Schauspielerin Ulrike Johannson in ihrer Rolle als Notfallpatientin

Schauspieler Christian Bruhn mimt einen Notallpatienten

Telemedizin für angehende Ärzte

Medizinstudierende bereiten sich mit von Schauspieler:innen gemimten Patient:innen auf ihren Arbeitsalltag als behandelnde Ärzt:innen noch besser vor. Per Videosprechstunde übernehmen die Studierenden ärztliche Verantwortung für ihre fast echten Patien:innen.

Einen ersten Arbeitstag mit kompletter ärztlicher Verantwortung bereits im Medizinstudium zu erleben und Feedback zur eigenen Leistung zu bekommen – das fehlte bisher in der medizinischen Ausbildung. Im UKE wurde deshalb ein Training entwickelt, in dem Medizinstudierende in der Rolle als Arzt oder Ärztin eine Sprechstunde mit Schauspieler:innen in Patient:innen-Rollen führen. Anschließend sollen sie ihre Befunde dokumentieren und weitere Diagnostik anfordern sowie Anordnungen für die Pflegekräfte treffen. Abschließend legen sie in einem Gespräch mit einer Oberärztin oder einem Oberarzt für die Patient:innen Diagnostik- und Behandlungspläne fest.

Das Training konnte durch die finanzielle Unterstützung der Joachim Herz Stiftung sowie durch das UKE und die Medizinische Fakultät in ein Assessment Center übergeführt werden. Mit Beginn der COVID-19 Pandemie wurde der Ablauf des Trainings der aktuellen Situation angepasst. Die Medizinstudierenden führen mit den Schauspieler:innen eine Telemedizinsprechstunde durch und erhalten Feedback, wie sie sich vor der Kamera als Ärztinnen und Ärzte bewährt haben.

Anschließend arbeiten sie mit einer elektronischen Patientenakte zur Befunddokumentation sowie zur Anforderung von Diagnostik und haben mit den Oberärztinnen und Oberärzten eine digitale Besprechungsrunde, wie sie im klinischen Alltag inzwischen üblich ist. Auch hierzu erhalten die Teilnehmenden Feedback.

Die Studierenden, die bisher an dem Telemedizintraining teilgenommen haben, waren begeistert von dieser Lernmöglichkeit, einige haben sogar schon mehrmals mitgewirkt. Bisher ist die Teilnahme freiwillig.

Zukünftig soll allen Studierenden mindestens im letzten Studienjahr einmal die Teilnahme an diesem Training ermöglicht werden.