die Beine vom Boden heben und abwechselnd anziehen und wieder ausstrecken, ohne den Boden zu berühren, Hinweis: Die Schulterblätter berühren den Boden bei der Ausführung nicht, Lendenwirbelsäule verlässt den Boden während der gesamten Übung nicht (3 Sätze, je 15-30 Sekunden).
Weitere Informationen:
Krebspräventionswoche (krebshilfe.de)
Deutsche Krebshilfe | Helfen. Forschen. Informieren.
Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz.de)
Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft | DKG
UKE - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) - UCCH Bewegungsprogramme
Fotos: Avin Hell, Simon Elmers
August 2024
Angebot der Sport- und Bewegungstherapie für an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche ausgeweitet
In Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) verstetigt das Universitäre Cancer Center (UCC) Hamburg des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sein sporttherapeutisches Angebot für Kinder und Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind.
TK-versicherte Patient:innen im Alter von drei bis 18 Jahren erhalten die Möglichkeit, während der stationären und ambulanten Behandlung sowie bis zu zwei Jahre nach der Diagnose engmaschig von den Sporttherapeut:innen des UKE betreut zu werden und eine qualitätsgesicherte Sport- und Bewegungstherapie zu erhalten. Neben stationären Sporteinheiten während der Therapiezeit umfasst das Angebot unter anderem eine Eltern-Kind-Beratung für den Wiedereinstieg in Gruppenaktivitäten sowie gemeinsame Bewegung für Kinder und Eltern und im weiteren Verlauf Schnuppertage für neue Sportarten und eine Fortsetzung der Sporttherapie, beispielsweise in lokalen Sportvereinen.
„Bewegungsförderung ist ein wichtiger Baustein, um akuten und langfristigen krankheits- und therapiebedingten Nebenwirkungen bei einer Krebserkrankung besser begegnen zu können. Wir freuen uns, dass wir jetzt gemeinsam mit der TK noch mehr Patient:innen unsere Sport- und Bewegungstherapie anbieten können“, sagt Sportwissenschaftler Simon Elmers vom UCC Hamburg. „Es ist großartig, dass wir nun zu einem von vier Standorten deutschlandweit zählen, bei denen die Angebote der Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche mit einer Krebserkrankung in die Regelversorgung aufgenommen sind – dieses Leistungsspektrum wollen wir weiter ausbauen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE.
Foto: Pexels
Juli 2024
Nachruf: Wir trauern um Prof. Dr. med. Udo Schumacher
Der UCCH Vorstand und das Direktorium trauern um Prof. Dr. med. Udo Schumacher, der am 23.07.2024 im Alter von 67 Jahren überraschend verstorben ist.
Prof. Schumacher hat die experimentell - wissenschaftliche Entwicklung des UCCH über viele Jahre maßgeblich mitgestaltet. Eines seiner großen Forschungsthemen war die Metastasierung, angetrieben von dem Wissen, dass die Mehrzahl der Krebspatient:innen nicht an ihrem Primärtumor verstirbt, sondern an der Ausbildung von Metastasen. Er hat mit seiner enormen Expertise in Xenografttumormodellen sowie in der Tumorphysiologie wichtige Impulse in der Erforschung von Metastasen gesetzt. Darüber hinaus hat er die Zusammenarbeit in Verbundprojekten im UCCH erheblich unterstützt.
1997 wurde er als Direktor an das Institut für Anatomie und Experimentelle Morphologie des UKE berufen, wo er 25 Jahre tätig war. Prof. Schumacher etablierte zahlreiche Xenograft-Modelle zur Erforschung von Mechanismen der Metastasierung bei Krebserkrankungen. Sein Forscherleben hat sicherlich nicht ausgereicht, um sein Ziel, „die Metastasierung zu knacken“, zu erreichen, doch konnte er wichtige Beiträge auf diesem Weg leisten. Mit seinen Ideen und Theorien begeisterte er zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, so dass sich eine über viele Jahre erfolgreiche Arbeitsgruppe bildete. Seine persönliche unkonventionelle Art, auf andere Menschen wertschätzend zuzugehen, hat ihm viele Türen und Tore geöffnet. Neben seiner Forschung lag ihm ebenso die anatomische Ausbildung junger Medizinstudenten am Herzen, so dass er 2005 mit Prof. Dr. Dr. Michael Schünke und Prof. Dr. Erich Schulte den LernAtlas „Prometheus“ auf den Weg brachte – mittlerweile weltweit eines der Standardwerke der anatomischen Lehre. Sein gesamtes Leben wurde durch seinen unermüdlichen, vielseitigen Forscherdrang auf der Suche nach nutzbaren Erkenntnissen geprägt.
Am 27.09.2022 wurde er im Kreise seiner Arbeitsgruppe am UKE in den Un-Ruhestand verabschiedet. Er wechselte an die Medical School Berlin, um dort seine Tätigkeit als Dozent fortzusetzen. Ebenso begleitete er weiter wichtige Ideen, Forschungsprojekte und Firmengründungen. Er blieb in Kontakt mit seiner alten Arbeitsgruppe.
Sein plötzlicher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer. Unser Mitgefühl und unsere herzliche Anteilnahme gelten insbesondere seiner Familie, Freunden und Kollegen.
Foto: UKE
Juli 2024
15 Jahre onkologische Versorgung auf höchstem Niveau
Im Jahr 2009 hatte die Deutsche Krebshilfe das Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center (UCC) Hamburg des UKE erstmals als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Seitdem hat das UCC Hamburg neue Diagnose- und Therapieverfahren sowie vielfältige Hilfs- und Beratungsangebote auf den Weg gebracht. Sein Direktorium wirft im Interview einen Blick zurück und in die Zukunft.
Neben 15 Jahren herausragender onkologischer Versorgung am UCC Hamburg wurden am Mittwoch auch 50 Jahre Deutsche Krebshilfe mit 170 Netzwerk- und Patient:innenvertreter:innen gefeiert. Grußworte sprachen der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe Gerd Nettekoven sowie die Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro. Ein weiterer Grund zum Feiern: Die Deutsche Krebshilfe hatte unmittelbar vor der Veranstaltung bekanntgegeben, dass das UCC Hamburg eine weitere Anschlussförderung in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren erhält.
In einem Interview zum Jubiläum blickt das Direktorium des UCC Hamburg, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Katja Weisel und Prof. Dr. Kai Rothkamm, auf die vergangenen 15 Jahre zurück, beschreibt die besonderen Leistungen des Onkologischen Spitzenzentrums und gibt einen Ausblick auf die Krebsmedizin der Zukunft am Standort.
Was ist ein Onkologisches Spitzenzentrum genau und wie unterscheidet es sich von anderen Krebszentren? Was zeichnet den Hamburger Standort besonders aus?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Die von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren verfügen über ein besonders hohes Niveau in der Versorgung ihrer Patient:innen, der Krebsforschung und auch der Etablierung von Strukturen, Spitzenmedizin in die Breite zu bringen. Hierzu gehören Exzellenz in der Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen wie zum Beispiel in den Tumorboards, die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Tumorpatient:innen, Programme zur personalisierten Medizin, Begleitbehandlung, Nachsorge und Vorbeugung von Krebserkrankungen. Onkologische Spitzenzentren zeichnen sich durch eine hohe Forschungsaktivität aus, die direkt den Patient:innen zugutekommen soll. Ebenfalls von großer Bedeutung ist ein großes Netzwerk mit fachärztlichen Kolleg:innen in den umliegenden Kliniken und Praxen, mit denen gemeinsam erreicht wird, dass Patient:innen Zugang zu passgenauer Versorgung und innovativen Studienkonzepten erhalten. In den letzten Jahren wurde auch zunehmend ein großer Schwerpunkt auf die Einbindung von Patientenvertreter:innen in die Entscheidungsgremien der Spitzenzentren gelegt sowie auf Programme, die die Patient:innen als gleichwertige Partner:innen in der Krebsbehandlung begreifen. Unser UCC Hamburg setzt im Verbund der Onkologischen Spitzenzentren seinen Fokus unter anderem auf die Behandlung des Prostatakrebses. Aber auch im Bereich der Blutstammzelltransplantation, der Behandlung von bestimmten Arten des Blut- und Knochenmarkskrebs, von kindlichen Hirntumoren, bei urogenitalen Tumoren und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie in der Psychoonkologie und Palliativmedizin nimmt das UCC Hamburg national und international eine Führungsrolle ein.
Wovon haben die Patient:innen in den vergangenen 15 Jahren am UCC Hamburg am meisten profitiert? Was hat sich beispielhaft in der Versorgung verbessert?
Prof. Dr. Katja Weisel: Patient:innen haben vor allem durch die umfangreiche und standardisierte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen profitiert. Das wird in den vielen Tumorkonferenzen jeden Tag deutlich, in denen pro Jahr mehr als 18.000 individuelle Patient:innen-Fälle diskutiert werden, aber zum Beispiel auch in der zentralen Anlaufstelle, die zahlreiche interdisziplinäre Sprechstunden bereithält. Ein weiterer wesentlicher Fortschritt ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung, gerade auch im Bereich der personalisierten Krebsmedizin. Am UCC Hamburg bieten wir eine große Auswahl an klinischen Studien an, die es den Patient:innen ermöglichen, bereits vor einer Zulassung den Zugang zu innovativen Therapieformen zu erhalten. Dazu kommen die vielfältigen Programme unseres Spitzenzentrums in der Begleitbehandlung von Tumortherapien, mit Fokus auf Ernährung, Sport oder Naturheilkunde – am UCC Hamburg haben wir einen der wenigen Lehrstühle für Komplementärmedizin in Deutschland.
Welche Forschungsergebnisse aus dem UCC Hamburg waren besonders wegweisend und haben sich rasch in eine Anwendung am Patienten umgesetzt?
Prof. Dr. Kai Rothkamm: Um nur einige Beispiele zu nennen: An unserem UCC Hamburg besteht eine besondere Expertise in dem Nachweis unsichtbarer Tumorbestandteile im Blut. Diese Liquid Biopsy-Methode kann es uns ermöglichen, Patient:innen gezielter zu behandeln. Unsere Leukämie-Arbeitsgruppe hat außerdem Mechanismen aufgedeckt, die Leukämiezellen zum Wachsen bringen beziehungsweise am Leben erhalten. Hierzu sind aktuell Medikamentenstudien auf dem Weg, die die gewonnenen Ergebnisse mit dem Ziel der Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten umsetzen. Eine UKE-geleitete deutschlandweite Studie zur Behandlung des Multiplen Myeloms, einer Form des Knochenmarkkrebses, hat weltweit zu Verbesserungen der Therapie beigetragen. Molekulare Analysen an kindlichen Hirntumoren konnten darüber hinaus zur besseren Klassifikation und gezielteren Behandlung der Patient:innen beitragen und so die Heilungschancen der Kinder verbessern.
Was tut das Zentrum, damit möglichst viele Patient:innen von Spitzenmedizin in der Onkologie profitieren können?
Prof. Dr. Katja Weisel: Die Zusammenarbeit unseres Zentrums mit unseren Partner:innen in der ambulanten onkologischen Versorgung und in den umliegenden Kliniken ist eine der zentralen Aufgaben unserer täglichen Arbeit. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartner:innen entwickeln wir die Behandlungsleitlinien für die verschiedenen Krebserkrankungen, gestalten gemeinsame Tumorkonferenzen, ermöglichen gemeinsam ein noch größeres und besser abgestimmtes Angebot an klinischen Studien, gestalten Fortbildungen und Veranstaltungen. Kooperationen mit Fachkliniken wie der LungenClinic in Großhansdorf bilden die Grundlage dafür, dass möglichst viele betroffene Patient:innen Zugang zur onkologischen Spitzenmedizin haben. Aber auch in der Zusammenarbeit mit mehr als 40 Facharztpraxen und umliegenden Krankenhäusern leben wir eine exzellente Partnerschaft. Gerade diese Kooperationen tragen dazu bei, dass Patient:innen bei ihren Ärzt:innen in Behandlung bleiben und dennoch auf die Leistungen eines Spitzenzentrums zurückgreifen können.
Was sind für Sie die wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre und können Sie uns kurz Ihre Pläne für das UCC Hamburg skizzieren?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Wir sehen eine große Verantwortung, Spitzenmedizin in Norddeutschland noch mehr in die Breite zu bringen – das UCC Hamburg ist das einzige von der Deutschen Krebshilfe geförderte Spitzenzentrum in Norddeutschland. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir seit 2019 kontinuierlich eine immer enger werdende Partnerschaft zum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit den Standorten Kiel und Lübeck aufgebaut. Mit den Jahren haben sich viele Kooperationen und gemeinsame Aktivitäten entwickelt; unser Ziel ist nun, gemeinsam ein Comprehensive Cancer Center-Konsortium zu formen. Ein weiteres wesentliches Projekt wird der weitere Ausbau der personalisierten Therapie und der speziellen Immun- und Zelltherapie sein. Hier entwickeln sich aktuell sehr viele innovative Ansätze, die wir den betroffenen Patient:innen so rasch und sicher wie möglich zur Verfügung stellen wollen. Nicht zuletzt wollen wir unsere Leistungen in der Prävention von Krebserkrankungen noch weiter ausbauen. So entscheidend die moderne Therapie in der onkologischen Spitzenmedizin ist – die Verhinderung von Krebs und die Früherkennung mit einer raschen Heilung bleiben weitere ganz großen Ziele.
Foto (v.l.n.r.): Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender Stiftung Deutsche Krebshilfe; Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor UCC Hamburg, Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin UKE ; Prof. Dr. Hartwig Huland, Kuratorium Hubertus Wald Stiftung; Prof. Dr. Kai Rothkamm, stv. Direktor UCC Hamburg; Prof. Dr. Katja Weisel, stv. Direktorin UCC Hamburg
Aufgenommen: UKE, Andreas Sibler
Juli 2024
XVI. UCCH Research Retreat 2024: Brücken bauen zwischen den verschiedenen Disziplinen
Wissenschaftlicher Austausch, das stand im Vordergrund beim XVI. UCCH Research Retreat des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) im Heide Hotel Reinstorf – über 130 Forschende trafen sich dort am 12. und 13. Juli.
Die Key Note hielt Prof. Dr. Christoffer Johansen vom Rigshospitalet (Kopenhagen, Dänemark), der nicht nur ESAB-Mitglied des UCC Hamburg ist (ESAB = External Scientific Advisor Board), sondern wie kaum ein anderer die verschiedenen Perspektiven von Forschung, Versorgung und Patientenbedürfnissen aufzeigen kann.
Dr. Simon Joosse vom Institut für Tumorbiologie zeigte dann auch aktuelle gemeinsame Forschungsbemühungen von Grundlagen- und Versorgungsforschung, wie anhand von Liquid Biopsy die Änderung von Lebensstil-Faktoren gemessen werden können. Avin Hell, Referentin für Patient:innenbeteiligung im UCC Hamburg, stellte dar, wie Patient:innen bisher am UCC Hamburg eingebunden werden und welche Möglichkeiten es für Forschende gibt.
Das vielfältige Programm des anderthalbtägigen Retreats führte die (Nachwuchs)-Wissenschaftler:innen aus Grundlagen-, translationaler und psychosozialer Forschung zusammen in 12 Sessions, verschiedenen Übersichtsvorträgen und einer Poster Session. Neben der Präsentation neuester Forschungsergebnisse hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu fachübergreifenden Dialogen und zur Vernetzung zwischen den verschiedenen Forschungsdisziplinen und Fachabteilungen.
„Besonders für unsere Nachwuchwissenschaftler:innen in der Onkologie ist es eine tolle Möglichkeit, Kongress-Erfahrung zu sammeln und die eigene Arbeit in Kurzvorträgen oder wissenschaftlichen Postern zu präsentieren“, sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, wissenschaftlicher Direktor des UCC Hamburg.
Die Nachwuchsförderung wird am UCC Hamburg großgeschrieben. Ein Highlight des Kongresses ist unter anderem die Bekanntgabe der Hubertus Wald Preisträger:innen des Junior Investigator Award in Oncology Research, des Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research und des Posterpreises für das Jahr 2024. Neu in diesem Jahr war zusätzlich der Science Communication Award für das beste grafische Abstract. Neben der Auszeichnung bereits gewonnener Forschungsergebnisse wurden ebenfalls die UCCH Research Fellowships für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Hier bekommen klinisch tätige Nachwuchskolleg:innen die Möglichkeit, für 12 Monate in einer anderen Fachabteilung neue Erfahrungen an der „bench“ zu sammeln und neue Forschungsprojekte umzusetzen.
„Der UCCH Research Retreat erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird immer vielfältiger. Uns ist es dabei besonders wichtig, die Brücken zwischen den verschiedenen Disziplinen zu bauen und Forschungsprojekte in diesen Bereichen zu fördern. Wir gratulieren allen Preisträger:innen recht herzlich und sind gespannt auf die kommenden Forschungsergebnisse“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher und Direktor des UCC Hamburg.
Die Veranstaltung wird durch die Hubertus Wald Stiftung sowie im Rahmen des Mildred Scheel Nachwuchszentrums durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
Folgende Preisträger:innen wurden bekannt gegeben:
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Oncology Research 2024:
6.000 Euro Projektförderung und 1.000 Euro persönliches Preisgeld:
Nele Köppen (Master-Studentin, demnächst Doktorandin)
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, AG Struve/Mynarek
Projekt: Inhibition of PARP results in highly effective radiosensitization of high-risk and standard-risk medulloblastomas
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Psychosocial Cancer Research 2024:
1.000 Euro persönliches Preisgeld:
Anneke Ullrich (Leitende Wissenschaftlerin)II. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG OechsleProjekt: Grief experiences of family members after the loss of a loved one during the COVID-19 pandemic - results of a qualitative study
Science Communication Award 2024:
1000 Euro persönliches Preisgeld:
Sandra Classen (Postdoc)
Labor für Strahlenbiologie und Eymperimentelle Radioonkologie, AG Borgmann Projekt: Untargeted metabolomics reveals pyruvate kinase M (PKM) as potential radiosensitizer in triple negative breast cancer
Hubertus Wald Poster Prize 2024:
1000 Euro persönliches Preisgeld:
Clara Haufschild (PhD-Studentin)
II. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG OechsleProjekt: Psychological burden and supportive care needs of informal caregivers in specialist palliative care – study protocol for a multicenter prospective longitudinal study and reflections of its implementation
UCCH Research Fellowship 2025:
Finanzierung über abgebende und aufnehmende Abteilung sowie Dekanats-Gelder (je 1/3):
Mina Langhein (Assistenzärztin)
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, HIT-MED Trial Office
Aufnehmende Partei: Klinik für Neurochirurgie, AG Dührsen
Projekt: Investigating white matter microstructure and pre-operative risk factors in posterior fossa syndrome using advanced neuroimaging techniques
Leoni Ramke (Assistenzärztin)
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Aufnehmende Partei: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, AG Kriegs
Projekt: Evaluation of the fibroblast growth factor receptor (FGFR) signaling as a target for personalized therapy in head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC)
Natasha Schweitzer (Assistenzärztin)
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Aufnehmende Partei: I. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG Huber/Giannou
Projekt: Microbes as immune-modulatory stimuli in the emergence of metastasis: Targeting the microbe-trained immune-tissue communication to prevent and treat metastasis
Auf dem zweiten Bild zu sehen: (von links) Die Gastgeber Prof. Dr. Kai Rothkamm und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer freuen sich über die Gäste Prof. Dr. Christoffer Johansen (Dänemark) und Prof. Dr. Cyrus Khandanpour (UCCSH Lübeck)
Bilder: Avin Hell, Britta Fritzsche
Juni 2024
2. Hamburger Patient:innenkongress der Krebsmedizin 2024
Supportive Therapien und beteiligte Vorträge: Am 28. und 29. Juni stand alles im Zeichen von Lebensstilfragen, psychoonkologischer und palliativer Möglichkeiten für Patient:innen und Angehörige. Als besonderes Highlight wurden alle Vorträge von einem Tandem zwischen Exper:innen und Patient:innenvertreter:innen präsentiert.
Der Patient:innenkongress konnte dank der Unterstützung durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe durchgeführt werden gemeinsam mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH), den Landeskrebsgesellschaften Hamburg und Schleswig-Holstein und KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen. 180 Besucher an beiden Tagen erlebten ein breites Themenspektrum in den historischen Räumlichkeiten des Erika-Hauses.
Die Vorträge am Freitag über den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Gesundheit, warengefolgt von einem Markt der Möglichkeiten mit Ständen zu Bewegungs- und Ernährungsangeboten. Interessiert verfolgten die Teilnehmer:innen abschließend den Vortrag des Hamburgischen Krebsregisters. Der Tag endete mit einem sommerlichen Get Together zum Netzwerken bei Buffet.
Die Frage „Was kann ich noch tun?“ beschäftigt viele Patient:innen im Laufe ihrer Krebserkrankung und war Gegenstand des zweiten Kongresstages. Neben einer praktischen Übung zur Achtsamkeit, einer Podiumsdiskussion mit Angehörigen und der Vorstellung von Selbsthilfegruppenarbeit wurde der Angehörigen-Preis „An deiner Seite“ der BMS-Stiftung Immunonkologie mit einer sehr bewegenden Laudatio verliehen.
Neben den Vorträgen bot der Kongress zahlreiche Infostände, die über verschiedene unterstützende Angebote und Selbsthilfegruppen informierten. Die Besucher:innen konnten ihre körperliche Fitness auf die Probe stellen und sich zu Ernährung beraten lassen.
Die Workshops zu den Themen Yoga, Männergesundheit und Komplementärmedizin erfreuten sich großer Beliebtheit. Aufgrund des schönen Wetters konnten diese zum Teil sogar draußen stattfinden. Darüber hinaus ermöglichten Führungen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen in der Strahlentherapie und Forschungslaboren auf dem Gelände des UKE sowie in direkter Nachbarschaft bei der Hamburger Krebsgesellschaft.
Als sehr bereichernd wurden die Einblicke der Patient:innenvertreter:innen zu den einzelnen Themenbereichen von allen Teilnehmenden hervorgehoben, die vor allem ein Austausch über gemeinsames Erfahrungswissen ermöglichten und aus erster Hand über den persönlichen Heilungsweg berichteten.
Am Ende der 2 Kongresstage stand für alle fest: Nächstes Jahr unbedingt wieder!
Juni 2024
NORD-Workshop: Liquid Biopsy Forschung für Vorsorge und Krebstherapie
Gemeinsam mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) fand der zweite NORD-Workshop zum Thema Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) in Hamburg statt. Kernpunkte waren Forschungs- und Diagnostikplattformen sowie Möglichkeiten zur kostendeckenden Integration in die Regelversorgung.
Die gemeinsame Veranstaltungsreihe „NORD Workshops“ von UCCSH und UCCH findet seit diesem Jahr als Nachfolger des „NORD-Seminars“, das ausschließlich online ausgerichtet wurde, statt. Im März diesen Jahres trafen sich die Wissenschaftler:innen beider Standorte (Hamburg und Kiel/Lübeck) bereits zum Thema Immunonkologie in Kiel. Nun war Hamburg Gastgeber.
Unter der Federführung von Prof. Klaus Pantel (UCCH) und der European Liquid Biopsy Society (ELBS) sowie Prof. Monika Brüggemann (UCCSH, Campus Kiel) und Prof. Timo Gemoll (UCCSH Campus Lübeck) wurde bei sommerlichen Temperaturen und reger Beteiligung beider Standorte unter anderem diskutiert, wie vorhandene Forschungs- und Diagnostikplattformen standortübergreifend sichtbar gemacht werden können, um gemeinsame Innovationen zu fördern und optimale Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen im Norden Deutschlands bereitzustellen.
Dazu wurden Vorträge aus den verschiedensten Fachdisziplinen zur Forschung, Diagnostik und Krankenversorgung präsentiert.
Anders als eine klassische Biopsie, bei der Gewebe aus dem erkrankten Organ entnommen wird, funktioniert eine Flüssigbiopsie mithilfe von Blutproben. Die darin enthaltenen Marker von Krebserkrankungen (wie zum Beispiel zirkulierende Tumorzellen oder freie Tumor-DNA) können zur Diagnostik spezifischer Mutationen benutzt werden, aus denen dann z.B. Empfehlungen für Therapien abgeleitet werden können.
Aktuell kommt dieses Verfahren bei Patient:innen, die nach einer längeren symptomfreien Phase erneut an Krebs erkranken (Rezidiv) oder auf Standard-Therapien nicht ansprechen, zum Einsatz. Für eine Integration in die regulären Versorgungsstrukturen benötigt es perspektivisch eine Forschungsinfrastruktur zum Datenaustausch, sowie einen rechtlichen Rahmen zum Schutz von Patient:innendaten.
Die European Liquid Biopsy Society (ELBS) hat sich diesem Ziel verschrieben und möchte zum Nutzen der Krebspatient:innen Flüssigbiopsietests als Teil der klinischen Routine etablieren. Federführend unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE, wird unter anderem seit 2023 das Projekt „GUIDE.MRD“ – „GUIDing multi-modal thErapies against Minimal Residual Disease by liquid biopsies“ mit rund 17,6 Millionen Euro EU-Fördermitteln für die nächsten 5 Jahre gefördert.
Der dritte standortübergreifende NORD Workshop für das Jahr 2024 findet am 27. September zum Thema „Health Care Research” (Versorgungsforschung) in Lübeck statt.
Foto: Inga Melzer
Weitere Informationen:
UKE Pressemitteilung zur GUIDE.MRD Förderung:
UKE - Pressemitteilung - Tumorrestzellen: Standardisierte Flüssigbiopsien sollen Krebstherapie verbessern
European Liquid Biopsy Society (ELBS):
UKE - ELBS – European Liquid Biopsy Society
Institut für Tumorbiologie:
UKE - Institut für Tumorbiologie
Juni 2024
Neues aus der Forschung
Kampf der Moleküle: Stapelmechanismus kann Krebsproteine unschädlich machen
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) Hamburg haben einen molekularen Mechanismus entdeckt, um krebsfördernde Moleküle unschädlich zu machen. Im Fokus steht hierbei das unstrukturierte RAI2-Protein, das die Moleküle der wichtigen krebsfördernden Proteingruppe CtBP durch Stapelung fixieren und dadurch inaktivieren kann. Die Forschenden untersuchten diesen als Polymerisation bezeichnete Prozess anhand von Krebszelllinien sowie Tumorzellproben von über 100 Patienten mit Prostatakarzinom. Ihre Studienergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjornal Nature Communications veröffentlicht.
Im Zuge ihrer Studie gingen die Forschenden der Frage nach, warum sich einige Formen von Prostatakrebs zu bestimmten hochaggressiven Subtypen entwickeln. „Der Prozess der Polymerisation könnte hierbei das Voranschreiten von metastasiertem Prostatakrebs zu therapieresistenten Varianten verzögern“, sagt Dr. Nishit Goradia, Erstautor der Studie vom Institut für Tumorbiologie des UKE. „Da die entsprechenden Bindestellen für die krebsfördernden Proteine beispielsweise auch in viralen Proteinen vorkommen, könnte der neu entdeckte molekulare Mechanismus auch bei anderen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen“, so Priv.-Doz. Dr. Stefan Werner, ebenfalls Erstautor der Studie vom Institut für Tumorbiologie des UKE.
„Das Projekt zeigt beispielhaft die herausragenden Synergieeffekte für Hamburg als wachsende Forschungsmetropole in der Zusammenarbeit des UKE mit Forschungsorganisationen wie dem EMBL in Hamburg-Bahrenfeld”, bilanzieren Prof. Dr. Matthias Wilmanns, Leiter des EMBL Hamburg, und Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE.
Literatur: Goradia, Werner, Mullapudi et al. Master corepressor inactivation through multivalent SLiM-induced polymerization mediated by the oncogene suppressor RAI2. Nature Communications. 2024. DOI: doi.org/10.1038/s41467-024-49488-3
Juni 2024
Wasser aus allen Himmelsrichtungen:
Die Onkopiraten waren wieder auf der Außenalster!
Trotz windigem und regnerischem Wetter waren die ActiveOncoKids wieder auf Hamburgs blauem Herzen unterwegs. Die Gäste des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) stachen voller Begeisterung in See und erlernten die Grundlagen des Segelns.
Am 15. Juni hatten ehemalige krebskranke Kinder und Jugendliche im Rahmen des Netzwerks ActiveOncoKids – Zentrum Nord die Gelegenheit, auf Einladung der Stiftung des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) einen besonderen Tag auf der Außenalster zu erleben. Trotz des regnerischen Wetters ließen sich die jungen Onkopiraten ihre Segelabenteuer nicht entgehen und begannen den Tag mit einer Einführung in die Knotenkunde. Ein Palstek, das Belegen einer Klampe und der Achterknoten sind essenzielle Bestandteile des Segelhandwerks, die alle Teilnehmer:innen mit Begeisterung erlernten.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen ließ der Regen zum Glück nach und es hieß: „Alle Mann an Board!“ Die engagierten Jugendtrainer des NRV halfen den Kindern und Jugendlichen, sich mit den Booten vertraut zu machen. Jede Crew bestand aus einem erfahrenen Segeltrainer, der für Sicherheit und Unterstützung sorgte. So konnte auch an Board das Segelwissen weiter ausgebaut werden.
Das Ziel des Netzwerks ActiveOncoKids ist es, gemeinsam Bewegungsangebote und eine adäquate Sportförderung für Kinder und Jugendliche mit und nach einer Krebserkrankung zu ermöglichen.
Individuelle sportwissenschaftliche Beratung und Bewegungsangebote während und nach Abschluss der Behandlung unterstützen dabei, einen sportlichen Wiedereinstieg zu finden, frühere sportliche Aktivitäten (Freizeit, Vereins- und Schulsport) wiederaufzunehmen oder neue Sportarten zu entdecken. Dafür steht das Sport-Team des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Rahmen eines Nachsorgeprogramms zur Verfügung.
Spaß an der Bewegung, aber auch tolle Gruppen- und Naturerlebnisse stehen dabei im Vordergrund und fördern die Selbstwirksamkeit.
Der Segeltag auf der Außenalster war für alle Beteiligten ein großartiges Erlebnis, das Mut und Freude geschenkt hat. Die Onkopiraten haben bewiesen, dass sie nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser kleine Helden sind.
Damit Sie keine weiteren Events des Netzwerks ActiveOncoKids Nord verpassen, senden Sie eine Mail an s.elmers@uke.de mit dem Betreff „Anmeldung Newsletter ActiveOncoKids Nord“ und Sie werden regelmäßig über die neusten Themen des Netzwerks informiert.
Weitere Informationen:
Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Norddeutschen Regatta Verein
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fördergemeinschaft des Kinderkrebs-Zentrums Hamburg e.V
Juni 2024
„You'll never walk alone!" – HPV-Aktionstag in Hamburg
Am 8. Juni 2024 fand der HPV-Aktionstag von „UTA - Unterwegs trotz alledem“, ein Projekt von Kopf-Hals-MUND. e.V. in Hamburg statt. Die Teilnehmer:innen wanderten gemeinsam, um auf die Gefahren des humanen Papillomavirus (HPV), insbesondere im Zusammenhang mit Kopf-Hals-Mund-Krebs, aufmerksam zu machen und die Bedeutung der HPV-Impfung zu betonen.
Das humane Papillomavirus (HPV) ist ein weitverbreitetes Virus, das Haut und Schleimhäute verschiedener Körperregionen infizieren kann. Betroffen sind unter anderem Mund, Hals, Anus, Gebärmutterhals, Penis, Vagina und Vulva. Es existieren viele verschiedene HPV-Typen, von denen einige krebserregend sind.
Insbesondere die Häufigkeit von HPV-bedingten Kopf-Hals-Tumoren nimmt weltweit zu, schätzungsweise werden jährlich 45.000 neue Fälle an Kopf-Hals-Krebs durch HPV-Infektionen ausgelöst. HPV-Impfstoffe schützen zu nahezu 100 % vor einer Infektion mit den in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen.
Unter dem Motto "You'll never walk alone!" im Rahmen des Aktionsmonats des Kopf-Hals-MUND. e.V. unter der Projektleitung von Gunthard Kissinger wanderten die Teilnehmer:innen gemeinsam mit einem Stadtführer durch Hamburg. Die Gruppe bestand aus ehemaligen Erkrankten, Angehörigen, Ärzt:innen und Engagierten.
Der HPV-Aktionstag ist eine Initiative des Selbsthilfenetzwerks Kopf-Hals-M.U.N.D. Krebs e.V. in Kooperation mit der Hamburger Krebsgesellschaft (HKG), der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (äggf), dem Dysplasiezentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem und dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Start waren die Landungsbrücken mit Hamburgs schönster Aussicht auf den Hafen. Bei sonnigem Wetter ging es die Helgoländer Allee hinauf, vorbei am Bismarck-Denkmal und den Tanzenden Türmen, bis hin zum Heiligengeistfeld. An mehreren Stopps wurden historische Hintergründe erläutert und kulinarische Insider-Tipps ausgetauscht. Die Route führte weiter durch das Karolinenviertel bis in den Schanzenpark, wo nach knapp 4 km verschiedene Informationsstände und ein Torwandschießen auf die Teilnehmer:innen und Besucher des Parks warteten. Im Haus des Engagements in der Eifflerstraße fand anschließend ein gemeinsames Mittagessen sowie Vorträge der Expert:innen statt.
Dr. Annekaren von Beckerath präsentierte das Spike-Programm der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (äggf) für Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte. Prof. Linn Wölber, Leiterin der Dysplasie-Einheit am UCCH und Leiterin des Dysplasiezentrums am Krankenhaus Jerusalem, stellte den aktuellen Stand bei HPV-assoziierten gynäkologischen Tumoren vor. Dr. Henrike Zech, Oberärztin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKE, berichtete über den aktuellen Stand bei HPV-assoziierten HNO-Tumoren.
Eine offene Diskussion im Anschluss beschäftigte sich mit der Frage, wie die HPV-Impfquote in Hamburg erhöht und somit Krebsfälle vermieden werden können. Der gemeinsame Austausch zeigte, wie wichtig eine größere Aufmerksamkeit für das Thema ist und weitere Präventionsveranstaltungen. Alles in allem ein gelungener Tag mit sportlicher Bewegung und spannenden Gesprächen.
Weitere Informationen:
Der Verein Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V.
Veranstaltungstipps – Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V.
Spike-Programm der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. HPV-Impfung: Schutz vor Krebs
Dysplasiezentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem Dysplasie
Fotos: Laura Lehmann
Juni 2024
Wael Mansour neuer W2 Professor für DNA-Reparaturmechanismen als Zielstrukturen für System- und Strahlentherapie von Tumorerkrankungen
Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) freut sich, die Berufung von PD Dr. rer. nat. Wael Yassin Mansour auf die W2 Brückenprofessur für DNA-Reparaturmechanismen als Zielstrukturen für System- und Strahlentherapie von Tumorerkrankungen bekannt zu geben. Prof. Mansour trat seine neue Position am 1. Mai 2024 an.
Die W2-Professur ist Teil des Programms des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) am UKE und ist gefördert durch die Deutsche Krebshilfe. Das UKE ist Standort von einem von 5 MSNZ in Deutschland. Diese seit 2019 eingerichteten Nachwuchszentren verfolgen das Ziel, langfristige Perspektiven für Nachwuchswissenschaftler in der akademischen onkologischen Forschung zu bieten.
Die Berufung von Prof. Dr. Mansour folgte einem kompetitiven Begutachtungs- und Berufungsverfahren, das sich an den Heisenberg-Förderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) orientiert und sowohl interne als auch externe Gutachten einbezogen hat.
Prof. Mansour wird in der Brückenprofessur mit seiner Forschung die Klinik für Strahlentherapie/Abteilung für Strahlenbiologie und experimentelle Strahlentherapie sowie die II. Medizinische Klinik, Klinik und Poliklinik für Hämatologie und Onkologie am UKE noch enger miteinander verbinden. Das von Herrn Prof. Manour bekleidete interdisziplinäre Forschungsfeld der DNA-Reparaturmechanismen spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Krebserkrankungen. Diese Mechanismen beeinflussen maßgeblich den Erfolg der Behandlung, da bei Strahlen- und vielen Systemtherapien die Tumor-DNA und deren Reparatur Angriffspunkte einer wirksamen Therapie sind.
Der bisherige Werdegang von Prof. Mansour umfasst das Studium der Biochemie an den Universitäten von Alexandria und Ain Shams in Ägypten. Mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) kam er 2004 nach Hamburg, um am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg seine Doktorarbeit durchzuführen. Seine praktische Projektarbeit absolvierte er in der Abteilung für Strahlenbiologie und experimentelle Strahlentherapie am UKE.
Nach einer Postdoc-Phase zunächst in Hamburg und dann in Marburg kehrte er 2012 ans UKE zurück und gründete eine eigene Arbeitsgruppe. 2020 erhielt Prof. Mansour gemeinsam mit PD Dr. Christoph Oing die Zusage für eine Partnerlabor-Förderung im Hamburger MSNZ. Ihr gemeinsames Projekt „DNA repair, hypoxia and genomic instability in metastatic prostate cancer (DRAGOON)“ führte zu zahlreichen Publikationen und bedeutenden Forschungsergebnissen.
In Zukunft plant Prof. Mansour, ein Austauschprogramm für Nachwuchsforschende zwischen Hamburg und Newcastle zu etablieren und die präklinische Plattform für personalisierte Onkologie weiter auszubauen.
Das UCCH gratuliert herzlich zur Berufung.
Links:
Juni 2024
#ActiveOncoKids zu Gast bei Hamburgs Erstligisten FC St. Pauli
Am 5. Juni 2024 erlebten die #ActiveOncoKids einen ganz besonderen Tag im Millerntor-Stadion an der Feldstraße. Der traditionsreiche Fußballverein St. Pauli öffnete erneut seine Türen für ehemalige krebskranke Kinder und Jugendliche für einen Fußball-Nachmittag mit Training, Stadion-Tour und Autogrammstunde.
Unter der Anleitung von zwei Trainer:innen der FC St. Pauli Rabauken konnten die Teilnehmer:innen in der Nachsorge oder Erhaltungstherapie, im Alter von 5-17 Jahren, ihre Fußballkünste verbessern. Zu Beginn nahm sich der ehemalige Fußballprofi Jan-Philipp "Schnecke" Kalla Zeit für die Kids, um Fragen zu beantworten, Fotos zu machen und Autogramme zu geben. Kalla, bekannt für seine langjährige aktive Karriere und Verbundenheit mit dem FC St. Pauli, begeisterte mit Profi-Tipps für die eigene Fußballzukunft: Wichtig sei, sich nicht zu früh auf eine Position im Feld festzulegen.
Neben dem sportlichen Programm gab es eine exklusive Stadion-Tour, bei der die Teilnehmer:innen bis auf die höchsten Plätze geführt wurden. Hier, wo sonst die Presse die Fußballspiele überträgt, konnte ein beeindruckender Blick über das 29.546 Personen fassende Stadion genossen werden.
Das Betreten des heiligen Rasens im Millerntor-Station ist generell nicht erlaubt, nun benötigt das Grün aber besonders viel Pflege aufgrund der Konfettireste der jüngsten Aufstiegsfeierlichkeiten. Dafür konnte am Rand des Platzes in den Spielerkabine Probe gesessen werden und ein Blick in die Umkleidekabinen der Profis geworfen werden.
Der Tag bot ehemaligen Patient:innen der Kinderonkologie des Universitäten Cancer Center Hamburgs (UCCH) am UKE eine wertvolle Gelegenheit, ihre motorischen Fähigkeiten durch Geschicklichkeits- und Beweglichkeitsübungen zu stärken. Diese Aktivitäten, die speziell auf die Bedürfnisse der jungen Teilnehmer:innen abgestimmt waren, förderten nicht nur ihre körperliche Fitness, sondern auch ihren Teamgeist und ihre Freude an der Bewegung an frischer Luft. Neben eine Urkunde für die Teilnahme, gab es auch einen Sportbeutel mit Trinkflasche, als Erinnerung an den Fußballtag im Millerntor-Stadion.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr wie gewohnt sportlich weiter: Am 15. Juni 2024 von 10 bis 17:00 Uhr können sich Kinder und Jugendliche beim Norddeutschen Regatta Verein beim Segeln auf der Hamburger Außenalster ausprobieren. Am 28.09. von 10:00 bis 13:00 Uhr kann sich im therapeutischen Reiten auf dem Demeter Hof am Stüffel ausprobiert werden. Um Anmeldung wird per E-Mail an s.elmers@uke.de gebeten.
Das Angebot wird unter anderem von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. ermöglicht.
Links:
Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Juni 2024
Krebsnachsorge:
Start der German Cancer Survivors Week 2024
Fragen an... Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn
Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland leben mit oder nach einer Krebserkrankung. Anlässlich der German Cancer Survivors Week, die am 4. Juni als Initiative der Deutschen Krebsstiftung und der Landeskrebsgesellschaften startet, erklärt Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn, Oberärztin im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), was in der Nachsorge für die Patient:innen wichtig ist.
Wer gilt als Cancer Survivor?
Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn: Der Begriff „Cancer Survivor“ oder „Cancer Survivorship“ ist nicht streng abgegrenzt. Gemeint sind in der Regel Patient:innen, die die Therapie abgeschlossen haben und bei denen man davon ausgeht, dass sie von der Erkrankung geheilt sind.
Wie geht es nach einer Krebsbehandlung für die Patient:innen weiter?
Das hängt sehr davon ab, welche Tumorerkrankung vorliegt. Die Patient:innen werden üblicherweise ambulant weiterbetreut, beispielsweise am UCCH des UKE in den Ambulanzen oder bei seinen Kooperationspartner:innen wie den onkologischen Facharztpraxen, Kliniken oder anderen Zentren. Ungefähr alle drei bis sechs Monate müssen sich die Patient:innen in Abhängigkeit von ihrer Erkrankung bei den behandelnden Ärzt:innen vorstellen. Dies können aber auch die Hausärzt:innen sein. Für junge Erwachsene mit Krebs haben wir eine spezielle Sprechstunde bei uns am UCCH.
Was genau bedeutet Nachsorge in der Onkologie?
Tumornachsorge ist ein umfassender Begriff. Er bezieht sich einmal darauf, Rezidive, also Rückfälle, zu erkennen, aber auch darauf, zu berücksichtigen, dass die Betroffenen viele weitere Fragen und Probleme haben können. Damit sind zum Beispiel verschiedene Langzeitnebenwirkungen gemeint. Gleichzeitig ist die Nachsorge dafür da, sich gemeinsam mit Patient:innen über Lebensstilfragen wie gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung im Sinne der Sekundärprävention auszutauschen. Darunter werden zusammenfassend alle Maßnahmen verstanden, die einer erneuten Krebserkrankung vorbeugen.
Was sind die häufigsten (Langzeit-)Nebenwirkungen, mit denen Patient:innen nach einer Krebsbehandlung zu kämpfen haben?
Viele Betroffene berichten über psychische Probleme, Ängste, Depressionen. Es gibt aber auch soziale Probleme: Die Rückkehr in den Beruf kann ebenso Thema sein wie finanzielle Sorgen. Manche Patient:innen haben mit Magen-Darm-Beschwerden zu tun, mit dem Verlust von Geruch und Geschmack oder auch mit Wahrnehmungsstörungen in Händen und Füßen, die sogenannte Polyneuropathie. Je nach Vorbehandlung kann es auch zu Organschäden kommen.
Welche Nachsorgeangebote gibt es am UCCH?
Am UCCH wird seit über zehn Jahren eine spezielle „Leben nach Krebs“-Sprechstunde angeboten. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf jungen Erwachsenen (18-39 Jahre) nach einer Krebserkrankung. Die Sprechstunde ist aber prinzipiell für jeden offen. Aktuell starten wir ein neues Nachsorgeprogramm für Menschen ab 60, welches gemeinsam mit Patient:innenvertreter:innen erarbeitet wurde.
In Abhängigkeit von den jeweiligen Beschwerden gibt es verschiedene Angebote speziell auf die Cancer Survivor zugeschnitten, beispielweise in Bezug auf Ernährungs- und Bewegungstherapie. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die Angebote und der gesamte Nachsorgeprozess in Deutschland nicht fest standardisiert sind. Daher sollte immer eine Rücksprache und Beratung mit den behandelnden Ärzt:innen erfolgen.
Es existieren auch weitere Beratungsangebote, beispielsweise bei der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. Wir empfehlen zudem Patient:innen und gegebenenfalls auch ihren Angehörigen eine Anbindung an eine Selbsthilfegruppe.
Weitere Informationen:
Nachsorgesprechstunde am UCCH
Foto: UKE
Juni 2024
Neue Ärztliche Leitung des Ambulanzzentrums des UKE
Priv.-Doz. Dr. David Krug (38) übernimmt die Ärztliche Leitung der Ambulanzzentrum des UKE GmbH im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie die Leitung des Fachbereichs Strahlentherapie. Der Facharzt für Strahlentherapie folgt zum 1. Juni Prof. Dr. Andreas Krüll, der altersbedingt ausscheidet. Darüber hinaus wird Priv.-Doz. Dr. Krug die Stellvertretende Direktion der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie im UKE übernehmen.
Priv.-Doz. Dr. Krug war zuletzt Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, sowie Leiter des Saphir Radiochirurgie-Zentrums Norddeutschland. Seine klinischen Schwerpunkte liegen auf der Strahlentherapie des Mammakarzinoms sowie auf der Hochpräzisionsstrahlentherapie bei gut- und bösartigen Erkrankungen. Darüber hinaus ist der geborene Heidelberger in nationalen und internationalen Expert:innenkommissionen zum Mammakarzinom tätig und koordiniert in der S3-Leitlinienkommission Mammakarzinom die Aktualisierung des Strahlentherapiekapitels.
Priv.-Doz. Dr. Krug studierte Medizin an der Universität zu Lübeck, wo er 2013 promovierte. Seine Facharztzeit absolvierte er in der Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg, dort wurde er 2017 auch Oberarzt. Ein Jahr später wechselte er als Oberarzt in die Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel. Die Habilitation folgte 2022 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Priv.-Doz. Dr. Krug ist verheiratet und hat vier Söhne im Alter von ein bis zehn Jahren.
Foto: UKE
Mai 2024
„Außen echt nice – innen echt toxisch“ lautet
das Motto des Weltnichtrauchertags 2024
Jährlich am 31.Mai findet der Weltnichtrauchertag statt. In diesem Jahr macht die Deutsche Krebshilfe besonders auf die gesundheitlichen Gefahren von E-Zigaretten aufmerksam.
E-Zigaretten sind in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich und werden attraktiv über soziale Medien beworben, insbesondere bei Jugendlichen. Obwohl der süße Geschmack harmlos erscheint, enthalten E-Zigaretten Nikotin und Schadstoffe, die ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, darunter Beeinträchtigungen der Hirnentwicklung, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen sowie krebserregende Substanzen. Trotz dieser Risiken steigt die Popularität von E-Zigaretten stark an, besonders unter jungen Menschen in Deutschland. Fast ein Viertel der 14- bis 17-Jährigen haben im Jahr 2023 bereits E-Zigaretten probiert hat. Die Deutsche Krebshilfe warnt, nicht nur im Rahmen des Aktionstages, daher vor der Verharmlosung dieser Produkte.
Am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) gibt es das Programm „Nichtrauchen ist Cool“, gefördert von der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. (HKG), mit dem seit Jahren ein Einstieg ins Rauchen für Schulkinder verhindert werden soll. Im Rahmen einer Vorlesung erklären Ärzt:innen des UKE kindgerecht die Suchtfragen des Rauchens. Bereits über 100.000 Hamburger Schüler:innen haben an dem Aufklärungs- und Präventionsprogramm teilgenommen.
Außerdem gibt es ein Rauchstopp-Programm für aktive Krebspatient:innnen. Auch bei einer Diagnosestellung ist es wichtig, die Patient:innen vom Rauchen abzubringen, weil selbst das noch effektiv ist. Die Durchblutung im Körper kann sich dadurch wieder verbessern.
Bild: Deutsche Krebsgesellschaft
Weitere Informationen:
Deutsche Krebshilfe
Programm "Nicht rauchen ist cool"
Mai 2024
Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises an Prof. Özlem Türeci und Prof. Rita Schmutzler
Im Rahmen der diesjährigen Wilhelm-Warner-Preisverleihung wurden am 3.5.2024 gleich zwei herausragende Persönlichkeiten der deutschen Krebsforschung im Fritz-Schumacher-Hörsaal am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) begrüßt. In einer Feierstunde wurden die Preise für das Jahr 2021 und 2023 überreicht.
Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftler:innen im Bereich der Krebsforschung ausgezeichnet. Die Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wilhelm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb, und wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet.
Frau Prof. Özlem Türeci, BioNTech SE und Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie Mainz (HI-TRON Mainz), erhielt den Preis für das Jahr 2021. Es wurden damit ihre Arbeiten auf dem Gebiet der immuntherapeutischen Behandlung von Krebserkrankungen mittels mRNA–Immunisierung gewürdigt. Langezeit wurde die mRNA-Technologie eher als Nische betrachtet, mit der Herausforderung, dass diese nicht im großen Stil klinisch anwendbar sei. Erst die Corona-Pandemie und die Entwicklung des Impfstoffs „Comirnaty“ in Kooperation mit Pfizer schafften die wirtschaftlichen Grundlagen, auch in der Onkologie die Technologie für Patient:innen nutzbar zu machen. Frau Türeci ist durch ihre immense Beharrlichkeit und Resilienz ein großes Vorbild für viele Nachwuchsforschende.
Frau Prof. Rita Schmutzler, Universitätsklinikum Köln (UK Köln) und Nationales Zentrum Familiäre Tumorerkrankungen (NZeT), ist die Preisträgerin des Jahres 2023. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr Lebenswerk im Bereich der Forschung und Versorgung bei familiär, genetisch bedingtem Mamma- und Ovarialkarzinom. Auch ihr wurde zu Beginn der Forschungskarriere in den 90iger Jahren die Bearbeitung eines Nischenthemas nachgesagt. Heute ist bekannt, dass viele Krebserkrankungen genetisch bedingte und damit erbliche Ursachen haben können. Frau Schmutzler beschäftigt sich mit der Aufdeckung genetischer Ursachen beim Mamma- und Ovarialkarzinom und vor allem mit der Frage, wie Ergebnisse von genetischen Screens einzuordnen sind. Zudem konnte eine risikoadaptierte Prävention bei Krebserkrankungen innerhalb einer Familie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen etabliert werden. Seit 2014 ist Frau Schmutzler Direktorin des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs und seit 2015 Direktorin des NZeT am Centrum für integrierte Onkologie (CIO) des UK Köln.
Beide Preisträgerinnen standen im Vorfeld der Veranstaltung für die Fellows des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) am UCCH in kleiner und persönlicher Runde zum Austausch bereit. Dieses Angebot wurde mit großer Begeisterung angenommen und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Nachwuchsforschenden. Beide Forscherinnen zeigen beeindruckend, wie wichtig Grundlagenforschung auch in Randthemen ist und welche Chancen dabei für die Zukunft entstehen können.
Wir gratulieren den Preisträgerinnen herzlich.
Foto (v.l.n.r.): Prof. Carsten Bokemeyer, Prof. Rita Schmutzler, Prof. Özlem Türeci, Carl-Jan von der Goltz und Diana von der Goltz (v.l.n.r.)
Aufgenommen: Inga Melzer
Mai 2024
Neues aus der Forschung
Glioblastom: Neue Methode zur Bestimmung der Prognose identifiziert
Ein internationaler Forschungsverbund unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat eine neue Methode ermittelt, um die Prognose von Patient:innen mit Glioblastom konkreter vorherzusagen. Hierzu identifizierten die Forschenden eine neue sogenannte epigenetisch-definierte neurale Signatur von Glioblastomen, also eine Form von genetisch-neuralem Fingerabdruck, der in direktem Zusammenhang mit der Prognose der Patient:innen steht. Die Ergebnisse der Wissenschaftler:innen könnten dazu beitragen, bei Patient:innen mit schlechteren Prognosen personalisierte Behandlungsansätze zu entwickeln. Die Studienergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht.
Beim Glioblastom handelt es sich um den häufigsten bösartigen Hirntumor bei Erwachsenen. Die Wissenschaftler:innen differenzierten im Rahmen der Studie Signaturen von Tumorzellen, die entweder geringe oder große Ähnlichkeit zu neuralen Zellen wie zum Beispiel Nervenzellen aufweisen. Tumore mit großer Ähnlichkeit zu neuralen Zellen, die hochneurale Glioblastome genannt werden, haben bestimmte Merkmale, die mit einer schlechteren Prognose verbunden sind: Diese Zellen können Verbindungen zwischen Nervenzellen und Tumor herstellen, das Tumorwachstum antreiben und scheinen damit schwerer behandelbar zu sein. „Bei Patient:innen mit dieser Art von Tumoren ist die Prognose oft nicht gut. Es ist wahrscheinlich, dass hochneurale Glioblastome einen anderen Therapieansatz erfordern, um das bestmögliche Ergebnis für die Patient:innen zu gewährleisten – unsere Ergebnisse liefern hierfür eine wichtige Grundlage“, sagt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Franz Ricklefs, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKE.
Literatur: Drexler, Khatri et al. A prognostic neural epigenetic signature in high-grade glioma. Nature Medicine. 2024. DOI: doi.org/10.1038/s41591-024-02969-w
Mai 2024
Strahlenbiologische Forschung des UKE erhält 1,2 Millionen Euro
Für Entwicklung neuer Therapien bei bösartigen Hirntumoren im Kindesalter: Erstmalig erhält ein interdisziplinärer Forschungsverbund aus Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Universitätsklinikum Essen zu den strahlenbiologischen Grundlagen bei der Therapie des Medulloblastoms, eines bösartigen Hirntumors im Kindesalter, eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In dem gemeinsamen Projekt „NeuStaRT“ sollen neue zielgerichtete und innovative Therapiekonzepte entwickelt werden, um die Prognose von Medulloblastom-Patient:innen langfristig zu verbessern. Das BMBF fördert den Forschungsverbund mit insgesamt 1,8 Millionen Euro; auf das UKE entfallen hierbei 1,2 Millionen Euro.
Im Verbundsprojekt NeuStaRT (Neue innovative Strategien zur Radiosensitivierung von Medulloblastomen) geht es darum, personalisierte Therapien auf molekularer Basis zu entwickeln, die zur Erhöhung der Strahlenempfindlichkeit von Medulloblastomen beitragen. Damit sollen die Effektivität der Strahlentherapie erhöht und das Risiko von Spätfolgen bei den Patient:innen reduziert werden. Das Medulloblastom ist der häufigste hochgradig bösartige Hirntumor im Kindesalter. Auch wenn sich in den vergangenen Jahren die Prognose dank neuer Therapieoptionen deutlich verbessert hat, leiden Überlebende einer Medulloblastom-Erkrankung bedingt durch die Strahlen- und Chemotherapie oftmals unter erheblichen Spätfolgen. Hierzu gehören neben Veränderungen des Hormonhaushaltes und der Entwicklung sekundärer Tumore vor allem neurokognitive Defizite.
„Es ist unser Ziel, bei Patient:innen mit Medulloblastom die Überlebensraten zu erhöhen und gleichzeitig Spätfolgen durch die Therapie zu mindern. Hierzu können personalisierte molekulare Targetingansätze einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Dr. Nina Struve, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des UKE. Dr. Struve leitet gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. Martin Mynarek, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE, und Priv.-Doz. Dr. Johann Matschke vom Universitätsklinikum Essen den neuen Forschungsverbund. Dr. Struve und Priv.-Doz. Dr. Mynarek sind zudem Teil des Mildred Scheel Nachwuchszentrums (MSNZ) Hamburg am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE und leiten seit 2021 gemeinsam ein von der Deutschen Krebshilfe gefördertes MSNZ-Partnerlabor.
„Eine große Herausforderung bei der Etablierung innovativer Targetingstrategien zur Behandlung des Medulloblastoms ist die zeitnahe Umsetzung in klinische Studien. Das interdisziplinäre Team des Verbundprojektes NeuStaRT vereint Partner:innen mit vielfältigen Expertisen und Forschungsansätzen mit dem langfristigen Ziel, die gewonnenen Erkenntnisse für Patient:innen mit Medulloblastom nutzbar zu machen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Martin Mynarek.
Intensive Chemo- sowie Strahlentherapie
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 2.000 Kinder an Krebs. Hirntumore sind nach Leukämien die zweithäufigste Krebserkrankung und die häufigste krebsbedingte Todesursache im Kindesalter. Die Standardtherapie von Medulloblastomen umfasst neben der Operation des Tumors eine intensive Chemo- sowie Strahlentherapie. Die Bestrahlung erfolgt unter Einbezug des gesamten Gehirns und Rückenmarks, um durch eine prophylaktische Bestrahlung des gesamten Zentralnervensystems auch nicht oder nur schwer erkennbare Metastasen im Bereich der Liquorräume von Gehirn und Rückenmark zu behandeln.
Der interdisziplinäre Forschungsverbund erhält die Förderung des BMBF im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung in der nuklearen Sicherheitsforschung und der Strahlenforschung, um Nachwuchsförderung und Kompetenzerhalt in der Strahlenforschung zu stärken.
Mai 2024
Neues aus der Forschung
Welche Rolle spielen Persönlichkeitsmerkmale bei der Krebsvorsorge?
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis zu 50 Prozent aller Krebserkrankungen vermeidbar. Früherkennungsuntersuchungen werden in vielen Ländern von den Krankenkassen übernommen – dennoch ist die Teilnahmequote daran in Deutschland relativ niedrig. Welche Rolle Persönlichkeitsmerkmale bei der Krebsvorsorge spielen, hat ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. André Hajek, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), untersucht. Die Wissenschaftler:innen haben dafür Befragungsdaten von 132.298 Teilnehmenden mit einem durchschnittlichen Alter von 53 Jahren der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie NAKO unter der Frage ausgewertet, welche Krebsvorsorgeuntersuchungen sie in den vergangenen fünf Jahren wahrgenommen haben und welchen Persönlichkeitsmerkmalen sie sich selber zuordnen. Ziel der Studie war es, anhand dieser Daten den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsfaktoren und der Inanspruchnahme der Vorsorge zu untersuchen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Preventive Medicine Reports veröffentlicht.
Die Forschenden fanden heraus, dass stärker extrovertierte, eher neurotische und gewissenhafte Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. „Wir vermuten, dass das stärkere Maß an positiven Emotionen dieser Menschengruppe Ängste reduziert, die möglicherweise mit einer Vorsorgeuntersuchung verbunden sind. Überraschend war, dass Menschen, die sich prinzipiell als neugierig und offen für Erfahrungen beschreiben, weniger Vorsorgeuntersuchungen besucht haben“, berichtet Prof. Hajek. Diese Ergebnisse können unter anderem dazu beitragen, die Nichtteilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen aus psychologischer Sicht besser zu verstehen und die Angebote der Krebsvorsorge gezielter auf diese Zielgruppe anzupassen.
Literatur: Hajek et al. Personality and the use of cancer screenings – Results of the German National Cohort. Preventive Medicine Reports. 2024. DOI: doi.org/10.1016/j.pmedr.2024.102677
April 2024
Palliativversorgung – Alltägliche Fragen praktisch beantwortet: Fachsymposium von UCCH und HKG
Austausch zur Schnittstelle zwischen Onkologie und Palliativmedizin: Am 24.04.2024 fand das jährliche Palliativmedizinische Fachsymposium von Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und Hamburger Krebsgesellschaft e.V. (HKG) statt.
In diesem Jahr ging es um praxisnahe Aspekte, die für den klinischen Alltag in der Palliativ- und Hospizversorgung, der (organ-)onkologischen und der allgemeinmedizinischen Behandlung von Patient:innen mit unheilbaren Krebserkrankungen relevant sind. Mit mehr als 100 Teilnehmenden war die Online-Veranstaltung ein großer Erfolg und stärkte die fachübergreifende Zusammenarbeit.
Prof. Dr. Thilo Hackert, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am UKE stellte vor, wie die Chirurgie dazu beitragen kann, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Bei Hirntumoren oder -metastasen wurde die Bedeutung einer sorgfältigen Abwägung neurochirurgischer Therapien und einer engen Zusammenarbeit mit der Palliativmedizin durch Prof. Dr. Jens Gempt, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKE, hervorgehoben.
Zudem wurde auf die zunehmend individualisierten Therapiekonzepte in der internistischen Onkologie eingegangen und wie sich dadurch auch das Zusammenspiel von Onkologie und Palliativmedizin verändert. Das UKE bietet spezialisierte Palliativmedizin an, einschließlich einer Palliativstation und eines multiprofessionellen Palliativdienstes. Es wurde dargestellt, wie diese die Patient:innen, Angehörige und Versorgende in Hamburg und Umgebung unterstützen.
Zu Gast war Frau Dr. Constanze Rémi, Leiterin des Kompetenzzentrums Palliativpharmazie der Klinik für Palliativmedizin an der LMU Klinikum München. Sie zeigte in ihrem sehr geschätzten Hauptvortrag zahlreiche praktische Tricks und Fallstricke in der medikamentösen Therapie bei Patient:innen und gab wertvolle Impulse für die Praxis.
Frau Prof. Dr. Karin Oechsle, Universitätsprofessorin für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung am UKE, schloss die Veranstaltung, in dem sie aufzeigte, was die Vielzahl an schwierigen Entscheidungen bei fortschreitenden Erkrankungen und der Vorbereitung auf ein nahendes Lebensende für die betreffenden Angehörigen bedeutet. Das Fachsymposium fasste die vielfältigen Unterstützungsangebote für Patient:innen und Angehörige zusammen.
Links:
Palliativmedizinische Sprechstunde am UCCH
Zur Palliativmedizin am UKE
April 2024
5 Jahre MSNZ Karriereförderung am UCCH
Maßgeschneiderte Unterstützung für promovierte Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen ebnet den Weg für nachhaltige Karriereentwicklung in der Wissenschaft. Mit zahlreichen Angeboten geschieht das seit 5 Jahren sehr erfolgreich im Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg (MSNZ) des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) – ein Grund zum Feiern und Anlass für einen Rückblick.
Forschungsideen entwickeln, interdisziplinäre Zusammenarbeit, den Klinik-Alltag meistern und sich weiterbilden: die Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs sind zahlreich und vielfältig. Das MSNZ Hamburg, seit 2019 gefördert von der Deutschen Krebshilfe, hat das Ziel, mit Anschub- und Strukturförderungen Kliniker:innen und Naturwissenschaftler:innen nachhaltig in der Planung und beim Aufbau einer wissenschaftlichen Karriere in der Krebsforschung zu unterstützen und so langfristig den Verbleib hoch qualifizierter Fachkräfte in der akademischen Forschung sicherzustellen. Zusätzlich werden alternative Karrierewege aufgezeigt und inter-institutionelle Netzwerke gestärkt.
Deutschlandweit existieren 5 Förderstandorte. In Hamburg (HaTriCS4: Hamburg Translational Research in Cancer: Stimulating, Shaping and Sustaining Scientific Careers) liegt der inhaltliche Schwerpunkt im Bereich "Disseminierung und Metastasierung".
Das MSNZ bietet verschiedene Fördermöglichkeiten: in interdisziplinären Partnerlaboren arbeiten Kliniker:innen und Naturwissenschaftler:innen zusammen an verschiedenen Aspekten eines gemeinsamen Forschungsthemas; Kurzzeitförderung für Kliniker:innen ermöglicht z.B. den Anschub neuer Projekte oder Fertigstellung von Anträgen und Publikationen (6-12 Monate, 50% Freistellung); geschützte Forschungszeiten von zwei bis drei Jahren (CS) und Förderung für die inter-institutionelleVernetzung von Naturwissenschaftler:innen (MS) in Norddeutschland bieten die Möglichkeit, ein eigenes Forschungsprofil aufzubauen und sich so für eine Professur oder andere weiterführende Position zu qualifizieren. Innerhalb der Förderungen gibt es regelmäßig Netzwerkveranstaltungen, Fortbildungen und Workshops mit externen Referenten:innen zur Schulung von Fähigkeiten, die für führende Positionen im Wissenschaftsbereich, zur Vernetzung, Wissenschaftskommunikation oder Positionierung im Feld notwendig sind.
Besonders hervorzuheben sind die Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen von Elternzeiten, da diese maßgeblich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Forschende ermöglichen.
5 Jahre MSNZ in Zahlen:
- 24 Short-Term CS Fellowships
- 18 Long-Term Fellowships
- 3 interdisziplinäre Partnerlabore (CS & MS)
- 8 Förderungen für gemeinsame Forschungsprojekte des UCCH mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
- 10 Förderungen zur Unterstützung bei Elternzeit
- 1 W2 Professur
- 1 Berufung auf eine W1 Professur
- 2 Beförderungen auf Oberarztstellen
- 7 erfolgreiche Facharztprüfungen
- 4 entfristete Arbeitsverträge
- 5 erfolgreich abgeschlossene Habilitationen
- > 450 Publikationen mit Beteiligung von MSNZ Fellows
- > 3 Mio € eingeworbene Fördergelder durch die MSNZ Fellows
„Es macht mich sehr stolz, dass wir ein so erfolgreiches Projekt zur Karriereförderung bei uns am UCCH haben und somit sowohl die Weichen für erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahnen in der Onkologie stellen, als auch einen signifikanten Beitrag zur bestmöglichen Versorgung unserer Patient:innen von Morgen leisten“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des MSNZ und Direktor des UCCH.
Die Feierlichkeiten waren Anlass, die bisherigen Fellows gebührend zu verabschieden und den Startschuss für die neuen Fellows, die in den Jahren 2024 und 2025 gefördert werden, zu geben. Wir gratulieren zum Jubiläum, freuen uns mit allen Absolvent:innen und wünschen einen guten Start für die neuen Forschungsvorhaben.
Hier geht es zur MSNZ-Website
Hier geht es zur Website der Deutschen Krebshilfe
Bilder: Axel Kirchhof, Laura Lehmann
Dr. Matthias Serwe (Referent Nachwuchsförderprogramme, DKH), Dr. Inga Melzer (Wissenschaftliche Koordinatiorin MSNZ), Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro (Dekanin, UKE), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (Sprecher MSNZ, Direktor UCCH) (v.l.n.r.)
April 2024
Geruchs- und Geschmackstraining bei Nebenwirkungen für Zuhause
Wenn sich der Geruchs- und Geschmackssinn verändert, kann das sehr belastend sein und dies ist eine Nebenwirkung mit der viele Krebspatient:innen konfrontiert sind. Im Video für Zuhause erklärt unsere Ernährungswissenschaftlerin Raika Mühlberg welche Übungen helfen, die Sinneseindrücke zu verbessern.
Das Training kann bequem Zuhause mit wenigen Zutaten durchgeführt werden, gern auch mit dem Partner:innen, der Familie oder Freund:innen gemeinsam. Wichtig für einen Erfolg ist das regelmäßige durchführen.
Eine Ernährungsberatung kann ebenfalls im Umgang mit Nebenwirkungen hilfreich sein und zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Dazu können Sie sich jederzeit an das Ernährungsteam des UCCH ucch-ernaehrung@uke.de wenden.
April 2024
Martini-Klinik: 20 Jahre roboterassistierte Prostatakrebsoperationen
Fragen an…Prof. Dr. Alexander Haese
Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung: Jährlich erkranken rund 66.000 Männer alleine in Deutschland. Die Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist spezialisiert auf die Behandlung von Prostatakrebs und führend in der operativen Entfernung der Tumore mit roboterassistierten Operationssystemen, die schon seit 20 Jahren zum Einsatz kommen. Welche Vorteile diese Methode für Patienten hat und wie das neue da Vinci Single-Port-Operationssystem funktioniert, erklärt Prof. Dr. Alexander Haese, Leitender Arzt in der Martini-Klinik.
Diagnose Prostatakrebs: Wann muss behandelt werden?
Prof. Dr. Alexander Haese: Prostatakrebs wird abhängig vom Stadium behandelt. Bei ganz früh erkannten Fälle reicht zunächst eine aktive Überwachung aus. Wir beobachten hierbei, wie rasch er sich entwickelt und leiten, je nach Entwicklung des Tumors über die Zeit, dann entsprechende Behandlungen ein. Behandlungsbedürftige, lokal begrenzte Tumore können durch eine Operation vollständig entfernt werden. Alternativ kann auch eine Strahlentherapie in verschiedenen Varianten ein möglicher Therapieweg sein. Bei einem fortgeschrittenen Tumor oder bei einem Tumor, der bereits metastasiert ist, wird mit einer Kombination aus medikamentöser und gegebenenfalls lokaler Therapie darauf abgezielt, den Tumor möglichst lange unter Kontrolle zu halten. Das gelingt oft über Jahre, manchmal über zehn Jahre und länger.
Welche Operationsmöglichen gibt es bei einem bösartigen Befund?
Bei der operativen Behandlung von Prostatakrebs gibt es zwei Wege: Der Tumor kann durch den klassischen Schnittzugang (radikale retropubische Prostatektomie) oder mit Hilfe der roboterassistierten Operationstechnik entfernt werden. Beide Verfahren zielen darauf ab, die gesamte Prostata mit den Samenblasen und gegebenenfalls Lymphknoten zu entfernen, um den Patienten von seinem Tumorleiden zu befreien.
Seit 20 Jahren kommen in der Martini-Klinik Operationsroboter zum Einsatz, warum?
Operationsroboter sind die Zukunft des Operierens für bestimmte Indikationen, insbesondere für die radikale Prostatektomie. Die Präzision und Genauigkeit der Operationen im engen Beckenraum des Mannes, kombiniert mit einer zehnfachen Vergrößerung und maximaler Gelenkigkeit auf kleinstem Raum, die selbst erfahrene Chirurg:innen im offenen Zugangsweg nicht erreichen können, machen die roboterassistierte Operationstechnik so erfolgreich. Dies führt zu deutlich schonenderen und weniger komplikationsreichen Operationen mit dem Ziel der langfristigen Tumorheilung.
Welche Vorteile hat das neue da Vinci Single-Port Operationssystem?
Das neue Single-Port-Operationssystem, das wir in der Martini-Klinik erstmalig in Europa angewandt haben, bietet neben den bekannten Vorteilen der Robotik, wie beispielsweise eine zehnfache Vergrößerung des OP-Feldes, eine Skalierbarkeit der Handbewegungen und zitterfreien Hände der Operateur:innen, weitere Vorzüge. Statt der üblichen sechs Zugänge, die wir halbkreisförmig um den Bauchnabel verteilen, um zur Prostata zu gelangen, wird die Operation nun über einen einzigen rund zweieinhalb Zentimeter langen Schnitt knapp unterhalb des Bauchnabels durchgeführt. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Operation mit einem geringeren Schmerzerleben und operativem Trauma, einer schnelleren Mobilisation und Rekonvaleszenz für den Patienten.
Welche Probleme können nach der Prostata-Operation auftreten?
Nach einer Prostataoperation können die üblichen Probleme auftreten, die bei jeder Operation möglich sind, wie zum Beispiel Blutungen, Schmerzen und Wundheilungsstörungen. Spezifisch für Prostataoperationen sind jedoch die möglichen Veränderungen der Kontinenz (Fähigkeit, den Urin zu halten) und der Erektionsfähigkeit. Daher ist es wichtig, dass solche Operationen von Expert:innen, die sich auf diese Operation spezialisiert haben, durchgeführt werden.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Die Nachsorge nach der Prostataoperation erfolgt sowohl durch den überweisenden Urolog:in als auch durch die Martini-Klinik. Wir monitoren den Heilungsprozess und die Lebensqualität der Patienten, indem wir ihnen regelmäßig Fragebögen zu Themen wie Heilung, Kontinenz, Erektionsfähigkeit und eventuellen Komplikationen zusenden und auswerten. Basierend auf unseren Qualitätsmessungen und den Erfahrungen mit über 40.000 behandelten Patienten können wir individuell die am besten geeignetste Therapie anbieten.
Wie sind die Heilungschancen nach einer Entfernung des Tumors?
Die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Heilung hängt stark vom Stadium des Tumors ab. Unter idealen Bedingungen, wenn der Tumor frühzeitig erkannt und operiert wird und sich als lokal begrenzt herausstellt, kann der Patient mit einer 80 bis 90 -prozentigen langfristigen Heilungschance rechnen.
Zum Video Ausgefragt?! – Diagnose Prostatakrebs: Wann muss behandelt werden?
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März 2024
Neues bildgebendes Verfahren an PETRA III ermöglicht tiefere Einblicke in die Zusammensetzung von Tumorproben bei Brustkrebs
Forscher:innen des Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), der Chalmers University in Schweden, dem Paul Scherrer Institut in der Schweiz und dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist es gemeinsam gelungen, einen hochmodernen multimodalen Bildgebungsansatz zu entwickeln, der die Untersuchung von Brustkrebsgewebe erheblich verbessert.
Das interdisziplinäre Team hat nun eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass ein neuer Bildgebungsansatz an PETRA III mehr Aussagen zur Charakterisierung von Tumorproben ermöglicht. Mit mehr Detailinformationen über das Gewebe eines Tumors, kann besser entschieden werden, welche Behandlungsansätze am wirksamsten sind.
Mithilfe dieser Technik können Forscher gleichzeitig Informationen über die Nanostruktur des Tumors extrahieren und die chemischen Elemente, die in einer millimetergroßen Probe vorhanden sind, in allen drei Dimensionen quantifizieren. Eine einzigartige Kombination aus Forschungsmöglichkeiten bei PETRA III, eine der hellsten Speicherring-Röntgenstrahlungsquellen der Welt und neuen Analysemethoden ermöglicht diesen hohen Detaillierungsgrad. Herkömmliche experimentelle Modelle greifen oft zu kurz, da sie sich auf 2D-Zellkulturen oder Tiermodelle verlassen, die die komplexen physiologischen Muster menschlicher Tumorumgebungen nicht originalgetreu nachbilden.
Prof. Dr. med. Volkmar Müller, Koordinator des Brustzentrums am UCCH, unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses der 3D-Architektur der Tumormikroumgebung. Wo sich der Tumor im Gewebe des Patienten befindet und wie er eingebettet ist, ist ein Schlüssel für die Entwicklung weiterer neuartiger Therapieansätze, um den Metastasierungsmechanismus zu unterbrechen. Eines der auffälligsten Merkmale ist dabei Kollagen in direkter Nachbarschaft sowie die Konzentration von Eisen und Zink.
PD Dr. med. Malte Mohme, Oberarzt für Neurochirurgie am UKE und AG Leiter "CNS Tumor-Immunology" erklärt: "Die Arbeit von Conceicao et al. unterstreicht die entscheidende Rolle der Metastasierung in der Neuroonkologie, wobei der Schwerpunkt auf der systemischen Ausbreitung von Brustkrebs liegt. Durch den Einsatz einer fortschrittlichen multimodalen Röntgen-Computertomographie zeigt die Studie, wie Veränderungen in der extrazellulären Matrix, insbesondere durch Zink- und Eisenakkumulation, die Metastasierung beeinflussen könnten. Einblicke in Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und Kollagenorientierung bieten ein neues Verständnis der Migration von Krebszellen und des Hirntumor-Homing, einem komplexen, mehrstufigen Prozess, bei dem Zellen aus der Ferne zu einem Tumor gelangen. Dieses Wissen ist für die Neuroonkologie von entscheidender Bedeutung, da es Wege für zielgerichtete Therapien zur Unterbrechung von Metastasierungsprozessen eröffnet. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der detaillierten Zusammensetzung der extrazellulären Matrix für das Verständnis von Metastasen, was möglicherweise zu verbesserten Ergebnissen bei Patienten mit Hirnmetastasen führt."
Dr. Sylvio Haas, Beamline-Manager der PETRA III Beamline P62, hebt den einzigartigen Versuchsaufbau mit der Röntgen-Kleinwinkel-Streu-Tensor-Tomographie (SAXS-TT) und der Röntgenfluoreszenz-Computertomographie (RFA-CT) hervor. Höher aufgelöste Bilder werden in Zukunft möglich sein, insbesondere mit PETRA IV, dem Upgrade von PETRA III. In Verbindung mit maschinellen Lernen bietet das das Potenzial, die Datenerfassung zu beschleunigen und den 3D-Rekonstruktionsprozess der Tumorproben zu verbessern.
Diese Forschung fördert nicht nur das Verständnis der Metastasierung von Brustkrebs, sondern unterstreicht auch die Relevanz der Entwicklung neuer therapeutischer Strategien in der neurochirurgischen Onkologie.
Foto: DESY
März 2024
CONNECT Förderung 2025 – Projektförderung für Nachwuchs-
wissenschaftler:innen
in Kiel, Lübeck und Hamburg
Gemeinsam standortübergreifend und interdisziplinär forschen: Im Rahmen der CONNECT-Initiative wurden vier Förderungen in Höhe von je 50.000€ an Teams bestehend aus Nachwuchswissenschaftler:innnen vergeben.
Im August 2023 lud die „AG Early Career Scientists NORD“ - eine gemeinsamen Initiative der Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und Schleswig-Holstein (UCCSH) und des Mildred Scheel Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ Hamburg) in Hamburg - zum 1. NORD Early Career Summit (NECSt) nach Hamburg. Die Veranstaltung unter Anleitung einer erfahrenen Trainerin bot Nachwuchswissenschaftler:innen aus Hamburg, Kiel und Lübeck eine Plattform zum Austausch, um gemeinsame Ideen für onkologische Forschungsprojekte zu entwickeln und erste Schritte zu einer gemeinsamen Antragstellung zu unternehmen. Diese Skizzen konnten im Anschluss als kurze ausgearbeitete Anträge im Rahmen der zweiten Ausschreibung der CONNECT (Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams)-Förderung zur Begutachtung eingereicht werden. Die hierfür zu vergebenden Mittel werden freundlicherweise vom Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum/der Deutschen Krebshilfe und dem UCCSH zur Verfügung gestellt.
Die kurzen Anträge der Teams aus Doktorand:innen, promovierten Biowissenschaftler:innen, Ärzt:innen und Forschungsgruppenleiter:innen wurden in Folge von vier unabhängigen Gutachter:innen beurteilt. Bewertungskriterien waren unter anderem:
- „Innovation“ - Stellt das Projekt eine neue und innovative Idee dar, die zuvor noch nicht verfolgt wurde?
- „Potenzial“ - Wie groß ist das Potenzial des Projekts für Folgestudien und -finanzierung?
- „Qualität“ - Wie hoch ist der Grad der Exzellenz des vorgeschlagenen Forschungsprojekts?
- „Durchführbarkeit“ - Wie realistisch ist die Umsetzung des vorgeschlagenen Projekts in der vorgegebenen Zeit?
- „Zusätzlicher Nutzen“ - Wie gut ergänzen sich die Partnerstandorte bzw. nutzen sie gemeinsame standortübergreifende Ressourcen (Biobank, Technologien usw.)? Ein besonderer Fokus lag auf einem möglichen strategischen Gesamtnutzen für den gemeinsamen Verbund beider Cancer Center.
Folgende vier Anträge waren im Begutachtungsverfahren erfolgreich und wurden aus 13 eingereichten Anträgen, die alle inhaltlich von hoher Qualität waren, zur Förderung ausgewählt:
1. Dr. rer. nat. Subbaiah Chary Nimmagadda / Dr. med. Theo Leitner ; AG Khandanpour, Dept. for Haematology and Oncology, UKSH, Campus Lübeck und Dr. med. Franziska Brauneck/ Dr. med. Franziska Modemann; AG Acute Leukemia, Dept. of Oncology, Hematology and Bone Marrow Transplantation, UKE: “Therapeutic exploitation of GFI1-induced vulnerabilities in macrophage phagocytosis for immunotherapeutic strategies in Acute Myeloid Leukemia (AML).”
2. Dr. rer. nat. Corinna Bang, Head of Microbiome Laboratory (IKMB, Kiel), Institute of Clinical Molecular Biology, Christian-Albrechts-University Kiel/ UKSH, Campus Kiel und Dr. med. Joseph Tintelnot, Dept. of Oncology, Hematology and Bone Marrow Transplantation, UKE: “MEGA-Response: Microbiota-based Response Prediction in Esophago Gastro Adenocarcinoma to Chemoimmunotherapy.”
3. Dr. med. Svenja Sonntag, Dep. of Ophthalmology, UKSH, CampusLübeck/ Dr. rer. nat. Eva Dazert-Klebsattel, Klinik für Hämatologie und Onkologie, UKSH, Campus Lübeck und Dr. med. Julian Kött, Dep. of Dermatology and Venereology, UKE/ Dr. med. Isabel Heidrich, Dep. of Dermatology and Venereology & Institute of Tumor Biology, UKE: “Elucidation of the multi-OMICS landscape of uveal melanoma for early detection and metastasis prevention.”
4. M. Sc. Annika Brauer, Institute for Experimental Cancer Research, UKSH, Campus Kiel und Dr. med. Christine Sophia Nitschke, Department of General, Visceral and Thoracic Surgery, UKE/Dr. rer. biol. hum. Ayham Moustafa, Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Strahlentherapie/Sektion Massenspektrometrie und Proteomics, UKE: “Identifying the appropriate organoid-based culture system for drug testing in pancreatic ductal adenocarcinoma.”
Eine Besonderheit der diesjährigen Ausschreibungsrunde war, dass auch Doktorand:innen zur Antragstellung zugelassen waren, insofern der zweite (oder dritte) Partner im Team bereits promoviert war. Die Projekte starten zum 1.3.2024 und laufen über einen Zeitraum von 12 Monaten.
Die im Jahr 2023 geförderten Projekte werden am 28.5.2024 und 11.6.2024, jeweils um 17 Uhr, online im NORD Seminar vorgestellt. Im Sommer 2024 wird die CONNECT-Ausschreibung zum dritten Mal erfolgen, dann für das Projektjahr 2025.
Wir gratulieren den ausgewählten Projektteams und wünschen für das Forschungsvorhaben viel Erfolg!
Foto: Inga Melzer
UCCH Forschung
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg
Deutsche Krebshilfe
Februar 2024
Nanobody-Forschung des UKE zur Entwicklung neuer Krebstherapien erhält 2,1 Millionen Euro
Um neue Krebsmedikamente in die Klinik zu bringen, wollen Forschende des Universitären Cancer Centers (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) ein nationales Innovationszentrum für die Arzneimittelentwicklung etablieren. Konkret geht es um eine Nanobody-basierte Tumortherapie und -diagnostik. Nanobodies sind Antikörperfragmente und gelten als Hoffnungsträger bei der Medikamentenentwicklung gegen Krebs. Gefördert wird das Forschungsprojekt THUNDER mit etwa 4,2 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Förderprogramms Präklinische Wirkstoffentwicklung; davon erhält das UKE rund 2,1 Millionen Euro.
„Viele Krebserkrankungen können trotz enormer Fortschritte in Diagnostik und Therapie nach wie vor nicht geheilt werden. Daraus leitet sich ein dringender Bedarf zur Entwicklung neuer Diagnostika und Therapeutika ab. Nanobodies stellen dabei eine innovative Grundlage für neue Immuntherapeutika dar“, sagt Prof. Dr. Katja Weisel, Projektleiterin und stellvertretende Direktorin der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. Nanobodies dringen aufgrund ihrer geringen Größe tief ins Gewebe ein und erreichen auch schlecht durchblutete Tumoren. Sie sind zudem gut löslich und lassen sich leicht kombinieren und modifizieren, was die Entwicklung innovativer Immuntherapeutika erleichtert.
„Momentan werden in der Immuntherapie vor allem noch monoklonale Antikörper genutzt. Sie markieren die Krebszellen, damit das Immunsystem weiß, welche Zellen es angreifen soll. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nicht für jede Krebsart. Hier wollen wir mit den zehnmal kleineren Nanobodies helfen. Sie binden ebenfalls an ganz bestimmte Moleküle auf der Oberfläche von Tumorzellen an und markieren diese“, sagt Co-Projektleiter Prof. Dr. Friedrich Koch-Nolte aus dem Institut für Immunologie des UKE.
„Wir werden mehrere Nanobodies, die jeweils unterschiedliche Tumorantigene erkennen, zu sogenannten Dimeren oder Trimeren kombinieren, und so verhindern, dass die Tumore dem Immunsystem entkommen. Die Bindungsstellen der Tumorzellen verändern sich nämlich manchmal geringfügig und wenn die ‚einfachen‘ Nanobodies nicht mehr andocken können, sind die Dimere und Trimere durchaus in der Lage, weiterhin den Tumor effektiv anzugreifen. Außerdem wollen wir die Nanobodies mit Kontrastmitteln koppeln, damit auch kleinste Tumoren oder Metastasen mit Hilfe der nicht-invasiven Bildgebung erkannt werden und behandelt werden können“, sagt Co-Projektleiter Prof. Dr. Peter Bannas, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des UKE.
Zunächst will das interdisziplinäre THUNDER-Team Nanobodies gegen acht Zielmoleküle für verschiedene Prototyp-Tumoren entwickeln. Die Anwendung und Entwicklung der vielversprechendsten Nanobody-Kandidaten soll in zuvor entnommenen Patient:innenzellen, Organoid-Kulturen und etablierten Tumormodellen untersucht werden. Bereits während der Nanobody-Entwicklung soll kontinuierlich die Überführung in die klinische Prüfung geplant werden.
THUNDER baut auf die Erfolge eines Pilotprojekts am Institut für Immunologie und der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des UKE auf. Dort werden bereits seit mehreren Jahren Antikörper für Therapiekonzepte und die Bildgebung produziert. Die daraus gewonnenen Nanobodies werden jetzt für das Projekt THUNDER genutzt, das die UKE-Forschenden gemeinsam mit dem Team des UKB unter Leitung von Prof. Dr. Michael Hölzel und Prof. Florian I. Schmidt verwirklichen.
Februar 2024
Nachruf: Wir trauern um
Dr. Hartmut Zinke
Dr. Hartmut Zinke ist am 9. Februar im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.
Dr. Zinke war seit 2008 Facharzt für Strahlentherapie und arbeitete seit dem 1. April 2009 in der Ambulanzzentrum des UKE GmbH. Er wechselte aus der Praxisgemeinschaft für Strahlentherapie im Krankenhaus Bremen-Mitte zu uns. Sein klinisches Interesse galt insbesondere der Bestrahlungsbehandlung von Lungenkarzinomen. Er war Mitglied des Kernteams des Thoraxboards des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH); diese Tätigkeit hatte für ihn große Bedeutung und er übte sie mit spürbarer Begeisterung aus. Dr. Zinke war beruflich sehr engagiert und immer bereit, auch noch einen zusätzlichen Dienst zu übernehmen. Für die jährlichen Zertifizierungen der Einrichtung hat er wichtige Vorarbeiten geleistet und zahlreiche Krankenakten ausgewertet.
Außerhalb der Klinik spielte die Musik eine große Rolle. Vor seiner ärztlichen Tätigkeit hatte er eine professionelle Ausbildung zum Sänger absolviert. Zu seinen beliebten Musikrichtungen gehörten Funk und Soul. Er war außerdem ein begnadeter Tänzer und liebte insbesondere den Tango, den er mit seiner Frau Rosemarie noch weiter perfektionieren wollte. Zu seinen Leidenschaften gehörte außerdem das Wellenreiten auf möglichst hohen Wellen. Sein Surfbrett musste immer mit auf Reisen, auch wenn sich das Vorhaben nicht selten sehr schwierig gestaltete. In den letzten Jahren entdeckte er seine Liebe zu Frankreich und reiste jedes Jahr mit seiner Familie dorthin. Er hing auch an seinem alten Cabrio, das er hegte und pflegte.
Sein plötzlicher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer. Unser Mitgefühl und unsere herzliche Anteilnahme gelten insbesondere seiner Familie. Zusammen mit seiner Frau und seinem achtjährigen Sohn war Dr. Hartmut Zinke sehr glücklich; sie boten ihm die Geborgenheit, die er im mitunter hektischen Alltag benötigte. Wir wünschen ihnen viel Kraft und werden sie bei allen anstehenden Problemen wann immer möglich unterstützen.
Februar 2024
Erfolgreicher Abschluss der 2. Staffel der Patient:innen
botschafter:innen in Lübeck
Nach einem intensiven halben Jahr haben knapp 20 ehemalige Patient:innen und Angehörige ihre Ausbildung als Botschafter:innen im Patientenkompetenzzentrum NORD erfolgreich abgeschlossen.
Das Programm wurde von den Universitären Cancer Centern Hamburg (UCCH) und Schleswig-Holstein (UCCSH) organisiert und verfolgt das Ziel, Betroffene von Krebserkrankungen aktiv in Forschungsprozesse und die Entwicklung von Versorgungskonzepten einzubinden.
Dafür sind verschiedene Kompetenzen und eine gewisse Sachkunde erforderlich. Aus diesem Grund haben das UCCH und UCCSH im vergangenen Jahr das Patientenkompetenzzentrum NORD gegründet. Es soll interessierte Patient:innen und Angehörige zu sogenannten „Patient:innenbotschafter:innen“ ausbilden. Die Ausbildung besteht aus acht Terminen, die abwechselnd online sowie vor Ort in Kiel, Lübeck und Hamburg stattfanden.
Den Begriff „Botschafter:innen“ haben sich die Teilnehmer:innen des Kompetenzzentrums selbst gegeben, da der Name abbilden soll, dass die Botschafter:innen im Namen eines größeren Kollektivs agieren und versuchen, aus der „WIR“-Perspektive als Stellvertreter zu handeln.
Das Konzept der Patient:innenbotschafter:innen ist Teil der „Nationalen Dekade gegen Krebs“, einer Initiative, die die Einbindung der Patient:innen in die Forschung und Versorgung von Krebserkrankungen stärker fördern möchte. Der Austausch zwischen Betroffenen, Forschenden und der Medizin ist unerlässlich, um Forschung und Therapien besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Patient:innen abzustimmen und langfristig die Lebensqualität sowie die Überlebensraten zu verbessern.
Mit der 2. Staffel des Ausbildungsprogramms wird erneut ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan. Die neuen Botschafter:innen bringen nun ihre Erfahrungen und ihr Wissen in die Entwicklung von Projekten und die Zusammenarbeit in Forschungs- und Versorgungsfragen ein.
Im November 2024 startet eine neue Staffel. Interessierte können sich gern Avin Hell a.hell@uke.de wenden.
Foto: Laura Lehmann
Weitere Informationen:
Patientenkompetenzzentrum NORD
Nationale Dekade gegen Krebs - Patient:innenbeteiligung
Februar 2024
Neues aus der Forschung
Malignes Melanom: UKE an Zulassungsstudie für personalisierte Impftherapie beteiligt
Das Universitäre Hauttumorzentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist als eines der ersten Zentren weltweit und erstes Zentrum in Deutschland an einer Phase III-Zulassungsstudie zu einer personalisierten mRNA-Impfstofftherapie gegen Schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) beteiligt. Im Rahmen der sogenannten individualisierten Neoantigentherapie erhalten Patient:innen über insgesamt ein Jahr einen individuellen mRNA-Impfstoff parallel zu einer Immuntherapie. An der weltweit laufenden Studie werden insgesamt 1.089 Patient:innen mit metastasierter oder Hochrisiko-Melanomerkrankung teilnehmen; beteiligt sind neben dem UKE rund 100 Studienzentren. Mit einer Zulassung der Impftherapie könnte bei erfolgreicher Evaluierung ab 2025 gerechnet werden. Die finalen Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich 2029 veröffentlicht.
Im Rahmen der individualisierten Neoantigentherapie werden für jede:n Patient:in individuelle Tumormutationen mittels DNA-Sequenzierung einer Gewebeprobe identifiziert. Die für eine Immunantwort wichtigsten Sequenzen bilden die Grundlage für den mRNA-Impfstoff, der den Patient:innen parallel zu einer Antikörpertherapie über ein Jahr verabreicht wird. Bei der vorangegangenen Phase II-Studie wiesen Patient:innen, die eine entsprechende kombinierte Therapie erhielten, gegenüber der Kontrollgruppe ein um 66 Prozent niedrigeres Risiko des Wiederauftretens der Melanomerkrankung in Form von Fernmetastasen auf. „Die bisherigen Studienergebnisse stimmen uns optimistisch, dass die individualisierte Neoantigentherapie einen wichtigen Beitrag für das Ziel leisten könnte, dass Wiederauftreten einer Melanomerkrankung zu verhindern und damit Heilung zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Leiter des Universitären Hauttumorzentrums am UKE.
Literatur zur Phase II-Studie: Weber, Carlino, Khattak et al. Individualised neoantigen therapy mRNA-4157 (V940) plus pembrolizumab versus pembrolizumab monotherapy in resected melanoma (KEYNOTE-942): a randomised, phase 2b study. The Lancet. 2024 (online ahead of print). DOI: doi.org/10.1016/S0140-6736(23)02268-7
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Christoffer Gebhardt , Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Brustkrebs: Gesünderer Lebensstil kann sich positiv auf Krankheitsverlauf auswirken
Ein gesünderer Lebensstil kann sich positiv auf die Überlebensrate bei Brustkrebs auswirken. Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) stellten in einer gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) durchgeführten Studie fest, dass Empfehlungen zur Krebsprävention auch dann positive Effekte zeigen, wenn bereits eine Brustkrebsdiagnose vorliegt. Zu den gesunden Lebensstilfaktoren zählen unter anderem der Verzicht auf Alkohol und Tabak, eine gesunde Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität und ein gesundes Körpergewicht. „Unsere Botschaft an alle Patientinnen ist daher: Es zahlt sich in Lebensjahren aus, auf einen gesunden Lebensstil zu achten – auch nach einer Brustkrebsdiagnose“, sagt Erstautorin Dr. Kathleen Gali Lo Conte vom Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Cancer veröffentlicht.
Für die Studie wurden Daten der sogenannten MARIE-Studie mit mehr als 10.000 Teilnehmerinnen ausgewertet, die ursprünglich durchgeführt wurde, um mögliche Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs nach den Wechseljahren zu ermitteln. Für Patientinnen nach der Menopause konnten die Forschenden nun feststellen, dass es in der Gruppe mit dem nach Empfehlungen des World Cancer Research Fund (WCRF) gesündesten Lebensstil im Zuge der Nachbeobachtung deutlich weniger Todesfälle gab als unter den Teilnehmerinnen, die sich am wenigsten an den WCRF-Empfehlungen orientiert hatten. Dies traf sowohl auf die Gesamtsterblichkeit wie auch auf den Anteil der Todesfälle zu, die auf die Krebserkrankung beziehungsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen waren.
Literatur: Gali, Orban, Ozga et al. Does breast cancer modify the long-term relationship between lifestyle behaviors and mortality? A prospective analysis of breast cancer survivors and population-based control. Cancer. 2023. DOI: doi.org/10.1002/cncr.35104
Februar 2024
Internationaler Kinderkrebstag: Neues Beratungsangebot des UKE
Mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland erkranken jährlich an Krebs. Wenn ein Kind oder ein Elternteil die Diagnose Krebs erhält, hat dies Auswirkungen auf das gesamte Familienleben. Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat daher eine psychosoziale Beratungsstelle für an Krebs erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Familien eingerichtet. Anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar informiert Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich, Oberärztin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE, über das neu geschaffene Angebot.
Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich: Eine Krebserkrankung stellt für das familiäre Leben einen radikalen Einschnitt dar. Erkrankt ein Elternteil oder ein Kind an Krebs, ändert sich von einem auf den anderen Tag alles: Krankenhausaufenthalte, Untersuchungen, Arzttermine bestimmen plötzlich den familiären Alltag; Beruf beziehungsweise Schule müssen unterbrochen, sozialrechtliche Belange geklärt werden. Erkrankte Eltern möchten womöglich ihre Kinder vor dieser belastenden Situation schützen, Kinder spüren jedoch häufig eine veränderte Stimmung. Die Familien befinden sich in einer Ausnahmesituation, die mit enormen psychosozialen Herausforderungen einhergeht.
Wieso wurde die Beratungsstelle eingerichtet?
Sowohl während der Therapie als auch danach und unabhängig davon, wie weit die Erkrankung zurückliegt, sind Kinder, Jugendliche und Familien von körperlichen, sozialen oder psychischen Folgen betroffen. Die psychosoziale Nachsorge ist daher ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Versorgung in der Behandlung von Krebs. Aus diesem Grund wurde die Beratungsstelle für Familien mit einem an Krebs erkrankten Familienmitglied in Hamburg eingerichtet. Betroffene können das ambulante Angebot kostenlos und ohne Überweisung durch eine Ärztin oder einen Arzt in Anspruch nehmen.
Welche Angebote gibt es in der Beratungsstelle?
Wir verstehen uns als Berater:innen und Begleiter:innen, unterstützen Betroffene in der Krankheitsverarbeitung und -bewältigung, in der familiären Kommunikation oder in Erziehungsfragen. Gleichermaßen unterstützen wir auch bei sozialrechtlichen Anliegen, zum Beispiel bei Antragsverfahren zur Rehabilitation, aber auch bei der Organisation der Rückkehr in Schule, Ausbildung oder Studium. Wir übernehmen eine Lotsenfunktion und vermitteln wohnortnahe, weiterführende Angebote und sind bestens mit den vielfältigen Survivorship Projekten des UCCH vernetzt. Die Beratungen können persönlich vor Ort, aber auch telefonisch, per E-Mail oder Videoanruf erfolgen. In der Beratungsstelle sind Psychoonkolog:innen sowie Sozialarbeiter:innen tätig. An wen richtet sich das Angebot und wie können Betroffene profitieren? Unsere Beratungsstelle steht prinzipiell Betroffenen sowie Personen aus deren Umfeld zur Verfügung: erkrankte oder sich in der Nachsorge befindliche Kinder und junge Erwachsene, Eltern, Geschwister, weitere Familienangehörige, aber auch Lehrer:innen oder Pädagog:innen. Die Krebsberatungsstelle soll eine Anlaufstelle bieten und präventiv psychischen, körperlichen wie auch sozialen Folgen vorbeugen. Sie soll Ratsuchende mit psychosozialen Belastungen unterstützen und konkrete praktische Unterstützung bei sozialrechtlichen Themen bieten.
Die Räumlichkeiten der Beratungsstelle befinden sich außerhalb des UKE-Campus im Falkenried 88,20246 Hamburg (Haus C, 1. OG). Mehr Informationen gibt es unter: www.uke.de/familienkrebsberatung
Fotos: Laura Lehmann
Februar 2024
Verleihung des Dr. Martini-Preises 2024 für herausragende medizinische Forschungsarbeiten
Der älteste Medizinpreis Deutschlands ist heute an die drei Wissenschaftler:innen Dr. Joseph Tintelnot, Dr. Britta Zecher und Dr. Nico Gagelmann des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) verliehen worden. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE, überreicht.
Der erste Preis geht an Dr. Joseph Tintelnot, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, für seine Forschungsarbeiten zum Verständnis und der Überwindung von Therapieresistenz bei gastrointestinalen Tumorerkrankungen. Dr. Britta Zecher aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik erhält den zweiten Preis für ihre Forschungsarbeit zu einem Mechanismus der Immunzellaktivierung bei der seltenen Lebererkrankung Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC). Der dritte Preis geht an Dr. Nico Gagelmann, Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation, für seine Forschungsarbeiten zur molekularen und personalisierten Charakterisierung der Myelofibrose im Rahmen der allogenen Stammzelltransplantation.
„Mit der Förderung des medizinischen Nachwuchses gestalten wir die Medizin der Zukunft. Die drei Arbeiten, die in diesem Jahr mit dem Dr. Martini-Preis ausgezeichnet werden, liefern bedeutende Beiträge zur Erforschung von Krebs-, Leber- und Knochenmarkserkrankungen. Die prämierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zeigen uns eindrucksvoll, wie die Spitzenforschung am UKE jeden Tag dazu beiträgt, unser Verständnis zu Krankheitsverläufen, Diagnostik und Therapie weiter zu schärfen. Damit tragen sie nachhaltig dazu bei, die medizinische Versorgung weit über Hamburgs Grenzen hinaus zu stärken. Ich danke der Preisträgerin und den Preisträgern für ihre wichtige Arbeit und gratuliere herzlich zu der verdienten Auszeichnung!“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Es ist eine große Freude, unseren wissenschaftlichen Nachwuchs mit dem ältesten Medizinpreis Deutschlands auszeichnen zu dürfen. Ein Preis, der bereits 1880 von ärztlichen Kollegen und Hamburger Kaufleuten gestiftet wurde und der den exzellenten Forschungsgeist und das Engagement unserer drei diesjährigen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hervorhebt und belohnt. Ein großer Dank geht auch an die Spenderin des Preisgeldes des Dr. Martini-Preises 2024, Eva-Maria Greve, für ihre großzügige Unterstützung“, sagt Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Erster Preis für neuen Forschungsansatz in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Dr. Joseph Tintelnot konnte eine Verbindung zwischen einem von Darmbakterien gebildeten Stoffwechselprodukt (Metabolit, Indol-3-Essigsäure) und dem Ansprechen auf Chemotherapien bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nachweisen. Er fand unter anderem heraus, dass sich hierdurch die metabolische Funktion von Tumorzellen verändert. Durch diese metabolische Veränderung wurde das Wachstum der Tumorzellen während der Therapie gestoppt. Ebenso konnte er in präklinischen Modellen nachweisen, dass das Stoffwechselprodukt durch Ernährungsveränderung beeinflussbar ist und so das Therapieansprechen verbessert werden kann. Diese Ergebnisse können zu einer Erneuerung der Forschungsausrichtung beitragen, um neue Therapieansätze bei Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln.
Zweiter Preis für Erforschung der Immunzell-Aktivierung bei der seltenen Lebererkrankung Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC)
Dr. Britta Zecher entschlüsselte einen Mechanismus, der bei Patient:innen mit PSC zur Krankheitsentstehung führen kann. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit entdeckte sie eine neue Risikogenvariante für die bisher unzureichend verstandene Entstehung dieser seltenen Lebererkrankung. Menschen, die diese Genvariante in sich tragen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Aktivierung von Immunzellen als natürliche Killerzellen und infolge dessen für chronische Entzündungsreaktionen. Ein besseres Verständnis dafür, wie Immunzellen den Krankheitsverlauf der PSC beeinflussen, könnte zur Entwicklung von innovativen Therapieansätzen bei PSC beitragen.
Dritter Preis für die molekulare und personalisierte Charakterisierung der Myelofibrose im Rahmen der allogenen Stammzelltransplantation
Die insgesamt vier wissenschaftlichen Arbeiten von Dr. Nico Gagelmann befassen sich mit Risikofaktoren und therapeutischen Möglichkeiten der allogenen Stammzelltransplantation als bisher einzige Heilungsoption von Patient:innen mit der seltenen Knochenmarkserkrankung Myelofibrose. Auf Datenbasis einer großen internationalen Studie konnte er erstmalig zeigen, dass einzelne genetische Veränderungen wesentlichen Einfluss auf die Prognose nach einer Stammzelltransplantation haben. Auf dieser Grundlage könnte gemäß der individuellen molekularen Genetik des Betroffenen die Intensität der vorbereitenden Konditionierungstherapie und die Nachsorge nach einer Stammzelltransplantation angepasst werden. Dies könnte insbesondere zur Minimierung des Rückfallrisikos bei der Erkrankung beitragen.
Visionäre Förderung von medizinischem Nachwuchs seit 1880
Die Dr. Martini-Stiftung wurde 1880 von Freunden und Kollegen des im gleichen Jahr verstorbenen Chirurgen Dr. Erich Martini ins Leben gerufen. Der Dr. Martini-Preis – Deutschlands ältester Medizinpreis – ist von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen.
Foto: (vorne, v.l.) Eva-Maria Greve, Dr. Nico Gagelmann, Dr. Britta Zecher, Dr. Joseph Tintelnot, Wolfgang Peter Greve, (hinten) Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse
Februar 2024
UCCH kooperiert mit der Beiersdorf AG zur Krebs-Prävention
Die Beiersdorf AG veranstaltete anlässlich des Weltkrebstages die Krebs-Präventionswoche für ihre Mitarbeitenden. Im Expert Panel boten UCCH Vertreter:innen vor Ort Informationen rund um die Krebserkrankungen an und kooperieren ab sofort beim Aufbau einer Sprechstunde zur Identifikation von Beiersdorf-Mitarbeitenden mit genetischer Krebsdisposition.
Krebsvorsorge und Früherkennung sind zentrale Aufgaben eines Onkologischen Spitzenzentrums. In Kooperation mit der Beiersdorf AG ist nun ein neues Konzept entstanden – das UCCH unterstützt die Firma ab sofort bei krebsbezogenen Themen.
Schon seit vielen Jahren ist die Beiersdorf AG sehr engagiert in der medizinischen Betreuung ihrer Mitarbeiter:innen. Das betriebsärztliche Team unter der Leitung von Dr. Jörg Busam (Arbeitsmedizin, Innere Medizin) und Nina Davison (Onkologie / Hämatologie mit Weiterbildung Arbeitsmedizin) kümmert sich direkt und unkompliziert um die Anliegen der Mitarbeitenden.
Am Weltkrebstag 2023 war Beiersdorf einer der Gründungspartner des #WorkingwithCancerPledge. In diesem Jahr erfolgte nun die Umsetzung des Plans und Beiersdorf stellte die Global Critical Illness Policy vor: Eine Richtlinie, die Minimumstandards für alle Mitarbeitenden weltweit definiert und Kolleg:innen unterstützt, wenn bei ihnen oder einem nahen Angehörigen Krebs oder eine andere lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wird. Begleitend dazu gab es am Hamburger Unternehmenssitz eine Woche lang Krebs-Vorsorge Angebote und Informationen rund um das Thema für die Mitarbeitenden.
Rebecca Goßmann, Head of Wellbeing und Organisatorin der Woche: „Wir haben in der ganzen Woche von 8 bis 17 Uhr in 10-Minuten Slots die Vorsorge-Angebote in Kooperation mit der DAK Gesundheitskasse zur Darmkrebs-, Hodenkrebs-, Brustkrebs und Hautkrebs-Vorsorge zur Buchung freigegeben. Innerhalb von 10 Minuten waren die ersten Angebote komplett ausgebucht. Das hat unsere Erwartungen wirklich übertroffen.“
GOOD FOR ME – so heißt das interne Programm von Beiersdorf, in dem Health Management in den Bereichen Medical, Social und Wellbeing positiv und motivierend an die Mitarbeitenden vermittelt wird. Neu ist die onkologische Sprechstunde – Nina Davison, die zuvor am Zentrum für Onkologie des UKE tätig war, wird hier Beratung für betroffene Kolleg:innen sowie ein Angebot zur Identifikation von Mitarbeitenden mit einer möglichen genetischen Neigung zu Krebserkrankungen anbieten.
Zentraler Bestandteil ist u.a. ein Fragebogen zu erblichen Krebserkrankungen. In der Kooperation mit dem UCCH wird dann gemeinsam mit Onkolog:innen und Humangenetiker:innen unter Leitung von PD Dr. Andreas Block eine weiterführende Diagnostik und maßgeschneiderte Surveillance entwickelt – der Erfolg dieses Projektes wird gemeinsam ausgewertet.
Foto: (mit freundl. Genehmigung der Beiersdorf AG / Henriette Pogoda) von links: Prof. Dr. Matthias Rostock, Prof. Dr. Isabelle Scholl, Rebecca Goßmann, Priv.-Doz. Dr. Andreas Block, Dr. Jörg Busam
Februar 2024
Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen
42 Selbsthilfegruppen und Patient:innenorganisationen kooperieren mit dem UCCH auf verschiedenen Ebenen. Anlässlich des Weltkrebstages wurde die Tradition der Neujahrsempfänge wiederaufgenommen, um sich nach der langen Corona-Zeit in persona auszutauschen.
Full house beim Neujahrsempfang am 5. Februar der Selbsthilfegruppen und Patient:innenorganisationen im UCCH: Nicht nur Patient:innenvertreter:innen, auch ärztliche und therapeutische Kolleg:innen freuten sich über das Netzwerken.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Katja Weisel im Namen des Direktoriums ging es gleich in die Diskussionsrunde – unter dem Thema „Was bewegt Sie gerade?“ berichteten die Vertreter:innen von ihren aktuellen Erfahrungen, z.B. zur Ansprache von erkrankten Mitmenschen mit Migrationshintergrund, über die Kontaktpunkte zu neu erkrankten Patient:innen z.B. bei Infonachmittagen, über die unterschiedlichen Bedürfnisse von Ratsuchenden und über die Rolle von Angehörigen.
Heide Lakemann von der Frauenselbsthilfe Krebs e.V., die gemeinsam mit Jürgen Martens von der Multiples Myelom Selbsthilfegruppe Hamburg, die Sprecherfunktion der Selbsthilfegruppen ausübt, sprach von ihrem Wunsch eine Krankheitsbild-übergreifende Gruppe für Krebsbetroffene mit Metastasierung am UKE zu gründen.
Nicht nur Petra Diekneite von KISS Hamburg freute sich zudem über die Nachricht, dass sich in Kürze eine neue Selbsthilfegruppe für Sarkom-Betroffene von der Deutschen Sarkomstiftung in Hamburg für ganz Norddeutschland gründen wird.
Das Koordinatoren-Team für das Selbsthilfe-Netzwerk am UCCH Avin Hell und PD Dr. Andreas Block kündigten darüber hinaus eine neue Veranstaltungsreihe an – bei den „Roof Top Get Together“, die quartalsweise stattfinden werden, laden sie alle Teilnehmenden des SHG-Netzwerks zum zwanglosen Austausch auf die Dachterrasse der UCCH Studienzentrale ein – ausdrücklich auch die medizinischen und forschenden Kolleg:innen. Schließlich lebt die Patient:innenbeteiligung von einem Kulturwandel bei allen Beteiligten und dies fängt beim Kennenlernen an.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer zum Neujahrsempfang in seinem Grußwort: „Wir freuen uns sehr über die rege Teilnahme von Patientinnen und Patienten an unserem Neujahrsempfang und rund um den Weltkrebstag. Das Universitäre Cancer Center ist aktuell dabei, sich erneut für eine Verlängerung der Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum in Deutschland zu bewerben. Hierbei werden die wichtigen Schwerpunkte des Zentrums, wie intensive Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten, klinische und translationale Studien, Krebsforschung und vor allem auch interdisziplinäre Versorgung weiter gestärkt.
Die Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten auf verschiedenen Ebenen innerhalb des UCCH, sei es durch Selbsthilfegruppen, bei Fortbildungen, im Vorstand des UCCH und im Patient:innen-Beirat hilft uns ungemein, das Cancer Center in seinen vielen Facetten aktiv weiterzuentwickeln und die Forschung und Versorgung noch besser auf die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten auszurichten.“
Februar 2024
FC St. Pauli zu Besuch im Kinderkrebszentrum
Mehr als 13.500 Euro sind aus den Spenden beim FC St. Pauli Adventskalender 2023 zusammengekommen. Die Fußballer Profis Marcel Hartel und Elias Saad überreichten diesen Spendencheck nun an die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. und besuchten anschließend Kinder im UKE-Krebszentrum.
Im Dezember hatten die FC St. Pauli Rabauken zur Teilnahme am interaktiven Adventskalender 2023 aufgerufen, mehr als 1.400 Rabauken machten dabei mit. Auf sie warteten nicht nur spannende Überraschungen, wie signierte Trikots, Teilnahmen als Einlaufkind oder Fanartikel, sondern es bestand auch die Möglichkeit, die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. durch Spenden zu unterstützen.
Dank des großartigen Engagements der Mitglieder konnten die beiden Rabauken-Club Paten Marcel Hartel und Elias Saad dann Anfang Februar stellvertretend einen Spendencheck in Höhe von 13.540 Euro an die Fördergemeinschaft überreichen. Der gemeinnützige Verein schafft seit 1975 die Voraussetzungen für eine optimale Patientenversorgung am Kinderkrebs-Zentrum Hamburg und ermöglicht die gezielte Erforschung von Krebs im Kindesalter. Die gesammelten Spenden aus dem Rabauken-Club Adventskalender fließen in die Sporttherapie für die Patienten auf Station, in der Ambulanz oder nach abgeschlossener Therapie, die seit 2020 von der Fördergemeinschaft finanziert wird.
Nach der symbolischen Spendenübergabe sorgten die Rabauken-Club Paten noch für glückliche Kinderaugen und unvergessliche Momente: sie besuchten Patient:innen in der Nachsorge und auf Station, die sich riesig über den Austausch mit den Spielern freuten. Es wurden viele Fragen beantwortet, Autogramme verteilt, Fußbälle signiert, Fotos gemacht und viel gelacht!
Die FC St. Pauli Rabauken möchten sich an dieser Stelle herzlich bei allen Teilnehmer:innen des Adventskalenders bedanken, die die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. durch ihre großzügigen Spenden unterstützt haben.
Wer mehr über die Arbeit der Fördergemeinschaft erfahren und diese mit einer Spende unterstützen möchte, findet auf der Website der Einrichtung alle relevanten Informationen.
Hier geht es zum Video von der Spendenübergabe -> Überraschung für das UKE: Elias Saad und Marcel Hartel übergeben Spendencheck an krebskranke Kinder
Foto: Ronald Frommann (von links: Natalie von Borcke, Elias Saad, Marcel Hartel, PD Dr. Gabriele Escherich, Simon Elmers und die Kinder des Kinderkrebszentrums)
Februar 2024
Weltkrebstag: Personalisierte Medizin in der Onkologie
Mehr als 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs. In den vergangenen Jahren konnten dank kontinuierlicher Forschung große Behandlungsfortschritte in der Therapie von vielen Krebsarten erzielt werden. Dabei spielt vor allem die personalisierte Krebsmedizin eine immer wichtigere Rolle: Anlässlich des 24. Weltkrebstags am 4. Februar informiert Priv.-Doz. Dr. Maximilian Christopeit, Oberarzt im Zentrum für Onkologie im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), was unter personalisierter Medizin in der Onkologie zu verstehen ist und wie sie Patient:innen zugutekommt.
Was versteht man unter personalisierter Medizin in der Onkologie?
Priv.-Doz. Dr. Maximilian Christopeit: Grundsätzlich ist jede Krebsbehandlung personalisiert. Alle Therapien richten sich nach speziellen Eigenschaften der Tumorerkrankung. Auch Faktoren wie das Alter der Patient:innen und Begleiterkrankungen haben Einfluss auf alle – damit individualisierten – Behandlungsempfehlungen. Personalisierte Medizin im engeren Sinne beschreibt aber die besonders tiefgehende, molekulare Analyse des einzelnen Tumors. Aus dieser wird eine spezifische Therapie abgeleitet, wenn Standardtherapieoptionen ausgeschöpft sind oder äußerst seltene Tumorerkrankungen vorliegen. So ist zum Beispiel bei metastasierten Lungenkarzinomen, eine der häufigsten Krebserkrankungen, bei der oftmals sogenannte Treibermutationen zu finden sind, die personalisierte Therapie Standard.
Wie funktioniert personalisierte Krebsmedizin?
Maßgeschneiderte Krebstherapie basiert unter anderem auf molekular-genetischen Untersuchungen von Tumorgewebe oder Tumorzellen, die im Blut gefunden werden. Im Gegensatz zu gesunden Zellen weisen diese Krebszellen oft Veränderungen in der Erbsubstanz – der DNA – auf. Diese führen zur Aktivierung von Signalwegen in den Tumorzellen, die so deren Wachstum begünstigen. Mittlerweile gibt es viele Medikamente, die diese in Tumorzellen aktivierten Signalwege spezifisch und zielgerichtet hemmen können. Dadurch wird die Therapie zunehmend personalisiert. Denn gegen jede Veränderungen im Tumorgewebe der Patient:innen wirkt ein anderes, bestimmtes Medikament. Diese Vorgehensweise ist insbesondere bei der Therapie von Lungenkrebs bereits voll etabliert und wird kontinuierlich mit immer neuen Erkenntnissen auch bei vielen anderen Tumorerkrankungen wichtig. Heute finden wir bei ca. 15 bis 20 Prozent aller Patient:innen in den Tumorzellen derartig zielgerichtet behandelbare molekulare Veränderungen.
Welche Verfahren kommen dabei zur Anwendung?
Das Verfahren, das die Diagnostik revolutioniert hat, ist die sogenannte Tiefensequenzierung der Tumor-DNA (Next Generation Sequencing). Heute können solche Analysen immer breiter und genauer durchgeführt werden, bis hin zur Untersuchung der vollständigen Erbsubstanz (die sogenannte Ganzgenomsequenzierung). Die daraus resultierende riesige Informationsmenge muss gemeinsam von klinischen Onkolog:innen, Molekularpatholog:innen und Bioinfomatiker:innen umfassend in einem Molekulare Tumorboard interpretiert werden. Danach geben die Expert:innen entsprechende Therapieempfehlungen. Bei den eingesetzten Therapien in der personalisierten Krebsmedizin kommen oft Dauertherapien mit Tabletten und manchmal auch Infusionen mit Antikörpern gegen sogenannte Oberflächenantennen von Krebszellen oder zur Aktivierung der körpereigenen Immunzellen zum Einsatz.
Wo finden Patient:innen entsprechende Angebote?
Personalisierte Krebsmedizin bieten wir als zertifiziertes Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie (ZPM-Onkologie) an unserem Krebszentrum, dem UCCH, in Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern in Klinik und Praxis an, um vielen Patient:innen den Zugang zu dieser neuen Therapieform zu ermöglichen. Wir arbeiten dabei wiederum als Teil zweier nationaler Netzwerke – dem Deutschen Netzwerk für Personalisierte Medizin (DNPM) und dem nationalen Netzwerk für genomische Medizin bei Lungenkrebs (nNGM) – an diesem wichtigen Thema mit, um so den Wissenstransfer und Erkenntnisgewinn in diesem innovativen Bereich sicherzustellen und mitzugestalten.
Januar 2024
Krebsforscherin Prof. Dr. Inge Marie Svane erhält Hubertus-Wald-Preis für Onkologie
Die Krebsforscherin Prof. Dr. Inge Marie Svane, Universitätsklinikum Kopenhagen, ist mit dem Hubertus-Wald-Preis für Onkologie 2023 für ihr langjähriges Engagement und ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Immuntherapie von Tumoren ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vom Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) verliehen.
„Bei der Therapie von bösartigem schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, haben sich die Immuntherapien in den vergangenen Jahren als ganz entscheidender medizinischer Fortschritt erwiesen. Die gezielte Strategie, körpereigene Abwehrzellen, die sogenannten T-Lymphozyten, gegen Krebszellen zu aktivieren, besitzt ein hohes Potential, die Therapie noch weiter zu verbessern und ist auch für die Behandlung anderer Tumorarten von hoher Relevanz. Professor Svane ist in diesem Bereich führend und hat mit ihrer wissenschaftlich-medizinischen Forschung entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen. Einige ihrer Untersuchungen wurden auch in Kooperation mit den Kolleg:innen der Dermatoonkologie am Hubertus Wald Tumorzentrum durchgeführt. Wir gratulieren Professor Svane herzlich zu dieser Auszeichnung“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums des UCCH und der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Prof. Svane ist Leiterin des Nationalen Centers für Cancer Immune Therapy (CCIT-DK) am Universitätsklinikum in Kopenhagen. Im Zuge ihrer vielfältigen Arbeit in Klinik und Forschung ist sie Initiatorin vieler europäischer Studien gewesen, die zu verbesserten immuntherapeutischen Behandlungsstrategien für Patient:innen mit Hautkrebs geführt haben.
Das Hubertus Wald Tumorzentrum wird durch die Hubertus Wald Stiftung maßgeblich gefördert. Neben der Vergabe von Forschungspreisen steht die klinische Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt der Förderung. Der hanseatische Unternehmer Hubertus Wald (1903-2005) und seine Frau Renate hatten sich über Jahrzehnte der Förderung von Kultur und Medizin verschrieben; daraus ist 1993 die Hubertus Wald Stiftung hervorgegangen.
Foto: Avin Hell, Laura Lehmann
Dezember 2023
Werner Otto Preis 2023 für neue Möglichkeiten der Behandlung von kindlichen Hirntumoren
Der Werner Otto Preis 2023 für herausragende medizinische Leistungen in der Grundlagenforschung und Klinischen Forschung wurde an Prof. Dr. Julia Neumann und Dr. Isabel Molwitz verliehen.
Prof. Dr. Neumann, Oberärztin am Institut für Neuropathologie und Nachwuchsforschungsleiterin am Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH), wurde für ihre wegweisende Arbeit im Bereich der bösartigen Hirntumoren bei Kindern ausgezeichnet. Diese Forschung ermöglicht neue Einblicke in die Pathogenese und den molekularen Phänotyp, was zu verbesserten Therapieansätzen führen kann.
Dr. Molwitz, Fachärztin für Radiologie am UKE, erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung neuer bildgebender Biomarker, die eine frühzeitige Erkennung eines reduzierten Muskelstatus ermöglichen.
Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Feierstunde bei der Prof. Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, statt. Prof. Dr. Otto betonte die bedeutsame Rolle von medizinischen Höchstleistungen und Förderung umfassender Forschung, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie.
Der Werner Otto Preis wird alle zwei Jahre vergeben und würdigt den Einsatz für neue Behandlungsmöglichkeiten in der Medizin. Der Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert.
Wir gratulieren den beiden Preisträger:innen herzlichen zu dieser Auszeichnung und wünschen viel Erfolg für das weitere Forschungsvorhaben.
Weitere Informationen:
Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH)
Werner Otto Stiftung
Foto: Werner Otto Stiftung
November 2023
Weltpankreaskrebstag: Frühe Diagnostik entscheidend
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gehört zu den dritthäufigsten Tumoren des Magen-Darm-Trakts. In Deutschland erhalten jährlich knapp 17.100 Menschen die Diagnose. Der diesjährige Weltpankreaskrebstag am 16. November steht unter dem Motto „Hallo Pankreas!“ und soll auf die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnose hinweisen. Welche Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten es gibt, erklärt Prof. Dr. Thilo Hackert, Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Welche Funktion übernimmt die Bauchspeicheldrüse im menschlichen Körper?
Prof. Dr. Thilo Hackert: Die Bauchspeicheldrüse ist eines der zentralen Stoffwechselorgane in unserem Körper. Sie produziert viele Flüssigkeiten, die für die Verdauung zum Beispiel von Fett, von Eiweißen, aber auch von Zucker entscheidend sind. Daneben hat die Bauchspeicheldrüse eine ganz wichtige hormonelle Funktion, denn sie produziert Insulin, das zentrale Hormon für die Blutzuckerregulation in unserem Körper.
Welche häufigen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gibt es?
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse wird Pankreatitis genannt, dabei unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Oftmals spielt hier übermäßiger Alkoholkonsum eine Rolle. Neben den entzündlichen Erkrankungen gibt es auch das Pankreaskarzinom, also Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese bösartige Tumorerkrankung nimmt leider immer mehr zu und gehört zu den dritthäufigsten Tumoren des Magen-Darm-Trakts.
Wie entsteht Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Die Risikofaktoren, die zu Bauchspeicheldrüsenkrebs führen können, sind abschließend noch nicht geklärt. Wir wissen aber, dass Rauchen und hoher Alkoholkonsum das Risiko erhöhen. Bauchspeicheldrüsenkrebs kann aufgrund einer chronischen Entzündung entstehen, Patient:innen mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung haben also ein erhöhtes Risiko. Selten ist Bauchspeicheldrüsenkrebs auch erblich bedingt. Liegt im familiären Kontext Bauchspeicheldrüsenkrebs vor, sollte man unter Umständen entsprechende Vorbeugeuntersuchungen vornehmen.
Welche Symptome gibt es?
Das Tückische an der Erkrankung ist, dass es häufig keine Symptome gibt oder sie sehr unspezifisch sind. Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, aber auch Rückenschmerzen können Symptome sein. In seltenen Fällen kann sich Bauchspeicheldrüsenkrebs sehr früh durch eine Gelbsucht oder durch Verdauungsstörungen zeigen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, in den letzten 20 Jahren hat sich die Therapie aber sehr verbessert. Die operative Entfernung des Tumors können wir bei Diagnosestellung bei etwa 20 Prozent der Patient:innen durchführen. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann vor der Operation eine Chemotherapie notwendig sein. Letzteres kann auch erforderlich sein, wenn ein aggressives Tumorwachstum vorliegt oder der Zustand der Patient:innen keine direkte Operation ermöglicht.
Aktuelles aus der Forschung
In diesem Jahr konnten zwei große, internationale Forschungsprojekte zur Früherkennung und Überprüfung von Resttumorerkranungen gestartet werden. Beide Forschungsprojekte werden von Prof. Dr. Claus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie am UKE, geleitet.
In dem von der EU bis 2027 geförderten Projekt PANCAID („PANcreatic CAncer Initial Detection via Liquid Biopsy“) wollen die beteiligten Wissenschaftler:innen Blutproben von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie von gesunden Personen und solchen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko sammeln. Mithilfe von Computeranalysen und Künstlicher Intelligenz sollen die wesentlichen zellulären Marker identifiziert werden, die für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verantwortlich sind.
Das Projekt „GUIDE.MRD- GUIDing multi-modal thErapies against Minimal Residual Disease by liquid biopsies“ erhält bei einer Laufzeit von fünf Jahren insgesamt rund 17,6 Millionen Euro an EU-Fördermitteln. Das Konsortium will belastbare Daten zum Einsatz von Flüssigbiopsien (Liquid Biopsy) zur Erkennung von minimalen onkologischen Resterkrankungen erheben. Die sogenannte Minimal Residual Disease (MRD) kann Ausgangspunkt für später auftretende Krebsmetastasen sein.
Ausgefragt ?! Videos zum Thema Krebs: Bauchspeicheldrüsenkrebs
World Pancreatic Cancer Coalition
Pancaid Project EU
Zur UKE Pressemitteilung
November 2023
Auftakt der Roadtour der Deutschen Sarkom-Stiftung: Zwei Patientennachmittage zu GIST und Sarkom in Hamburg
Am 16.11.2023 und am 17.11.2023 drehte sich alles um Sarkome, eine sehr seltene Krebsform, die in vielen verschiedenen Arten auftreten kann. Die Deutsche Sarkom-Stiftung startete im UKE ihre deutschlandweite Roadtour mit zwei Patient:innennachmittagen, gemeinsam durchgeführt mit dem UCCH Sarkomzentrum.
Sarkome, bösartige Weichteil- und Bindegewebstumore, können überall im Körper entstehen und zählen mit etwa 2000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Außerdem sind die Erscheinungsformen sehr unterschiedlich. Umso wichtiger ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Behandlung von Patient:innen sowie ein umfassendes Informationsangebot zur Unterstützung während und nach der Therapie. Die Deutsche Sarkom-Stiftung setzt sich mit Hingabe dafür ein, die Situation für Sarkom-Patient:innen in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
Die Veranstaltungen boten den Teilnehmer:innen eine einzigartige Gelegenheit, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen und direkt Fragen an Expert:innen zu stellen. Intensive Diskussionen über Behandlungsempfehlungen, neueste Medikamente und die Steigerung der Lebensqualität prägten beide Veranstaltungstage. Dafür waren Vertreter:innen der Deutschen Sarkom-Stiftung und Expert:innen aus dem UKE sowie dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) vor Ort.
Ein zentraler Fokus der Vortragenden lag auf der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Bereiche und dem Weg der Patient:innen durch das Krankenhaus, angefangen bei den ersten Symptomen bis hin zur Behandlung. Die Präsentationen umfassten unterschiedliche Therapieansätze, darunter Chirurgie, Strahlentherapie und medikamentöse Therapien.
Besondere Highlights waren die Einblicke in die Arbeit der Plastischen Chirurgie und die zentrale Rolle der Pathologie. Während in der Pathologie alle Informationen zur Diagnosestellung und Klassifizierung von über 100 Sarkomarten zusammenlaufen, bietet die Plastischen Chirurgie hochkomplexe Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität nach einer Tumorentfernung.
Beide Veranstaltungen wurden von der aktiven Beteiligung aller Besucher:innen getragen, die die Expert:innen mit ihren Fragen herausforderten. Ein voller Erfolg, der die Bedeutung des Wissenstransfers und des gemeinsamen Austauschs in der onkologischen Versorgung unterstreicht.
Weitere Informationen:
Sarkomzentrum am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH)
Interdisziplinäre Sarkomsprechstunde am UCCH
Foto: Laura Lehmann
November 2023
5. Cancer Careers Day: Karriere in der Wissenschafts-kommunikation
Thematisch angeknüpft an die letzte Veranstaltung stellte der 5. Cancer Careers Day erneut das Thema Wissenschaftskommunikation in den Vordergrund. Die Online-Veranstaltung des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ) , des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) legte dieses Mal den Schwerpunkt auf Berufsbilder und mögliche Karrierewege.
Journalismus, Science Publishing oder Kommunikation für Forschungscluster und Konsortien – die Karrierewege und Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Am 10. November 2023 waren vier Expert:innen zu Gast, um über ihre Wege aus der "klassischen" Forschung in Arbeitsfelder der Wissenschaftskommunikation zu berichten. Dabei gaben Sie Einblicke in die "How tos" und "Fallstricke" bei ihren Karrierewegen.
Als Gäste waren Dr. Andreas Mehdorn (Thieme Gruppe), Dr. Theresa Schredelseker (Fuel Cell Center ZBT und Universität Duisburg-Essen), Dr. Claudia Taubenheim (Koordinatorin KFO CATCH-ALL, UKSH Kiel, Medical Writer & Coach in Ausbildung) und Dr. Christina Bernd (Süddeutsche Zeitung, freie Autorin) geladen.
In der Podiumsdiskussion hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, den Referent:innen Fragen zu stellen. Zentral waren hier die Fragen zu Anreizen für den Einstieg in die professionelle Wissenschaftskommunikation und erforderlichen Fähigkeiten und eventuell nötige weitere fachliche Ausbildung. Einig waren sich die Gäste hier, dass vor allem eine Liebe zur Wissenschaft in Kombination mit der Leidenschaft, Dinge zu hinterfragen und zu erklären, sie eine. Im Gegensatz zur Wissenschaft selbst, die gerne ins Detail ginge, läge die Stärke der Kommunizierenden aber auf der Generalisierung und dem „breiten Blick“ über Themen, so Christina Berndt im Interview. Einstiegsmöglichkeiten böten sich – neben einem Zweitstudium in Journalismus – klassisch über Praktika/Volontariate bei Zeitungen, Verlagen, Funk oder Fernsehen; gut sei es aber, schon bei Anfragen für solche Tätigkeiten ein kleines Portfolio an eigenen Arbeitsproben vorweisen zu können. Solche ersten Text- und Medienproben könne man sich z.B. durch das Schreiben eines eigenen Blogs, Kreation eines eigenen Podcasts oder kleinerer Übersichtsartikel für Zeitschriften erarbeiten. Auch die freiwillige Arbeit als Editor für wissenschaftliche Fachzeitschriften sei ein guter Einstieg.
Ebenfalls wurden die Höhen und Tiefen der Arbeit in der WissKom diskutiert; ein Vorteil, so Claudia Taubenheim, sei natürlich die flexible Wahl des Arbeitsortes, gerade, wenn man familiäre Verantwortung habe. Auch der Austausch mit vielen unterschiedlichen Menschen könne sehr bereichernd sein und das eigene Netzwerk sinnvoll erweitern. Auf der negativen Seite könne ein je nach Arbeitgeber (oder gar als Selbständige) geringeres Einkommen bzw. höhere finanzielle Unsicherheit stehen. Generell sei aber die Nachfrage nach kompetenten Kommunikator:innen gerade im Kontext größerer Forschungsverbünde aktuell steigend, sodass sich hier durchaus ein attraktives alternatives Arbeitsfeld für Menschen mit Forschungshintergrund böte.
Die Veranstaltungsreihe „Cancer Careers Day“ gibt einen Überblick über Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der akademischen Welt und findet zweimal pro Kalenderjahr statt. In Diskussionen und Interviews mit Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen, von klassischen (aber auch unkonventionellen) "Universitätsjobs" über die Pharmaindustrie bis hin zu Kommunikation, Recht, PR und anderen, erhalten die Teilnehmer:innen einen Einblick, wie all diese Berufe tatsächlich aussehen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.
Weitere Informationen:
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg - MSNZ Hamburg
Foto: Pexels
November 2023
Jährliches Forschungsnetzwerktreffen Palliativmedizin am UKE – Erstmals wieder in Präsenz
Am 09. November 2023 trafen sich knapp 30 Teilnehmende zum jährlichen Forschungsnetzwerktreffen Palliativmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) – endlich wieder in Präsenz. Es war ein gelungenes Treffen von Versorgenden aus der Palliativ- und Hospizversorgung im Großraum Hamburg und den Forschenden der Palliativmedizin am UKE.
Prof. Dr. Karin Oechsle, Leiterin der Palliativmedizin am UKE, berichtete von den drei großen aktuell laufenden Angehörigen-Forschungsprojekten: ScreenAng (gefördert von der Deutschen Krebshilfe (DKH)), CCC-PalliAng (gefördert von der Hamburger Krebsgesellschaft (HKG)) und ImTeamAng, inklusive des jeweils aktuellen Stands der Kooperationen und Rekrutierungen in diesen Projekten. Das aktuelle Forschungsteam der Palliativmedizin am UKE besteht mittlerweile aus 17 Personen, das derzeit von 12 medizinischen Doktorand:innen aktiv unterstützt wird.
Das Forschungsnetzwerktreffen wurde ebenfalls dazu genutzt, um die zur Gründung 2017 formulierten Fragestellungen unter den bisherigen Forschungserkenntnissen erneut zu bewerten und auf Basis dessen zukünftige Fragestellungen zu formulieren.
Darüber hinaus stellte Dr. Aneta Schieferdecker, Oberärztin und Wissenschaftlerin, erste Ergebnisse zur Innovations-fond-geförderten Studie zur Verbesserung der Sterbebegleitung im Krankenhaus (Stik-OV) vor. Es zeigte sich, dass ein großer Bedarf zur Verbesserung der Sterbebegleitung in Krankenhäusern auf nicht palliativmedizinisch spezialisierten Krankenhausstationen besteht. Außerdem lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass es möglich ist, im Bottom-up-Prinzip in multiprofessionellen Arbeitsgruppen auf den einzelnen Stationen geeignete Maßnahme zur Verbesserung der Sterbebegleitung zu entwickeln. Inwieweit diese wirksam sind, wird derzeit multimodal evaluiert.
Dipl.-Soz. Anneke Ullrich, leitende Wissenschaftlerin, stellte verschiedene „Ergebnis-Blitzlichter“ aus den verschiedenen in Auswertung bzw. Publikation befindlichen Projekten der Angehörigenforschung vor. Diese umfassten sowohl Bedarfe der Angehörigen während der Erkrankung der nahestehenden Person als auch in der Trauerphase nach deren Versterben.
Alles in allem ein gelungenes Forschungsnetzwerktreffen, mit großer aktiver Beteiligung und richtungsweisenden Ergebnissen für die zukünftige Forschungsentwicklung.
Weitere Informationen:
Palliativmedizin am UKE
Foto: Nikolas Oubaid (Bild 1), Karin Oechsle (Bild 2)
November 2023
Starke Partner in der Behandlung von Patient:innen mit Lungenkrebs – Besuch der LungenClinic Grosshansdorf im UCCH
Vertreter:innen der LungenClinic Grosshansdorf, einer der bereits seit 2018 designierten Partner des UCCH, besuchten das Direktorium des UCCH, um sich über gemeinsame Projekte und Ziele auszutauschen.
Die LungenClinic Grosshansdorf ist als GBA- Lungenzentrum für Schleswig-Holstein anerkannt, die Therapie von Patient:innen mit Lungenkarzinom ist eines der Schwerpunkte der Klinik. Neben der klinischen Versorgung gibt es an der LungenClinic zahlreiche translationale Forschungsprojekte und klinische Studien aus, sowohl als Netzwerkpartner des UCCH als auch im Deutschen Zentrum für Lungenforschung.
In regelmäßigen Strategiemeetings der Partner werden gemeinsame Weichenstellungen überprüft und gegenwärtige sowie zukünftige Kooperationsprojekte diskutiert. So soll die Optimierung der klinischen Versorgungslandschaft für Patient:innen mit Lungenkarzinom mit einer kontinuierlichen Optimierung von Diagnostik und Therapie weiter vorangetrieben werden, darüber hinaus soll die Zusammenarbeit in translationaler und klinischer Forschung weiter ausgebaut werden. Als dritte Säule der Zusammenarbeit standen auch gemeinsame Aktivitäten zur Fort- und Weiterbildung zur Diskussion, sowohl für ärztliche Kolleg:innen, medizinisches Fachpersonal und Patient:innen.
Zur Webseite der LungenClinic Grosshansdorf
Im Bild von links: Prof. Dr. Martin Reck (LungenClinic), Prof. Dr. Katja Weisel (UCCH), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (UCCH), Prof. Dr. Klaus Rabe (LungenClinic), Susanne Quante (LungenClinic), Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke (UCCH)
Foto: Avin Hell
November 2023
Feierliche Schlüsselübergabe an die Martini-Klinik
Am Mittwoch, 8. November, fand im Beisein von Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, die feierliche Schlüsselübergabe an die neue Martini-Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) statt. Nach rund vier Jahren Bauzeit ist das siebengeschossige Prostatakrebszentrum mit 17.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und 100 Betten, verteilt auf vier Stationen, baulich fertiggestellt.
Damit ist ein weiteres Etappenziel auf dem Weg zur Inbetriebnahme erreicht: Im 2. Quartal 2024 soll nach der medizinischen Ausstattung der Räumlichkeiten der klinische Betrieb aufgenommen werden. Dann können in der Martini-Klinik noch mehr Patienten mit Prostatakrebs von der frühen Diagnostik bis hin zu fortgeschrittenen Erkrankungsstadien behandelt werden.
Der Einladung zur feierlichen Schlüsselübergabe waren rund 200 Gäste gefolgt, darunter auch drei ehemalige Patienten, Gäste aus der Politik, der baubeteiligten Firmen sowie zahlreiche Mitarbeitende der Martini-Klinik und des UKE. Prof. Dr. Markus Graefen, Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik und Prof. Dr. Hans Heinzer, Stellvertretender Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik, nahmen den symbolischen Schlüssel zum Klinikneubau von der Senatorin Katharina Fegebank, Prof. Dr. Christian Gerloff, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE, sowie Feridun Bircan, Geschäftsführer der KFE Klinik Facility-Management Eppendorf des UKE, entgegen.
„Die Martini-Klinik ist weltweit die Nummer eins bei der Behandlung und Erforschung von Prostatakrebs. Zugleich ist sie eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung hier am UKE. Ich freue mich sehr, dass die Spitzenmedizin an der Martini-Klinik nun ein neues Zuhause hat – mit besten Behandlungsmöglichkeiten und neuester Technik. Ein guter Tag für den Wissenschafts- und Medizinstandort Hamburg. Und ein guter Tag für alle Patienten, die aus der ganzen Welt kommen, um sich hier behandeln zu lassen“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Die Therapie von Prostatakrebs hat sich in den vergangen drei Jahrzehnten rasant entwickelt, und die Martini-Klinik hat einen großen Teil dazu beigetragen: mit ihrer wegweisenden Medizin und fürsorglichen Pflege sowie mit innovativen Operations- und Behandlungskonzepten. Der Neubau bietet jetzt die Basis für die Weiterentwicklung dieser medizinischen Exzellenz und ist zugleich mit einem zeitgemäßen Ambiente und mehr Komfort für die Patienten verbunden. Ich bedanke mich bei allen, die an der Planung und Umsetzung des Projekts beteiligt waren: von den Architekt:innen über die Bauleiter:innen und Handwerker:innen bis hin zu den Mitarbeitenden der Martini-Klinik, des UKE und insbesondere der KFE. Jede:r von Ihnen hat einen wertvollen Beitrag zum Erfolg dieses Bauprojekts geleistet“, sagt Prof. Dr. Christian Gerloff.
„Es hat sich gezeigt, dass die Strategie der medizinischen Versorgung eines Krankheitsbildes der beste Weg ist, um weltweite Spitzenwerte in der Behandlungsqualität unserer Patienten zu erreichen. Unser Qualitätsmanagement funktioniert, und unsere klinischen Studien und Forschung tragen wesentlich dazu bei, Patienten mit Prostatakrebs die bestmögliche Therapie bei gleichzeitig maximalem Erhalt der Lebensqualität zu bieten. Hinzu kommen optimierte Abläufe durch eine gute Patientensteuerung, die nicht nur mehr Effizienz, sondern auch eine hohe Servicequalität für unsere Patienten bedeutet“, sagt Prof. Dr. Markus Graefen.
„In den letzten Jahren haben wir in der Martini-Klinik zunehmend mehr Patienten aus ganz Deutschland und auch dem Ausland behandelt. Hinzu kommen die Daten des statistischen Bundesamtes, die besagen, dass die Gruppe der 50- bis 70-jährigen bis 2040 mehr als 10,7 Millionen Männer umfassen wird. Daher haben wir uns 2015 gemeinsam mit dem UKE-Vorstand für einen Neubau mit einer deutlichen Erhöhung der Betten- und OP-Kapazitäten entschieden. Ab dem zweiten Quartal 2024 werden wir die ersten Patienten im Neubau behandeln können. Ich danke allen ganz herzlich, die an der der Planung, Gestaltung und Realisierung des Neubaus mitgewirkt haben“, sagt Dr. Detlef Loppow.
Martini-Klinik: Spezialklinik für die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs
Die Martini-Klinik bietet alle Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie von Prostatakrebs und versorgt im Prostatakrebszentrum gemeinsam mit dem UKE jährlich rund 5.000 ambulante und 2.700 stationäre Patienten. Mit über 2.500 Prostatakrebsoperationen pro Jahr führen sie weltweit die meisten vollständigen (radikalen) operativen Entfernungen der Prostata durch. Dabei geht es um den maximalen Erhalt der Lebensqualität des Patienten in Hinblick auf Heilungsrate, Kontinenz und Potenz. Diese Faktoren werden seit vielen Jahren mit den sogenannten Patient Reported Outcome Measures (PROM) erfasst; diese Ergebnisse fließen in die Forschung und stetige Verbesserung der operativen Therapie ein. So hat beispielsweise die präzise Präparation und Erhaltung des Harnröhrenschließmuskels deutlich mehr Patienten zur Erhaltung ihrer Kontinenz verholfen. Das besonders auf die Anforderungen von Krebspatienten geschulte Pflege-Team der Martini-Klinik betreut die Patienten mit großer Empathie und auf hohem pflegerischen Niveau.
Martini-Klinik: Seit Gründung auf Expansionskurs
Die 2005 gegründete Fachklinik, einst mit nur acht Betten in Betrieb genommen, wuchs in den Folgejahren schnell auf 72 Betten an. Im siebengeschossigen Neubau mit 17.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist jetzt Platz für 100 Betten, verteilt auf vier Stationen, für zahlreiche Funktions- und Behandlungsräume, beispielsweise für die ambulante Chemotherapie, sowie für acht OP-Säle, die für den Einsatz von roboterassistierten Operationssystemen und fokalen Therapietechniken (punktuelle Behandlung des Prostatakarzinoms) ausgestattet sind. Großzügige und mit hochwertigen Materialien gestaltete Patientenzimmer mit bodentiefen Fenstern, helle Operations- und Aufwachräume mit Oberlichtern, einladende Aufenthalts- und Untersuchungsräume, kurze Wege für Mitarbeitende und Patienten sowie modernste Medizintechnik zeichnen das neue Prostatakrebszentrum aus.
„Erstmalig hat die KFE die vollständige Bauplanung und die Koordinierung der rund 80 beteiligten Bauunternehmen übernommen. Dadurch konnten wir flexibel und wirtschaftlicher agieren und den Bau trotz der allgemeinen volatilen Lage in rund vier Jahren fertigstellen“, sagt Feridun Bircan.
Link zur UKE Pressemitteilung
Oktober 2023
Nachruf:
Wir trauern um Maren Fendt
Die seit Februar 2023 im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätige Maren Fendt ist am 29. Oktober 2023 nach einem Sportunfall plötzlich und unerwartet verstorben.
Die Direktoren, der Vorstand und die Mitarbeiter:innen des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) trauern um ihre geschätzte Kollegin.
Maren Fendt, geboren 1995 in Flensburg, begann ihr Studium der angewandten Gesundheitswissenschaften im Jahr 2015 in Furtwangen und führte ihre Studien später an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) fort. Nach Stationen bei Cochrane und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg nahm sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin im Februar 2023 ihre Tätigkeit im Universitären Cancer Center Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf auf. Frau Fendt hat als Projektmanagerin wesentliche Förderprojekte zum Thema Outreach sowohl im UCCH als auch im nationalen Netzwerk der Comprehensive Cancer Center betreut und koordiniert.
Privat war Maren Fendt vielseitig interessiert – stets zog es sie ans Meer, ob an die deutschen oder verschiedenen Küsten dieser Welt. Sie war eine erfahrene Kitesurferin, tanzte sehr gerne und hatte gerade den Segelschein auf der Hamburger Außenalster absolviert.
Wir sind zutiefst bestürzt und fassungslos über ihren plötzlichen Tod.
Wir betrauern und vermissen eine liebenswürdige und lebensbejahende junge Kollegin, die sich in den vergangenen Monaten aktiv und mit großer Freude in unsere Arbeit hier am UCCH eingebracht hat.
Hamburg war für sie ihr zweites Zuhause, sie hatte einen großen Freundeskreis aufgebaut und fühlte sich in der Hansestadt gut aufgenommen.
Unser Mitgefühl und besondere Anteilnahme gelten ihrer Familie, ihren Angehörigen und Freunden.
Oktober 2023
Riesige Beteiligung an der diesjährigen Jahrestagung der DGHO mit Preisträger:innen aus dem UCCH
Die DGHO zu Gast in Hamburg: Vom 13. bis 16. Oktober 2023 drehte sich auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) alles um die neusten Entwicklungen in der Behandlung von Blut- und Krebserkrankungen. Mit Rekordteilnehmerzahlen des größten Kongresses des Fachgebiets im deutschsprachigen Raum konnte an die Besucherzahlen von vor Corona wieder angeknüpft werden.
Unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Prof. Dr. med. Claudia Baldus, Direktorin des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) und Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH), wurde auf dem Messegelände des CCH – Congress Center Hamburg gemeinsam über die neusten Forschungserkenntnisse informiert und diskutiert. Mit mehr als 6.000 Teilnehmer:innen, 1.400 Präsentationen, nahezu 800 Abstracts, 380 wissenschaftlichen Poster wurde in 36 Sessions mit 265 Sitzungen ein Programm voller thematischer Breite und Tiefe präsentiert.
Nach wie vor stellt die Immuntherapie einen der wichtigen Innovationstreiber in der modernen Krebsbehandlung dar. „Nie waren die Möglichkeiten in unserem Fachbereich so erfolgversprechend, nie inhaltlich so umfangreich und nie so rasch im Wandel wie heute“, so Prof. Carsten Bokemeyer. Als Beispiel nannte er die Zahl der Medikamente, die 2021 neu oder für neue Indikationen zugelassen wurden: „Es waren 50 – also quasi eines pro Woche.“ Die tägliche klinische Umsetzung dieser Innovationen sei eine konstante Herausforderung. Zudem wachse auch das dafür notwendige Wissen stetig an. „Die Hämatologie und Medizinische Onkologie steht im Zentrum der innovativsten Fächer der modernen Medizin. Wir sollten alles dafür tun, um auch künftig die neuen Entwicklungen der Krebsmedizin für unsere Patientinnen und Patienten aktiv zu gestalten.“
Ein besonderes Highlight war die Keynote von Prof. Dr. rer. nat. habil. Mojib Latif, Meteorologe am GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Er zeigte eindrucksvoll die enormen Auswirkungen des Klimawandels und die enormen Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht, da auch gesundheitliche Auswirkungen steigen werden.
Traditionell werden auf dem DGHO Auszeichnungen an Wissenschaftler:innen und junge Nachwuchsforscher:innen verliehen und ein besonderes Augenmerk auf die Studierenden gelegt. In diesem Jahr gab es einen speziellen Studierendentag, der mit etwa 100 Studierenden gut besucht war.
Preisträger:innen aus dem UCCH:
Der Vincenz-Czerny-Preis wurde Dr. med. Joseph Tintelnot für seine Veröffentlichung mit dem Titel "Microbiota-derived 3-IAA influences chemotherapy efficacy in pancreatic cancer" verliehen, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Der Preis wird jährlich vergeben und zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen im Bereich der Onkologie befassen.
Außerdem erhilt Dr. med. Lisa Leypoldt den Young Investigator Award. Dieser wird an Nachwuchswissenschaftler:innen unter 35 Jahren vergeben wird, die das beste Abstract eingereicht haben. Insgesamt wurde Dipl.soz. Anneke Ullrich für das beste Abstract der Jahrestagung geehrt.
Wir gratulieren herzlich zu diesen Auszeichnungen und wünschen weiter viel Erfolg für die weiteren Forschungsvorhaben. Der nächste Kongress der Fachgesellschaften findet vom 11. bis 14. Oktober 2024 in Basel statt.
Weitere Informationen:
Link zur Abschlusspressemitteilung der DGHO
Foto: Avin Hell
Oktober 2023
Graduiertenkolleg „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie“: Abschluss-Retreat im Nochtspeicher auf St. Pauli
Unter der Leitung von Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, PD Dr. Malte Kriegs und Dr. rer. nat. Natascha Kömm wurde am 13.10.2023 im feierlichen Rahmen der Abschluss-Retreat des interdisziplinären Graduiertenkollegs „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie“ (GRK InTechCanDiTh) abgehalten. Im Nochtspeicher auf dem Hamburger Kiez wurden die Forschungsprojekte der Promovierenden dabei in Form eines Science Slams sowie in einer Posterpräsentation für Gäste aus dem Kolleg:innen-, Familien- und Freundeskreis vorgestellt, außerdem wurden den Doktorand:innen Urkunden über das erfolgreich absolvierte Curriculum überreicht. Die Verteidigung der Doktorarbeiten steht noch aus.
Im GRK InTechCanDiTh liegt der Fokus neben der Bearbeitung von wissenschaftlichen Forschungsprojekten auf der Ausbildung von exzellent qualifiziertem Nachwuchs im Bereich der Krebsforschung durch ein promotionsbegleitendes Ausbildungs- und Qualifikationsprogramm.
Das Graduiertenkolleg umfasst 12 interdisziplinäre Forschungs- bzw. Promotionsprojekte unter Beteiligung von Wissenschaftler:innen aus 14 verschiedenen Forschungseinrichtungen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und wird gefördert von der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) im Rahmen der Landesforschungsförderung (LFF) Hamburg.
Wir gratulieren allen Promovend:innen zum erfolgreichen Abschluss des begleitenden Curriculums und wünschen viel Erfolg bei der anstehenden Verteidigung der Doktorarbeiten sowie für die weitere berufliche Zukunft!
- Marie Wegner
- Debayan Bhattacharya
- Lina Bergmann
- Patrick Kleinschnittger
- Ayham Moustafa
- Alicia Eckhardt
- Ruth Rietow
- Sarah Greimeier
- Ann-Kristin Afflerbach
- Nikhil Kalra
- Diana Schweizer
Weitere Informationen:
Interdisziplinäres Graduiertenkolleg „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie“
Foto: Malte Kriegs
September 2023
„Tumor-on-a-Chip”: Michael Zajadacz Preis 2023 für Mikrobioreaktor zur Kultivierung von Tumorgewebe
Prof. Dr.-Ing. Hoc Khiem Trieu und Dr. Daybith Venegas-Rojas von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sowie Prof. Dr. Manfred Jücker, Zentrum für Experimentelle Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), haben erfolgreich einen Mikrobioreaktor entwickelt, in dem Tumorgewebe kultiviert werden kann. Das Projekt "Tumor-on-a-Chip" wurde nun mit dem Michael Zajadacz Preis 2023 ausgezeichnet.
Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Bekämpfung von Tumorzellen wird immer wieder auf Modelle von Krebszellen zurückgegriffen. Eine Herausforderung der modernen Krebsforschung ist dabei, dass sich klassische 2D-Zellkulturen im Labor anders verhalten als in der Realität.
Der Tumor-on-a-Chip ist ein Bioreaktor, der Tumoroide, sprich menschliche Tumorzellen, in einem Mikrofluidikchip mit kontinuierlicher Nährstoffzufuhr wachsen lässt und so der realen 3D-Situation von Krebszellen im lebenden Zustand nachempfunden ist. An diesem Modell können verschiedene Einflüsse von diversen Krebsmedikamenten auf das Wachstum des Tumors untersucht werden.
Dr. Venegas-Rojas hat im Rahmen seiner Promotion an dem Projekt gearbeitet und die Dissertation wurde mit summa cum laude bewertet.
Der Michael Zajadacz Preis 2023 ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert.
Zukünftig soll der Mikrobioreaktor von Frau Dr. Nadya Popova am UKE zur Untersuchung der räumlichen Verteilung von FOLFOX in CRC-Tumoroiden in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Florian Grüner, Institut für Experimentalphysik an der Universität Hamburg (UHH), mittels Röntgen-Fluoreszenz-Untersuchungen eingesetzt werden.
Wir gratulieren den Preisträgern herzlich und wünschen viel Erfolg für das weitere Projektvorhaben.
Foto: Manfred Jücker
September 2023
Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie (ZPM-O) als Erstes in Norddeutschland erfolgreich zertifiziert
Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bestehen neue Möglichkeiten der Krebstherapie: Das Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie (ZPM-O) des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) bietet als Mitglied des „Deutschen Netzwerk für Personalisierte Medizin“ (DNPM) maßgeschneiderte Diagnostik und Therapie. Ausweislich besonderer Qualitätsstandards wurde das ZPM-Onkologie des UCCH erfolgreich nach den strengen OnkoZert-Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Das ZPM-Onkologie ist die erste zertifizierte Einrichtung dieser Art in Norddeutschland.
Die Patient:innen profitieren dabei von der großen Expertise eines interdisziplinären Teams, das sich aus klinisch tätigen Ärzten verschiedener Fachdisziplinen, aber auch Grundlagenforscher:innen, Humangenetiker:innen, Informatiker:innen und Patholog:innen zusammensetzt. Bereits im Jahr 2016 hat das UCCH als eines der ersten deutschen Universitätsklinika ein molekulares Tumorboard eingerichtet und seitdem kontinuierlich den neuen Erkenntnissen und Erfordernissen angepasst. Hier integrieren die Ärzt:innen des seit 2009 von der Deutschen Krebshilfe kontinuierlich geförderten Onkologischen Spitzenzentrums zunehmend molekulare Parameter in die Therapievorschläge für ihre Patient:innen. Gemeinsam wird ein zu analysierender Tumor immer tiefer entschlüsselt, um die Schwachstellen des Tumors für eine zielgerichtete Therapie nutzbar zu machen.
Grundsätzlich fallen gut ein Viertel aller Therapieentscheidungen in der Krebstherapie bereits auf der Basis molekularer Charakteristika des Tumors. Das „Molekulare Tumorboard“ (MTB) ist das Herzstück des ZPM-O. In diesem bündelt sich die präzisionsonkologische Expertise. „Wir Kliniker brauchen den Diagnostiker heutzutage intensiver denn je. Je mehr eine individuelle Therapieentscheidung sich an molekularen Charakteristika des Tumors orientiert, umso mehr Parameter sind zu berücksichtigen. Dazu braucht es eine konzentrierte Diskussion in einer konzertierten translationalen Aktion mit allen Beteiligten einer multidisziplinären Tumorkonferenz.“, sagt Privatdozent Dr. Maximilian Christopeit, der Sprecher des ZPM-O.
Das MTB wurde kontinuierlich seit seiner Gründung unter der Leitung der Expert:innen der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Onkologie, Hämatologie, Knochenmarktransplantation mit Sektion Pneumologie) sowie des Instituts für Pathologie und des Institutes für Humangenetik des UKE unter dem gemeinsamen Dach des UCCH entwickelt. „Die Initiierung des MTB war die Grundsteinlegung für das ZPM-Onkologie.“, erklärt Professor Carsten Bokemeyer, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik und des UCCH.
Die personalisierte Medizin generiert ihren Zusatznutzen aus einer Akzeptanz der Diversität auch bislang als gleich kartierter Tumore. Die Sequenzierung liefert einen genetischen Fingerabdruck des Tumors. Dieser wird je nach Bedarf durch weitere Analysen ergänzt, zum Beispiel Proteinprofile oder Kinaseprofile. „Unsere Analysen entwickeln sich stetig weiter“, erklärt PD Dr. Christopeit, „denn die Wissenschaft ist ständig im Fluss. Auch zu diesem Zweck ist es hilfreich, Tumormaterial und auch Behandlungsdaten zu archivieren und systematisch auszuwerten.“ Die Medikamente, die im MTB zur Behandlung eine:r Patient:in und des Tumors ausgewählt werden, werden ebenso individuell beschafft - oft ist ein Antrag bei einer Krankenkasse dafür zu stellen. Auch hierum kümmert sich das Team der Fachleute.
Gut drei Viertel der Patient:innen, die sich über die „Sprechstunde Präzisionsonkologie“ im UKE vorstellen, erhalten so eine moderne Therapieempfehlung auf der Basis der Expertise aller Onkolog:innen des UCCH. Damit entsteht die Chance, die Erkrankung stärker zurückzudrängen und langfristiger zu kontrollieren.
Das ZPM-Onkologie des UKE gehört zum Projekt „Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin“ (DNPM), das aus dem Innovationsfond des GBA gefördert wird und das die in der Bundesrepublik entstehenden weiteren Zentren für Personalisierte Medizin in Austausch mit dem Ziel, eine flächendeckende qualitätsgesicherte vergleichbare Versorgung für alle Patient:innen zu gewährleisten. Mit dem Erlangen des Zertifikats der DKG ist der hohe Qualitätsmaßstab des ZPM-O am UCCH belegt.
September 2023
UKE-Studie erreicht bessere Prognose für Patient:innen mit Hochrisiko-Myelom
Eine neuartige Kombination von vier Medikamenten hat die Prognose von Patient:innen mit einem Hochrisiko-Myelom, einer bösartigen Erkrankung des Knochenmarks, deutlich verbessert. Eine im UCCH initiierte klinische Studie, an der 20 deutsche Behandlungszentren teilgenommen haben, zeigt, dass knapp 80 Prozent der Patient:innen bis 70 Jahre sowie mehr als 60 Prozent der Patient:innen über 70 Jahre zwei Jahre nach Abschluss der Therapie noch rückfallfrei waren. Lange betrug die mittlere Überlebenszeit der Hochrisiko-Myelompatient:innen nur etwa zwei Jahre. Die UKE-Wissenschaftler:innen haben die Studienergebnisse jetzt im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.
Das Multiple Myelom ist die zweithäufigste hämatologische Systemerkrankung mit etwa 6700 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Bei einem Viertel der Patient:innen wird ein Hochrisiko-Myelom diagnostiziert, das durch genetische Veränderungen charakterisiert ist, die zu einer aggressiveren Verlaufsform führen. „Die Therapie des Multiplen Myeloms hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nachhaltig verändert, einhergehend mit einer stetigen Prognoseverbesserung. Bei Standardrisikopatient:innen hat sich das mittlere Überleben von drei auf über zehn Jahre verbessert, doch bei den Hochrisikopatient:innen betrug die mittlere Überlebenszeit bis zuletzt nur etwa zwei Jahre“, erläutert Studienleiterin Prof. Dr. Katja Weisel, Stellvertretende Direktorin der II. Medizinischen Klinik und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. „Die vom UKE initiierte Studie ist eine der ersten klinischen Studien überhaupt, die sich spezialisiert mit der Behandlung von Hochrisikopatient:innen beschäftigt hat.“
Behandlungsziel: Keine Krankheitsaktivität mehr nachweisbar
Standardtherapie des Multiplen Myeloms ist eine Hochdosis-Chemotherapie mit anschließender autologer Blutstammzelltransplantation. Ziel der UKE-Studie ist es, durch eine Kombination der wirksamsten und innovativsten Medikamente in einem intensivierten Therapieschema das Maximum der Krankheitsrückbildung so weit zu verbessern, dass bei möglichst vielen Patient:innen gar keine Erkrankungsaktivität mehr nachgewiesen werden kann. Dadurch sollen die meist nur schwer zu behandelnden Frührückfälle bei Hochrisikopatient:innen vermieden und deren Lebenszeitprognose verbessert werden. „Zur Behandlung wird eine Kombination aus vier Medikamentenklassen eingesetzt, bestehend aus dem monoklonalen Antikörper Isatuximab, dem Proteasomeninhibitor Carfilzomib, dem Immunmodulator Lenalidomid sowie dem Glucocorticoid Dexamethason. Diese Vierfachkombination kam zum Zeitpunkt des Studienstartes 2017 weltweit erstmalig zur Anwendung“, erläutert die Erstautorin der wissenschaftlichen Publikation, Dr. Lisa Leypoldt, ebenfalls aus der II. Medizinischen Klinik des UKE. Erste vielversprechende Ergebnisse der Studie mit 153 behandelten Patient:innen wurden bereits im Dezember 2022 bei einem Kongress in New Orleans vorgestellt. Die jetzt veröffentlichte aktuelle Auswertung der Studie stellt nun das rückfallfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben vor. „Die hohe Effektivität der Therapie zeigt sich darin, dass 78,3 Prozent der jüngeren Patient:innen bis 70 Jahre und 62,6 Prozent der älteren Patient:innen nach zwei Jahren noch rückfallfrei waren. Auch das Gesamtüberleben – 83,9 Prozent der jüngeren und 71 Prozent der älteren Patient:innen lebte nach zwei Jahren – entwickelt sich weiter positiv“, so Dr. Leypoldt.
Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische Phase II-Studie zur Erstbehandlung von Hochrisikopatient:innen, die vom UKE initiiert wurde und an der 20 Kliniken in Deutschland, darunter die Berliner Charité sowie Unikliniken und Krankenhäuser unter anderem in Tübingen, Heidelberg, Köln, Essen und Chemnitz, teilgenommen haben. Die biometrische Auswertung der Studie erfolgte im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die Studienergebnisse wurden von Dr. Leypoldt am 27. September bei der Jahrestagung der Internationalen Myelom Gesellschaft vorgestellt und zeitgleich in der digitalen Ausgabe des Fachmagazins Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. Prof. Weisel: „Wir wissen jetzt, wie wichtig die optimierte Kombinationstherapie für die Behandlung des Multiplem Myeloms ist und konnten mit unseren Ergebnissen zeigen, dass sich unter dieser Therapie die Prognose von Hochrisikopatient:innen der von Standardrisikopatient:innen annähert. Das ist sehr erfreulich. Gleichwohl gibt es Raum für eine weitere Optimierung. Mit der am UKE geplanten Folgestudie wollen wir die Behandlungsergebnisse nochmals weiter verbessern.
Sehr erfreulich - Dr. Leypoldt erhielt von der IMS zudem einen der Young Investigator Awards - wir gratulieren herzlich!
Literatur:
Leypoldt, Weisel et al. Isatuximab, Carfilzomib, Lenalidomide, and Dexamethasone for the Treatment of High-Risk Newly Diagnosed Multiple Myeloma, JCO 2023.
DOI:
10.1200/JCO.23.01696
Foto: Katja Weisel
September 2023
Newsweek-Ranking: Krebsmedizin am UKE unter den weltweit TOP 25
Im jährlichen Ranking des US-amerikanischen Magazins "Newsweek" über die international 300 besten onkologischen Einrichtungen zeigt sich die Behandlungsqualität des Universitären Cancer Center Hamburg auch im internationalen Vergleich. In der mit Unterstützung des Datenportals Statista erstellten Liste für 2024 belegt das UCCH Platz 23 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um weitere 10 Plätze gesteigert.
The „World’s Best Specialized Hospitals“ – unter diesem Titel erstellt das US-amerikanische Magazin „Newsweek“ in jedem Jahr ein weltweites Ranking der besten Kliniken, die in den verschiedenen Erkrankungsfeldern gelistet sind. Im Feld Onkologie sind so namhafte Vertreter wie das MD Anderson Cancer Center in Texas oder das Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York stets unter den Top 3 zu finden.
Wir im UCCH sind sehr stolz: In der mit Unterstützung des Datenportals Statista erstellten Liste für 2024 belegt das UCCH Platz 23 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um weitere 10 Plätze gesteigert. Damit gehört das UCCH zu den weltweit renommiertesten Einrichtungen der onkologischen Versorgung; aus Deutschland ist lediglich die Berliner Charité besser platziert.
September 2023
Norddeutsche Vernetzung der Cancer Center
Vertreter:innen des neu gegründeten Comprehensive Cancer Center Mecklenburg-Vorpommern an den Standorten Rostock und Greifswald zu Besuch im UCCH: Der Austausch zu Netzwerken und Best practice Modellen stand dabei im Vordergrund.
Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg - zwei Bundesländer, die unterschiedlicher nicht sein können: Ein Flächenland, bei dem es Distanzen zu überwinden gilt, und eine Metropolregion mit all ihren Facetten. Eines eint jedoch beide Regionen: Sie verfügen nun jeweils über ein Comprehensive Cancer Center - in Mecklenburg-Vorpommern an den Standorten Rostock und Greifswald neu gegründet.
Prof. Dr. Christian Junghanß, der Sprecher des CCC-MV am Standort Rostock sowie seine Kolleg:innen Prof. Dr. Brigitte Vollmar und Dr. Carolin Gabler besuchten als Stellvertreter:innen des CCC-MV das UCCH, um die Strukturen des UCCH kennenzulernen und sich mit den Vertreter:innen des UCCH Vorstands zu vernetzen. Dabei ging es auch auf eine Besichtigungstour des Zentrums für Onkologie und der Zentralen Anlaufstelle.
Weitere Informationen zum CCC-MV
von links: Dr. Maike Täger, Prof. Dr. Christian Junghanß, Dr. Carolin Gabler, Rainer Bredenkamp, Prof. Dr. Kai Rothkamm, Prof. Dr. Cordula Petersen, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Brigitte Vollmar, Priv.-Doz. Dr. Minna Voigtländer
Foto: Avin Hell
September 2023
Neue Mitglieder im UCCH ESAB
Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) begrüßt herzlich neue Mitglieder im externen wissenschaftlichen Beirat (ESAB= external scientific advisory board). Wir freuen uns sehr auf die kommende Zusammenarbeit.
Der externe wissenschaftliche Beirat berät das UCCH in strategischen Zielen. Außerdem wird die bisherige Entwicklung des onkologischen Spitzenzentrums evaluiert und Empfehlungen für die Versorgung unserer Patient:innen ausgesprochen. Der Beirat setzt sich aus bis zu sechs international anerkannten Expert:innen der Krebsforschung bzw. Krebsmedizin zusammen. Neben dem Austausch zu Themen der modernsten medizinischen Versorgung stellt ebenfalls die Weiterentwicklung von Forschungsthemen einen wichtigen Schwerpunkt in der Beratung dar.
Wir freuen auf die neue Zusammenarbeit mit Prof. Catherine Alix-Panabières (University Medical Center of Montpellier, Frankreich), Prof. Dominik Wolf (Medizinische Universität Innsbruck, Österreich) und Prof. Marcel Verheij (The Netherlands Cancer Institute-Antoni van Leeuwenhoek Hospital, Niederlande), für eine exzellente onkologische Spitzenversorgung am UCCH. Prof. Kevin Conlon, Trinity College Dublin, Irland und Prof. Christoffer Johansen, Finsen Center, Rigshospitalet, University of Copenhagen, Dänemark bleiben weiterhin als ESAB Mitglieder bestehen.
Gleichzeit bedanken wir uns herzliche für die langjährige Zusammenarbeit mit Prof. Jürgen Debus (Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Martin F. Fey (Inselspital, Schweiz) und Prof. Jens Overgaard (Aarhus University, Dänemark).
September 2023
Tag der Palliativmedizin am UKE: Multiprofessioneller Austausch mit großer Hamburger Beteiligung
Der 16. September 2023 stand ganz im Zeichen der Palliativmedizin. Im Fritz-Schumacher-Hörsaal auf dem Gelände des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) kamen über 110 Teilnehmer:innen aus vielen Hamburger Hospiz- und Palliativeinrichtungen, Hamburger Praxen sowie verschiedenen Bereiches des UKEs zum Austausch zusammen.
Die Themenbereiche der Palliativmedizin sind vielfältig und das spiegelte sich auch im Programm der Veranstaltung wieder: Vom Umgang mit Wünschen zum Versterben, Entspannungstechniken im Versorgungsalltag, der Übergang zwischen Kinder- und Erwachsenen-Palliativversorgung bis hin zu einer Podiumsdiskussion zu den Veränderungen in der Palliativmedizin vom kleinen Fach, das oft mit viel Enthusiasmus aufgebaut, aber lange kaum ernst genommen wurde, zu einem „vollwertigen“ medizinischen Fachgebiet, das aber nun auch Standardisierung, Evidenzbasierung, Strukturgrenzen und Wirtschaftlichkeit unterliegen.
Ein zentraler Programmpunkt war der Plenarvortrag von Kathleen Boström, Mitarbeiterin am Zentrum für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Köln. In ihrem Vortrag beleuchtete sie die verschiedenen Formen von Sterbewünschen im Kontext der aktuellen Diskussion um Suizidassistenz. Frau Boström betonte dabei die Notwendigkeit, über diese Thematik mit den Betroffenen umfassender zu sprechen und zu verstehen, dass es hierbei um weit mehr als nur den Wunsch nach Suizid geht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Veranstaltung behandelt wurde, war die Rolle der Angehörigen in der palliativmedizinischen Betreuung von Patient:innen. Es wurde ausführlich über die Herausforderungen und Chancen gesprochen, die sich aus dieser Unterstützungsrolle ergeben können. Die Einbindung der Angehörigen in den Versorgungsprozess wurde als entscheidend für die ganzheitliche Betreuung der Patient:innen hervorgehoben und zählt zu den Grundprinzipien der Palliativversorgung auch außerhalb der spezialisierten Palliativmedizinmedizin.
Neben dem Blick auf die Versorgung, wurde ebenfalls über die Situation der Ärzt:innen und Pflegenden gesprochen. Hierbei ging es nicht nur um den Umgang mit beruflicher Trauer, sondern auch um das Nachwuchsproblem in der Palliativmedizin begründet auf Fachkräftemangel, aber auch ungünstigen Aus-und Weiterbildungsstruktruren.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der bewegende Moment, als Marie Waibel, die Musiktherapeutin, ein von einer verstorbenen Patientin komponiertes Lied über den Wert des Lebens aus Sicht einer Patientin am Lebensende vortrug. Dieser musikalische Beitrag schuf eine wunderbare und fast magische Atmosphäre.
Prof. Dr. Karin Oechsle „Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserer Veranstaltung und den wertvollen Austausch mit den Kolleg:innen. Es war eine ganz wunderbare Atmosphäre und die Vorträge waren durchweg hervorragend und sind sehr gut angekommen.“
Der nächste Termin für den Tag der Palliativmedizin am UKE ist der 14. September 2024.
Weiterführende Links:
Förderverein der Palliativmedizin am UKE e.V.
Koordinierungsstelle Hospiz & Palliativarbeit
Palliativmedizinische Sprechstunde am UCCH
Palliativstation in der II Medizinischen Klinik und Poliklinik am UKE
Fotos: Niklas Oubaid, Anneke Ullrich
September 2023
Erfolgreiches 40. Arbeitstreffen des Forums universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin
Das 40. Arbeitstreffen des Forums universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin fand am 14. und 15. September 2023 erstmalig im Campus Lehre des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) statt. Mit zahlreichen neuen Mitglieder:innen und einem breiten Themenspektrum markierte das Jubiläumstreffen zugleich das 25-jährige Bestehen der Veranstaltung.
Inhaltlich präsentierte das Forum aktuelle Themen aus dem Bereich der Komplementärmedizin des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH), der Martiniklinik und des Zentrums für traditionelle Chinesische Medizin am UKE. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Anwendungen der Komplementärmedizin in der Onkologie, einschließlich der Diskussion von aktuellen Leitlinien, der KOKON-Website, die spezifische Behandlungsanweisungen sowohl für Behandler als auch für Patient:innen im Internet präsentiert, sowie der Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung auf diesem Gebiet.
Spezielles Augenmerk wurde auf "Work-in-Progress" gelegt, bei dem aktuelle Forschungsprojekte aus Berlin, Tübingen, Witten, Bern, Hannover und Freiburg vorgestellt wurden. Der Diskurs dieser noch laufenden oder gerade abgeschlossenen Forschungsprojekte dient dazu, die wissenschaftliche Arbeit in diesem speziellen Bereich der Medizin in ihrer Entwicklung zu impulsieren, neue Forschungsansätze voranzubringen und somit insgesamt die Komplementärmedizin in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung zu fördern.
Das Forum bot ebenfalls Raum für ein Resümee nach 25 Jahren Forumstreffen: „Mit einer dynamischen Mischung aus etablierten Expert:innen und aufstrebenden Nachwuchswissenschaftler:innen konnten wir aktuelle Entwicklungen und Chancen in der Komplementärmedizin zusammentragen und kritisch diskutieren. Die ein- bis zweimal jährlich an wechselnden universitären Standorten stattfindenden Treffen des Forums spiegeln die Expertise und das großartige Engagement der Teilnehmer:innen wider und führen zu einer kontinuierlichen Verbesserung des therapeutischen Angebotes in diesem Bereich.“ so Prof. Dr. med. Matthias Rostock, Stiftungsprofessur für Komplementärmedizin in der Onkologie am UCCH.
Das 40. Arbeitstreffen des Forums universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin war ein großer Erfolg und zeigte einmal mehr die Bedeutung dieser interdisziplinären Zusammenkunft für die Weiterentwicklung der Komplementärmedizin und ihrer Integration in die universitäre Forschung und Praxis.
Foto: Alena Krause
September 2023
Aktionsbündnis Patientensicherheit zeichnet PallPan Projekt aus
Dem Forschungsprojekt „Palliativversorgung in Pandemiezeiten“ des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit am 7. September den Preis für Patientensicherheit (3. Platz) verliehen. An dem Projekt ist die Palliativmedizin des UCCH beteiligt.
Mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit fördert und würdigt das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. jedes Jahr Akteure im Gesundheitswesen, die sich mit besonderen Ideen und Projekten für die Verbesserung der Patientensicherheit einsetzen. Unterstützt werden sie dabei von den Kooperationspartnern Ecclesia Versicherungsdienst, Inworks GmbH, MSD Sharp & Dohme GmbH und der Thieme Gruppe.
Prof. Dr. Steffen Simon (Zentrum für Palliativmedizin, UKK) und Prof. Dr. Claudia Bausewein (LMU Klinik München) nahmen stellvertretend für das gesamte PallPan-Konsortium den mit 3.500 EUR dotierten Preis im Rahmen des BIG BANG HEALTH Festivals am 7. September in Essen entgegen.
Das PallPan-Konsortium (Palliativversorgung in Pandemiezeiten) hatte sich mit dem Projekt des Netzwerks Universitätsmedizin der besonderen Versorgungssituation in der Corona-Pandemie gewidmet und mit www.pallpan.de ein Plattform veröffentlicht, auf der einfache und übersichtlich aufgeführte Handlungsempfehlungen Betroffenen und Angehörigen sowie Versorgenden und politischen Entscheider:innen Unterstützung geben. Wir gratulieren dem gesamten Projekt, im Besonderen natürlich dem Palliativteam im UCCH unter Prof. Dr. Karin Oechsle.
September 2023
Mit den #activeoncokids zum therapeutischen Reiten
Die ActiveOncoKids waren als Sommerabschluss zu Besuch auf dem Gärtnerhof am Stüffel e.V. Die sechs Kinder durften die Pferde striegeln, schmücken und später eine kleine Runde durch den „Zauberwald“ drehen. Für einige war es einer der ersten größeren Ausflüge nach dem stationären Aufenthalt.
Die beiden Pferde Nugget und Brynja warteten schon auf der Koppel auf die Kinder, bei der großen Wärme natürlich im Schatten. Nach einem kurzen Kennenlernen und Schnuppern durften die Kinder die Pferde mit der Bürste striegeln und sich im Umgang mit den Tieren vertraut machen. Das Team rund um die therapeutische Reitlehrerin Lisa Motullo hatte alle Zutaten dabei: Nach dem Striegeln malten die Kinder tolle Dekobilder mit Fingerfarbe aufs Fell, die Mähne wurde geflochten und mit Blumen vom hofeigenen Blumengarten dekoriert. Die Tiere machten dies gutmütig mit - sie sind den Umgang mit Kindern in Gruppen gewöhnt. Laut der Therapeutinnen freuen sie sich richtig darauf, die hängende Unterlippe sei ein Zeichen für die absolute Entspannung.
Die Kinder näherten sich zwar neugierig aber auch vorsichtig den Tieren – es kam eine entspannte Ruhe auf, alle waren konzentriert auf die Verschönerungsaktion. Bei der Frage, wer als erster die Reitrunde drehen möchte, gingen alle Finger gleichzeitig nach oben. In Begleitung des Reiterteams ging es für jedes Kind auf dem Pferderücken durch das kleine Waldstück - liebevoll Zauberwäldchen genannt - direkt hinter dem Hof. Die begleitenden Eltern und Familien verfolgten aus dem Schatten der Apfelbäume das Geschehen und konnten die Stille und Ruhe der Natur genießen.
Simon Elmers, der als Sportwissenschaftler und Bewegungstherapeut die Kinder bereits stationär betreut hat, freute sich sehr: „Es ist so schön zu sehen, wie die Kinder nach teilweise so anstrengenden Krankenhausaufenthalten zurück in das Alltagsleben finden und hier ein kleines Stück Natur mit den Pferden genießen können. Gleichzeitig sind wir an der frischen Luft und bewegen uns. Dies soll ein kleiner Anreiz dafür sein, wieder in den Sport im Alltag zurück zu finden. Wir schließen dabei auch ganz bewusst die ganze Familie nebst Geschwistern mit ein - sie sind schließlich sehr wichtige Motivationsbringer.“
Als die Kinder und ihre Familien sich verabschiedeten, stand fest: „Das war ein toller Tag!“. Wir möchten dem Team rund um Lisa Motullo herzlich für ihren ehrenamtlichen Einsatz danken!
Das Netzwerk ActiveOncoKids hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder, die eine onkologische Erkrankung durchgemacht haben, wieder an die Aktivität und den Sport zu führen. Der Netzwerk Nord-Zusammenschluss aus Hamburg, Kiel, Lübeck und Sylt bietet das ganze Jahr Aktionen für betroffene Familien hier im Norden an, sei es Surfen, SUP-fahren, Segeln, Fußball spielen oder sogar Segelfliegen. Wer hier Interesse hat, melde sich gerne bei Simon Elmers per Mail .
Die Arbeit von Simon Elmers wird maßgeblich von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. finanziert. Wir laden Sie herzlich ein, die Arbeit der Fördergemeinschaft mit Spenden zu unterstützen (s. Link unten).
Der Gärtnerhof am Stüffel e.V. betreibt eine soziale und solidarische Landwirtschaft - der gemeinnützige Verein in Hamburg-Bergstedt bietet seit über 30 Jahren Menschen mit Förderbedarf eine berufliche Perspektive im ökologischen Gartenbau, besonders im Gemüse- und Kräuteranbau. Wer in der Nähe wohnt: Es gibt im Hofladen dort u.a. tolle Wildblumensträuße und besondere Gemüsepflanzen zu erstehen.
Zur Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Zum Gärtnerhof am Stüffel e.V.
Bilder: Avin Hell
September 2023
Hautkrebskongress in Hamburg
Der Hautkrebskongress fand dieses Jahr im Hamburger CCH statt. Einer der Kongresspräsidenten war Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Leiter des UCCH Hauttumorzentrums am UKE. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Therapie, Prävention, Diagnostik und dermato-onkologischen Grundlagenforschung standen beim Kongress im Vordergrund.
Der deutsche Hautkrebskongress der ADO (Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie) tagte zum 33. Mal vom 06.-09. September, dieses Mal im Hamburger CCH mit ca. 900 Teilnehmer:innen.
Trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre ist Hautkrebs immer noch die häufigste Krebserkrankung in Deutschland mit der größten Steigerungsrate. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich laut neuester Daten des Krebsregister Schleswig-Holstein in den letzten zehn Jahren auf jährlich rund 308.800 mehr als verdoppelt. Dr. med. Peter Mohr, Buxtehude, Tagungspräsident zu den aktuellen Entwicklungen: „Der Trend ist ungebrochen. Wir haben eine Zunahme in allen Bereichen, sowohl des schwarzen als auch des hellen Hautkrebses von etwa 4 Prozent pro Jahr. Die Bemühungen, einen Umkehrtrend herzustellen, haben sich bisher nicht erfüllt. Die Prävention ist dafür eine der wichtigsten Maßnahmen. Leider haben wir durch Corona hier einen Rückschlag erlitten. Dadurch ist die Prognose bei den Patienten schlechter geworden. Innerhalb der Dermatologie haben wir Abschätzungen von bis zu 450.000 bis 500.000 Erkrankungen. Das bedeutet Hautkrebs ist eine Volkskrankheit.“
Die Hautkrebs-Zahlen steigen, UV-Strahlung ist dafür der wichtigste Risikofaktor. Gefährdet sind alle, besonders aber auch Outdoor-Sportler, Berufsgruppen mit Außentätigkeiten und Menschen über 70. Die Folge: bösartige Tumorerkrankungen wie Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom oder malignes Melanom, die am häufigsten tödlich verlaufende Form von Hautkrebs. Prof. Dr. Carola Berking, Erlangen, 2. Vorsitzende der ADO, fordert mehr Kampagnen und verstärkte Aufklärungsarbeit: „Es soll von Kindheit an vor UV geschützt werden. Der Mensch soll selbst daran denken, die Sonnencreme 50+ aufzutragen, die Mittagssonne zu meiden und Schattenplätze aufzusuchen und sich nicht noch mehr der Sonne aussetzen als ohnehin im Rahmen von Freizeitaktivitäten. Dafür müssen die Verhältnisse geschaffen werden, damit sich die Menschen schützen können, wie mehr Schattenplätze an öffentlichen Plätzen, in Freibädern oder Schulen.“
Heller Hautkrebs entwickelt sich über Jahrzehnte. Prof. Dr. med. Ralf Gutzmer, Minden, 1. Vorsitzender der ADO, erklärt: „Im Rahmen eines Früherkennungs-Screenings wird daher nicht nur auf Läsionen im Sinne eines schwarzen Hautkrebses, sondern auch im Sinne eines hellen Hautkrebses geachtet. Bei frühzeitiger Entdeckung kann die Mehrzahl der Tumoren geheilt werden.“
Ein weiteres großes Thema ist die mRNA-Vakzinierung. „Ziel ist es, das körpereigene Abwehrsystem der Patienten und seinen Kampf gegen Tumore zu aktivieren. In einer Phase-II Studie bei Melanompatienten konnte erstmals gezeigt werden, dass eine mRNA-Krebsvakzine, die auf individuellen Mutationen im Tumor des Patienten beruht, ein Wiederauftreten der Erkrankung wirksam verhindern kann“, wie Prof. Dr. med. Christoffer Gebhardt, Hamburg, Tagungspräsident betont. Bereits im Dezember soll auch in Deutschland eine große Zulassungsstudie bei Melanompatienten starten, eine individualisierte Neoantigentherapie. Mit einer Zulassung könnte dann bereits in zwei bis drei Jahren gerechnet werden.
Auf ein erfolgreiches Jahr blickt das Fleur Hiege-Centrum für Hautkrebsforschung am UKE Hamburg zurück, in welches die gemeinsamen Forschungsbemühungen des Hauttumorzentrums und des Instituts für Tumorbiologie unter dem Dach des UCCH einfließen.
(Presserklärung der ADO)
Zur Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie
Zum Fleur Hiege-Centrum für Hautkrebsforschung
Foto: Avin Hell
September 2023
Interdisziplinärer Austausch zu klinischen Studien
Auf Einladung des Dekanats und des UCCH tauschten sich die UCCH Studienverantwortlichen zu klinischen Studien aus – zu Gast war Prof. Dr. Christof von Kalle vom Berliner Institut für Gesundheitsforschung an der Charité. In seinem Impulsvortrag erläuterte er aktuelle Aspekte aus der klinisch-translationalen Forschung.
Patient:innen für Forschungsfragestellungen einzubinden, ist mitunter ein aufwendiges und nicht einfaches Unterfangen. Gibt es hier zukunftsweisende Ansätze für ein forschendes, universitäres Krankenhaus, jede:n Patient:in per se als aktive:n Teilnehmer:in von Forschungsprogrammen aufzunehmen? Können Studiendesigns in Summe so effizient gestaltet werden, dass die Einbeziehung in konkrete Forschungsvorhaben erleichtert werden? Und wie können Information, Aufklärung und Einwilligung so bereitgestellt werden, dass es die Forschungsteilnehmer:innen überzeugt und motiviert werden, sich aktiv einzubringen?
In seinem Impulsvortrag brachte Prof. Dr. Christof von Kalle viele Aspekte und Erfahrungen zu diesen Fragestellungen aus Berlin mit. Prof. von Kalle ist Chair für Klinisch-Translationale Wissenschaften am Berliner Institut für Gesundheitsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie wissenschaftlicher Gründungsdirektor des von beiden Institutionen gemeinsamen eingerichteten Clinical Study Center.
Der Austausch war sehr rege, z.B. strukturelle Fragestellungen wie Einwilligungsverfahren und Digitalisierungsstrategien wurden diskutiert.
Zum Berlin Institute of Health
Foto: Avin Hell
September 2023
Auf dem Wasser für die gute Sache:
Rudern gegen Krebs Hamburg 2023
Mit einer Rekordteilnahme von über 100 Booten fand am 3. September 2023 die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ auf der Außenalster statt. Aus dem ganzen Norden kamen die Ruderbegeisterten zusammen, um sich in Geschwindigkeit und Muskelkraft auf dem Hamburger Wasser zu messen.
Die 13. Auflage der Benefizveranstaltung der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ist unter der Schirmherrschaft von Innensenator Andy Grote am vergangenen Wochenende ausgetragen worden.
Beim Rudern für den guten Zweck kommen die Einnahmen dem Sport- und Bewegungsprogramm des Universitären Cancer Centers zugute. Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH: „Wir freuen uns jedes Jahr, das Thema Krebs und Sport aktiver voran bringen zu können. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass die Sport - und Bewegungstherapie in den letzten Jahren an Bedeutung hinzugewonnen hat, sowohl in der Prävention von Krebserkrankungen, in der Begleitung der Patient:innen in der Therapiephase, als auch in der Nachsorge zur Vermeidung von Rezidiven und Reduktion von Spätfolgen.“
Traditionell startet die Regatta mit einem Eröffnungsrennen – in diesem Jahr zwischen dem Senatsboot, dem Leitungsboot des Asklepios Tumorzentrums Hamburg und dem UCCH Vorstandsboot. In diesem Jahr gewann das Boot der Freien und Hansestadt Hamburg. Gut gelaunt ließ sich Staatsrat für Sport, Christoph Holstein, als Kapitän des Senatsboots mit einem Wurf in die Alster für die Goldmedaille „taufen“. Zum Glück hatte die Alster warme 20°C, was für den erfahrenen Sportler und Surfer kein Problem darstellte.
Mit über 600 Besuchern und zahlreichen Rennläufen war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Neben Würstchen, Kuchen und Hüpfburg gab es wieder ein Ergometer-Stand, an dem auch die Zuschauer:innen im Trockenen gegenseitig Kräfte messen konnten. Ein besonderes Highlight war die Namensfindung der einzelnen Teams: Von Unsink-Bar, die wilden Waschlappen, Oar-some Scientists, Leitungswasser, Alsterchaoten bis hin zum UCCHanseflitzer waren keine Grenzen gesetzt.
Nach den Vorrundenläufen zeigte der Ruder-Bundesliga-Achter der Frauen gegen den Junioren-Achter „Jugend trainiert für Olympia“ der Herren wie schnell die Profis auf dem Wasser unterwegs sind. Mit etwa 30Km/h lieferten sich beide Boote ein spannendes Rennen – in diesem Jahr gewannen die Herren.
Unter den Teilnehmer:innen ruderten auch verschiedene Patient:innen mit und konnten sich über ihre beachtlichen Platzierungen freuen.
Die Goldmedialle im Finale der Einsteiger errangen „Die Herceptin Helden“ des Asklepios Tumorzentrums Hamburg mit einer Geschwindigkeit von 01:00.1 min auf den 300m. Auf Platz 2 kam das Team „HCOB Crablogger“ der Hamburg Commercial Bank AG, auf Platz 3 das Team „PHOnomenal“ der Kinderonkologie des UKE.
In der Expertenklasse ging der Sieg an das Team Herzschlag des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE mit einer Zeit von 00:55.0 min. Die Silbermedaille erhielt das Team „Ökoprofit“ der copy-druck GmbH, Bronze ging an das Team „GigaNetz Sculling Gents“ der Deutschen GigaNetz GmbH.
Das Team von Rudern gegen Krebs blickt bereits mit Vorfreude auf das nächste Jahr - der vorläufige Regattatermin ist der 8. September 2024.
Links:
Stiftung Leben mit Krebs
Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.
Alle Ergebnisse der Regatta
August/September 2023
Übergabe der
Hubertus Wald Promotionsförderungen und –Stipendien 2024
Am 30.08. und 06.09. wurden im feierlichen Rahmen die Hubertus Wald Forschungspreise und Stipendien der Hubertus Wald Stiftung am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) durch das UCCH-Direktorium verliehen. Ziel ist es insbesondere junge Wissenschaftler:innen zu unterstützen und zu fördern.
Der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research sowie der Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research zeichnen eine besondere Forschungsleistung der jungen Nachwuchswissenschaftler:innen am UCCH aus. Der Hubertus Wald Poster Prize würdigt hingegen ein besonderes wissenschaftliches Poster, dass zur Präsentation von Forschungsergebnissen genutzt wird. Die Förderungen im Rahmen des UCCH Research Fellowships richtet sich speziell an Promovierende und soll ihnen ermöglichen, sich für mindestens ein Jahr vorrangig mit den Inhalten ihrer Promotionsarbeit zu beschäftigen.
Im Rahmen des XV. UCCH Research Retreat 2023 am 7./8.07.2023 wurden die Preisträger:innen bereits bekannt gegeben. Wir gratulieren herzlich den Preisträger:innen und wünschen viel Erfolg für das anstehende Forschung-/Promotionsvorhaben.
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2023: (Bild 1)
- Ann-Kristin Afflerbach
- Nikhil Kalra
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2023: (Bild 2)
- Dr. Mareike Thomas
Hubertus Wald Poster Prize 2023: (Bild 1)
- Annabelle Lobermeyer
UCCH Research Fellowship 2024: (Bild 1)
- Dr. Joao Gorgulho
- Julius Röhrle
- Piet Sonnemann
Foto: Avin Hell
September 2023
Partizipative Entscheidungsfindung in der Onkologie: Einflussfaktoren für Implementierung untersucht
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Studie verschiedene Einflussfaktoren identifiziert, die für eine erfolgreiche Implementierung von Partizipativer Entscheidungsfindung in der Onkologie verantwortlich sind.
Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) beschreibt in der Medizin die gleichberechtigte und aktive Interaktion zwischen Patient:innen und Ärzt:innen, die auf Basis geteilter Information eine Übereinkunft ermöglichen soll, die beide Seiten gleichermaßen verantworten. In der onkologischen Versorgung ist PEF bisher nicht flächendeckend implementiert. In diesem Zusammenhang haben die Wissenschaftler:innen ein Programm zur Förderung von PEF in der Onkologie entwickelt und umgesetzt. Die Ergebnisse der Evaluierung dieses Programms haben die Forschenden im Fachjournal BMC Health Services Research veröffentlicht.
Die Einflussfaktoren auf die Umsetzung von PEF im Klinikalltag beziehen sich auf verschiedene Ebenen, die auch wechselseitig miteinander in Verbindung stehen. Aus individueller Perspektive sind beispielsweise persönliche Relevanz oder die Veränderungsbereitschaft der Ärzt:innen und Pflegenden, auf der Klinikebene zum Beispiel das Engagement von Führungspersonen sowie Ressourcen wie Zeit und Arbeitsbelastung von Bedeutung für die Implementierung. Auf Ebene des Gesundheitssystems spielt unter anderem die Wirtschaftlichkeit eine Rolle, im Rahmen der konkreten Umsetzung des Förderprogramms sind der Nutzen für die einzelne Person und die Kompatibilität mit dem Klinikalltag zentrale Einflussfaktoren. Auf Ebene der Implementierung geht es unter anderem um die Frage, inwiefern PEF in vorhandene Strukturen integriert werden kann. Die Ergebnisse der Evaluation bilden unter anderem eine Grundlage für die Planung von PEF-Implementierungsstudien in anderen Kliniken und Fachbereichen.
Literatur: Hahlweg, Lindig et al. Major influencing factors on routine implementation of shared decision-making in cancer care: qualitative process evaluation of a stepped-wedge cluster randomized trial. BMC Health Services Research. 2023. DOI: 10.1186/s12913-023-09778-w
Kontakt für Rückfragen: Dr. Pola Hahlweg ; Dr. Anja Lindig , Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Zum Beitrag Neues aus der Forschung
August 2023
1. NORD Early Career Summit (NECSt) – Förderung onkologisch Forschender in der frühen Karrierephase
Netzwerken, gemeinsam Projektideen entwickeln und sich zur eigenen Forschung austauschen: Am 25. August 2023 fand der 1. NORD Early Career Summit (NECSt) der „AG Early Career Scientists NORD“ unter Beteiligung des Mildred Scheel Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ Hamburg) im Dorint Hotel Hamburg – Eppendorf statt und ermöglichte genau dies unseren Nachwuchswissenschaftler:innen aus Hamburg, Kiel und Lübeck.
Der NORD Early Career Summit (NORD = Northern Oncology Research and Development) verfolgt das Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Onkologie zu Beginn der Karriere zu stärken und zwischen den drei Standorten zu vernetzen, dies war mit knapp 90 Teilnehmer:innen ein voller Erfolg. Die Veranstaltung richtete sich an Doktorand:innen, Post-Docs, Medizinstudierende, junge Ärzt:innen und Forschungsgruppenleiter:innen aus dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).
Vormittags konnten die Teilnehmenden eigene Projekte zu den Themen Biomarkers & Liquid Biopsy, Dissemination & Metastasis und Patient Avatars in Kurzvorträgen präsentieren. So ergab sich in der ersten Kaffeepause gleich die Gelegenheit für einen ersten inhaltlichen Austausch.
Für den Nachmittag hatte die eingeladene Referentin, Prof. Dr. Leonie Ringrose, Professorin für Molekularbiologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und selbständige Trainerin für Themen wie „wissenschaftliches Schreiben“ oder „Antragstellung“ ( www.science-kitchen.net ) ein eigenes Workshop-Format zum Netzwerken und gemeinsamen Verfassen von Förderanträgen für neue Forschungsideen konzipiert. In kleinen Gruppen hatten die Nachwuchswissenschaftler:innen die Chance, sich und ihre Forschungsthemen und methodischen Stärken kennenzulernen und Ideen für potenziell gemeinsam umsetzbare Forschungsprojekte zu entwickeln.
Zum Abschluss des Tages wurden die Forschungsideen in kurzen Präsentationen („Pitches“) miteinander verglichen, und die besten drei „Pitches“ von den Teilnehmenden ausgewählt und prämiert. Die Teilnehmenden lobten besonders das abwechslungsreiche Format der Veranstaltung: „Die Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen am Vormittag und dem praktischen Teil am Nachmittag war super gewählt. Das übliche Anhören unzähliger wissenschaftlicher Vorträge während einer Konferenz kann sehr ermüdend sein und zu Desinteresse führen. Hier war die Anzahl der wissenschaftlichen Vorträge genau richtig und es war schön, am Nachmittag etwas Praktisches zu tun, um die Konzentration aufrechtzuerhalten. Auch das Thema des Workshops war für mich wirklich wertvoll!“
Bis November 2023 können die Nachwuchsforschenden weiter an ihren Projektideen feilen, und diese zum Beispiel im Zuge der aktuellen CONNECT (Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams)-Ausschreibung einreichen. Im Rahmen dieser Förderung werden bis zu vier gemeinsame Forschungsprojekte mit Beteiligung von Nachwuchs-Forschenden der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck für 1 Jahr mit jeweils bis zu 50.000 Euro unterstützt.
Wir freuen uns über eine gelungene Veranstaltung sowie auf die weitere Entwicklung der dort entwickelten Forschungsideen.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Mildred Scheel Nachwuchszentrums durch die Deutsche Krebshilfe sowie durch das Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein gefördert.
Links:
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg
Deutsche Krebshilfe
Bilder: Laura Lehmann, Inga Melzer
August 2023
Patient:innenausbildung startet in die 2. Staffel
Den Patient:innen eine Stimme zu geben – diesem Ziel hat sich das UCCH gemeinsam mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein auf die Fahnen geschrieben. Bereits im letzten Jahr wurde das Patientenkompetenzzentrum NORD gegründet, bei dem 13 Patient:innenbotschafter:innen ausgebildet wurden. In der nun neu gestarteten 2. Staffel sind knapp 20 Patient:innen dabei, die neues über die Erkrankung Krebs lernen möchten, um ihre Erfahrungen bei der Beteiligung an Forschungsprojekten, Gremien oder Kongressen besser einsetzen zu können.
Patient:innen in allen Phasen der Forschung und Versorgung zu beteiligen ist eines der erklärten Ziele der Nationalen Dekade gegen Krebs. Besonders in der Onkologie ist die Berücksichtigung der Betroffenenperspektive grundlegend, um Forschung und Versorgung langfristig an den Bedürfnissen der Patient:innen auszurichten und damit auch eine verbesserte Compliance, also z.B. der Einhaltung von Medikationen und Therapien, sicherzustellen. Die Einbindung des Erfahrungswissens der Betroffenen trägt dazu bei, die Lebensqualität im Alltag und auch auf lange Sicht die Überlebenszeit der Patient:innen zu erhöhen.
Um als Betroffene sich an der Entwicklung von Forschung und Versorgung beteiligen zu können, braucht es verschiedene Kompetenzen und eine gewisse Sachkunde. Das UCCH hat in Norddeutschland im Verbund mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein deshalb im letzten Jahr das Patientenkompetenzzentrum NORD gegründet, um interessierte Patient:innen und Angehörige zu sogenannten „Patient:innenbotschafter:innen“ auszubilden. Den Begriff Botschafter:in haben sich die Teilnehmer:innen des Kompetenzzentrums dabei selbst gegeben, da der Name abbilden soll, dass die Botschafter:innen hier im Namen eines größeren Kollektivs agieren und versuchen, aus der „WIR“-Perspektive als Stellvertreter:innen zu handeln.
Die 1. Staffel wurde Anfang des Jahres abgeschlossen – gleich 13 Patient:innenbotschafter:innen haben die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen (wir berichteten). Sie beteiligen sich seitdem an Fokusgruppen bei der Entwicklung von Forschungsprojekten, sind in Projektbeiräten eingebunden, halten Vorträge auf Kongressen oder arbeiten an Publikationen mit.
Knapp 20 Betroffene haben sich nun für die 2. Staffel beworben – am 18. August startete die Ausbildungsreihe, die bis in den Februar gehen wird. Auf die Frage, mit welcher Motivation sie an der Ausbildung teilnehmen, gab es verschiedenste Antworten – die meisten berichteten bereits von Aktivitäten und haben den Wunsch, sich mit Hilfe der Aneignung von Wissen und der weiteren Vernetzung untereinander, sich noch mehr einzubringen.
Wir wünschen allen Teilnehmer:innen einen guten Start in die Ausbildung – wir freuen uns, dass Sie dabei sind!
Foto: Laura Lehmann
Weitere Informationen:
August 2023
Hirntumore bei Kindern: Internationale Studie prüft schonendere Therapiekonzepte
Bundesförderung für UKE-Forschungsprojekt: Krebserkrankungen im Kindesalter können durch Operation, Bestrahlung und Chemotherapie gerade bei sehr jungen Patient:innen häufig zu Spätfolgen führen. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht die neurokognitiven Auswirkungen von zwei Chemotherapieverfahren beim Medulloblastom, dem häufigsten bösartigen Hirntumor bei Kindern. Ziel der Wissenschaftler:innen ist es, die Behandlungsstandards der Krebstherapien bei Kindern weiter zu verbessern und therapiebedingte Langzeitfolgen zu minimieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt zunächst mit rund 1,7 Millionen Euro.
„Die Kinderkrebsforschung am UKE leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung moderner, effizienter und gleichzeitig schonender Therapieverfahren, die die Heilungschancen für die betroffenen Kinder bereits deutlich erhöht haben. Dazu gehört auch, dass wir mit personalisierten Konzepten die Langzeitfolgen der Krebstherapie so weit wie möglich reduzieren wollen. Zu nachhaltig schonenderen Behandlungsoptionen bei der Behandlung von Medulloblastomen kann das internationale Forschungsprojekt unter Leitung des UKE wichtige neue Erkenntnisse liefern – und damit die langfristige Überlebensperspektive der jungen Patient:innen weiter verbessern. Ich gratuliere den beteiligten Wissenschaftler:innen zu der bedeutenden Bundesförderung!“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
„Dies ist die weltweit erste Studie bei Kindern mit bösartigen Hirntumoren, die Therapiekonzepte hinsichtlich der resultierenden Spätfolgen vergleicht. Dafür werden zweieinhalb und fünf Jahre nach Diagnosestellung standardisierte kognitive Tests durchgeführt. Auch befasst sich die Studie mit wichtigen Fragestellungen zu beispielsweise der Lebensqualität nach Therapieende oder tumorbiologischen Aspekten“, sagt Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Studienleiter und Direktor der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am UKE.
Studie in 18 Ländern zu Therapiekonzepten ohne Bestrahlung
Das internationale Forschungsteam will im Rahmen der Studie zwei etablierte Chemotherapiekonzepte bei Medulloblastomen (MB) hinsichtlich der auftretenden Spätfolgen vergleichen. Die Wissenschaftler:innen gehen hierbei der Frage nach, welches der Chemotherapie-Konzepte eine Bestrahlung bei betroffenen Säuglingen und Kleinkindern einer bestimmten Risiko-Gruppe am schonendsten ersetzen kann. Beim Medulloblastom handelt es sich um den häufigsten bösartigen Hirntumor des Kindesalters. Etwa 40 Prozent der Patient:innen sind jünger als fünf Jahre. In die Studie einbezogen werden Patient:innen mit Medulloblastom, die auch ohne Bestrahlungstherapie eine sehr gute Heilungsprognose haben. Sie erhalten entweder eine intensive und Hochdosis-Chemotherapie, nach der körpereigene Knochenmarkstammzellen transplantiert werden, oder eine intravenöse und direkt auf die betroffene Hirnkammer abzielende, sogenannte intraventrikuläre Chemotherapie. Die vom BMBF zunächst für vier Jahre geförderte Studie wird in insgesamt 18 Ländern in Europa, Nordamerika und Australien durchgeführt und von der Studienzentrale HIT-MED geleitet. Die Gesamtlaufzeit der Studie beträgt etwa 13 Jahre, das BMBF hat eine Gesamtförderung von 4,8 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Hirntumore sind mit etwa 500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Krebserkrankung des Kindes- und Jugendalters. Sie sind gleichzeitig die häufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, auch wenn inzwischen mehr als zwei Drittel der Patient:innen geheilt werden. Die Behandlung besteht meistens aus einer multimodalen Therapie aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Viele Überlebende leiden an den Spätfolgen der Therapie, vor allem, wenn die Bestrahlung in sehr jungen Jahren erfolgt.
Die Studienzentrale HIT-MED am UKE
Die Studienzentrale HIT-MED begleitet im Auftrag der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einem Medulloblastom, Ependymom und Diversen aggressiven Hirntumoren auf wissenschaftlicher Ebene. Die wichtigsten Aufgaben der Studiengruppe sind die Optimierung der Behandlungskonzepte durch wissenschaftliche Untersuchungen, standardisierte Mitbeurteilungen der wichtigsten diagnostischen Untersuchungen in etablierten Referenzzentren sowie Beratungen der teilnehmenden Kliniken. Seit März 2009 ist die Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE Sitz der Studienzentrale.
Link zur UKE Pressemitteilung
August 2023
Mit gebündelter Expertise gegen Lungenkrebs
Der World Lung Cancer Day am 1. August gibt Anlass, auf die neuesten Entwicklungen zur Therapie bei Lungenkrebs zu schauen. Mit 50.000 erkrankten Menschen pro Jahr gehören die sogenannten Thoraxtumore zu den häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen. Die molekulare Charakterisierung der Krebszellen bietet inzwischen die Chance für neuartige immunologische und zielgerichtete, personalisierte Therapieformen.
Dank intensiver Forschung konnten die Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen mit Tumoren im Bereich der Lunge in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Heutzutage stellen die Lungentumore ein wichtiges Modell für die Analyse genetischer Krebsveränderungen dar. Sie sind die Basis für eine zielgerichtete Behandlung mit spezialisierten Wachstumshemmern. Zusätzlich wichtige Therapiesäulen sind neuartige Immuntherapien, die oft in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt werden. Die Vielfalt dieser Therapiemöglichkeiten wird individuell für jeden einzelnen Patienten in Absprache mit Expert:innen in Tumorboards festgelegt. Hier arbeiten die LungenClinic Grosshansdorf und das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) eng zusammen und erforschen in verschiedenen Studien die optimalen Therapiekonzepte für Patient:innen. Insbesondere die Immuntherapie hat in fortgeschrittenen Krankheitsstadien erhebliche Verbesserungen erbracht. Internationale Studien, z.T. geleitet von Prof. Dr. Martin Reck an der LungenClinic Grosshansdorf, haben mittlerweile Langzeitüberlebensraten bei 20-40 % der so therapierten Patient:innen hervorgebracht.
„Chemotherapie, Bestrahlung und/oder Immuntherapie sowie zielgerichtete Medikamente sind unsere ,neuen Waffen‘ im Kampf gegen den Lungenkrebs. Welche Wirkstoffkombinationen über welchen Zeitraum gegeben werden müssen, ist vom jeweiligen Tumorprofil der einzelnen Patient:innen abhängig“, erklärt Prof. Dr. Martin Reck, Chefarzt der Onkologie der LungenClinic Grosshansdorf. Das zertifizierte Lungenkrebszentrum forscht gemeinsam mit dem UCCH zu Ursachen und Behandlung von Lungenkrebs. Lungenkrebs zählt zu den Krebsarten, bei denen die Hauptursache feststeht. Die wirksamste Prävention gegen Lungenkrebs bleibt weiterhin der Verzicht auf Tabak. „Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Am UCCH versuchen wir seit Jahren mit unser Vorlesung für Schulkinder ,Nichtrauchen ist cool‘ den Einstieg ins Rauchen zu verhindern. Und mit unserem Rauchstopp-Programm für aktive Krebspatient:innnen versuchen wir, Patient:innen bei Diagnosestellung einer Krebserkrankung noch vom Rauchen abzubringen, weil selbst das noch effektiv ist“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH. Komplimentiert werden diese Aktivitäten mit den neuen Ansätzen in Studien zur Lungenkrebsfrühentdeckung, hier unter Vorreiterrolle der LungenClinic Grosshansdorf im Rahmen der Hanse-Screeningstudie. Prof. Dr. Martin Reck: „Früherkennung von Lungenkrebs ist eine weitere Chance, die Heilungsraten deutlich zu verbessern. Daher nehmen wir in einem Norddeutschen Verbund aktiv an diesem Screening-Programm teil.“
Für die Therapieauswahl bei Patient:innen mit Lungenkrebs sind heute genetische Analysen der Tumorzellen von herausragender Bedeutung. Gemeinsam werden die entsprechenden Tumorproben der LungenClinic Grosshansdorf und des UCCH im Rahmen der Molekularen Pathologie am UKE analysiert und sind die Grundlage für Therapiekonzepte. Besprochen werden diese Befunde in gemeinsamen Tumorboards zu Lungenkrebs und zu molekularen Therapien (Molekulares Tumorboard). Aber gemeinsam mit dem UCCH führt die LungenClinic auch ein Projekt zur Bestimmung von Biomarkern durch: „Die Analyse von Blutproben von Lungenkrebspatient:innen soll Aufschluss darüber geben, welche Therapieoptionen am geeignetsten sind und individuelle Empfehlungen ermöglichen“, so Prof. Dr. Katja Weisel, stellv. Direktorin UCCH.
„Die moderne Therapie ist interdisziplinär“, so Prof. Dr. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKE und betont: „Die verschiedenen Fachrichtungen und Kliniken arbeiten zum Wohle der Patient:innen zusammen. Besonders beim Lungenkrebs ist die kontinuierliche Atemverschieblichkeit des Organs eine Herausforderung in der Bestrahlung. Hierfür konnten wir in den letzten Jahren sehr gute Forschungsergebnisse gewinnen und als technische Neuerungen in die Behandlung unserer Patient:innen einfließen lassen.“
Der regelmäßige Austausch von Expert:innen des UCCH und der LungenClinic Grosshansdorf über neuste Studienergebnisse und die enge Interaktion in einem gemeinsamen Netzwerk mit Kooperationspartnern (niedergelassene Onkolog:innen in Hamburg und Umgebung sowie Kliniken) ist ein Bestandteil der Versorgung von Patient:innen in der Region. Dies eröffnet den Mediziner:innen im ambulanten und stationären Sektor auch die Möglichkeit, für die jeweilige in Frage kommende Studie eigene Patient:innen an den entsprechenden Konzepten teilnehmen zu lassen.
„Der gemeinsame Austausch unter Expert:innen und fachlichen Kolleg:innen ist unverzichtbar für eine erfolgsversprechende Behandlung, wie die nachweisbar verbesserte Überlebensrate der Lungenkrebspatient:innen in den letzten Jahren gezeigt hat. Gemeinsam können wir bei der Vielfalt der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten viel schneller vorankommen. Hier hat sich die Zusammenarbeit von der LungenClinic Grosshansdorf und des UCCH am UKE als hervorragendes Modell etabliert.“ so Prof. Dr. Martin Reck.
Weitere Informationen:
Juli 2023
XV. UCCH Research Retreat 2023: (Nachwuchs-) Wissenschaftler:innen im interdisziplinären Austausch
Am 7. und 8. Juli war es wieder soweit: Beim XV. UCCH Research Retreat trafen sich über 130 Wissenschaftler:innen aus den verschiedensten Bereichen des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) für einen interdisziplinären Austausch im Heide Hotel Reinstorf.
Das anderthalbtägige Retreat bestand aus Übersichtsvorträgen zu neuen Entwicklungen in der Hautkrebs- und Liquid-Biopsy-Forschung, 12 wissenschaftlichen Vortragssitzungen und einer Postersession zu verschiedenen Krebsarten und Querschnittsthemen aus der experimentellen und translationalen Krebsforschung sowie der psychosozialen Onkologie. Neben der Präsentation neuester Forschungsergebnisse hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu fachübergreifenden Dialogen und zur Vernetzung zwischen den verschiedenen Forschungsdisziplinen und Fachabteilungen.
„Besonders für unsere Nachwuchwissenschaftler:innen in der Onkologie ist es eine tolle Möglichkeit, Kongress-Erfahrung zu sammeln und die eigene Arbeit in Kurzvorträgen oder wissenschaftlichen Postern zu präsentieren“, sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, wissenschaftlicher Direktor des UCCH.
Die Nachwuchsförderung wird am UCCH großgeschrieben. Ein Highlight des Kongresses ist unter anderem die Bekanntgabe der Hubertus Wald Preisträger:innen des Junior Investigator Award in Oncology Research, des Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research und des Posterpreises für das Jahr 2023. Neben der Auszeichnung bereits gewonnener Forschungsergebnisse wurden ebenfalls die UCCH Research Fellowships für das Jahr 2024 bekannt gegeben. Hier bekommen klinisch tätige Nachwuchskolleg:innen die Möglichkeit, für 12 Monate in einer anderen Fachabteilung neue Erfahrungen an der „bench“ zu sammeln und neue Forschungsprojekte umzusetzen.
„Wir freuen uns sehr über das riesige Interesse aus allen Bereichen. Auch in diesem Jahr ist nicht nur die exzellente Forschungsarbeit zu betonen, sondern auch die kollegiale, familiäre Atmosphäre, welche die Veranstaltung ganz besonders macht. Wir gratulieren allen Preisträger:innen recht herzlich und sind gespannt auf die kommenden Forschungsergebnisse“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher und Direktor des UCCH.
Die Veranstaltung wird durch die Hubertus Wald Stiftung sowie im Rahmen des Mildred Scheel Nachwuchszentrums durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
Folgende Preisträger:innen wurden bekannt gegeben:
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2023:
Ann-Kristin Afflerbach (PhD-Studentin im Graduiertenkolleg InTechCanDiTh)
Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie / Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg (AG Prof. Dr. Schüller)
Projekt: „Classification of brain tumors by nanopore sequencing of cfDNA from CSF”
Nikhil Kalra (PhD-Student im Graduiertenkolleg InTechCanDiTh)
Institut für Tumorbiologie (AG PD Dr. Joosse)
Projekt: „Investigating potential circulating tumor cell release following breast cancer biopsy”
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2023:
Dr. Mareike Thomas (Wissenschaftlerin, Stellvertretende AG-Leiterin)
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie (AG Prof. Isabelle Scholl)
Projekt: „Cancer patients’ most burdensome problems – An analysis of routine data in a psycho-oncological outpatient facility”
Hubertus Wald Poster Prize 2023:
Annabelle Lobermeyer (PhD-Studentin)
Institut für Tumorbiologie (AG PD Dr. Joosse)
Projekt: „The role of circulating tumor cells in the course of disease and therapy of high-grade-serous ovarian cancer patients“
UCCH Research Fellowship 2024:
Finanzierung über abgebende und aufnehmende Abteilung sowie Dekanats-Gelder (je 1/3):
Dr. Joao Gorgulho (Assistenzarzt)
Abgebende Klinik: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Klinik: I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Dr. von Felden)
Projekt: „SIMPLE PETUNIA - Soluble Immune Mediators in the Prognosis of diverse maLignanciEs and the PErsonal anTitumoral immUNe surveIllance Ability“
Julius Röhrle (Assistenzarzt)
Abgebende Klinik: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Prof. Betz)
Aufnehmende Klinik: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie (Prof. Rothkamm / PD Dr. Kriegs)
Projekt: „Double Trouble: Identifying optimal combinations for the IAP-inhibitor Debio 1143 for the radiosensitization of HNSCC cell lines and tissue slices“
Piet Sonnemann (Assistenzarzt)
Abgebende Klinik: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Klinik: Institut für Tumorbiologie (Prof. Pantel / PD Dr. Joosse)
Projekt: „Interactome of ASXL family proteins“
Foto: Britta Fritzsche
Juli 2023
PaSaGeRO: Neue Studie zur Patient:innensicherheit in der Strahlentherapie soll für die Routineversorgung Maßstäbe setzen
Ziel der durch die Deutsche Krebshilfe geförderten Studie PaSaGeRO (Patient Safety in German Radiation Oncology / „Development of an Assessment Instrument for Patient Safety“) ist die Entwicklung eines Bewertungsinstrumentes für Patientensicherheit im Fach Strahlentherapie. Dies soll allen strahlentherapeutischen Einrichtungen eine Selbstbewertung und daran anknüpfend die gezielte Verbesserung der Prozesse und Strukturen der eigenen Abteilung ermöglichen.
In den letzten Jahren hat es viele Fortschritte in der Behandlung von Krebserkrankungen durch den Einsatz von Strahlentherapie gegeben. Durch technische Weiterentwicklungen und die zunehmende Verfügbarkeit von zusätzlichen medikamentösen Therapien können immer komplexere Therapiekonzepte umgesetzt werden. Beim Einsatz von Strahlung wird sichergestellt, dass die Therapie sicher und wirksam ist, indem man sich an onkologischen Leitlinien und dem Strahlenschutzgesetz orientiert. Obwohl die Patient:innensicherheit bei der Strahlentherapie von großer Bedeutung ist, existiert zum jetzigen Zeitpunkt kein Instrument, um diese in einer strahlentherapeutischen Einrichtung strukturiert zu bewerten.
Die aktuell gängigen sogenannten Sicherheitsindikatoren eignen sich aus verschiedenen Gründen nicht zur Bewertung der Abläufe in der Strahlentherapie, beispielsweise gibt es keine dezidierte Erfassung ambulanter Versorgung, obwohl ca. 80 % der strahlentherapeutischen Patient:innen ambulant betreut werden. Daher liegt die Auswahl von sicherheitswirksamen Maßnahmen in der Verantwortung der jeweiligen Einrichtung. Durch fehlende zentrale Standards muss jede Einrichtung erhebliche Ressourcen aufwenden, um individuelle Lösungen zur Erhöhung der Patient:innensicherheit zu etablieren. Dies birgt die Gefahr, dass wichtige Aspekte der Patient:innensicherheit unterrepräsentiert bleiben und es somit zu Unter- oder Überdosierungen sowie unerkannten und unbehandelten Nebenwirkungen kommen kann.
Um diese Probleme zu lösen, hat diese aktuelle Studie das Ziel, einen Fragebogen zu entwickeln, der die Patient:innensicherheit in strahlentherapeutischen Einrichtungen messen kann. Dieser Fragebogen soll spezifische Patient:innensicherheitsindikatoren enthalten, die auf die Anforderungen der Strahlentherapie abgestimmt sind und die in der Praxis anwendbar sind. Mit diesem Werkzeug können strahlentherapeutische Einrichtungen ihre Patient:innensicherheit systematisch bewerten und gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Patient:innensicherheit zu erhöhen.
Das Projekt wird federführend von der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und dem Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner:innen durchgeführt.
Ein Thema, welches wahrgenommen wird – die Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO) der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. hat während des diesjährigen Jahreskongresses den ARO Studienpreis für das Projekt vergeben. Wir gratulieren den Preisträger:innen!
Weitere Informationen:
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
von links: Maximilian Grohmann und Dr. Andrea Baehr (beide Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie), Prof. Dr. Isabelle Scholl und Eva Christalle (beide Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie)
Foto: Dr. Andrea Baehr
Juli 2023
Bestes Segelwetter für die #activeoncokids auf der Alster
Die ActiveOncoKids durften wieder Segelluft schnuppern. Bei strahlendem Sonnenschein lud der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) die krebserkrankten Kinder und Jugendlichen zur Onkopiraten-Aktion auf der Außenalster ein
Sommer, Sonne, Sonnencreme: Das war das Motto des diesjährigen Besuches am 8. Juli der #activeoncokids beim NRV. Bei bestem Wetter bot das ruhige Gewässer mit leichten Wind den idealen Rahmen für eine unvergessliche Segelerfahrung.
Dabei stand Bewegung an frischer Luft für die ehemaligen krebserkrankten Kinder und Jugendlichen sowie deren Freunde und Geschwister an erster Stelle. Mit drei Booten der Bootsklasse Y70 und jeweils einem erfahrenen Segelprofi aus dem NRV ging es aufs Wasser. Dabei war nicht nur das spiegelnde Blau, sondern auch der Ausblick auf das Panorama der Stadt für alle Teilnehmer:innen herrlich.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es noch mal eine Runde aufs Wasser – diesmal mit Eltern und Begleitpersonen. Rund um ein schöner Tag für alle Beteiligen.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr noch sportlich weiter:
Am 10. September 2023 von 11 – 14 Uhr können Kinder und Jugendliche beim Therapeutischen Reiten auf dem Gärtnerhof am Stüffel e.V. in Hamburg das Reiten als sportliche Aktivität entdecken.
Um Anmeldung wird per E-Mail an
s.elmers@uke.de gebeten.
Die Arbeit von Sport-Wiss. Simon Elmers wird unterstützt von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Weitere Informationen:
Norddeutscher Regatta Verein
Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Kinderkrebszentrum am UKE
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Peter Kähler, NRV
Juni/Juli 2023
Erfolgreicher 1. Hamburger Patient:innenkongress Krebsmedizin 2023
Am 30.06./01.07. veranstaltete das UCCH den 1. Hamburger Patient:innenkongress Krebsmedizin 2023 in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein, den Krebsgesellschaften Hamburg und Schleswig-Holstein e.V. und der Kontakt- und Informationsstelle Hamburg (KISS). Darüber hinaus wurde der Preis „An Deiner Seite“ auf Initiative der BMS Stiftung Immunonkologie vergeben.
Unter dem Motto „Perspektiven“ lud das UCCH erstmals zu zwei Tagen Patient:innenkongress. Das Ziel war es, eine Austausch- und Informationsplattform zur Beteiligung von Patient:innen und ihrem Umfeld zu schaffen. Ob als Patient:in, Angehörige, Patient:invertreter:in, Ärzt:in, Pflegende oder Forschende - die Wahrnehmung der „Brille“ des Gegenübers erweitert den Horizont und trägt langfristig zur verbesserten Versorgung und Forschung in der Onkologie bei. Die verschiedenen Formen der Patient:innenbeteiligung sind auch zentrales Thema in der Nationalen Dekade gegen Krebs.
Ca. 120 Teilnehmende folgten der Einladung ins Erika-Haus des UKE. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, UKE Vorstand Joachim Prölß und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, eröffneten die Veranstaltung, schließlich ist Senatorin Fegebank gemeinsam mit Bildungsministerin Karin Prien (Schleswig-Holstein) auch Schirmherrin des Patientenkompetenzzentrums NORD und unterstützt gerne die Ausbildung von Patient:innen zu Botschafter:innen. Alexia Parsons, Referatsleitung der Nationalen Dekade gegen Krebs des BMBF, zeichnete die Sichtweise der Dekade nach und machte deutlich, wie wichtig die Beteiligung an der Krebsforschung und –therapie aus Patient:innensicht für die Zukunft ist. Markus Wartenberg von der Sarkom-Stiftung zeigte seinen Weg auf in der Beteiligung an Forschung und Wissenschaft.
Welche Basis hat die Patient:innenbeteiligung in der Forschung und Versorgung und welche Strukturen gibt es? Dies wurde in Vorträgen präsentiert und in der Podiumsdiskussion aufgegriffen. Die Teilnehmenden einigten sich auf folgende Leitsätze: Eine erfolgreiche Patient:innenbeteiligung braucht Barrierefreiheit, Respekt, Neugierde, Kommunikation und Ausbildung.
Am zweiten Tag konnten die Teilnehmenden sich über den aktuellen Stand der Forschung in der personalisierten Medizin, des Shared Decision Making und der chirurgischen Krebstherapie informieren.
Emotionaler Höhepunkt war die Verleihung des Preises „An Deiner Seite“ auf Initiative der BMS Stiftung Immunonkologie – die Laudatio trieb vielen Tränen in die Augen. Weitere Informationen zu den Preisträgern siehe unten.
Danach ging es zu Führungen ins Labor und in die Strahlentherapie – die Teilnehmenden konnten hier einen Blick ins Mikroskop werfen oder sich über die Technologie der Strahlentherapie aufklären lassen.
Parallel standen Expert:innen der Themenbereiche Onkologie/Hämatologie, Prostatakrebs, Komplementärmedizin, Brustkrebs, Gynäkolog. Krebs und Hauttumore für ein Speed Dating zur Verfügung – ein Angebot, welches von vielen für den Austausch unter 4 Augen genutzt wurde.
In den folgenden Workshops kamen die Teilnehmenden ins Gespräch zu den verschiedenen Ebenen der Patient:innenbeteiligung und konnten die 2 Tage gemeinsam Revue passieren lassen.
Eins stand fest – es soll auch im nächsten Jahr einen Patient:innenkongress geben!
Wer sich für die Ausbildung zum/r Patient:innenbotschafter:in interessiert, findet hier weitere Informationen:
Patientenkompetenzzentrum NORD
Grußwörter der Politiker:innen und der Krebsgesellschaften:
(Unter dem Reiter Grußwörter)
News zum Preis „An Deiner Seite“ auf Seiten der BMS Stiftung Immunonkologie:
Aktuelles "An Deiner Seite"
Juni 2023
Tumorrestzellen: Standardisierte Flüssigbiopsien sollen Krebstherapie verbessern
Internationales Forschungsprojekt unter wissenschaftlicher Koordination des UKE
Ein vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) koordiniertes internationales Konsortium will Referenzstandards zum Einsatz von Flüssigbiopsien in der Krebstherapie entwickeln. Validierte und standardisierte Verfahren zum Nachweis von Krebsspuren, die im Körper verbleiben, sollen auf das konkrete Krankheitsbild zugeschnittene Therapie-formen fördern und so den Erfolg der Krebstherapie erhöhen. Das Projekt „GUIDE.MRD“ erhält bei einer Laufzeit von fünf Jahren insgesamt rund 17,6 Millionen Euro an EU-Fördermitteln.
Die wissenschaftliche Leitung des Projekts „GUIDE.MRD“ – „GUIDing multi-modal thErapies against Minimal Residual Disease by liquid biopsies“ liegt bei Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE. Das Konsortium will belastbare Daten zum Einsatz von Flüssigbiopsien (Liquid Biopsy) zur Erkennung von minimalen onkologischen Resterkrankungen erheben. Die sogenannte Minimal Residual Disease (MRD) kann Ausgangspunkt für später auftretende Krebsmetastasen sein. In diesem Zusammenhang sollen Referenzstandards für einen Nachweis der im Blutkreislauf zirkulierenden Tumor-DNA (ctDNA) entwickelt und erfolgsversprechende Diagnostika in Studien zu Darmkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs klinisch validiert werden. Ziel von GUIDE.MRD ist es, auf dieser Grundlage ein Nachweisinstrument zur Verfügung zu stellen, das die Gefahr einer Metastasierung frühzeitig erkennen und durch anschließende gezielte multimodale Behandlungsoptionen verhindern kann.
„Ich gratuliere allen beteiligten Institutionen zu diesem großen Erfolg, der Hamburg als Gesundheits- und Krebsforschungsstandort stärken wird. Dieses zukunftsweisende Projekt wird in den nächsten fünf Jahren dazu beitragen, für viele Menschen Lösungen bei der Bewältigung von schweren Krankheiten zu finden. Ich freue mich sehr, dass das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bei dieser bahnbrechenden Initiative intensiv mit internationalen Partnern und Industrievertretern zusammenarbeitet. Mein großer Dank geht an Prof. Klaus Pantel, das UKE und alle Beteiligten!", sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Der standardisierte Einsatz von Flüssigbiopsien in der onkologischen MRD-Diagnostik kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Krebstherapien noch passgenauer auf das individuelle Krankheitsbild zuzuschneiden und Patient:innen so die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Mit der bedeutenden Förderung der EU für dieses wichtige Forschungsprojekt wird auch der herausragenden Expertise des UKE in der onkologischen Forschung Rechnung getragen. Allen Beteiligten gratuliere ich herzlich zu diesem Erfolg bei der Projektförderung“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
„Die Früherkennung von Metastasen ist eines der wichtigsten Ziele in der Krebsforschung, da Metastasen der Hauptgrund für die Aggressivität von Krebserkrankungen sind. Eine frühzeitigere Diagnose mithilfe eines Bluttests soll die Möglichkeit eines rechtzeitigen therapeutischen Eingriffs durch Liquid Biopsy eröffnen, die ein zentrales Forschungsthema im UCCH ist“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE.
Eine Herausforderung in der onkologischen Behandlung besteht darin, festzustellen, welche Patient:innen eine zusätzliche Behandlung wie zum Beispiel eine Chemo- oder Strahlentherapie benötigen, um noch vorhandene Krebszellen zu beseitigen. Diese Zellen haben bereits vor der Tumor-Operation gestreut und verbleiben daher nach der OP als MRD im Körper. Über radiologische Verfahren sind die Zellen nicht zu erfassen; sie geben allerdings kleine Fragmente der Tumor-DNA an den Blutkreislauf der Patient:innen ab. Diese Fragmente werden als zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) bezeichnet. Es gibt bereits Tests zum Nachweis von ctDNA in Blutproben, deren Nachweiskapazitäten bislang variieren. Durch intensive Zusammenarbeit mit Patient:innen sowie Industrie, Zulassungsbehörden und Kostenträgern will das GUIDE.MRD-Konsortium daher den Einsatz einer ctDNA-Diagnostik mit hoher Sensitivität und Spezifität in der klinischen MRD-Umgebung vorantreiben.
3,4 Millionen Euro für das UKE
Die Europäische Union fördert das Projekt, an dem 24 Partner aus 13 Ländern beteiligt sind, im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ im Bereich „ Innovative Health Initiative Joint Undertaking “ (IHI JU). Die Gesamtförderung der EU beläuft sich auf rund 17,6 Millionen Euro, von denen rund 2,3 Millionen Euro direkt an das UKE fließen. Die industriellen Partner steuern weitere 16,8 Millionen Euro bei, von denen die Aktivitäten im UKE mit zusätzlichen 1,1 Millionen Euro gefördert werden. Die Ziele von GUIDE.MRD stehen außerdem im Einklang mit dem Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung sowie dem „ Mission on Cancer – Implementation Plan “ der Europäischen Kommission.
Foto:
Juni 2023
2. UCCH Immuno-Oncology Symposiums 2023
Am 08. Juni 2023 fand zum zweiten Mal das Immun-Onkologie Symposium der Klinik für Neurochirurgie und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) auf dem Gelände des UKE statt.
Unter dem Schwerpunkt der Interdisziplinarität tauschten sich Expert:innen aus dem UKE und dem ZMNH über die Immunonkologie aus, indem sie immunologische Arbeitsgruppen mit onkologischen Arbeitsgruppen zusammenbrachten und gemeinsame Schnittpunkte im Kampf gegen Krebs diskutierten. Das Symposium bot den Forscher:innen eine Plattform, um neueste Erkenntnisse und Fortschritte in der Immunonkologie zu diskutieren und innovative Wege zur Bekämpfung von Krebserkrankungen zu erforschen.
Die Immunonkologie ist ein vielversprechender Bereich der modernen Krebsforschung, der darauf abzielt, das körpereigene Immunsystem zur Bekämpfung von Krebserkrankungen zu nutzen und damit innovative Therapiemöglichkeiten zu schaffen.
Weitere Informationen:
UCCH Immuno-Oncology Symposium
Foto: Britta Fritzsche
Juni 2023
#ActiveOncoKids im Millerntorstadium
Am 7. Juni 2023 waren die #ActiveOncoKids beim Hamburger Fußballverein FC St. Pauli bereits zum zweiten Mal zu Gast. Die Kinder des Kinderkrebszentrums des UCCH konnten sich bei Geschicklichkeits- und Beweglichkeitsübungen austoben und dabei ihre motorischen Fähigkeiten Rund um den Fußball stärken.
Klettern, Rudern, Reiten, Segelfliegen oder Kanu-Fahren – das Angebot des ActiveOncoKids Zentrum Nord ist breit gefächert. Mit großem Eifer tobten sich diesmal die Kids im Alter von 4 bis 13 Jahren auf dem „Amateurrasen“ des Zweitligisten aus. Nach einer ersten lockeren Trainingseinheit hatten die Teilnehmer:innen und ihre Familien die Möglichkeit einer exklusiven Führung durch das berühmte Millerntor-Stadion. Start war die Nord-Tribühne, dann folgte ein Highlight dem Anderen: Probesitzen auf der Auswechselbank, Blick in die Spielerkabinen, Spielertunnel, Ballsaal und zwischendrin viel Zeit für Fragen.
Nach einem kleinen Abschlussturnier konnten die Kids eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme mit nach Hause nehmen – Rund um eine gelungene Veranstaltung.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr noch sportlich weiter:
Am 7. Juli 2023 von 10 – 16:30 Uhr können Kinder und Jugendliche beim Norddeutschen Regatta Verein sich beim Segeln auf der Außenalster ausprobieren. Um Anmeldung wird per E-Mail an
s.elmers@uke.de gebeten.
Das Angebot wird unter anderem von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. ermöglicht.
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Foto: Laura Lehmann
Mai 2023
Universitäres Brustzentrum des UCCH neu eröffnet – Räume erstrahlen im neuen Glanz
Das Universitäre Brustzentrum des UCCH lud am 24. Mai zur Eröffnung der renovierten Räumlichkeiten im Zentrum für Onkologie (O24). Neben der Besichtigung der neuen Räume stand das Netzwerken mit allen Partnern im Vordergrund.
Das Ziel ist erreicht: Nach mehrmonatiger Bauphase zeigt sich das Universitäre Brustzentrum des UCCH im Erdgeschoss des Zentrums für Onkologie in hellen und luftigen Räumen. Viel Platz für die Patient:innen und ihre Angehörige, um Beratungsgespräche, Therapie- und weitere Angebote des Brustzentrums-Teams nutzen zu können.
„Ich bin allen Patientinnen und ihren Angehörigen und natürlich unseren Mitarbeitenden sehr dankbar, mit welcher Geduld sie die Bauphase im laufenden Betrieb überstanden haben“, bedankt sich Prof. Barbara Schmalfeldt, Leiterin der Gynäkologie am UKE, „Es freut mich sehr, dass wir nun wieder alle Funktionen aus einer Hand präsentieren können.“
Im Rahmen der Wiedereröffnung stellten sich die Teammitglieder des Brustzentrums den Gästen vor, allen voran Dr. Lisa Steinhilper, neue Leiterin des Brustzentrums, sowie Prof. Volkmar Müller, stellv. Klinikdirektor und Leiter der Tagesklinik.
Auch die verschiedenen Kooperationspartner aus der plastischen Chirurgie, der Mammadiagnostik, der Radioonkologie, des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK) und den ergänzenden Angeboten des UCCH sprachen über ihre Arbeit.
Besonders freute es die Veranstalter, dass auch Franziska Holz von der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und Hayriye Oguz als Patient:innenvertreterin des BRCA-Netzwerks anwesend waren, unterstrich dies doch die stets gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren.
Prof. Katja Weisel, stellv. Direktorin des UCCH: „Bei der Behandlung unserer onkologischen Patient:innen steht neben der fachlichen Exzellenz vor allem die Empathie im Vordergrund und ich bin sicher, dass die Ausstrahlung der neuen Räume viel zur emotionalen Basis beitragen werden. Wir vom UCCH wünschen dem Team einen tollen Start in den neuen Alltag.“
Foto: Avin Hell
Mai 2023
Outdoorgym – neue Geräte auf dem UKE Gelände ermöglichen die Bewegung an frischer Luft
Outdoor-Fitness-Geräte sind beliebt in den Grün- und Parkanlagen hier im Norden. Dank einer Spende an das UCCH konnten drei Geräte nun auch auf dem UKE Gelände für Fitnessfreudige Patient:innen, Besucher:innen und Mitarbeitende eingeweiht werden. Das Ziel für die Onkologen des UCCH ist klar: Bewegung, Bewegung, Bewegung.
Frau Schäfer befindet sich in der Nachsorge nach ihrer Krebserkrankung und freut sich über das neue Bewegungsangebot: „Mir war es ein Anliegen, auch schon während meiner Therapie aktiv zu bleiben. Ich nehme an verschiedenen Fitnessangeboten teil und bewege mich viel an frischer Luft. Wenn ich solche Geräte sehe, baue ich diese immer sofort in mein Programm mit ein.“
Drei verschiedene Geräte stehen ab sofort auf der grünen Wiese neben dem Taxistand gegenüber dem Haupteingang zur freien Nutzung, sei es für die Beinmuskulatur, die Stärkung der Arm- und Nackenmuskulatur sowie den Gleichgewichtssinn.
„Es gibt mittlerweile viele Studien, die zeigen, dass sowohl unter Therapie als auch in der Nachsorge von Krebserkrankungen körperliche Aktivität viele positive Effekte hat“, sagt Dr. Wiebke Jensen, Sportwissenschaftlerin am UCCH, „Es kann dazu beitragen, dass man z. B. weniger Nebenwirkungen hat wie Müdigkeit oder Sensibilitätsstörungen in Händen und Füßen. Außerdem kann es die Patient:innen auch mental stärken, wenn sie sich an der frischen Luft bewegen – vom Booster fürs Immunsystem ganz zu schweigen.“
„Ich danke sehr für diese Zuwendung der Firma Playfit – so können unsere Patient:innen beim Besuch in den Ambulanzen oder Stationen ihre Aktivitäten ausweiten und in Bewegung kommen,“ sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, der die Geräte gleich selbst ausprobiert hat.
Margit Budde-Cramer und die Inklusions-Botschafterin Daniela Möller übergaben die Geräte an das Bewegungsteam des UCCH im Namen der Firma Playfit „Als Hersteller von Outdoor-Fitnessgeräten ist es unser oberstes Ziel, Menschen in Bewegung zu bringen. Durch unsere Teilnahme an Rudern gegen Krebs sind wir auf das Bewegungsprogramm des UCCH aufmerksam geworden und sind gleich zur Tat geschritten mit dieser Spendenaktion.“
Freuen sich über die neuen Geräte: Daniela Möller, Margit Budde-Cramer, Britta Schäfer, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Dr. Wiebke Jensen (von links)
Foto: Laura Lehmann
Mai 2023
Rudern gegen Krebs: Scheckübergabe für das Bewegungsprogramm des UCCH
Die Stiftung Leben mit Krebs hat kürzlich den Scheck aus den Erlösen der „Rudern gegen Krebs“-Benefizregatta 2022 an das Universitäre Cancer Center Hamburg übergeben. 16.000 EUR kommen dem Bewegungsprogramm des UCCH zum Wohl der Krebspatient:innen zugute.
Das Team der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ in Hamburg freut sich über das Ergebnis: Die Stiftung Leben mit Krebs, die bundesweit die Rudern gegen Krebs Regatten verantwortet, konnte kürzlich den Erlös der letzten Hamburger Regatta im Sommer 2022 an das UCCH überreichen.
„Über 60 Doppelvierer-Mannschaften haben sich im letzten Jahr für den guten Zweck beteiligt,“ sagt Volker Zaehle, der Vertreter der Stiftung Leben mit Krebs, „Es ist wirklich toll, zu sehen, wie viele Ruder:innen jedes Jahr wieder teilnehmen und somit auch für den guten Zweck spenden. Ich freue mich sehr, im Namen der Stiftung diesen Betrag dem UCCH für dessen Bewegungsprogramm übergeben zu können. Ich danke allen Sponsoren und Spendern, die dies ermöglicht haben.“
Rudern gegen Krebs hat Tradition in Hamburg – im letzten Jahr wurde die Regatta bereits zum 12. Mal ausgetragen. Unter der Schirmherrschaft unseres Innensenators Andy Grote treten Vertreter:innen der Stadt, der Kliniken und verschiedenster Hamburger Firmen und Vereine im freundschaftlichen Wettkampf gegeneinander an.
Zugute kommt der Spendenbeitrag dem Bewegungsprogramm mit den onkologischen Patient:innen im UCCH: „Bewegung und Sport ist aus der Therapie unserer Krebspatient:innen nicht wegzudenken – viele Studien beweisen die positive Auswirkung eines bewegungsreichen Lebens,“ sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Centers Hamburg am UKE, „Wenn ich sehe, dass sich auch Patient:innen an der Regatta beteiligen, geht mir immer das Herz auf - sehe ich doch daran, dass unser Bewegungsprogramm funktioniert. Ich bin froh und glücklich, hier mit unseren Partnern – allen voran der Stiftung Leben mit Krebs und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. – und allen Sponsoren ein so tragfähiges Netzwerk in der Stadt zu diesem Thema aufgebaut zu haben und bedanke mich allen für ihr Engagement.“
Der Austragungsort an der Alster bei der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. (Schöne Aussicht) ist ein Platz, der vielen Hamburger:innen und Besucher:innen gut bekannt ist: „Für uns als Verein ist es ein absolutes Highlight im Ruderjahr, wenn wir Gastgeber dieser Regatta sein können,“ führt RG HANSA Vorsitzender Sebastian Franke aus, „Neben der Ausbildung und Ausübung im Rudersport ist es uns ein besonderes Anliegen, mit allen Mitgliedern an diesem besonderen Tag engagiert zu sein. Über 60 Doppelvierer – gut 300 Ruder:innen – da ist vom Anfänger bis zum Profi alles dabei, ein wunderbarer Tag mit wirklich guter Stimmung.“
Rudern gegen Krebs wird auch in diesem Jahr stattfinden – am 03. September 2023 wird die Regatta auf der Außenalster ausgetragen. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich gerne bei uns unter uke.de/ruderngegenkrebs .
Bild: Avin Hell, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sebastian Franke, Volker Zaehle, Dr. Wiebke Jensen (v.l.n.r.)
Foto von Laura Lehmann
Mai 2023
Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises 2022 an Stefan Pfister
Am 12. Mai 2023 erhielt Prof. Dr. Stefan Pfister den Wilhelm-Warner-Preis 2022 der gleichnamigen Stiftung. Der Preis wurde von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und Vorstandsmitglied in der Wilhelm-Warner-Stiftung, im Fritz-Schumacher-Hörsaal am UKE übergeben.
Prof. Dr. Stefan Pfister ist Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Kinderonkologe am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und erhält die Auszeichnung für seine herausragenden Beiträge zur Erforschung molekulargenetischer Eigenschaften von kindlichen Hirntumoren. Seine Untersuchungen liefern bislang unentdeckte Erkenntnisse über genetische Veränderungen, die zur Entstehung von Hirntumorarten führen. Zudem konnten neue Informationen über erblichen Faktoren gewonnen werden. Seine Ergebnisse sind auch eine wesentliche Grundlage für neue personalisierte Studienkonzepte bei kindlichen Hirntumoren.
Prof Pfister hat zudem im Rahmen seiner Forschungsprojekte eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, insbesondere mit den Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Stefan Rutkowski von der Klinik für Pädiatrische Hämatologie & Onkologie und Prof. Dr. Ulrich Schüller vom Institut für Neuropathologie.
Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftler im Bereich der Krebsforschung ausgezeichnet. Die Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wilhelm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb, und wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die Krebsforschung durch die jährliche Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises an namhafte deutsche Wissenschaftler:innen zu fördern.
Wir gratulieren dem Preisträger herzlich und wünschen viel Erfolg für das weitere Forschungsvorhaben.
Link:
KiTZ Heidelberg
Foto: Diana von der Goltz, Prof. Dr. Dieter K. Hossfeld, Prof. Dr. Stefan Pfister, Carl-Jan von der Goltz,
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (v.l.n.r.)
Aufgenommen: Laura Lehmann
Mai 2022
13. „International Symposium on Minimal Residual Cancer“ – ein voller Erfolg in Hamburg
Anfang Mai tauschten sich Mediziner:innen und Forschende in Hamburg zu den neusten Erkenntnissen der Onkologie, Immunologie und Liquid Biopsy aus. Der Einladung von Prof. Klaus Pantel vom Institut für Tumorbiologie im UCCH und Prof. Catherine Alix-Panabieres vom Laboratoire Cellules Circulantes Rares Humaines (LCCRH), Universität von Montpellier, folgten 420 Delegierte aus 26 Ländern.
Die ISMRC-Treffen wurden 1996 ins Leben gerufen, um sich besonders auf die Forschung und klinische Anwendungen von Liquid Biopsy ("Flüssigbiopsie") bei Krebspatient:innen zu fokussieren. Nach einer durch COVID-19 bedingten Pause kehrte das Symposium an seinen Ursprungsort Deutschland zurück und fand als Präsenzveranstaltung vom 2. bis 4. Mai 2023 statt.
Die international hochkarätig besetzte Tagung bot eine großartige Gelegenheit, drei Tage lang zusammenzukommen und sich über die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Onkologie, Immunologie und Liquid Biopsy auszutauschen. Der Kongress umfasste Vorträge über zirkulierende Nukleinsäuren (DNA, miRNA), zirkulierende Tumorzellen (CTCs), Exosomen und andere Flüssigbiopsie-Analysen mit dem Schwerpunkt auf klinische und translationale Studien und einem Schwerpunkt auf der Immuntherapie.
Das Symposium 2023 in Hamburg wurde unterstützt von der European Liquid Biopsy Society (ELBS), einem großen Konsortium von Institutionen aus dem akademischen Bereich und der Industrie mit der Vision, Flüssigbiopsie-Assays in die klinische Praxis zu bringen.
Die Plenarvorträge wurden von führenden internationalen Expert:innen auf dem Gebiet der Flüssigbiopsie, Krebsimmunologie, Metastasenforschung und Immuntherapie, darunter der Nobelpreisträgerin Tasuko Honjo aus Kyoto, Japan, gehalten.
Der ISMRC unterstützt auch junge Forschende – herausragende Präsentationen wurden mit dem "Young investigator Award" ausgezeichnet.
Mitglieder des UCCH waren in allen Sitzungen vertreten – der Austausch führte sich über die 3 Tage rege fort.
Weitere Informationen zur ELBS:
European Liquid Biopsy Society Network
Foto: Prof. Dr. Klaus Pantel, Prof. Dr. Catherine Alix-Pannabieres, Prof. Dr. Katja Weisel und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (von rechts)
Aufgenommen: Avin Hell
April 2023
Neue Kooperationspartner im UCCH-Netzwerk
Das Kompetenznetzwerk des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) wächst weiter.
Wir begrüßen zwei neue Kooperationspartner: Die Facharztpraxen Onkologische Tagesklinik im Heidekreis – Praxis für innere Medizin Hämatologie Onkologie und das Kinderwunschzentrum Altonaer Strasse im Gynaekologicum Hamburg (Medizinisches Versorgungszentrum GbR) stehen ab sofort mit unserem onkologischen Spitzenzentrum im gegenseitigen Austausch.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit zur optimalen Versorgung unserer Patient:innen.
Link:
Kinderwunschzentrum Altonaer Strasse Hamburg - Gynaekologicum
April 2023
#GemeinsamstarkgegenKrebs – UCCH Läuferinnen geben alles
Am vergangenen Sonntag, den 23.04.2023, nahmen mehrere UCCH Kolleg:innen erfolgreich am 37. Hamburg-Marathon teil.
Die Läufer:innen absolvierten die 42,195 Kilometer lange Strecke im Team als Staffel mit Begeisterung und Teamspirit. Die Hansestadt gab dabei bei sonnigem Wetter und mit zahlreichen begeisterten Zuschauern eine hervorragende Kulisse.
Wir gratulieren den Läufer:innen und freuen uns über die erfolgreiche Teilnahme.
Foto: Inga Melzer
April 2023
4. Cancer Careers Day : How to communicate your science
Am 21. April 2023 widmete sich der 4. Cancer Careers Day als gemeinsame Online-Veranstaltung des Mildred Scheel Nachwuchszentrums (MSNZ), des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und des Universitäres Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) sich der Frage, wie gute Wissenschaftskommunikation umgesetzt werden kann.
Wissenschaftskommunikation findet nahezu überall statt: Zwischen Projektpartner:innen in einer interdisziplinären Zusammenarbeit, im Austausch zwischen Ärzt:innen und Patient:innen oder im privaten Bereich in Erzählungen über die Arbeit. Überall wird Wissen kommuniziert und muss so verständlich sein, dass die verschiedensten Adressaten meist ohne Vorwissen ein hoch komplexes Thema verstehen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Nachwuchswissenschaftler:innen lernen, wie sie ihre Forschungsergebnisse auf verständliche und ansprechende Weise kommunizieren können.
Der Einführungsvortrag von Jens Foell, Redakteur bei maithink Media und Trainer bei NaWik, beleuchtete die Kommunikationskanäle in der Wissenschaftskommunikation bei Social Media und erläuterte, worauf man bei der Kommunikation von Wissenschaftsthemen achten sollte. Avin Hell, Referent:in für Kommunikation und Patient:innenbeteiligung am UCCH, stellte die Rahmenbedingungen und Formate für die Kommunikation von Wissenschaftsthemen vor.
Als weiteres Highlight der Veranstaltung wurden auch aktiv kommunizierende Wissenschaftler in einer Panel-Diskussion interviewt, darunter Marisa Kurz, Ärztin am LMU Klinikum Großhadern und freie Redakteurin bei Spektrum.de und Spektrum Gesundheit, sowie Lorenz Adlung, Nachwuchsgruppenleiter am UKE und Podcast Co-Moderator bei bugtales.fm. Beide berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen aus dem Alltag als Kommunikator:innen.
Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung erhielten somit wertvolle Einblicke in die verschiedenen Aspekte und Herangehensweisen der Wissenschaftskommunikation, um ihre eigenen Forschungsergebnisse bestmöglich an verschiedene Zielgruppen zu kommunizieren.
Die Veranstaltungsreihe „Cancer Careers Day“ gibt einen Überblick über Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der "klassischen" akademischen Welt und findet zweimal pro Kalenderjahr statt. In Diskussionen und Interviews mit Experten aus den verschiedensten Bereichen, von klassischen (aber auch unkonventionellen) "Universitätsjobs" über die Pharmaindustrie bis hin zu Kommunikation, Recht, PR und anderen, erhalten die Teilnehmer:innen einen Einblick, wie all diese Berufe tatsächlich aussehen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.
Link:
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg - MSNZ Hamburg
Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik)
Foto: Pexels
April 2023
Nichtrauchen ist cool – UKE Präventionsveranstaltung für Schüler:innen wieder in Präsenz gestartet
Am 13.4. war es wieder soweit – 150 Schüler:innen der 6. Klassen von 3 verschiedenen Schulen aus dem Hamburger Umfeld kamen, um sich in der Rauchprävention schulen zu lassen. Die Initiative Nichtrauchen ist cool wird gemeinsam vom Universitären Cancer Center Hamburg und dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters durchgeführt. Aufgrund der aktuellen alarmierenden Zahlen zu rauchenden Kindern und Jugendlichen kommt der Neustart der Reihe nach der Corona-Pause genau zum richtigen Zeitpunkt.
Auf die Frage hin, ob sie heute etwas neues gelernt hätten, nickten viele Schüler:innen zustimmend: „Mein Vater raucht, ich werde heute zu Hause erzählen, dass er damit aufhören muss“, so eine Schülerin. Nichtrauchen ist schließlich cool, dies lernten die 150 Schüler:innen, die sich im Hörsaal W30 auf Einladung des UCCH und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters gemeinsam mit ihren Lehrer:innen eingefunden hatten.
Im Laufe der Nichtrauchen ist cool-Geschichte haben bereits über 100.000 Hamburger Schüler:innen an dem Aufklärungs- und Präventionsprogramm teilgenommen. Die Zahlen bestätigten bisher den Erfolg - viele Kinder und Jugendliche nahmen Abstand vom Rauchen.
Doch seit kurzem dreht sich der Trend um – die Anzahl der rauchenden Kinder und Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren hat sich lt. einer
neuen Studie der DEBRA
von 8,7% in 2021 auf 15,9% in 2022 nahezu verdoppelt. Hinzu kommen neben dem Griff zur Zigarette und dem Shisha-Rauchen auch die neuartigen E-Zigaretten, die vielfach unter Mißachtung des Jugendschutzgesetzes an Tankstellen und Kiosken verkauft werden und als mögliche Einstiegsdroge gelten.
Die Ärzt:innen des UKE erklärten in der Veranstaltung kindgerecht die Suchtgefahren des Rauchens und nahmen sich viel Zeit für die Fragen der Kinder. Dabei beschönigten sie nichts und wiesen auf die potentiellen Folgen, wie z.B. Krebserkrankungen oder schwere Lungenschäden, hin. Dass z.B. eine gerauchte Shisha das Äquivalent von 100 gerauchten Zigaretten darstellt, erzeugte ein erstauntes Raunen unter den Kindern. In einem Film erlebten die Kinder hautnah die Untersuchungen und Interviews mit den Patient:innen.
Herr Rohwerder, begleitender Lehrer vom Gymnasium Süderelbe, sagt zu Nichtrauchen ist cool: „Ich als Lehrer sehe in dieser Veranstaltung einen hohen Effekt. Wir gehen mitten ins Geschehen, direkt ins Klinikum hinein. Dass hier Ärzte das Thema vermitteln, gibt der Rauchprävention eine sehr professionelle und damit besonders glaubwürdige Perspektive. Auch finde ich es gut, dass hier schon Schüler:innen der 6. Klassen eingeladen sind, das bringt in unseren Augen viel, so früh zu starten.“
Nichtrauchen ist cool geht wieder in Serie – ab sofort wird die Präventionsveranstaltung bis zum Sommer alle 2 Wochen angeboten. Interessierte Lehrer:innen können ihre Fragen an Andrea Lentfer im Sekretariat des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters richten unter alentfer@uke.de
Weitere Informationen zu:
Nichtrauchen ist cool
Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Fotos: Anne Marie Asemissen und Avin Hell
von links: Vertreten das vortragende Ärzt:innen-Team: Dr. Anne Marie Asemissen, Dr. Sören Galow, Maximilian Kirchner, Martin Ansgar Horn (alle II. Med. Klinik)
März 2023
Innovationen in der Viszeralonkologie – erste Netzwerkveranstaltung im UCCH
Am 29.03.2023 kamen ärztliche Vertreter:innen der verschiedenen Disziplinen rund um die Viszeralonkologie zusammen, um sich über die neuesten Diagnostik- und Therapie-Entwicklungen auszutauschen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit den UCCH Netzwerkpartnern ausgeführt.
Das Symposium war interdisziplinär ausgerichtet mit dem Ziel, den Teilnehmer:innen einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Viszeralonkologie zu geben. Dazu gehörten innovative diagnostische Verfahren wie die Liquid Biopsy, aber auch neue Therapieoptionen wie die Immunonkologie und die personalisierte Medizin.
Im ersten Teil des Symposiums lag der Schwerpunkt auf der Viszeralchirurgie im Wandel hin zu neusten Operationstechniken. Prof. Dr. med. Thilo Hackert, neuer Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), nutzte die Gelegenheit sich vorzustellen und die Möglichkeiten und Grenzen in der Chirurgie des Pankreaskarzinoms zu erläutern. Außerdem sprach er über den Stellenwert robotisch gestützter Chirurgie mittels Operationsroboters.
Der zweite Teil der Veranstaltung fokussierte sich auf die Präzisionsmedizin in der Strahlen- und Systemtherapie von Gastrointestinalen Tumoren. Zudem wurden neuste Ansätze in der personalisierten Medizin vorgestellt, bei der das Tumorprofil einzelner Patient:innen analysiert wird, um eine individuell zugeschnittene Therapie zu entwickeln. Insgesamt war die Fortbildungsveranstaltung ein großer Erfolg, die in den nächsten Jahren in Serie gehen soll. Die Teilnehmer:innen konnten Einblicke in die neuesten Entwicklungen in der Viszeralonkologie gewinnen und diesemit den fachlichen Kolleg:innen diskutieren.
Foto: Avin Hell
März 2023
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin - neue AG Angehörige gegründet
Um sich gezielter den Bedürfnissen von Angehörigen in der Palliativversorgung widmen zu können, hat die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin eine eigene AG "Angehörige" am 7. März gegründet. Eine der Sprecherinnen ist Prof. Dr. Karin Oechsle, Leiterin der Palliativmedizin am UKE.
Die DGP dazu: "Das Thema der Angehörigenbegleitung und -mitbetreuung im Rahmen der Palliativversorgung ist ein multiprofessionell zu betrachtendes Thema, bei dem es sowohl im Bereich der Versorgung, aber vor allem auch im Bereich der Forschung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung verschiedener Berufsgruppen noch sehr großen Handlungsbedarf gibt. Angehörige gehören wie die erkrankten Menschen selbst in den Fokus der Palliativversorgung, da sie diverse unerfüllte Unterstützungsbedürfnisse, eine eingeschränkte Lebensqualität, eine deutliche psychosoziale Belastung sowie zahlreiche psychische Morbiditäten aufweisen."
Neben Prof. Dr. Karin Oechsle sind weitere Sprecherinnen: Prof. Dr. rer. medic. Stephanie Stiel von der Medizinisches Hochschule Hannover sowie Denise Kirsch vom Palliativnetz Hamburg-West e.V.
Weitere Informationen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
Februar 2023
Internationaler Kinderkrebstag: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“
Fragen an… Prof. Dr. Stefan Rutkowski
Mehr als 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs – unter ihnen etwa 2.200 Kinder und Jugendliche. Wenn ein Kind die Diagnose Krebs erhält, sitzt der Schock tief. Die gute Nachricht ist, dass sich die Heilungschancen krebskranker Kinder dank der Fortschritte in Forschung und Therapie in den letzten Jahren enorm verbessert haben. Anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar spricht Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Leiter des Kinderonkologischen Zentrums des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), über aktuelle Entwicklungen in der Krebsmedizin und -therapie.
Welche Krebsarten kommen besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen vor?
Prof. Dr. Stefan Rutkowski: Die Diagnose Krebs ist immer ein Schock, besonders wenn sie Kinder trifft. In der Altersgruppe bis 15 Jahren sehen wir besonders häufig Leukämien, also Blutkrebs, mit einem Anteil von über 30 Prozent. Tumorerkrankungen im Gehirn und im Rückenmark sind an zweiter Stelle mit rund 24 Prozent, gefolgt von Erkrankungen des lymphatischen Gewebes mit 14 Prozent (Lymphknotenkrebs). In dieser Altersgruppe sind die Tumorerkrankungen besonders aggressiv, da sich die Krebszellen schnell vermehren.
Warum ist das so?
Prof. Rutkowski: Kinder sind noch in der Entwicklung, sie wachsen. Wachstum bedeutet immer Zellteilung. Krebs kommt bei Kindern besonders häufig dort vor, wo sich Zellen vermehrt teilen und wachsen, so zum Beispiel in den Lymphknoten. In der Pubertät wird Knochenkrebs als häufigste Krebsart bei Jugendlichen diagnostiziert, da diese in dieser Phase besonders schnell wachsen. Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen. Die Krebserkrankung, die Therapie und der Krankheitsverlauf unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen bei Erwachsenen.
Wie macht sich Krebs bei Kindern bemerkbar?
Prof. Rutkowski: Symptome, die auf eine Krebserkrankung beim Kind hinweisen können, sind unter anderem anhaltender Schmerz und Fieber, Kopfweh, Erbrechen, eine ungewöhnliche Wölbung des Bauches. Auch unerklärliche Blutungen oder Nachtschweiß sowie ein Schimmer in den Augen können Anzeichen sein. Machen sich derartige, auch unspezifische Symptome verstärkt bemerkbar, sollten Eltern aktiv werden und diese ärztlich abklären lassen.
Ist Krebs in Kinderjahren besser heilbar?
Prof. Rutkowski: Heutzutage sind dank der Fortschritte in Forschung und Therapie mehr als 80 Prozent der Krebserkrankungen, die bei Kindern und Jugendlichen festgestellt werden, heilbar. Das sind sehr erfreuliche Nachrichten! Dennoch bleibt die Diagnose Krebs bei Kindern ein Einschnitt in das Leben, das mit enormen organisatorischen und emotionalen Herausforderungen verbunden ist.
Welche Behandlungen gibt es?
Prof. Rutkowski: Welche Therapieoptionen infrage kommen, hängt von vielen Faktoren ab, in erster Linie von der Art der Krebserkrankung, dem Krankheitsverlauf, der Ausdehnung, Tumorbiologie und weiteren individuellen Faktoren, wie dem Alter der Patient:innen. Im Allgemeinen stehen die operative Therapie, die Strahlen- und die Chemotherapie zur Verfügung, aber auch neue, sogenannte zielgerichtete Therapieformen werden zunehmend eingesetzt. Auch wenn die Heilungschancen bei einem Großteil der Patient:innen sehr gut sind, muss die Versorgung der schwerkranken Kinder und Jugendlichen sichergestellt werden, und der Forschungsbedarf ist weiterhin sehr hoch.
Foto: UKE
Februar 2023
UCCH beteiligt sich an
Jugend forscht - Jury
„Mach Ideen groß“ – unter diesem Motto stellten Schüler:innen beim Regionalwettbewerb Jugend forscht am UKE ihre wissenschaftlichen Projekte vor. Das UCCH beteiligte sich dabei mit mehreren Mitgliedern an der Jury – alles zur Förderung des Nachwuchses.
Ca. 120 Schüler:innen stellten 52 Projekte in 7 Fachgebieten beim Regionalwettbewerb am UKE vor. Zuvor war eine intensive Auseinandersetzung mit ihren wissenschaftlichen Forschungsfragen und Versuchen an den Schulen vorangegangen. Die Jugend forscht-Jury, die sich u.a. aus UKE-Mitarbeiter:innen und Lehrer:innen zusammensetzt, beurteilte vorab die schriftlichen Projekte. Am Valentinstag, am 14. Februar, war es dann soweit: Die Projekte wurden den jeweiligen Jury-Mitgliedern live am UKE präsentiert.
Für das UCCH Ehrensache, hier als Jury-Mitglieder sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs einzusetzen:
Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, stellv. Direktorin des UCCH, Dr. Catarina Schlüter, Leiterin des Klinischen Krebsregisters, Dr. Britta Fritzsche, Koordinatorin der UCCH Biobanken, und Avin Hell, Referentin für (Wissenschafts)kommunikation, beteiligten sich mit Freude an der Jury.
Foto: Avin Hell
Februar 2023
Dr. Martini-Preis 2023: MSNZ-Forschende unter den Erstplatzierten
Am 13. Februar wurde der älteste Medizinpreis Deutschlands durch Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE, an fünf Forschende des UKE verliehen. Zwei Forschende des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums waren dabei unter den Erstplatzierten.
Der erste Preis wurde gleich zweimal vergeben: Er geht zum einen an Dr. Anastasios Giannou aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie Dr. Jan Kempski, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, für ihren Nachweis, dass das menschliche Immunsystem ein Treiber bei der Metastasierung einer Krebserkrankung ist. (Zum anderen wurde der erste Preis an Dr. Anne Mühlig und ihre Doktorandin Johanna Steingröver aus der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin für ihre Forschungen zu einem neuen Verständnis und Behandlungsoptionen von schweren kindlichen Nierenerkrankungen vergeben.)
Den zweiten Preis erhielt Dr. Michael Bockmayr, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, für seine innovativen Untersuchungen zur Risikoeinschätzung von Rückenmarkstumoren durch molekularbiologische und bioinformatische Verfahren.
Die onkologischen Forschungsthemen von Dr. Kempski und Dr. Bockmayr sind dabei durch die Förderung des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums des UCCH entscheidend voran gebracht worden.
„Seit 140 Jahren verleihen wir hier am Wissenschaftsstandort Hamburg den Dr. Erich Martini-Preis – das ist wirklich bemerkenswert. Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr fünf herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen des UKE auszeichnen. Wenn wir die Zukunft der Medizin mitgestalten wollen, müssen wir unseren medizinischen Nachwuchs gezielt fördern. In diesem Jahr sind es Arbeiten im Bereich der schweren kindlichen Nierenerkrankungen sowie in der Krebsforschung, die die jungen Wissenschaftler:innen vorangetrieben haben. Dank der Spitzenforschung am UKE lernen wir jeden Tag mehr über Krankheiten und mögliche Therapien, die unser aller Leben nachhaltig verbessern. Ich gratuliere allen Preisträger:innen herzlich zu dieser bedeutenden Auszeichnung!“, sagt Katharina Fegebank, Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg.
„Sie alle haben mit Ihrem exzellenten Forschungsgeist und Ihrem Engagement dazu beigetragen, neue Lösungsansätze für hochkomplexe medizinische Fragestellungen zu liefern. Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich im Namen der Stiftung. Gleichzeitig danke ich der Spenderin Eva-Maria Greve für die großzügige Unterstützung“, sagt Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Foto: UKE, Axel Kirchhof, Text: Anja Brandt, Avin Hell
Februar 2023
EU-Förderung soll Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ermöglichen
9,8 Millionen Euro für internationales Forschungsprojekt unter Leitung des UKE - Großer Erfolg für die Krebsforschung im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Ein Projekt zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs unter Leitung des UKE wird mit 9,8 Millionen Euro von der EU gefördert
Das Forschungskonsortium mit Partnern aus acht Ländern hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren einen Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln. Auf deutscher Seite gehören neben dem Universitären Cancer Center im UKE das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und das Universitätsklinikum Heidelberg zu dem Konsortium.
In dem von der EU bis 2027 geförderten Projekt PANCAID („PANcreatic CAncer Initial Detection via Liquid Biopsy“) wollen die beteiligten Wissenschaftler:innen Blutproben von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie von gesunden Personen und solchen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko sammeln. Mit Hilfe von Computeranalysen und Künstlicher Intelligenz sollen die wesentlichen zellulären Marker identifiziert werden, die für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verantwortlich sind. „Am Ende des Prozesses wollen wir das Design für eine klinische Studie entwickelt haben, in der der neue Bluttest zeitgleich in vielen europäischen Behandlungszentren auf seine Wirksamkeit überprüft wird“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie und Leiter des internationalen Forschungskonsortiums.
„Wir freuen uns sehr über die herausragende Förderung durch die EU für dieses wichtige Projekt der Krebsmedizin. Es gehört zu den lediglich fünf geförderten Projekten von 78 bei der EU im Programm ‚Mission Cancer‘ eingereichten Anträgen. Glückwunsch an das Team um Prof. Pantel, das die Krebsforschung am Universitären Cancer Center Hamburg im UKE mit diesem Projekt einen großen Schritt nach vorn bringen wird“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
Bluttest könnte Behandlungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs verbessern
Krebs an der Bauspeicheldrüse (Pankreas) verursacht in aller Regel erst dann Beschwerden wie Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauch- oder Rückenbereich, Appetitlosigkeit oder Übelkeit, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. „Die meisten Patient:innen sterben innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Deshalb besteht hier großer Handlungsbedarf“, erläutert Prof. Pantel. „Wenn es uns gelingt, in den kommenden Jahren einen aussagekräftigen Bluttest zu entwickeln, könnte dieser eine frühere Diagnosestellung ermöglichen und damit auch eine erfolgversprechendere Behandlung.“ An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken in Deutschland etwa 19.000 Menschen jährlich. Rauchen, starkes Übergewicht oder hoher Alkoholkonsum erhöhen das Krankheitsrisiko ebenso wie Typ-2-Diabetes, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder eine familiäre Häufung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Auftaktveranstaltung vom 13. bis 15. Februar in Hamburg
Die EU fördert das Projekt, an dem 18 Partner aus acht Ländern (Deutschland, Schweden, Spanien, Österreich, Belgien, Frankreich, England und Israel) beteiligt sind, im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ im Bereich „Mission Cancer“. Die Gesamtförderung beläuft sich auf 9,8 Millionen Euro, von denen 1,8 Millionen Euro direkt ans UKE fließen. Das Projekt ist am 1. Januar 2023 gestartet, mit dem ersten Treffen aller beteiligten Wissenschaftler:innen vom 13. bis 15. Februar in Hamburg erfolgt nun der gemeinsame Start.
Weitere Infos:
pancaid-interim ( pancaid-project.eu )
Foto: UKE
Februar 2023
Die ersten Patient:innen-
botschafter:innen sind ausgebildet
Die beiden Universitären Cancer Center Hamburg und Schleswig-Holstein an den Universitätskliniken UKE und UKSH haben im August 2022 das Patientenkompetenzzentrum Nord gegründet. Nach 6 Monaten sind nun die ersten Patient:innenbotschafter:innen ausgebildet.
Gleich 13 Patient:innenbotschafter:innen halten glücklich ihre Urkunde in den Händen - sie haben die Ausbildung am Patientenkompetenzzentrum Nord nach 6 Monaten erfolgreich absolviert.
Das Patientenkompetenzzentrum Nord wurde von den beiden Cancer Centern in Hamburg und Schleswig-Holstein an den Universitätskliniken UKE und UKSH im August mit dem Ziel gegründet, Betroffene einer Krebserkrankung für die aktive Beteiligung und kompetenten Mitarbeit bei Forschungsfragen, Vernetzung und strategischer Ausrichtung auszubilden. Die neuen Patient:innenbotschafter:innen bringen die wichtige Perspektive ihrer eigenen Erfahrungen in den zukünftigen Dialog mit Mediziner:innen, Forschenden und der Gesundheitspolitik ein.
Das Konzept des Patientenkompetenzzentrums Nord folgt den Forderungen der Nationalen Dekade gegen Krebs und wird zudem auch von der Landespolitik der beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützt.
Die Patient:innenbotschafter:innen werden in den nächsten Wochen ihre Arbeit bei Forschungsthemen, Gremienarbeit und Projekten aufnehmen und im folgenden Link über ihre Arbeit berichten.
Wer Interesse hat: In der 2. Jahreshälfte startet der nächste Ausbildungsgang. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an Avin Hell unter a.hell@uke.de .
Weitere Informationen über das Patientenkompetenzzentrum Nord
Foto: Laura Lehmann
Februar 2023
Weltkrebstag: Innovative Therapien im Kampf gegen den Krebs
Fragen an… Prof. Dr. Carsten Bokemeyer
Krebs – damit ist wohl jede:r von uns schon einmal in Kontakt gekommen: Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 500.000 Menschen diese Diagnose. Obwohl sich die Krebsmedizin in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat, ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar spricht Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Zentrums für Onkologie und Hämatologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH), über aktuelle Entwicklungen in der Krebsmedizin und -therapie.
Was genau ist Krebs und wo kann er auftreten?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Krebs ist zunächst erstmal eine schlimme Diagnose für die Betroffenen. Medizinisch gesehen handelt es sich bei Krebs um eine Vielzahl an unterschiedlichen Erkrankungsformen mit ganz unterschiedlichem Organursprung. Gemein haben sie aber alle eines: die bösartige Entwicklung der Körperzellen. Während gesunde Körperzellen kontrolliert wachsen und eine spezifische Aufgabe erfüllen, wachsen Krebszellen unkontrolliert und haben eine zerstörende Wirkung. Krebs kann im gesamten Körper auftreten und alle Organe betreffen.
Was ist die häufigste Krebserkrankung?
Prof. Bokemeyer: Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist Prostatakrebs, bei Frauen Brustkrebs, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs bei beiden Geschlechtern. Die Heilungschancen hängen oftmals vom Zeitpunkt der Diagnose und einer qualifizierten Therapie ab. Auch wenn noch nicht bis ins kleinste Detail geklärt ist, wie Krebs entsteht, wissen wir, dass es einige Risikofaktoren gibt, zum Beispiel Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel und virale Einflüsse. Ungefähr 40 Prozent der Tumorerkrankungen sind auf Lebensstil und entsprechende äußere Einflüsse zurückzuführen. Daher empfiehlt es sich, Risikofaktoren zu vermeiden und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
Was sind die größten Errungenschaften in der Krebsmedizin?
Prof. Bokemeyer: In den letzten Jahren gab es erhebliche Fortschritte in der Krebsbehandlung, vor allem aber zwei große Entwicklungen. Zum einen die Immuntherapie, bei der das körpereigene Immunsystem darauf trainiert wird, die Krebszellen zu bekämpfen. Zum anderen die zielgerichtete, personalisierte Krebstherapie. Hier wird eine Analyse der DNA der Krebszellen vorgenommen, um darauf basierend eine genau passende Medikation geben zu können und so die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Wie wird die Krebsmedizin der Zukunft aussehen?
Prof. Bokemeyer: Wir wissen, dass nicht jeder Mensch gleich auf eine Therapie anspricht, jede Person hat ihre ganz eigene Krankheitsgeschichte und spezifische Voraussetzungen. Genau hier setzt die Krebsmedizin der Zukunft an, denn sie wird immer individueller und genauer auf die Tumorerkrankung der einzelnen Patient:innen zugeschnitten. Das macht sie nicht nur viel wirksamer, sondern auch nebenwirkungsärmer und besser verträglich, um letzten Endes die Heilungschancen mit möglichst geringen Neben- und Langzeitfolgen zu erhöhen.
Welche Rolle spielt das Einbinden der Patient:innen?
Prof. Bokemeyer: Damit die Krebsmedizin noch besser werden kann, ist es extrem sinnvoll, die Perspektive der Patient:innen in die Forschung, die Behandlung und die Therapie miteinzubinden. Am UKE bilden wir daher Patientenbotschafter:innen aus: Ehemalige Krebs-Patient:innen werden in medizinischen Fragestellungen und Abläufen geschult, damit sie die Perspektive der Betroffenen einbringen können. Schließlich wissen Betroffene selbst am besten, wie die Therapie und Behandlung noch patient:innenorientierter gestaltet werden kann.
Foto: UKE
Januar 2023
Social Media Week anlässlich des Weltkrebstags am 04. Februar 2023
Das Motto des diesjährigen Weltkrebstags lautet „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Wir am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) möchten mit einer Aktionswoche auf dem UKE-Instagram-Kanal (uke_hamburg) vom 30.01.-04.02. auf das Thema Krebs und die zahlreichen Facetten der Erkrankung aufmerksam machen.
Jeder von uns ist schon einmal direkt oder indirekt mit dem Thema Krebs in Kontakt gekommen und jährlich erkranken etwa 510.000 Menschen neu, Tendenz steigend. Aber auch die Chancen, von einer Krebsdiagnose geheilt zu werden oder trotz Krebs eine hohe Lebensqualität zu haben, wächst durch innovative Forschung stetig weiter.
Mit unserer Krebsaktionswoche auf Instagram möchten wir auf die Diagnose Krebs aufmerksam machen und die zahlreichen Facetten der Erkrankung beleuchten.
Es erwartet Sie ein Mix aus allgemeinen Fakten, den neusten Forschungserkenntnissen der CAR-T-Zell Therapie bei flüssigen und soliden Tumoren, Prävention, Patient:innenbeteiligung, Pflege und Versorgung sowie Komplimentärmedizin.
Wir freuen uns auf Ihren digitalen Besuch auf dem UKE-Instagram-Kanal (uke_hamburg)!
Instagram Kanal des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (uke_hamburg)
Zum Beitrag der deutschen Krebshilfe anlässlich des Weltkrebstags
Foto:© Chinnapong - Fotolia.com
Dezember 2022
Hubertus Wald Promotionsförderungen und –stipendien 2023
Am 21. Dezember 2022 wurden im feierlichen Rahmen die Promotionsförderungen und die Promotionsstipendien der Hubertus Wald Stiftung für das Jahr 2023 an vier Nachwuchswissenschaftler:innen in den Themenbereichen Tumorbiologie, Krebsforschung und -therapie verliehen.
Die Hubertus Wald Stiftung unterstützt mit den verschiedenen Förderformen die Promotionsvorhaben von jungen Nachwuchwissenschaftler:innen. Die Stipendien sollen es den jeweiligen Promovenden ermöglichen, sich für mindestens ein Jahr vorrangig mit den Inhalten ihrer Promotionsarbeit zu beschäftigen. Gefördert werden sowohl experimentelle Ansätze wie auch klinische Untersuchungen im Rahmen von klinischen Studien oder Datenauswertungen.
Folgende Preise wurden verliehen:
Hubertus-Wald Promotionsförderung 2023
- Jeannine Bollmann
- Malte Friedrich
Hubertus-Wald Promotionsstipendium 2023
- Shari Schneider
- Yagana Wahid
Wir gratulieren den Preisträger:innen und wünschen viel Erfolg für das anstehende Promotionsvorhaben.
Foto: Avin Hell
November 2022
Drei Jahre Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Seit 2019 besteht das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum (MSNZ) in Hamburg – Zeit ein Resumée zu ziehen. Dafür trafen sich am 22. November 2022 Vorstand, Beiratsmitglieder, die MSNZ Fellows und Interessierte zu einem Symposium. Die Veranstaltung wurde zusätzlich per Livestream übertragen.
Im Rahmen der Förderung des MSNZ Hamburg durch die Deutsche Krebshilfe wurden bereits mehr als 40 Wissenschaftler:innen in verschiedensten Förderlinien unterstütz und (anteilige) Stellen gefördert. In drei Vortrags- so wie einer Poster Session am Mittag präsentierten die MSNZ Fellows die herausragenden Forschungsergebnisse der aktuellen Projekte mit dem Schwerpunkt Disseminierung und Metastasierung.
Von den Teilnehmer:innen wurde neben der finanziellen Unterstützung besonders das Angebot darüber hinaus gewertschätzt. Dazu zählen die Fortbildungs- und Informationsmöglichkeiten wie beispielsweise der Cancer Careers Day, das Mentoring und verschiedenste Networking-Veranstaltungen. Besonders unter den erschwerten Bedinungen der Corona-Pandemie wurde so ein wissenschaftlicher Austausch disziplinenübergreifend möglich gemacht.
Bruce Zetter (Dana Farber/Harvard Cancer Center, Boston) externer wissenschaftlicher Beirat des MSNZ, lobte besonders die gelebte Zusammenarbeit von Medical und Clinician Scientist in den einzelnen Projekten: „Many hospitals only talk about this cooperation, but here it is really practiced. And it’s the only way, how things go from bench to bed side. Congratulations!” (Viele Krankehäuser sprechen nur über die Zusammenarbeit, aber hier wird sie wirklich praktiziert. Das ist der einzige Weg, wie der Transfer aus der Forschung in die Versorgung funktioniert. Glückwunsch!) Unter den Medical Scientists werden Naturwissenschaftler:innen, die auf dem Gebiet der Medizin tätig sind, verstanden, wohingegen Clinician Scientists klinisch-wissenschaftlich tätige Ärzt:innen sind.
Die Zusammenarbeit aus Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen sowie externen Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-Institute oder DESY zählen zu den zentralen Anliegen des Nachwuchszentrums.
Die Förderung des Mildred-Scheel- Nachwuchszentrums in Hamburg durch die DKH läuft aktuell bis 2025 und ob es ein Anschlussförderprogramm danach gibt, ist derzeit unklar. Das aktuelle Symposium zeigt allerdings eindrucksvoll, wie erfolgreich derartige Förderprogramme in der wissenschaftlichen Nachwuchs-Community wirken können.
Zumindest eine teilweise Fortführung der Aktivitäten des Zentrums mittels eines leistungsbasierten Ansparmodells sowie Unterstützung durch lokale Stiftungen ist bereits geplant, sodass wir uns auch zukünftig auf spannende Veranstaltungen freuen dürfen.
Links:
Mildred-Scheel-Nachwuchszentren der deutschen Krebshilfe
Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Foto: Laura Lehmann
November 2022
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Frühzeitige Diagnose entscheidend
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gehört zu den dritthäufigsten Tumoren des Magen-Darm-Traktes. In Deutschland erhalten jährlich knapp 17.100 Menschen die Diagnose. Anlässlich des Welt-Pankreaskrebstags am 17. November informieren Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn, Oberärztin in der II. Medizinische Klinik und Poliklinik und im UCCH, und Priv.-Doz. Dr. Faik G. Uzunoglu, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), über die Erkrankung und Therapiemöglichkeiten.
Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Priv.-Doz. Dr. Uzunoglu: Unsere Bauchspeicheldrüse hat zwei wichtige Aufgaben: Zum einen produziert sie im exokrinen Gewebe Verdauungsenzyme, die uns bei der Verdauung und Aufnahme von Fetten, Eiweißen und Zuckern helfen. Zum anderen produziert sie im endokrinen Gewebe Hormone, insbesondere Insulin und Glukagon, die den Blutzucker regulieren. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine bösartige Gewebeveränderung, der Großteil der Tumore entwickelt sich aus dem exokrinen Drüsengewebe.
Welche Ursachen hat die Erkrankung?
Priv.-Doz. Dr. Sinn: Die Risikofaktoren, die zu Bauchspeicheldrüsenkrebs führen können, sind abschließend noch nicht geklärt. Wir wissen aber, dass Rauchen und hoher Alkoholkonsum das Risiko erhöhen. Neben genetischen Faktoren können eine chronische Entzündung, Adipositas sowie Diabetes mellitus ebenso zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko beitragen. Das Erkrankungsalter bei Männern liegt im Schnitt bei 72 Jahren, bei Frauen bei 75 Jahren. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gesunder Lebensstil können vorbeugend wirken.
Welche Symptome gibt es?
Priv.-Doz. Dr. Sinn: Das tückische ist, dass die Erkrankung zunächst kaum oder nur unspezifische Symptome verursacht, wodurch sie meist zu spät diagnostiziert wird. Zu möglichen Symptomen gehört unter anderem Appetitlosigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Durchfall, ein neu aufgetretener Diabetes mellitus oder ein unerklärlicher Gewichtsverlust. Sitzt der Tumor so, dass er den Gallenabfluss blockiert, kann sich auch eine Gelbsucht entwickeln.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Priv.-Doz. Dr. Uzunoglu: Ob das Pankreaskarzinom operativ entfernt werden kann, ist davon abhängig davon, ob der Tumor Kontakt zu den Leber- oder Dünndarmgefäßen hat und ob bereits Metastasen vorliegen. Wenn kein Kontakt zu den Gefäßen vorliegt und auch keine Metastasen bestehen, kann der Tumor direkt operativ entfernt werden. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann vor der Operation eine Chemotherapie notwendig sein. Letzteres kann auch erforderlich sein, wenn ein aggressives Tumorwachstum vorliegt oder der Zustand der Patient:innen keine direkte Operation ermöglicht. Insbesondere bei Tumoren, die bereits Metastasen aufweisen, steht die Chemotherapie und ggf. die Bestrahlung als Therapieoption zur Verfügung.
Wie erfolgreich sind die Therapiemöglichkeiten?
Priv.-Doz. Dr. Uzunoglu: Entscheidend für eine Verbesserung der Prognose ist die Diagnosestellung in einem frühen Erkrankungsstadium. Neben weiterer intensiver Forschungstätigkeit ist daher die Sensibilisierung der Kolleg:innen wie auch Patient:innen für mögliche Warnzeichen essentiell. Leider kommen Therapiemöglichkeiten mit heilender Intention nur für etwa 20 Prozent der Patient:innen infrage und von diesen sind fünf Jahre nach der Operation etwa 15 bis 30 Prozent am Leben. Leider handelt es sich um eine besonders aggressive Krebsform, daher ist die Kenntnis der Warnzeichen, die sich schon in einem frühen Stadium zeigen können, so wichtig.
Das zertifizierte Pankreaszentrum des Universitären Cancer Centers des UKE veranstaltet anlässlich des Welt-Pankreaskrebstags am 17. November 2022 eine Online-Videokonferenz, in der Patient:innen und Angehörige Fragen stellen können. Daneben haben Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, sich von 9:00 bis 16:00 Uhr in der Telefonsprechstunde der Pankreaskrebszentrums des UKE unter 0152 22 84 38 30 zu melden.
Weitere Information gibt es hier: UKE - Pankreassprechstunde - Welt-Pankreaskrebstag
November 2022
Neues Förderprogramm für onkologische Tandem-Forschung am UCCH und UCCSH
CONNECT – so heißen die neuen Grants, die von den beiden Cancer Centern an den Universitätsklinika Hamburg-Eppendorf und Schleswig-Holstein (Standorte Kiel und Lübeck) ausgeschrieben wurden. Ziel ist es, junge onkologisch klinisch tätige und naturwissenschaftliche Forschende beider Einrichtungen in Tandems zusammenzubringen, um ihnen eine einjährige gemeinsame Forschungszeit zu ermöglichen. CONNECT steht dabei für „Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams“.
Nach einem Gutachter-Prozess erhalten eine Förderung:
- Dr. Dorothee Winterberg, Klinik für Innere Medizin II, Campus Kiel, und Dr. Richard Tilman Hauch, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Hamburg, forschen zu neuen Immuntherapiemöglichkeiten bei Hochrisikoleukämie im Kindesalter.
- Dr. Anna Maxi Wandmacher, Klinik für Innere Medizin II und Institut für Experimentelle Tumorforschung am Campus Kiel, und Dr. Franziska Brauneck, II. Med. Klinik, Hamburg, untersuchen immuntherapeutische Ansätze beim Bauchspeicheldrüsenkrebs und der Akuten Myeloischen Leukämie.
- Dr. Alexander Fabian, Klinik für Strahlentherapie, Campus Kiel, und Dr. Katharina Hintelmann aus der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, befassen sich mit der strahlenbiologischen Charakterisierung und Therapieüberwachung von Brustkrebs in verschiedenen Stadien der Metastasierung.
- Am Campus Lübeck erhält Dr. Lorenz Oelschläger aus der Klinik für Hämatologie und Onkologie, mit der Kollegin PD Dr. Jasmin Wellbrock, II. Med. Klinik, Hamburg, die Förderung, um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Transkriptionsfaktoren bei Fällen Akuter Myeloischen Leukämie, die eine besondere initiale Mutation in einer Tyrosinkinase (FLT3) aufweisen, zu untersuchen.
Die Projekte sind jeweils mit 50.000 EUR dotiert. Finanziell unterstützt wird CONNECT von der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Sektion Medizin der Universität zu Lübeck sowie vom Hamburger Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum, das von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird.
Zum Ende der gemeinsamen Forschungszeit sollen die Projekte im Rahmen des standortübergreifenden Northern Oncology Research & Development (NORD)-Seminars präsentiert werden.
Foto: Sebastian Bechstedt
November 2022
Festliche Verleihung der diesjährigen Hubertus Wald Forschungspreise
Gleich acht Forschungspreise und -stipendien wurden in diesem Jahr vom Hubertus Wald Tumorzentrum - UCCH an junge Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben. Ausgewählt wurden die Preisträger:innen beim diesjährigen UCCH Forschungsretreat im Sommer. Im Rahmen der Verleihung wurden alle Projekt in kurzen und verständlichen Vorträgen den Anwesenden, u.a. den Vertretern der Hubertus Wald Stiftung, die diese Preise seit Jahren ermöglichen, vorgestellt.
„Es ist nichts wichtiger, als denjenigen, die sich für die Krebsforschung und Krebsmedizin engagieren möchten, den Weg in die Forschungscommunity zu ebnen, sei es durch die Vernetzung oder eben durch die geeignete Förderung der Projekte“, sagte Prof. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, bei der Eröffnung der Preisverleihung im historisch restaurierten Fritz-Schumacher-Hörsaal. Mit drei Forschungspreisen für junge Nachwuchswissenschaftler:innen, zwei Posterpreisen und drei Forschungsstipendien für das kommende Jahr ist bewiesen, wie hoch das Interesse in der UCCH-Community ist, sich an der zukünftigen Forschungsentwicklung zu beteiligen.
Anwesend waren auch die beiden Vertreter des Kuratoriums der Hubertus Wald Stiftung, Prof. Dr. Hartwig Huland und Rüdiger Ludwig. Das Hubertus Wald Tumorzentrum wird insgesamt durch die Hubertus Wald Stiftung maßgeblich gefördert. Neben der Vergabe von Forschungspreisen steht die klinische Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt der Förderung. Der hanseatische Unternehmer Hubertus Wald (1903-2005) und seine Frau Renate haben sich über Jahrzehnte der Förderung von Kultur und Medizin verschrieben; daraus ist 1993 die Hubertus Wald Stiftung hervorgegangen. In einem kleinen Rückblick berichtete Prof. Bokemeyer von früheren Preisträger:innen und ihrem Werdegang, die es mittlerweile zu wichtigen Positionen in der Krebsforschung und –medizin gebracht haben.
Es wurden in diesem Jahr erneut die UCCH Research Fellowships, der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2022 an zwei erfolgversprechende Nachwuchswissenschaftler, erstmals der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychsocial Cancer Research 2022 sowie mehrere Posterpreise vergeben. Die Preise werden im Rahmen einer Feierstunde zu einem späteren Zeitpunkt verliehen.
Folgende Preisträger:innen freuten sich über die Auszeichnungen:
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2022:
Dr. Franziska Brauneck
II. Medizinische Klinik und Poliklinik / Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Projekt: „The blockade of CD39 by a newly engineered nanobody construct restores proliferation and activation of T cells in ovarian cancer”
Dr. Melanie Schoof
Forschungsinstitut Kinderkrebszentrum Hamburg / Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Projekt: „Exploration of cellular origins and therapeutic targets by modeling high-grade pediatric glioma of the MYCN subclass in mice”
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2022:
Cheyenne Topf, M. Sc.-Psych.
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Projekt: „Patient-centered cancer care through the provision of audio recordings of their clinical encounters for patients – Study protocol and first results of a feasibility study”
Poster Prize 2022:
Alicia Eckhardt
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie / Institut für Neuropathologie
Projekt: „Global mean methylation serves as independent prognostic marker in glioblastoma“
Ayham Moustafa
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie / Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Projekt: „Identification of predictive proteome profiles in prostate cancer sensitive to PARP- and/or ERG-inhibition plus irradiation“
UCCH Research Fellowship 2023
(für eine Forschungszeit im kommenden Jahr, finanziert durch je 1/3 durch die abgebende- und aufnehmende Institution und durch das Dekanat)
Sophia Cichutek
Abgebende Partei: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Partei: I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Schulze zur Wiesch)
Projekt: „Comparative characterization of exhaustion patterns of dysregulated T cells in acute myeloid leukemia and chronic viral infections“
Dr. Jacob Clausen
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Prof. Betz)
Aufnehmende Partei: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie (Prof. Rothkamm / PD Dr. Kriegs)
Projekt: „Monitoring head and neck cancer treatment by immune checkpoint inhibition using functional kinome profiling“
Dr. Alice Ryba
Abgebende Partei: Klinik für Neurochirurgie (Prof. Westphal)
Aufnehmende Partei: Institut für Tumorbiologie (Prof. Pantel)
Projekt: „The circulating immunome of glioblastoma patients“
Wir gratulieren herzlich allen Preisträger:innen!
Foto: Laura Lehmann
Oktober 2022
3. Cancer Careers Day unter dem Motto „Forschung im Ausland“
Wie geht es nach der Promotion, Post-Doc-Stelle oder Facharztausbildung weiter? Diese Frage stellen sich junge Nachwuchswissenschaftler:innen und die Karriereoptionen sind vielfältig! Unter dem Motto „Forschung im Ausland“ fand am 28. Oktober 2022 der dritte Cancer Careers Day als gemeinsame Online-Veranstaltung des Mildred Scheel Nachwuchszentrums (MSNZ), des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und des Universitäres Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) statt.
Die niedrigschwellige Möglichkeit, wissenschaftliche Projekte über einen umgrenzten Zeitraum im Ausland zu bearbeiten und dabei wertvolle methodische und persönliche Erfahrungen sammeln zu können, ist einer der Vorteile einer Tätigkeit in der akademischen Forschung. Der Aufenthalt kann dabei über Zeiträume von zwei Wochen bis hin zu mehreren Jahren überall auf der Welt geplant werden. Gefördert werden solche Aufenthalte von namhaften Fördermittelgebern wie der Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Nach einer kurzen Begrüßung aller Teilnehmenden stellten Kristin Günther (Universität Hamburg), Dunja Hofmann (KoWi - Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen) und Dr. Inga Melzer (MSNZ Hamburg) verschiedene Fördermöglichkeiten für Forschungsaufenthalte im Ausland vor.
So bietet beispielsweise die Deutsche Krebshilfe ein „Short Term Fellowship“ für kurzzeitige Forschungsaufenthalte an Institutionen im In- und Ausland an. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sich - speziell mit dem Walter Benjamin Programm - an Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase im Anschluss an die Promotion und bietet die Chance, ein eigenes Forschungsvorhaben am Ort der Wahl selbstständig umzusetzen.
Im Europäischen Forschungsraum (ERA) existiert das Programm „Horizont 2020“ für Forschung und Innovation. Die darin enthaltenen Marie Skłodowska-Curie Maßnahmen (MSCA) verfolgen die Ziele, die Karrieren von Forscher:innen durch internationale Mobilität und die Vernetzung von Forschungseinrichtungen innerhalb von Europa zu unterstützen.
In der anschließenden Panel-Diskussion erzählten sechs Teilnehmer:innen, zugeschaltet aus Stockholm, Melbourne, Liverpool, Kiel, Heidelberg, Oxford und Hamburg, von ihren Förderungen für den Weg ins Ausland und ihren zahlreichen Erfahrungen. Ein Auslandsaufenthalt ist nicht nur gewinnbringend für neue fachliche Eindrücke, sondern bietet ebenfalls die Möglichkeit, neue Kulturen, und den „Way-of-Life“ im jeweiligen Land kennenzulernen.
Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss keine Hürde auf dem Weg ins Ausland sein. Der persönliche Hintergrund wird u.a. von der DFG in der Fördersumme berücksichtigt. Für Auslandsinteressierte ist lediglich zu beachten, dass die organisatorischen Prozesse vom Förderungsantrag bis zum Beginn der Reise an den Zielort in der Regel zwischen sechs bis zwölf Monaten dauern können.
Die Veranstaltungsreihe „Cancer Careers Day“ gibt einen Überblick über Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der "klassischen" akademischen Welt geben und findet zweimal pro Kalenderjahr statt. In Diskussionen und Interviews mit Experten aus den verschiedensten Bereichen, von klassischen (aber auch unkonventionellen) "Universitätsjobs" über die Pharmaindustrie bis hin zu Kommunikation, Recht, PR und anderen, erhalten Sie einen Einblick, wie all diese Berufe tatsächlich aussehen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.
Für aktuelle Informationen rund um Veranstaltungen für Wissenschaftler:innen, melden Sie sich gern unter ucch.science.info@uke.de für den UCCH-Science-Verteiler an.
Mildred Scheel Nachwuchszentrum
Walter Benjamin Programm – Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderprogramme der Leopoldina
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Förderprogramme - Alexander von Humboldt-Stiftung
Foto: Pexels
Oktober 2022
Prof. Dr. Cordula Petersen sowie Brainlab-Projektpartner gehören zum „Kreis der Besten“ des Deutschen Zukunftspreises 2022
Prof. Dr. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, sowie Stefan Vilsmeier und Claus Promberger von Brainlab, einem Anbieter im Bereich der digitalen Medizintechnologie, wurden am 26. November von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den "Kreis der Besten" des Deutschen Zukunftspreises 2022 aufgenommen.
Sie waren als Team mit der Entwicklung einer hochpräzisen Bestrahlungstechnologie gegen Lungenkrebs unter den drei Nominierten in diesem Jahr.
Etwa 60.000 Menschen pro Jahr erkranken an Lungenkrebs, jeder vierte von ihnen verstirbt. Ursächlich hierfür ist, dass in 70 Prozent der Fälle die bösartige Erkrankung erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Bei gut der Hälfte aller Krebspatient:innen in Deutschland trägt eine Strahlentherapie mittlerweile maßgeblich zur Heilung bei. Mit der neuartigen Technologie lässt sich selbst ein sehr kleiner Lungentumor frühzeitig und zielgenau bestrahlen, da sie die Atembewegungen der Patient:innen mit Hilfe von Daten in Echtzeit einrechnet. Auf diese Weise können die Strahlentherapie besser kontrolliert, Schädigungen des umliegenden gesunden Gewebes sowie Nebenwirkungen verringert und eine schnellere Behandlung ermöglicht werden als bei herkömmlichen Strahlenbehandlungen.
Die von Stefan Vilsmeier und Claus Promberger entwickelte Methode wird von Prof. Cordula Petersen und ihrem Team wissenschaftlich begleitet. Sie schaffen es durch ihre Erfahrungen in der stereotaktischen Radiochirurgie und Radiotherapie, die praktische Umsetzung speziell im Bereich der neuartigen Behandlungskonzepte entscheidend voranzutreiben.
Weitere Informationen zum Projekt
Foto: ©Brainlab
Oktober 2022
Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt zur Präsidentin der DGGG gewählt
Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie des UKE, ist zur neuen Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) gewählt worden.
„Mein Anliegen ist es in erster Linie, mit der DGGG die herausragende Bedeutung des Fachs Gynäkologie und Geburtshilfe im Gesundheitswesen, in der Gesellschaft und gegenüber der Politik zu vertreten", sagte sie nach ihrer Wahl am Rande des 64. DGGG-Kongresses in München. Prof. Schmalfeldt ist seit beinahe 20 Jahren in verschiedenen Funktionen der Fachgesellschaft tätig, seit 2015 ist sie Klinikdirektorin im UKE.
Foto: UKE
September 2022
Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022
Die beiden Psychoonkologinnen Prof. Dr. Isabelle Scholl und Dr. Pola Hahlweg haben den Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022 erhalten. Der Preis wurde im Rahmen der 20. Jahrestagung der AG Psychoonkologie der Deutschen Krebsgesellschaft verliehen. Prämiert werden richtungsweisende Studien, die der Förderung und Weiterentwicklung der Psychoonkologie dienen.
Der Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022, dotiert mit 2.500 €, wurde in diesem Jahr in gleichen Teilen an zwei Arbeiten vergeben. Kristina Herzog vom Universitätsklinikum Dresden und Leipzig erhält die Auszeichnung für ihre Publikation „Illness perceptions in patients and parents in paedi-atric oncology during acute treatment and follow‐up care“, publiziert in der Zeitschrift Psycho-Oncology 2022. Als 2. Arbeit erhalten Prof. Dr. Isabelle Scholl und Dr. Pola Hahlweg als gemeinsame Erstautorinnen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Auszeichnung für ihre Arbeit „Evaluation of a program for routine implementation of shared decision-making in cancer care: results of a stepped wedge cluster randomized trial“, publiziert in der ZS Implementation Science 2021.
Die Arbeit von Scholl und Hahlweg widmet sich dem aktuellen und hochrelevanten Thema der Umsetzung der partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) in der Onkologie und fokussiert die Fragestellung, ob ein Programm zur Implementierung der PEF die Akzeptanz erhöhen kann. Der qualitative und quantitative Untersuchungsansatz mit differenzierter Methodik wurde von den Gutachtern besonders hervorgehoben. „Zur praktischen Umsetzung der Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) gibt es bisher kaum methodisch hochwertige Studien“, so Gabriele Blettner. „Die PEF wird in der Onkologie im Versorgungsalltag nur be-grenzt umgesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass neue Ansätze zur Einführung in der onkologischen Routine-versorgung entwickelt werden müssten“, so Blettner weiter.
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der 20. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
Der Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie wird seit 2013 durch die Weiterbildung Psycho-soziale Onkologie e.V. (WPO) vergeben und dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Weiterentwicklung der Psychoonkologie.
Die WPO bietet seit 1994 deutschlandweit Seminare und Curricula an, die aktuelles Fachwissen zu onko-logischen und psychosozialen Themen vermitteln. Ziel der WPO ist es, die praktischen Handlungskompetenzen zu erweitern sowie die interdisziplinäre Kooperation zwischen den verschiedenen psychoonkologisch tätigen Berufsgruppen zu fördern.
Wir gratulieren allen Preisträgerinnen!
Weitere Informationen zur
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie
Weitere Informationen zur
Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO)
Bild: Eva Hecht, UKE