Miniport-Implantation am Oberarm
Portsysteme sind Implantate, die einen einfachen Zugang in das venöse Blutgefäßsystem ermöglichen. Wenn für längere Zeit eine Medikamentengabe über die Vene erforderlich ist, z.B. bei einer Chemotherapie oder längeren Antibiotikatherapie, kann ein Portsystem eine große Erleichterung für Patient:innen und Ärzt:innen sein.
In unserer Abteilung werden die Portsysteme an der Oberarminnenseite implantiert. Hierdurch wird ein höheres Tragekomfort erreicht. Eine Portkammer wird unter der Haut implantiert und mit einem Katheterschlauch verbunden. Dieser läuft über eine Armvene bis in die obere Hohlvene im Brustkorb.
Bei der Chemotherapie sind Defekte des venösen Zugangs und sog. Paravasate, also das fehlerhafte Einlaufen von Medikamenten in das Gewebe anstatt des Gefäßes, eine gefürchtete Komplikation. Bei der Chemotherapie verwendete Substanzen sind unter Umständen sehr gewebeschädlich. Es kann daher bei Auftreten eines Paravasates zu einem schweren Gewebeschaden, sogar mit Notwendigkeit einer Operation, kommen.
Die Verwendung eines Portsystems macht das Auftreten einer solchen Komplikation sehr unwahrscheinlich: Die Portkammer ist unter der Haut tastbar und technisch sehr einfach anzustechen. Zudem ist ein Verrutschen der Nadel, z.B. bei Bewegung, unwahrscheinlicher als bei Verwendung eines Venenzugangs. Neben der Medikamentengabe können auch Blutentnahmen über das Portsystem erfolgen. Auch die Gabe von künstlicher Ernährung über die Vene ist möglich.
Die Implantation des Systems ist ein kleiner operativer Eingriff von etwa 60 Minuten Dauer. Der Eingriff findet in lokaler Betäubung statt. In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch werden der Ablauf des Eingriffs, Risiken und Nebenwirkungen, mit Ihnen besprochen.
Im Folgenden finden Sie wichtige Hinweise für das Verhalten nach Portimplantation: