Endokrinologie

Die Endokrinologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Hormonstörungen beschäftigt. Diese Botenstoffe steuern u.a. Stressreaktionen, Durst und Hunger und beeinflussen das Wachstum. Auch der Stoffwechsel der Organe und der Energiehaushalt werden mit Hilfe von Hormonen reguliert. Ist dieses System aus der Balance geraten, ist auch die Funktionsfähigkeit der hormonproduzierenden Organe betroffen.

Es besteht eine enge Kooperation mit der Sektion Hypophysenchirurgie (PD Dr. J. Flitsch) der neurochirurgischen Klinik, welche als größtes operatives Zentrum in Deutschland ebenfalls über eine hervorragende Expertise verfügt. Ebenfalls erfolgte eine enge Kooperation mit der Klinik für Allgemeinchirurgie, welche eine von nur sechs deutschlandweiten zertifizierten Referenzzentren für endokrine Chirurgie ist. Zudem steht uns über die Klinik für Allgemeinchirurgie zur minimal-invasiven Nebennierenchirurgie ein hocherfahrenes Team zur Seite (PD Dr. Mann, Dr. Busch). Der betroffene Patient wird daher - falls notwendig - interdisziplinär behandelt. In Absprache mit dem Hausarzt versuchen wir, bestehende Symptome abzuklären oder beraten und behandeln Patienten bei bereits diagnostizierten Erkrankungen. Der Patient kann darauf vertrauen, die für ihn effektivste Therapie zu erhalten.

U.a. folgende Krankheitsbilder werden im Bereich Endokrinologie / Diabetologie des UKE behandelt:

Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)

  • Hormonproduzierende Tumore (Prolaktinome, Morbus Cushing, Akromegalie u.a.)
  • Hormoninaktive Tumore
  • Unzureichende Funktion der Hypophyse (Hypophysenvorderlappen oder Hypophysenhinterlappen) mit daraus resultierendem Mangel der entsprechenden Hormone

Nebenniere

  • Hormonproduzierende Tumore der Nebennierenrinde (Cushing Erkrankung durch Cortison Produktion, Conn Erkrankung durch Aldosteron Produktion, Geschlechtshormon produzierende Tumore) und des Nebennierenmarks (Phäochromozytome)
  • Knoten der Nebenniere ohne Hormonproduktion (Inzidentalome)
  • Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison Erkrankung

Hormonproduzierender Anteil der Bauchspeicheldrüse

  • Am häufigsten finden sich hierbei Insulin produzierende Tumore (Insulinome), welche zu immer wieder auftretenden Unterzuckerungen führen

Schilddrüse und Nebenschilddrüse mit eigener Spezialsprechstunde (Schilddrüsenambulanz)

  • Schilddrüsenüberfunktionen (z.B. Morbus Basedow, Adenome) und Schilddrüsenunterfunktionen (z.B. Hashimoto Erkrankung)
  • Schilddrüsenvergrößerungen (Struma)
  • Schilddrüsenknoten und Schilddrüsentumore
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus) mit daraus resultierenden Folgeerkrankungen (Knochenentkalkung, Nierensteine u.a.)
  • Nicht-operative Therapie von Schilddrüsenknoten u.a. mittels thermoablativer Verfahren (Radiofrequenzablation)

Thermoablation – nicht-operative Behandlung von Schilddrüsen

Liebe Patientinnen und Patienten,
Schilddrüsenknoten gehören neben einer Schilddrüsenvergrößerung zu den häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse. Auch wenn die meisten Schilddrüsenknoten in Deutschland gutartig sind, können sie lokale Beschwerden verursachen oder für den Patienten/die Patientin als kosmetisch störend empfunden werden.

Mit der Thermoablation steht seit einigen Jahren eine minimal-invasive und schonende Alternative zu einer operativen Entfernung von Schilddrüsenknoten zur Verfügung.

Die Thermoablation umfasst verschiedene thermische Verfahren, mit Hilfe derer Schilddrüsenknoten durch Hitze zerstört werden können und in der Folge vom körpereigenen Abwehrsystem abgebaut werden. Dazu zählt auch die Radiofrequenzablation (RFA), die derzeit die am besten untersuchte und am häufigsten genutzte Methode darstellt. Sie wird seit einigen Jahren u.a. in der Behandlung gutartiger Schilddrüsenknoten eingesetzt und weist gute Behandlungserfolge auf. Auch die III. Medizinische Klinik, Sektion Diabetologie und Endokrinologie, verfügt über ein Expertenteam, das dieses nicht-operative Verfahren seit 2015 erfolgreich anwendet.

Bitte sprechen Sie uns gerne an, wir beraten Sie umfassend zu Ihren individuellen Therapiemöglichkeiten:
Tel. Terminvereinbarung unter 040/7410-54412. Anfragen per E-Mail richten Sie bitte an kerstin.kuhlmann@uke.de. Bitte bringen Sie Ihre Vorbefunde mit, falls verfügbar (z.B. Schilddrüsenszintigraphie, Punktionsergebnis).

Ihr Prof. Dr. med. T. Huber (Direktor der III. Med. Klinik und Poliklinik), Dr. med. Anne Lautenbach (Oberärztin Sektion Endokrinologie/Diabetologie) , Dr. med. Franziska Reining (Oberärztin Sektion Endokrinologie/Diabetologie)

Wie wird die Thermoablation durchgeführt?
Die technische Durchführung der Ablation erfordert nur eine örtliche Betäubung und keine Vollnarkose. Unter Ultraschallkontrolle wird eine spezielle Nadel im Schilddrüsenknoten platziert (minimal-invasiv). Über den an der Nadel angelegten Wechselstrom entsteht Hitze im Bereich des Schilddrüsenknotens, diese führt zu einer Schrumpfung des Schilddrüsenknotens. Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Größe des zu behandelnden Areals. Der Therapieerfolg wird nach 3 Monaten kontrolliert.

Wie sind die Erfolgsaussichten?
Bereits nach 3 Monaten ist von einer Volumenreduktion des Schilddrüsenknotens von ca. 30-50% auszugehen, nach 6 Monaten beträgt die Volumenreduktion meist bereits 40-65%. Der endgültige Therapieerfolg 1 Jahr nach der Behandlung liegt durchschnittlich bei einer Volumenreduktion um bis zu 50-90%. Das Therapieansprechen wird maßgeblich vom Knotencharakter bestimmt, wobei sich zystische Schilddrüsenknoten als besonders geeignet erwiesen haben.

Wann kommt die Thermoablation in Frage?
Falls in der Schilddrüse sogenannte „kalte“ oder „heiße“ Knoten festgestellt wurden, können die Knoten mit Hilfe der Radiofrequenzablation (RFA) therapiert werden. Zuvor wird durch eine Feinnadelpunktion ausgeschlossen, dass Hinweise auf einen bösartigen Schilddrüsenknoten vorliegen.

Was sind Vorteile der Thermoablation?

  • Minimal-invasiv
  • Durchführung in Lokalanästhesie
  • Minimales Risiko einer Narbe
  • Schonung des umliegenden gesunden Schilddrüsengewebes
  • Keine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion
  • Gut geeignet für Patienten mit Erkrankungen z.B. des Herz-Kreislauf-Systems, die ein hohes perioperatives Risiko haben

Was sind mögliche Komplikationen?
Mögliche Komplikationen umfassen Infektionen, Blutungen und Gewebsverletzungen im Bereich des Stichkanals. Dauerhafte Schäden, wie z.B. eine Stimmbandlähmung, können prinzipiell auftreten, sind aber deutlich seltener als bei operativen Therapieverfahren.

Quelle: OLYMPUS SURGICAL TECHNOLOGIES EUROPE; Schilddrüsenliga

Diabetologie

In der Diabetologie erfolgt die diagnostische Abklärung und Behandlung aller Formen von Diabetes mellitus.

Typ 2 Diabetes mellitus

Der Typ 2 Diabetes mellitus entsteht in der Regel schleichend in höherem Lebensalter durch eine Verminderung der Insulinwirkung an den entsprechenden Zielorganen. Häufig, aber nicht immer, besteht ein körperliches Übergewicht. Zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 kommen sowohl rein diätetische Maßnahmen, als auch eine Therapie mit Tabletten oder Insulin in Frage. Dies hängt maßgeblich von der Schwere der Erkrankung ab.

Typ 1 Diabetes mellitus

Diese Form des Diabetes betrifft in erster Linie Kinder und Jugendliche. Manchmal wird er aber auch erst in höherem Lebensalter diagnostiziert. Da ein Mangel an in der Bauchspeicheldrüse produzierten körpereigenem Insulin besteht, muss der Diabetes mellitus Typ 1 immer mit Insulin behandelt werden. In Frage kommen sowohl das regelmäßige Spritzen als auch eine Therapie mit einer Insulinpumpe.

In Kooperation mit Ihrem Hausarzt bemühen wir uns um eine optimale Therapie und Einstellung des Diabetes sowie häufiger den Diabetes begleitender Erkrankungen und Komplikationen.

Apparative Leistungen

  • Schilddrüsensonographie
  • Sonographie der hirnversorgende Gefäße mit Bestimmung der C. intima media –Dicke
  • Radiofrequenzablation
  • Kontinuierliche Glukosmessungen (CGM)
  • In Kooperation mit den anderen Fachbereichen des UKE: LDL-Apherese, das gesamte Spektrum der nuklearmedizinischen und radiologischen Diagnostik.