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UKE Life – Das Magazin aus dem UKE
Jede Krebserkrankung ist einzigartig, genauso wie alle Patient:innen. Trotz aller Unterschiede verbinden uns die Geschichten, die von Hoffnung und Kraft auf dem Weg der Behandlung berichten. Hier finden Sie alle Beiträge zu onkologischen Diagnosen aus der UKE Life.
Karin und Uwe Perteck finden auf Umwegen zueinander. Mit Anfang 60 wagen sie den Sprung in ein neues, gemeinsames Leben. Nichts scheint sie mehr aufhalten zu können. Dann kommt die Diagnose Krebs. Plötzlich steht alles auf dem Spiel. Bei Uwe Perteck wird ein Multiples Myelom festgestellt – eine seltene und gleichzeitig die zweithäufigste Krebserkrankung von Knochen und Knochenmark mit einer durchschnittlichen Überlebensdauer von zwei bis drei Jahren. Die beiden hatten erst vor Kurzem geheiratet, ein Haus gekauft und noch viele Pläne.
Als bei Shadi Ant plötzlich ihre Mundwinkel herunterhängen, denkt die Familie an einen Schlaganfall. Doch per Magnetresonanztomografie (MRT) wird ein Tumor in ihrem Kopf festgestellt. Es folgen eine Notoperation mit der Entfernung des Kopftumors und ein Aufenthalt auf der Intensivstation. Das eindeutige Ergebnis der Gewebeuntersuchung: Ursächlich für die Beschwerden ist ein bösartiger Lungentumor mit Metastasen im Gehirn, in den Lymphknoten im Brustraum sowie in der Leber. Da sich der Tumor über die Blutbahn in andere Organe ausgebreitet hat, wird das fortgeschrittene Stadium 4 festgestellt.
Würde Karl-Heinz Wolf, 72, an Wunder glauben, er hätte es wohl als eines empfunden, als er im vergangenen Jahr mit seiner Motorrad-Clique auf Tour war: in den Harz und zurück, über tausend Kilometer in wenigen Tagen. Jahrelang war so eine Fahrt für den ehemaligen Polizisten nicht möglich. 2005 wurde bei dem Rissener ein Myxofibrosarkom diagnostiziert, ein seltener und bösartiger Tumor in den Bindegewebszellen der unteren Extremitäten. Der Krebs war eher zufällig festgestellt worden, weil der Polizist bei der Verfolgung eines mutmaßlichen Dealers über eine Bank gestürzt und sich dabei das Knie verletzt hatte.
Aliya ist knapp vier Jahre alt, als ihre Eltern im UKE erfahren, dass ihre Tochter an Krebs erkrankt ist. Akute Lymphoblastische Leukämie (ALL), so lautet die Diagnose. Es folgen zwei Jahre Chemotherapie – eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen, Tränen und Lachen. Sieben Monate dauert Aliyas Intensivtherapie auf Station K1b, der Krebsstation des Kinder-UKE. Die anschließende Erhaltungstherapie findet zu Hause in Tablettenform statt. Aus der Zeit ihrer Krebsbehandlung berichtet Aliya von ihrer Lieblingsschwester auf Station, die oft mit ihr spielt, neuen Freunden, einem Dornröschenkleid zum Geburtstag und dem kleinen Holzpferd, mit dem sie über die Flure reitet.
Als bei Alexander Hold Prostatakrebs festgestellt wird, ist der ehemalige TV-Richter und heutige bayerische Landespolitiker 61 Jahre alt. Bis sein Urologe ihn einige Monate später noch mal anruft und ihm langsam klar wird, dass die Erkrankung ernst sein könnte. Die Diagnose, die schließlich nach einer Biopsie gestellt wird – ein Prostatakarzinom in eher ungünstiger Lage –, kommt vollkommen überraschend für ihn, wie auch die schwierigen Gedanken, die ihm plötzlich durch den Kopf gehen. Inzwischen genießt das Ehepaar Hold es, dass wieder Alltag eingekehrt ist.
Kaum eine Krebsart ist so weit verbreitet wie Brustkrebs. Als Stefanie Jentz und Daria Hoffmann die Diagnose während der Coronakrise traf, schlugen die starken Frauen mehrjährige Therapiewege ein – an deren Ende ein neues Bewusstsein für sich und andere steht. Als Teil des UCC Hamburg wurde das Universitäre Brustzentrum erstmals 2004 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und erhält seitdem in einem jährlichen Audit die Auszeichnung „Brustkrebszentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie“. Damit wird dem UKE ein sehr hohes Niveau in der Tumorversorgung bescheinigt – nicht zuletzt ausschlaggebend hierfür sind die kooperierenden Expert:innen verschiedener Fachrichtungen, die auch Beratungen zu erblich bedingtem Brust- und Eierstockkrebs anbieten.
Glück bedeutet für den New Yorker Arie Schwartz, wenn man immer wieder eine Chance erhält. Dreimal kehrt der Prostatakrebs nach der ersten Diagnose 1998 in seinen Körper zurück. Damals ist er gerade 47 Jahre alt. Die Möglichkeit, die Erkrankung in den Griff zu bekommen, findet der Gynäkologe, der in einer großen New Yorker Geburtsklinik tätig ist, schließlich in Deutschland. Genauer gesagt in der Martini-Klinik, wo dank eines einzigartigen Verfahrens neue Krebsherde sicher aufgespürt und entfernt werden können. Weitermachen, sich nicht unterkriegen lassen und offen sein für neue Optionen – mit dieser Denkweise gelang es Arie Schwartz auch, seinem Prostatakrebs immer wieder den Kampf anzusagen.
Die Haut vergisst eine Überdosis Sonne nicht. Ihre ultravioletten Strahlen dringen durch die obere Hautschicht, Epidermis genannt, und noch tiefer. Dabei können sie das Erbgut von Farbzellen, den sogenannten Melatoninen, verändern. Das kann überall passieren: beim Wandern, Radfahren, bei Straßenarbeiten oder in der Landwirtschaft. Oder beim Segeln wie bei Werner Poppe (74). Er erkrankte am besonders bösartigen malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Dieser wird jährlich bei rund 24.000 Frauen und Männern in Deutschland diagnostiziert.
Im Alter von 17 Jahren war Merlin Schelhas an Darmkrebs erkrankt. Wenn er sich an seine Krebserkrankung 2014 erinnert, ist ihm besonders die Wartezeit bis zur Diagnose im Gedächtnis. Die zwei Wochen bis zu der für einen 17-Jährigen sehr unüblichen Darmkrebsdiagnose kommen ihm heute noch vor wie eine Ewigkeit. Positiv ist ihm im Gedächtnis geblieben, wie freundlich die Mitarbeitenden in der onkologischen Ambulanz, überhaupt alle im UKE waren, als er erst zur Operation, später zu einer mehrmonatigen Chemotherapie dort war. Inzwischen hat der ehemalige onkologische Patient die Seite gewechselt und will selbst Arzt werden.
März 2020: Die erste Welle des neuartigen Corona-Virus schwappt nach Europa. Dirk Rüpke, Sport- und Englischlehrer an einer Stadtteilschule in Harburg, fährt gemeinsam mit seiner Frau Almut sowie den beiden 13- und 14-jährigen Kindern Ski im österreichischen Vorarlberg – ein Corona-Hotspot, wie sich später herausstellt. Einige Wochen später treten schwere Krankheitssymptome bei ihm auf – Fieber, starke Schmerzen, Gewebeentzündungen. Zunächst wird eine Corona-Infektion vermutet, doch Dirk Rüpke ist an einem bösartigen Lymphom erkrankt.
Studium, Berufsstart, Zukunft gestalten – und dann Krebs. Wie erobert man sich nach Chemo, OP und Bestrahlung sein Leben zurück? Anna Belle Jöns und Eva Wenig ist es gelungen. Bei einem besonderen Segeltörn finden sie Abstand zur Krankheit und schöpfen neuen Mut. Die beiden Patientinnen kennen sich von den regelmäßigen Treffen im Rahmen des Nachsorgeprogramms AYA (Adolescents and Young Adults), das vom UKE für Krebspatienten zwischen 18 und 39 Jahren angeboten wird.
Die Diagnose „Hirntumor“ bei dem siebenjährigen Sohn Kilian zertrümmerte das Leben der Familie Ahrens wie ein Meteoriteneinschlag. Die Erfolgsaussichten für den Eingriff lagen nach Einschätzung der UKE-Ärzt:innen bei knapp zwölf Prozent. Nach der OP lag das Ergebnis der Tumoruntersuchung vor: ein ATRT, ein atypischer teratoider rhabdoider Tumor. ATRT sind seltene, aggressive Hirntumore, die hauptsächlich bei Kindern unter drei Jahren vorkommen. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft haben diejenigen Kinder die besten Überlebensaussichten, deren Tumor bei der Diagnose lokal begrenzt ist und die mit einer Operation behandelt werden können, an die sich eine Chemo- und eine Strahlentherapie anschließen.
Eine genetische Veranlagung führt bei Stefanie Abt dazu, dass sie bereits mit 30 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Die folgenden Jahre sind unfassbar belastend für sie – ihren Mut und Überlebenswillen hat sie dennoch keine Sekunde verloren. Auch ihre Schwester Alexandra, 31, trägt das Gen in sich. Sie ist nicht erkrankt und wird auch im UKE betreut. Keine Frau, sagt Stefanie Abt, sollte untätig bleiben. Im UKE haben Patientinnen mit entsprechender Vorgeschichte in der Familie die Möglichkeit, sich im Kompetenzzentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs beraten und auf das verantwortliche BRCA-Gen testen zu lassen. BR steht für Breast (Brust) und CA für Cancer (Krebs).
UKE Life ist ein Magazin für alle Hamburger:innen, denen wir hiermit das UKE noch näher bringen möchten. Wir wollen Ihnen Geschichten von Menschen erzählen, die Einblick in das Leben im UKE geben, in die „Stadt in der Stadt“, wie es immer so schön heißt. Leben, beziehungsweise Life, haben wir deshalb auch dieses Magazin genannt.
Dabei steht Leben natürlich nicht nur für das, was hier jeden Tag in den Kliniken und Instituten passiert. Vielmehr symbolisiert UKE Life das, worum es allen Ärzt:innen, Pflegekräften, Therapeut:innen und Servicemitarbeitenden geht: um das Wohl der Menschen in Hamburg und Umgebung, das Wohl unserer Patient:innen – eben um das Leben.
Weiterführende Informationen zu Krebs aus dem UCC Hamburg finden Sie auch hier:
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