Erwartungen
Aktuelle Studien
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TEX-Q - Treatment Expectation Questionnaire (TEX-Q). Ein Fragebogen zur Erfassung von Patientenerwartungen an medizinische und psychotherapeutische Behandlungen
TEX-Q - Treatment Expectation Questionnaire. Ein Fragebogen zur Erfassung von Patientenerwartungen an medizinische und psychotherapeutische Behandlungen
TEX-Q - Treatment Expectation Questionnaire. A scale assessing patients’ expectations of medical and psychotherapeutic treatments
Patientenerwartungen als zentraler Mechanismus von Placebo- und Nocebo-Effekten sind ein bedeutsamer Prädiktor für den Erfolg medizinischer und psychotherapeutischer Behandlungen. Die große konzeptuelle Heterogenität des Konstrukts ‚Erwartung‘ verhindert allerdings ein umfassendes Verständnis von Patientenerwartungen und deren Bedeutung für Behandlungserfolg. Zusätzlich mangelt es an validierten, generischen, multidimensionalen Messinstrumenten, was die Integration bestehender Evidenz über verschiedene Erkrankungen und Behandlungen hinweg erschwert.
Das Ziel des unseres Projekts ist die modellbasierte Entwicklung und psychometrische Überprüfung eines generischen, multidimensionalen Fragebogens zur Erfassung von Patientenerwartungen an medizinische und psychotherapeutische Behandlungen (Treatment Expectation Questionnaire, TEX-Q).
Basierend auf unserem Integrativen Erwartungsmodell wird ein repräsentativer Itempool generiert, durch Experten- und Patientenratings auf Inhaltsvalidität geprüft und an einer Stichprobe von 300 Patienten vor verschiedenen Behandlungen psychometrisch durch Analyse von Item-Charakteristiken, faktorieller Validität, Reliabilität und Konstruktvalidität evaluiert.
Projektleitung
Dr. Dipl-Psych. Meike Shedden Mora
Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd LöweProjektmitarbeiter
M.Sc. Psych. Jannis Alberts (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
B. Sc. Psych. Jasmin Conradi (wissenschaftliche Hilfskraft)
Cand. Psych. Maja Glahn (wissenschaftliche Hilfskraft)
Stephanie Assaker (Zahnärztin, medizinische Doktorandin)Kooperationspartner
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Yvonne Nestoriuc
Dr. Dipl.-Psych. Sebastian Kohlmann
Dr. Dipl.-Psych. Johannes Laferton, Psychologische Hochschule Berlin
Prof. Dr. Keith J. Petrie, Department of Psychological Medicine, University of Auckland, New ZealandFörderer
Forschungsförderungsfonds der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinkums Hamburg-Eppendorf
Projektlaufzeit
2018-2019
Ausgewählte Publikationen
Laferton, J. A. C., Kube, T., Salzmann, S., Auer, C. J., & Shedden-Mora, M. C. (2017). Patients’ expectations regarding medical treatment: a critical review of concepts and their assessment. Frontiers in Psychology, 8(233). doi: 10.3389/fpsyg.2017.00233
Alberts, J., Löwe, B., Glahn, M. A., Petrie, K. J., Laferton, J., Nestoriuc, Y., & Shedden-Mora, M. C. (in press). Development of the generic, multidimensional Treatment Expectation Questionnaire (TEX-Q) through systematic literature review, expert surveys and qualitative interviews. BMJ Open.Abbildungen und Instrumente
Der TEX-Q wird in einer deutschsprachigen Lang- sowie Kurzversion vorliegen. Eine englischsprachige Version ist in Planung. Die Instrumente werden bei korrekter wissenschaftlichen Zitierweise für non-kommerzielle Zwecke kostenlos einsetzbar sein.
Kontakt
Dr. Dipl-Psych. Meike Shedden Mora
Mail: m.shedden-mora@uke.de -
PSY-Heart II - Präoperative Optimierung von Patientenerwartungen zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei Patienten der Herzchirurgie
Präoperative Optimierung von Patientenerwartungen zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei Patienten der Herzchirurgie (PSY-HEART II)
Kurzbeschreibung
Das Ziel von PSY-HEART II ist es zu untersuchen, ob eine präoperative psychologische Intervention, die auf Patientenerwartungen (EXPECT) fokussiert, im Vergleich zur medizinischen Standardbehandlung und einer Aufmerksamkeitskontrollgruppe (SUPPORT) dazu in der Lage ist, Langzeitergebnisse nach einer aortokoronaren Bypass-Operation mit oder ohne Herzklappenersatz zu verbessern.
In einer 3-armigen multi-zentrischen randomisierten, kontrollierten prospektiven Studie sollen N=567 Patientinnen und Patienten, welche für eine herzchirurgische Operation vorgesehen sind, auf eine von 3 möglichen Bedingungen randomisiert werden: eine präoperative psychologische Intervention zur Optimierung der individuellen Erwartungen (EXPECT), eine psychologische Kontrollintervention, die sich auf emotionale Unterstützung fokussiert, jedoch nicht auf Erwartungen ausgerichtet ist (SUPPORT), oder die medizinische Standardbehandlung.
Die 4 Messzeitpunkte finden zum Baseline-Zeitpunkt (etwa 10 Tage vor der OP), 1 Tag vor der Operation (jedoch nach der psychologischen Intervention), etwa 4-6 Tage nach der Operation und 6 Monate nach der Operation statt. Primäre Ergebnisvariable ist die krankheitsbedingte Beeinträchtigung 6 Monate nach der Operation.
Sekundäre Ergebnisvariablen sind die Erwartungen der Patientinnen und Patienten, subjektive Krankheitsrepräsentationen, Lebensqualität, Angst und Depressivität, physische Aktivität, herzbezogene Angst, Optimismus, Schmerz, Einstellungen zu Medikamenten, Reshospitalisierungen, unerwünschte Ereignisse, linksventrikuläre Ejektionsfraktion, Zufriedenheit mit der Intervention, Manipulationscheck, erwartete Arbeitsfähigkeit und Laborparameter.
Aktueller Projektstand: Rekrutierungsphase
Projektleitung
Prof. Dr. Winfried Rief
Dr. Stefan Salzmann
Klinische Psychologie und Psychotherapie, Philipps-Universität MarburgWeitere Informationen
Projektleitung Standort Hamburg
Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe
PD Dr. Dipl-Psych. Meike Shedden MoraProjektmitarbeiter
Leonardt Meyer-Schwickerrath (Arzt)
Theresa Holst (Study Nurse)
Denise Hartwig (wissenschaftliche Hilfskraft)Förderer
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektlaufzeit
2019-2022
Ausgewählte Publikationen
Rief, W., Shedden-Mora, M. C., Laferton, J. A. C., Auer, C., Petrie, K. J., Salzmann, S., . . . Moosdorf, R. (2017). Preoperative optimization of patient expectations improves long-term outcome in heart surgery patients: Results of the randomized controlled PSY-HEART trial. BMC Medicine, 15(4). doi:10.1186/s12916-016-0767-3
Kontakt
PD Dr. Dipl-Psych. Meike Shedden Mora
Mail: m.shedden-mora@uke.de
Abgeschlossene Studien
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BRISE - Offen verabreichte Placebos zur Behandlung von Hitzewallungen
BRISE - Offen verabreichte Placebos zur Behandlung von Hitzewallungen
Die Brise Studie ist eine wissenschaftliche Studie, durchgeführt am Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKE. Unser Team untersucht, ob körpereigene Selbstheilungskräfte durch eine ganzheitliche Behandlung unterstützt werden können, um Hitzewallungen in den Wechseljahren zu verringern.
Teilnehmerinnen der Brise Studie bieten wir eine offene Placebo-Behandlung an. Offen bedeutet, dass alle Teilnehmerinnen und die Behandler wissen, welche Art von Tabletten eingenommen wird und dass diese Tabletten keinen Wirkstoff enthalten.
In den Wechseljahren findet bei Frauen der hormonelle Umschwung von der reproduktiven zur postmenopausalen Phase statt. Dies kann mit körperlichen Beschwerden einhergehen. Besonders häufig sind Hitzewallungen: ca. 75% der gesunden Frauen in Europa sind davon betroffen (Genazzani, Schneider, Panay, & Nijland, 2006). Die hormonelle Therapie bei Hitzewallungen wurde seit einer großen Studie aufgrund der gefundenen Nebenwirkungen in den letzten Jahren immer seltener in Anspruch genommen (Sprague, Trentham-Dietz, & Cronin, 2012). Deshalb wird derzeit nach neuen Therapieoptionen geforscht.
Es konnte bereits gezeigt werden, dass sich Hitzewallungen nach einer Placebo-Einnahme verringern (Schiessl, 2014). In diesen Studien wurden Placebos „verblindet“ verabreicht, d.h., die Teilnehmer wussten selbst nicht, ob sie ein Medikament oder ein Placebo erhalten haben. In der klinischen Praxis ist die Gabe von Placebos ethisch höchst umstritten (Schone-Seifert, Friedrich, & Reichardt, 2015), da die mit der Gabe verbundene Täuschung die informierte Einwilligung sowie das Vertrauensverhältnis zwischen Behandler_in und Patient_in gefährdet.
In den letzten Jahren haben Studien zur offenen Placebo-Behandlung (OPB) zeigen können, dass das Auftreten des Placebo-Effekts nicht notwendigerweise an eine Täuschung gekoppelt sein muss. Die wenigen randomisiert-kontrollierten Studien, die bisher in diesem Feld durchgeführt worden sind, berichteten eine Überlegenheit einer offenen Placebo-Behandlung gegenüber einer nicht behandelten Kontrollgruppe hinsichtlich einer Symptombesserung beim u.a. Reizdarmsyndrom (Kaptchuk et al., 2010), ADHS (Sandler & Bodfish, 2008; Sandler, Glesne, & Bodfish, 2010), chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich (Carvalho et al., 2016) und allergischer Rhinitis (Schaefer, Harke, & Denke, 2016).
In dieser Studie möchten wir daher erstmalig den Effekt einer OPB auf wechseljahresbedingte Hitzewallungen untersuchen. Eine offene Gabe könnte perspektivisch die Möglichkeit eröffnen, Placebo-Effekte auf ethisch vertretbare Weise zu nutzen. Da jedoch bislang nur eine Handvoll Studien in diesem Bereich vorhanden sind und zudem die Mechanismen des offenen Placebos ungewiss sind, dient diese Studie vor allem dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn.
Projektmitarbeiter
Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc
Yiqi Pan, M. Sc
Victoria Sump, M.A.
Twyla Michnevich, Cand. Med.
Miriam Frank, Cand. Med.
Anne Winkelmann, B. Sc.Kooperationspartner
Prof. Dr. Bühling , Leiter der Hormonsprechstunde der Klinik für Gynäkologie am UKE
Institut für Medizinische Psychologie am UKE
Prof. Dr. Ted Kaptchuk von der Harvard Medical School in Boston , USAFörderer
‘ Foundation for the Science of the Therapeutic Encounter’ eine gemeinnützige Stiftung aus den USA, welche Studien im Bereich der Arzt-PatientInnen-Kommunikation und Placebo-Effekten fördert.
Kontakt
Bei Interesse an einer Teilnahme rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail:
+49 (0) 40 7410 - 52070
Montag – Freitag 9 – 17 Uhr (außerhalb der Sprechzeiten sprechen Sie gerne auf den Anrufbeantworter)Email: brise-studie@uke.de
Weitere Informationen finden Sie hier .
Quellen
Carvalho, C., Caetano, J. M., Cunha, L., Rebouta, P., Kaptchuk, T. J., & Kirsch, I. (2016). Open-label placebo treatment in chronic low back pain: a randomized controlled trial. Pain, 157(12), 2766-2772. doi:10.1097/j.pain.0000000000000700
Genazzani, A. R., Schneider, H. P. G., Panay, N., & Nijland, E. A. (2006). The European Menopause Survey 2005: Women’s perceptions on the menopause and postmenopausal hormone therapy. Gynecological Endocrinology, 22(7), 369–375.
Kaptchuk, T. J., Friedlander, E., Kelley, J. M., Sanchez, M. N., Kokkotou, E., Singer, J. P., et al. (2010). Placebos without deception: A randomized controlled trial in irritable bowel syndrome. PloS One, 5(12), e15591.
Sandler, A. D., & Bodfish, J. W. (2008). Open-label use of placebos in the treatment of ADHD: a pilot study. Child Care Health Dev, 34(1), 104-110. doi:10.1111/j.1365-2214.2007.00797.x
Sandler, A. D., Glesne, C. E., & Bodfish, J. W. (2010). Conditioned placebo dose reduction: a new treatment in attention-deficit hyperactivity disorder? J Dev Behav Pediatr, 31(5), 369-375. doi:10.1097/DBP.0b013e3181e121ed
Schaefer, M., Harke, R., & Denke, C. (2016). Open-Label Placebos Improve Symptoms in Allergic Rhinitis: A Randomized Controlled Trial. Psychother Psychosom, 85(6), 373-374. doi:10.1159/000447242
Schiessl, K. (2015). Perimenopausale Hitzewallungen: Ursachen und Therapie. Ars Medici, 7, 360-363.
Schöne-Seifert, B., Friedrich, D.R., & Reichardt, J.-O. (2015). CAM-Präparate als therapeutische Placebos: wissenschaftstheoretische und medizinethische Überlegungen. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. Verfügbar unter: http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2015.01.015.
Sprague, B. L., Trentham-Dietz, A., & Cronin, K. A. (2012). A sustained decline in postmenopausal hormone use: results from the National Health and Nutrition Examination Survey, 1999-2010. Obstet Gynecol, 120(3), 595-603. doi:10.1097/AOG.0b013e318265df42