Vasovasostomie - Kinderwunsch nach Vasektomie

Wenn nach einer Vasektomie der Wunsch nach einem Kind besteht, besteht die Möglichkeit einer Vasovasostomie (Refertilisation oder männliche Refertilisierung). Bei der Operation werden die durchtrennten Samenleiter wieder zusammengeführt, die Vasektomie wird so rückgängig gemacht.

Ziel einer Vasovasostomie ist es, die Durchgängigkeit der infolge der Vasektomie getrennten Samenleiter so wiederherzustellen, dass Spermien ins Ejakulat gelangen können. Bei dem Eingriff führt der Operateur zunächst normalerweise zwei kleine Schnitte über der Hodenhaut rechts und links aus, um die Samenleiter freizulegen.

Diese werden dann freipräpariert und durch ein mehrschichtiges Nahtverfahren wieder miteinander verbunden. Die innere Schicht gewährleistet eine wasserdichte Verbindung der innersten "Schleimhautschicht" des Samenleiters: Die im Hoden produzierten Spermien können ungehindert in Richtung Penis "wandern". Die sogenannte Nahtschicht gibt dem Samenleiter Halt und die dritte Schicht sorgt für die Stabilisierung des rekonstruierten Samenleiters. Der operative Eingriff erfolgt großes Geschick und enorme Präzision.


Spermiogramm während der Operation

Um zu sehen, an welchen Stellen der Samenleiter eine gute Durchgängigkeit hat, ist es während des Eingriffes üblich, Spermiogramme zu machen. Anhand der intra-operativen Ejakulats-Untersuchung kann der Operateur klären, ob möglicherweise eine direkte Verbindung zu den Nebenhodenkanälchen erforderlich ist (Vaso-Epididymostomie oder Tubulovasostomie). Dies ist allerdings nur von Nöten, wenn die Durchgängigkeit der hodennahen Samenleiter nicht ausreichend ist. Während des Eingriffes ist außerdem die Durchgängigkeit des anderen Samenleiters zu überprüfen. Bei schlechter Durchgängigkeit wird dieser so lange freipräpariert, bis die Durchgängigkeit wiederhergestellt und eine gute Anastomose (Verbindung) gegeben ist.