Forschung zu körperlichen Erkrankungen

Eine wichtige Aufgabe der psychosomatischen Medizin ist es, Menschen mit körperlichen Erkrankungen bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen. Auch in unserer Forschungsarbeit versuchen wir in verschiedenen Projekten ein besseres Verständnis für die Unterstützungswünsche Betroffener zu erlangen und die Versorgung zu verbessern.

Neben häufigen körperlichen Erkrankungen legen wir in unserer Arbeit auch einen besonderen Schwerpunkt auf seltene Erkrankungen, für die adequäte Behandlungskonzepte oftmals fehlen. Hierbei arbeiten wir eng mit dem Martin Zeitz Centrum für seltene Erkrankungen (MZCSE) zusammen.

Aktuell laufende Studien

  • Q.RARE.LI
  • Q.RARE.LI

    Q.RARE.LI - Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit autoimmunen Lebererkrankungen durch strukturierte Peer-Unterstützung

    Engl.: Improving health-related quality of life in patients with rare autoimmune liver diseases by structured peer-delivered support: a transnational effectiveness-implementation hybrid trial

    In einer internationalen Studie wird derzeit die Wirksamkeit eines Unterstützungsangebots für Menschen mit seltenen Erkrankungen untersucht. Das Programm soll in allen beteiligten Kliniken in die Routineversorgung implementiert werden.

    Möglichkeiten der Teilnahme: Aktuell suchen wir Betroffene mit seltenen autoimmunen Lebererkrankungen (primär sklerosierende Cholangitis, primär biliäre Cholangitis, autoimmune Hepatitis) für die kostenfreie Teilnahme an dem Programm. Weitere Informationen finden Sie hier.

    Förderung: European Joint Programme on Rare Diseases - Joint Transnational Call 2021
    Standort Deutschland: BMBF

    Projektlaufzeit: Juli 2022 - Juni 2025

  • Projektziele

    Das Leben mit einer seltenen chronischen Erkrankung kann viele Belastungen mit sich bringen. Häufig berichten Patient:innen von mangelnder Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Erkrankung, vor allem der Kontakt zu anderen Betroffenen fehle. Das Projekt Q.RARE.LI zielt darauf ab, diesen Bedarf zu addressieren. In den vergangenen Jahren haben wir hierfür ein psychosoziales Unterstützungsprogramm entwickelt, welches auf Peer-Unterstützung beruht.

    Im aktuellen Forschungsprojekt wollen wir nun die Wirksamkeit des Programms für Patient:innen mit seltenen autoimmunen Lebererkrankungen evaluieren und das Programm in die Routineversorgung integrieren. Das Projekt wird parallel in fünf verschiedenen Ländern durchgeführt: Deutschland, Kanada, Belgien, Polen und Ungarn. Die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKE koordiniert das internationale Projekt.

  • Das Unterstützungsprogramm

    Das neue Programm wurde basierend auf den Bedürfnissen und Wünschen von Patient:innen mit seltenen Erkrankungen entwickelt und basiert auf Peer-Unterstützung und strukturierter Selbsthilfe. Die strukturierte Selbsthilfe wird in Form eines Hefts mit Übungen und Informationen übermittelt, welches Patient:innen über einen Zeitraum von sechs Wochen von zu Hause aus bearbeiten. Zusätzlich finden wöchentliche Telefongespräche mit Peer-Beratenden statt. Die Peer-Beratenden sind ebenfalls Betroffene von einer seltenen autoimmunen Lebererkrankung, welche durch eine Schulung auf Ihre Rolle vorbereitet werden und außerdem einen Beratungsleitfaden und Supervision erhalten.

    Eine erste Studie zur Wirksamkeit konnte zeigen, dass das Programm die Lebensqualität sowie andere Bereiche, z.B. die Krankheitsbewältigung und die empfundene soziale Unterstützung verbessert. Außerdem wurde das Programm sowohl von den Patient:innen als auch von den Peer-Beratenden als sehr gut bewertet.

  • Mitarbeiter:innen des Projekts

    Projektleitung

    Dr. M.Sc. Psych. Natalie Uhlenbusch
    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe

    Projektmitarbeiter:innen am Standort Hamburg

    M.Sc. Psych. Annika Braun
    M.Sc. Wirtschaftspsych., B.Sc. Psych. Christina von Palubicki

    Projektpartner:innen

    Prof. Dr. Christoph Schramm, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, MZCSE, UKE
    Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, UKE
    Prof. Dr. Gideon Hirschfield (PI), University Health Network, Toronto, Kanada
    Prof. Dr. Anja Geerts (PI), Ghent University Hospital, Belgien
    Prof. Dr. Piotr Milkiewicz (PI), Medical University of Warsaw, Polen
    Prof. Dr. Maria Papp (PI), University of Debrecen, Ungarn

  • IDRIS
  • IDRIS

    IDRIS - Von der Identifikation biopsychosozialer Risikofaktoren zu einer schmerzbezogenen Selbstwirksamkeitssteigerung – Die online-basierte Vermittlung eines ätiologischen Störungsmodells für anhaltende Rückenschmerzen

    Rückenschmerzen sind eine der „Volkskrankheiten“ der Deutschen. Wir wollen wissen, warum. Daher untersuchen wir als Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in der IDRIS-Studie deutschlandweit Risikofaktoren für chronische Rückenschmerzen in der Bevölkerung. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die Entstehung von Rückenschmerzen besser zu verstehen und betroffenen Menschen frühzeitig zu helfen.

    Möglichkeiten der Teilnahme: IDRIS umfasst einen Online-Fragebogen zu Ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit (45 Minuten). Um zu verstehen, wie sich Ihre Rückenschmerzen über die Zeit entwickeln, erfolgen zwei Nachbefragungen. In diesen stellen wir Ihnen nach einem und nach drei Monaten weitere Fragen (jeweils 30 Minuten).

    Weitere Informationen finden Sie hier.

    Förderer: Stiftung Psychosomatik der Wirbelsäulenerkrankungen

    Projektlaufzeit: September 2021 – August 2024

  • Mitarbeiter:innen des Projekts

    Projektleitung

    Prof. Dr. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
    Dr. Paul Hüsing, M.Sc. Psychologie

Abgeschlossene Studien

  • Depressionsscreening in der Hausarztpraxis: Steigerung der klinischen Effektivität und ökonomischen Effizienz durch patienten-orientiertes Feedback

    Hintergrund

    Depressive Störungen gehören mit einer Prävalenz von ca. 11% zu den gravierendsten Störungen in der Versorgung: Betroffene verlieren im Durchschnitt 8.3 Lebensqualitäts-adjustierten Lebensjahre. Die mit depressiven Störungen assoziierten direkten Kosten für die Behandlung aber auch die indirekten Kosten (z.B. durch Arbeitsausfall) machen einen Großteil der Gesundheitskosten aller psychischen Störungen aus. In Deutschland sind ca. 5 Millionen Erwachsene durch depressiven Störungen betroffen. Eine frühzeitige Erkennung könnte das individuelle Leid lindern und sich zusätzlich auf die Kosten auswirken.Da mehr als die Hälfte der Diagnosen in Deutschland von Hausärzten gestellt werden, ist die hausärztliche Versorgung der Schlüsselfaktor in der Erst-Diagnostik. Leitlinienempfehlungen bezüglich eines systematischen Depressionsscreenings zur Unterstützung der Erstdiagnose sind allerdings kontrovers. Wie unsere vorangegangene Studie DEPSCREEN-INFO zeigt, kann der direkte Einbezug von Patienten durch Feedback (=Rückmeldung) die Früherkennung von depressiven Störungen verbessern (Löwe et al. 2017. Brit J Psychiatry).

    Ziel

    Effektivitätstestung einer breit verfügbaren, patienten-orientierten und minimal aufwändigen Feedbackintervention nach Depressionsscreening auf depressive Symptomatik und Kosten in der hausärztlichen Versorgung.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Bernd Löwe

    Projektkoordination

    Dr. Sebastian Kohlmann
    Dr. Marco Lehmann

    Projektmitarbeiter:innen

    Lea-Elena Braunschneider
    Dr. Gabriella Marx
    Julia Luise Magaard
    Tharanya Seeralan

    Projektpartner:innen

    Institut für Allgemeinmedizin (Prof. Dr. Martin Scherer, Co-Projektleitung; Dr. Marion Eisele, Koordination Allgemeinmedizin)
    Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie (Prof. Dr. Dr. Martin Härter)
    Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie (Prof. Dr. Karl Wegscheider)
    Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung (Prof. Dr. Hans-Helmut König)

    Förderer

    Innovationsfonds des G-BA zur Förderung von Versorgungsforschung; Förderkennzeichen: 01VSF17033

    Projektlaufzeit

    2018 – 2022

    Kontakt

    Dr. rer. nat. Sebastian Kohlmann
    E-Mail: s.kohlmann@uke.de

  • PSY-Heart II - Präoperative Optimierung von Patientenerwartungen zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei Patienten der Herzchirurgie

    Das Ziel von PSY-HEART II ist es zu untersuchen, ob eine präoperative psychologische Intervention, die auf Patientenerwartungen (EXPECT) fokussiert, im Vergleich zur medizinischen Standardbehandlung und einer Aufmerksamkeitskontrollgruppe (SUPPORT) dazu in der Lage ist, Langzeitergebnisse nach einer aortokoronaren Bypass-Operation mit oder ohne Herzklappenersatz zu verbessern.In einer 3-armigen multi-zentrischen randomisierten, kontrollierten prospektiven Studie sollen N=567 Patientinnen und Patienten, welche für eine herzchirurgische Operation vorgesehen sind, auf eine von 3 möglichen Bedingungen randomisiert werden: eine präoperative psychologische Intervention zur Optimierung der individuellen Erwartungen (EXPECT), eine psychologische Kontrollintervention, die sich auf emotionale Unterstützung fokussiert, jedoch nicht auf Erwartungen ausgerichtet ist (SUPPORT), oder die medizinische Standardbehandlung.Die 4 Messzeitpunkte finden zum Baseline-Zeitpunkt (etwa 10 Tage vor der OP), 1 Tag vor der Operation (jedoch nach der psychologischen Intervention), etwa 4-6 Tage nach der Operation und 6 Monate nach der Operation statt. Primäre Ergebnisvariable ist die krankheitsbedingte Beeinträchtigung 6 Monate nach der Operation.Sekundäre Ergebnisvariablen sind die Erwartungen der Patientinnen und Patienten, subjektive Krankheitsrepräsentationen, Lebensqualität, Angst und Depressivität, physische Aktivität, herzbezogene Angst, Optimismus, Schmerz, Einstellungen zu Medikamenten, Reshospitalisierungen, unerwünschte Ereignisse, linksventrikuläre Ejektionsfraktion, Zufriedenheit mit der Intervention, Manipulationscheck, erwartete Arbeitsfähigkeit und Laborparameter.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Winfried Rief
    Dr. Stefan Salzmann
    Klinische Psychologie und Psychotherapie, Philipps-Universität Marburg

    Weitere Informationen finden Sie hier.

    Projektleitung Standort Hamburg

    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe
    PD Dr. Dipl-Psych. Meike Shedden Mora

    Projektmitarbeiter:innen

    Leonardt Meyer-Schwickerrath (Arzt)
    Theresa Holst (Study Nurse)
    Denise Hartwig (wissenschaftliche Hilfskraft)

    Förderer

    Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Projektlaufzeit

    2019-2022

    Ausgewählte Publikationen

    Rief, W., Shedden-Mora, M. C., Laferton, J. A. C., Auer, C., Petrie, K. J., Salzmann, S., . . . Moosdorf, R. (2017). Preoperative optimization of patient expectations improves long-term outcome in heart surgery patients: Results of the randomized controlled PSY-HEART trial. BMC Medicine, 15(4). doi:10.1186/s12916-016-0767-3

    Kontakt

    PD Dr. Dipl-Psych. Meike Shedden Mora

    Mail: m.shedden-mora@uke.de

  • Patienten für Patienten: Qualifizierte Peer-Beratung und Selbstmanagement für Patienten mit seltenen chronischen Erkrankungen

    Self-management in patients with chronic rare diseases

    Patientinnen und Patienten mit seltenen chronischen Erkrankungen sind erheblichen psychosozialen Belastungen ausgesetzt, z.B. durch die unklare Prognose ihrer Erkrankung. Das Projekt hat zum Ziel, diese Patientengruppe in Bewältigung und Management ihrer chronischen Erkrankungen zu unterstützen.

    Eine Möglichkeit, diese Unterstützung zu realisieren, besteht in Selbstmanagement-Programmen, die von Peer-Beraterinnen und -Beratern vermittelt werden können. Da es keine Selbstmanagement-Programme oder Beratungs-Leitfäden für die spezifischen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit seltenen chronischen Erkrankungen gab, wurde ein neues Programm in einem iterativen Prozess entwickelt.

    Es wurde ein Selbstmanagement-Manual, ein Leitfaden für Peer-Beraterinnen und -Berater, die das Selbstmanagement-Programm begleiten, sowie das Konzept für Schulungen und Supervision neu erstellt und hinsichtlich Akzeptanz und Nützlichkeit evaluiert.

    In der Entwicklungsphase wurden eine explorative Fragebogenstudie und Fokusgruppen durchgeführt, um bedarfsgerechte Materialien zu erstellen. Im Rahmen der Evaluationsphase wird eine randomisierte, beobachter-verblindete, klinische Studie (RCT) durchgeführt.

    Das Projekt wurde vom Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Kooperation mit dem Martin Zeitz Centrum für Seltene Erkrankungen und der ACHSE e.V. durchgeführt.

    Projektleitung

    Prof. Dr. Bernd Löwe
    Dr. Miriam Depping

    Projektmitarbeiter

    Natalie Uhlenbusch
    Dr. Christine Mundlos (ACHSE e. V.)

    Projektpartner

    Prof. Dr. Martin Härter (Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie)
    Prof. Dr. Kurt Ullrich (Martin Zeitz Centrum für Seltene Erkrankungen)
    Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e.V.

    Förderer

    Robert Bosch Stiftung

    Projektlaufzeit

    Februar 2016 - Januar 2020

    Kontakt

    Dr. Miriam Depping
    Mail: m.depping@uke.de

  • Entwicklung und Evaluation eines multiprofessionellen Dokumentationsbogens bei Entscheidungen zur Therapiezieländerung (ELEMENT)

    Therapiezieländerungen im Kontext der intensivmedizinischen Versorgung müssen häufig basierend auf dem mutmaßlichen Patientenwillen getroffen werden und berühren damit unmittelbar die Patientensicherheit. Entscheidungen zu Therapiezieländerungen müssen bedacht getroffen, effektiv im Behandlungsteam kommuniziert und im Behandlungsverlauf umgesetzt werden.Das Anliegen der ELEMENT-Studie ist es daher, zunächst den aktuellen Prozessablauf sowie Wahrnehmungen und Bedürfnisse des behandelnden Personals im Kontext von Entscheidungen zur Therapiezieländerung abzubilden, um daraus einen bedarfsgerechten Dokumentationsbogen für Entscheidungen zu Therapiezieländerungen zu entwickeln.Dieser Dokumentationsbogen wird einheitliche und transparente Angaben für die Einstellung bzw. den Beginn oder die Fortführung von Behandlungsmaßnahmen enthalten und nachvollziehbar machen, durch wen und wann diese festgelegt wurden. Dadurch soll die Handlungssicherheit der Behandlungsteams der Intensivstationen gesteigert und die Orientierung am bekannten bzw. mutmaßlichen Patientenwillen erhöht werden, um insgesamt die Patientensicherheit am UKE zu erhöhen.Weiterhin erwarten wir eine Verbesserung der Arbeitszufriedenheit des ärztlichen und pflegerischen Personals der Intensivmedizin, durch eine Reduktion der psychischen Belastung im Kontext von Entscheidungen zur Therapiezieländerungen. Die ELEMENT-Studie hat zwischen Juli und Oktober 2018 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Intensivmedizin mit Hilfe von validierten Fragebögen und einem qualitativen Interview befragt. Nach Abschluss der Rekrutierung und Datenauswertung erfolgt die interprofessionelle Erstellung des geplanten Dokumentationsbogens zu Entscheidungen zu Therapiezieländerungen, so dass der Dokumentationsbogen voraussichtlich im März 2019 innerhalb des UKE verfügbar sein wird.

    Projektleitung

    Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    PD Dr. med. Patrick Czorlich, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
    Prof. Dr. Dipl.-Psych. Bernd Löwe

    Projektmitarbeiter:innen

    Katharina Kettmann, cand. Med., medizinische Doktorandin

    Projektpartner:innen

    Dr. med. Marius Mader, , Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
    Dr. med. Geraldine de Heer, Klinik für Intensivmedizin
    Prof. Dr. Stefan Kluge, Klinik für Intensivmedizin

    Förderung

    intern

    Projektlaufzeit

    Mai 2018 - März 2019

    Kontakt

    Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    Mail: a.weigel@uke.de

  • UR-TIME - Understanding resistance to influenza vaccination amongst medical personnel

    Die World Health Organization (WHO) schätzt, dass die Grippe weltweit jährlich drei bis zu fünf Millionen schwerer Erkrankungen und zwischen 250.000 und 500.000 Todesfälle verursacht (WHO, 2016). Dennoch ist die Inanspruchnahme von Grippeimpfungen in der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe der Beschäftigten im Gesundheitswesen erschreckend gering.Auch beim medizinischen Personal des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) lag die Grippeimpfrate vergangener Jahre bei nur ca. 20%, obwohl eine insgesamt positive Einstellung gegenüber einer Grippeimpfung berichtet wurde. Um die Rate des geimpften medizinischen Personals auf die von Epidemiologen empfohlenen 100% zu erhöhen, müssen Gründe identifiziert werden, die für die Diskrepanz zwischen einer positiven Einstellung und der geringen Inanspruchnahme von Grippeimpfungen bei medizinischem Personal verantwortlich sind.Mit der UR-TIME-Studie wurden daher zwischen Dezember 2017 bis Februar 2018 mit Hilfe von Fragebögen und qualitativen Interviews insgesamt 47 Pflegekräfte und Ärzte die sich entweder für oder gegen eine Grippeimpfung entschieden hatten befragt. Etwa ein Drittel (36%, n = 17) der Befragten waren zum Zeitpunkt der Befragung nicht gegen Grippe geimpft. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitern in Hinblick auf die Inanspruchnahme der Grippeimpfung (p = .64, n.s.).Probanden mit einem ärztlichen Hintergrund berichteten ein signifikant höheres Vertrauen in die Grippeschutzimpfung als Pflegekräfte (p = <.001). Ebenso berichteten Probanden mit Grippeimpfung berichteten ein signifikant höheres Vertrauen in die Grippeschutzimpfung als Probanden ohne Grippeimpfung (p = <.001).Aktuell erfolgen die weitere quantitative und qualitative Auswertung, deren Ergebnisse zur Ableitung effektiver Interventionen zur Steigerung der Grippeimpfraten bei medizinischem Personal beitragen sollen.

    Projektleitung

    • Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, I. Medizinische Klinik und Poliklinik UKE
    • Prof. Dr. Bernd Löwe

    Projektmitarbeiter:innen

    • Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    • Dr. M.Sc. Psychologin
    • Kerstin Maehder M.Sc.
    • Philipp Schmid

    Projektpartner:innen

    PD Dr. Cornelia Betsch, Psychology & Infectious Diseases Lab, Universität Erfurt

    Förderer

    Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (Förderkennzeichen TTU 01.919_00)

    Projektlaufzeit

    Dezember 2017 - Dezember 2018

    Kontakt

    Dr. Dipl.-Psych. Angelika Weigel
    Mail: a.weigel@uke.de

  • Effizienzsteigerung von Depressions-Screening durch gezielte Patienteninformation: Randomisierte kontrollierte Studie (DEPSCREEN-INFO)

    Increasing the Efficiency of Depression-screening Using Patient-targeted Feedback: Randomized Controlled Trial (DEPSCREEN-INFO)

    Depressive Störungen treten gehäuft im Zusammenhang mit kardialen Erkrankungen auf. Depressivität stellt einen unabhängigen Prädiktor für einen verschlechterten Krankheitsverlauf und erhöhte kardiale Sterblichkeit dar. Internationale kardiologische Fachgesellschaften empfehlen aus diesem Grund ein standardisiertes Depresssionsscreening bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK).

    Ein wissenschaftlicher Nachweis für die Effektivität des Depressionsscreening steht allerdings aus. DEPSCREEN-Info ist weltweit die erste randomisiert-kontrollierte Studie, die die Effektivität von zwei Strategien zur Früherkennung von Depression bei Patienten mit KHK untersucht hat.

    An unterschiedlichen kardiologischen Versorgungszentren (Universitäres Herzzentrum Hamburg, Cardiologicum Hamburg) wurden mehr als 1900 Patienten mit KHK oder Hypertonie auf Depressivität gescreent und zufällig auf zwei Gruppen aufgeteilt: Patienten in der Kontrollgruppe erhielten ein standardisiertes Depressionsscreening (Patient Health Questionnaire-9 - PHQ-9 ).

    Patienten in der Interventionsbedingung erhielten ebenfalls ein standardisiertes Depressionsscreening und zusätzlich eine schriftliche individuelle Rückmeldung über ihre Verdachtsdiagnose und Behandlungsmöglichkeiten (Ergebnisrückmeldung und Patienteninformationen: mittelschwere Depression und schwere Depression ). In beiden Gruppen wurde der behandelnde Kardiologe über die Verdachtsdiagnose depressive Störung standardisiert informiert (Informationsmaterial für den Kardiologen: mittelschwere Depression und schwere Depression ).

    Von allen Patienten mit Verdacht auf eine depressive Störung (PHQ-9≥10 Punkte), erhielten 220 Patienten ein standardisiertes Depressionsscreening und 155 Patienten ein Screening mit zusätzlicher individueller Rückmeldung. Während sich nach einem Monat keine signifikanten Unterschiede in der Depressionsschwere zwischen den Gruppen zeigten, berichteten Patienten mit individueller Ergebnisrückmeldung (Interventionsgruppe) eine stärkere Reduktion der Depressivität verglichen mit Patienten der Kontrollgruppe. Die Wahrscheinlichkeit sich über Depression zu informieren, war für Patienten, die eine individuelle Rückmeldung erhalten hatten, mehr als doppelt so hoch.

    Eine versorgungsnahe Minimalintervention zusätzlich zu einem standardisierten Depressionsscreening scheint die Rolle des Patienten als informierten und aktiven Partner in der Versorgung zu stärken. Die Effektivität dieser minimalen Intervention auf die Reduktion der Depressivität liegt im Bereich von weitaus intensiveren psychotherapeutischen und psychopharmakologischen Studien. Insofern ist eine individuelle Rückmeldung zusätzlich zum standardisierten Screening eine effektive Methode zur Früherkennung von Depression bei Patienten mit KHK.

    Projektleitung

    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe

    Projektmitarbeiter

    Dr. Sebastian Kohlmann (stellvertretender Projektleiter)
    Dr. Marco Lehmann

    Kooperationspartner

    Prof. Dr. med. Stefan Blankenberg
    Prof. Dr. Karl Wegscheider
    Prof. Dr. med. Hans-Helmut König
    PD Dr. med. Jan Noack

    Förderer

    Bundesministerium für Bildung und Forschung

    Projektlaufzeit

    2011 - 2015

    Ausgewählte Publikationen

    Kohlmann S., Gierk B., Hümmelgen M., Blankenberg S. & Löwe B. (2013). Somatic symptoms in patients with coronary heart disease: Prevalence, risk factors, and quality of life. JAMA Internal Medicine, 173(15), 1469-1471.2.
    Löwe B., Blankenberg S., Wegscheider K., König H-H., Walter D., Murray A.M., Gierk B. & Kohlmann S. (2015). Depression Screening with Patient-Targeted Feedback in Cardiology: The DEPSCREEN-INFO Randomized Clinical Trial. Under revision.
    Kohlmann S., Gierk B., Murray A.M., Scholl A., Lehmann M. & Löwe B. (2015) Base rates of depressive symptoms in patients with coronary heart disease. Submitted.

    Studienregistrierung

    https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01879111

    Downloads

    Informationsmaterial und Ergebnisrückmeldung an den Kardiologen:
    Information für den Arzt - mittelschwere Depression
    Information für den Arzt - schwere Depression

    Informationsmaterial und Ergebnisrückmeldung an den Patienten:
    Information für den Patienten - mittelschwere Depression
    Information für den Patienten - schwere Depression

    Patient Health Questionnaire PHQ-9

    Kontakt

    Dr. rer. nat. Sebastian Kohlmann
    Mail: s.kohlmann@uke.de

  • CPPS - Chronic Pelvic Pain

    Information zur wissenschaftlichen Studie "Forschungsplattform Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS) "

    Das CPPS betrifft sowohl Frauen als auch Männer und tritt bei 5 bis 8 % der deutschen Bevölkerung auf. Bisher existiert nur wenig Wisssen über die Entstehung der Beschwerden, die Mechanismen der Aufrechterhaltung und die effektive Behandlung.

    Häufig ist die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt und die Gedanken und Gefühlswelt kann von den Beschwerden beeinflusst werden. Daher ist eine umfassende Diagnostik und Therapie erforderlich.In einem gemeinsamen Forschungsprojekt wollen wir diesen Fragen auf den Grund gehen. Dafür wurde eine interdisziplinäre Forschungsplattform ins Leben gerufen, an der sich Experten verschiedener Fachrichtungen beteiligen. Dies hat für Patientinnen und Patienten den Vorteil, dass die Diagnostik umfassend und gleichzeitig effizient durchgeführt werden kann.

    In der aktuellen Versorgungsrealität beschäftigen sich häufig mehrere Fachärzte parallel mit einem Patienten, ohne dass die diagnostischen Bemühungen gezielt aufeinander abgestimmt sind. Das wird jedoch durch die interdisziplinäre Forschungsplattform möglich, so dass unsere Sprechstunde ein Modellprojekt darstellt. Im Weiteren sollen Therapieangebote entwickelt und fortlaufend evaluiert werden.

    Zur Teilnahme an diesem Projekt ist es notwendig, dass die betroffenen Patienten und Paitenten einer Studienteilnahme zustimmen und ca. 6 Stunden für die gezielte Diagnostik (zunächst psychosomatisch, gynäkologisch, urologisch, physiotherapeutisch und psychologisch) einplanen. Im Vorfeld bekommen die Patientinnen und Patienten, nach telefonischer Anmeldung zur Sprechstunde, ausführliches Informationsmaterial sowie diagnostische Fragebögen zugeschickt.Nach dem ersten Diagnostiktag, erfolgt eine Rücksprache mit weiteren medizinischen Diziplinen und ggf. eine Empfehlung zur weiteren Vorstellung (z.B. in der neurologischen, chirurgischen oder internistischen Abteilung).

    Die mögliche Teilnahme an dem Forschungsprojekt endet im Dezember 2017.

    Projektleitung

    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
    Dr. med. Christian A. BrünahlProjektmitarbeiterDr. med. Rebecca Albrecht
    Dr. med. Jörg Schulte
    Dipl.-Psych. Sonja Gregorzik
    Miguel Rodriguez
    Christoph Dybowski

    Projektpartner

    I. Medizinsche Klinik und PoliklinikProf. Dr. med. Ansgar LohseKlinik und Poliklinik für UrologieProf. Dr. med. Margit Fisch
    PD Dr. med. Sascha Ahyai
    Dr. med. Marianne Schmid
    Dr. med. Martin BlochKlinik und Poliklinik für GynäkologieProf. Dr. med. Fritz Jänicke
    Dr. med. Johanna HöinkKlinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und ThoraxchirurgieProf. Dr. med. Jakob R. Izbicki
    Dr. med. Asad KutupKlinik und Poliklinik für NeurologiePD Dr. med. Ulrike Bingel
    Dr. med. Wiebke GrashornKlinik und Poliklinik für AnästesiologieProf. Dr. med. Alwin E. GoetzAmbulante PhysiotherapieGesche Ketels
    Birgit Richardsen

    Förderer

    PRANA-Stiftung
    Marianne-Ringler Forschungsförderungspreis

    Publikationen

    Bruenahl C & Riegel B, Höink J, Kutup A, Eichelberg E, Löwe B (2014). Psychosomatische Aspekte des chronischen Unterbauchschmerzsyndroms. Der Schmerz; 28(3): 311-18
    Riegel B, Albrecht R, Ketels G, Brünahl C & Löwe B (2014). Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem chronischen Unterbauchschmerzsyndrom - Implikationen für einen interdisziplinären und multimodalen Therapieansatz. Entspannungsverfahren; 31: 40-57
    Riegel B & Bruenahl CA, Ahyai S, Bingel U, Fisch M, Löwe B (2014). Assessing psychological factors, social aspects and psychiatric co-morbidity associated with Chronic Prostatitis/Chronic Pelvic Pain Syndrome (CP/CPPS) in men -- a systematic review. J Psychosom Res.;77(5):333-50. doi: 10.1016/j.jpsychores.2014.09.012. Epub 2014 Sep 30. Review.

    Kontakt

    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
    Mail: an.strauss@uke.de

  • Psychosoziale Faktoren bei der Entstehung des postinfektiösen Reizdarmsyndroms: eine prospektive Kohortenstudie

    Psychosocial Risk-Factors and Development of Irritable Bowel Syndrome – a prospective cohort study

    Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine der häufigsten gastrointestinalen Erkrankungen mit auffällig hoher Komorbidität mit psychischen Erkrankungen. Obwohl die Frage der patho-genetischen Bedeutung psychischer Störungen für die Entwicklung des RDS seit langem kontrovers diskutiert wird, fehlen bislang prospektive Studien, die es erlauben, die Relevanz prämorbider psychischer Faktoren bei Gesunden für die Entwicklung des RDS empirisch einzuschätzen.

    Die vorliegende Studie untersucht erstmalig in einem prospektiven Design bei Gesunden, ob Ängstlichkeit, Depressivität, Hypochondrieneigung, Stressbelastung oder reduziertes Selbst-wirksamkeitserleben Bedeutung für die Entwicklung eines RDS haben. Hierzu wurde eine konsekutive Stichprobe von knapp 2000 gesunden Erwachsenen erfasst, die sich in der Impf- und Beratungssprechstunde des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin vor Antritt einer Fernreise vorstellte.

    Diese Stichprobe erlaubte die ökonomische Untersuchung Gesunder mit erhöhtem Risiko der Entwicklung infektiöser Gasteroenteritiden, die ihrerseits mit einem höheren Risiko für Entwicklung eines RDS einhergehen. Die Studienteilnehmer wurden vor Reiseantritt (T0), nach Entwicklung einer Gastroenteritis (T1) sowie 7 Monate später (T2) untersucht. Die prämorbide Erfassung der genannten psychosozialen Konstrukte erlaubt es, deren Bedeutung für die Entwicklung des RDS im Kontext bekannter Risikofaktoren darzustellen.

    Projektleitung

    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe

    Kooperationspartner

    Dr. Viola Andresen, Israelitisches Krankenhaus, Hamburg
    Prof. Dr. Ansgar Lohse, I. Medizinische Klinik, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf

    Förderer

    Deutsche Forschungsgemeinschaft (2010 bis 2013) und interne Förderung (seit 2013)

    Projektlaufzeit

    2010 - 2015

    Ausgewählte Publikation

    Althaus A, Broicher W, Wittkamp P, Andresen V, Lohse AW, Löwe B. Determinants and frequency of irritable bowel syndrome in a German sample. Z Gastroenterol; Z Gastroenterol 2016; 54(03): 217-225, DOI: 10.1055/s-0041-106856

  • STEP-D - Indikationsstellung für das Behandlungssetting bei Depression: Evaluation des STEP-D

    STEP-D - Setting guide for patients with a depressive syndrome

    Das angemessene Behandlungssetting beim Vorliegen von bei depressiven Störungen zu wählen, ist ein sehr komplexer Prozess, dessen Ergebnis gegenüber Patienten, Mit-Behandlern und Kostenträgern kommuniziert werden muss. Im Rahmen unserer Studie wird ein Algorithmus entwickelt, mit welchem dieser Entscheidungsprozess transparent und nachvollziehbar für alle Beteiligten dokumentiert werden kann.

    Projektleitung

    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
    Dr. med. Christian Brünahl

    Projektmitarbeiter

    Dr. Miriam Depping

    Kooperationspartner

    Schön Klinik Bad Bramstedt

    Projektlaufzeit

    2014-2015

    Kontakt

    Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
    Mail: an.strauss@uke.de

  • Patienten-orientierte Rückmeldung des physischen Aktivitätslevels zur Steigerung der Risikowahrnehmung bei kardialen Risikopatienten: Eine randomisierte kontrollierte Studie

    Increasing the risk perception of physical inactivity using patient-targeted feedback: A randomized controlled trial

    Körperliche Inaktivität stellt einen unabhängigen Prädiktor für einen verschlechterten Krankheitsverlauf und erhöhte kardiale Sterblichkeit dar. Daher wird eine Steigerung der körperlichen Aktivität von nationalen und internationalen kardiologischen Fachgesellschaften empfohlen. Die Umsetzung dieser Leitlinienempfehlung stellt allerdings in der klinischen Praxis eine große Herausforderung dar und lässt sich im Gegensatz zu den anderen klinisch einfach zu kontrollierenden Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck) vom behandelnden Arzt nur schwer überprüfen.

    Bisherige Interventionen zur Steigerung von physischer Aktivität basieren auf kardiologischer Rehabilitation oder erfordern interdisziplinäre Versorgungsstrukturen. Effektive Interventionen sollten aber für viele kardiale Patienten zugänglich sein sowie minimal aufwendig und gesundheitsökonomisch sein.

    Ziel dieser Studie ist es, den Effekt einer minimalen Feedback-Intervention auf die Steigerung von Risikowahrnehmung zu testen. Die Studie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Universitärem Herzzentrum und wird an Patienten durchgeführt, die entweder eine koronare Herzerkrankung haben oder mindestens zwei Risikofaktoren für deren Entwicklung.

    Projektleitung

    Dr. Sebastian Kohlmann

    Projektmitarbeiter

    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe (stellvertretender Projektleiter)
    Annelie Siebert, MSc (Psychologie)

    Kooperationspartner

    PD Dr. med. Monica Patten, Universitäres Herzzentrum Hamburg
    Prof. Dr. med. Stefan Blankenberg, Universitäres Herzzentrum Hamburg

    Förderer

    Werner-Otto-Stiftung

    Projektlaufzeit

    2016 - 2017

    Kontakt

    Dr. rer. nat. Sebastian Kohlmann
    Mail: s.kohlmann@uke.de

    Psychologische und somatische Folgen nach Infektion mit Shiga-Toxin produzierenden Escherichia coli O104 (EHEC)

    Psychological and somatic outcome after infection with shiga toxin-producing Escherichia coli O104 (EHEC)

    In Norddeutschland kam es zwischen Mai und Juli 2011 zu einem der weltweit größten und schwersten EHEC-Ausbrüche mit 3842 Erkrankungsfällen und 53 Todesfällen. Als Folgen der EHEC-Infektion wurden langwierige gastrointestinale und psychische Beschwerden mit erhöhten Raten von postinfektiösem Reizdarmsyndrom (pi-RDS), chronischer Müdigkeit, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und anderen psychischen Störungen beschrieben. Diese Studie hat erstmalig die Häufigkeit dieser Störungen sowie deren Entstehungsbedingungen im ersten Jahr nach einer EHEC/HUS-Erkrankung untersucht.

    Projektleitung

    Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe

    Kooperationspartner

    Dr. Viola Andresen, Israelitisches Krankenhaus, Hamburg
    Prof. Dr. Ansgar Lohse, I. Medizinische Klinik, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf

    Förderer

    Interne Förderung

    Projektlaufzeit

    2010 - 2015

    Ausgewählte Publikation

    Löwe B, Andresen V, Fraedrich K, Gappmayer K, Wegscheider K, Treszl A, Riegel B, Rose M, Lohse AW, Broicher W. Psychological outcome, fatigue, and quality of life after infection with shiga toxin-producing Escherichia coli O104. Clin Gastroenterol Hepatol 2014;12:1848-1855.
    Riegel B, Broicher W, Wegscheider K, Andresen V, Brahler E, Lohse AW, Löwe B. Quality of life one year post-Shiga toxin-producing Escherichia coli O104 infection - A prospective cohort study. Neurogastroenterol Motil 2015;27:370-378.
    Andresen V, Löwe B, Broicher W, Riegel B, Fraedrich K, von Wulffen M, Gappmayer K, Wegscheider K, Treszl A, Rose M, Layer P, Lohse AW. Post-infectious irritable bowel syndrome (PI-IBS) after infection with Shiga-like toxin-producing Escherichia coli (STEC) O104:H4: A cohort study with prospective follow-up. United European Gastroenterology Journal; in press.