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Das fünfte Rahmenprogramm der Europäischen Union
Abbildung des Logos der Kerngruppe der EUROFAMCARE-Studie, bestehend aus 6 Ländern und AGE-Platform
Abbildung des Logos des Europäischen Projekt-Netzwerkes der EUROFAMCARE-Studie, bestehend aus 17 weiteren Ländern

EUROFAMCARE - Projektbeschreibung

Inhalte des Projektes

Sechs-Länder-Studie

In sechs nationalen Untersuchungen wurden die konkreten Erfahrungen der pflegenden Angehörigen von älteren Menschen vor Ort erhoben. Neben den Be- und Entlastungsfaktoren sowie den direkten und indirekten Kosten, die aus der Betreuung oder Pflege resultieren, wurden auch Erfahrungen mit unterstützenden Angeboten sowie Ansichten über und Wünsche an derartige Angebote erfragt.

Die sechs Länder sind Deutschland, - das auch die Koordination des Gesamtprojekts durch-führt -, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen und Schweden. Sie repräsentieren in ihrer Zusammensetzung die unterschiedlichen Sozialsysteme innerhalb Europas. In jedem dieser Länder wurden Informationen von 1.000 pflegenden Angehörigen und den von ihnen Gepflegten in Form persönlicher Gespräche erhoben. Der dafür verwendete Fragebogen ist in allen Ländern identisch.

Außerdem wurde eine postalische Befragung von ausgewählten Anbietern unterstützender Dienstleistungen durchgeführt, um auch diese Perspektiven zu erfassen. Hierdurch soll insbesondere die mögliche Diskrepanz zwischen Bedürfnissen und angebotenen Maßnahmen deutlich werden.

Die Auswertung der Daten erfolgt sowohl auf der nationalen als auch im Ländervergleich auf der europäischen Ebene. Es sollen "typische" Betreuungskonstellationen und -situationen herausgearbeitet werden, um sowohl förderliche als auch hinderliche Bedingungen für eine gute Betreuungssituation aufzuzeigen. Insbesondere "gute" und "förderliche", d.h. trotz hohem Betreuungsbedarf weniger belastete Betreuungskonstellationen sollen Beispiele für eine "gute Praxis" geben, an denen länderübergreifend voneinander gelernt werden kann.

Gesamteuropäische Situation

Ein zweiter Schwerpunkt des Projektes befasst sich mit der gesellschaftlichen und politischen Ebene pflegender und betreuender Angehöriger. In insgesamt 23 Ländern (den sechs Kernländern sowie 17 weiteren europäischen Ländern) werden anhand von Literaturrecherchen und Befragungen von ExpertInnen einheitlich strukturierte nationale Hintergrundberichte erstellt.

Sozioökonomie

Eine sozioökonomische Evaluation soll aufzeigen, unter welchen Bedingungen eine Betreuungs- und / oder Pflegesituation für alle direkt Beteiligten nicht nur zu individuell wahrgenommener verbesserter Lebensqualität führt, sondern auch, welche ökonomischen Konsequenzen die jeweiligen Bedingungen haben können. Als Stichworte seien hier genannt: arbeitsmarktpolitische Konsequenzen, gesundheitliche Einschränkungen der Angehörigen als Folge ihrer Pflege, die Inanspruchnahme teurer Versorgungsangebote mangels häuslicher Alternativen usw..

Praxistransfer

Die Ergebnisse der nationalen Untersuchungen und der Hintergrundberichte werden Politikern und Entscheidungsträgern nicht nur auf den nationalen und der europäischen Ebene zurückgemeldet, sondern insbesondere auf der Ebene der Kommunen und Gemeinden, um auf regionale Besonderheiten und die jeweilige Wechselwirkung zwischen Familien, Diensten / Einrichtungen und Behörden Rücksicht nehmen zu können. Hier geht es ausdrücklich auch um die Einbeziehung der Anbieter, mit denen die Forschungsergebnisse rückgekoppelt werden sollen, um ihre Angebote bedürfnisorientiert weiterzuentwickeln.

Europäische Konferenz

Am 18. November 2005 wird auf der Basis aller vorliegenden Ergebnisse und Diskussionsprozesse eine europäische Konferenz zum Thema "Pflegende Angehörige" veranstaltet. Alle am Projekt Beteiligten wollen Veränderungsprozesse auf regionalen, nationalen und europäischen Ebenen anstoßen. Für die Umsetzung werden projektbegleitend Strategien entwickelt, die Grundlage für ein breites europäisches Bündnis zur Verbesserung der Situation pflegender Angehöriger sein sollen. Durch die neu gegründete Dachorganisation zur Interessenvertretung pflegender Angehöriger Europas - EUROCARERS - werden die begonnenen Aktivitäten fortgesetzt. Der im Rahmen von EUROFAMCARE erarbeitete Entwurf einer "Europäischen Charta für die Rechte pflegender Angehöriger" wird weiterentwickelt und die Realisierung eines "European Carers Day" für 2006 vorbereitet.


Download Projektkurzbeschreibung (PDF, 123KB)

 

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